Deutsche Studie über Folgen eines längeren Stromausfalls nun auch in Australien verbreitet

Demmig; Black-Out, Ist da noch einer?

stopthesethings
Durch Wind- und Solarstrom „versorgte“ Südaustralier wissen, wie es ist, tagelang ohne Strom auskommen zu müssen. Was fünf Stunden oder länger ohne Energie für Auswirkungen haben, wurde für den Deutschen Bundestag bereits im November 2010 in einer Studie vorgestellt. Nun haben die Australier diese Studie ebenfalls entdeckt.

Auf STT wurde bereits 2016 vom dejau-vu fehlender Energieversorgung berichtet. Ein plötzlicher Einbruch des Windes während eines heftigen Frühlingssturms – die Windräder schalteten bei zu starkem Wind automatisch ab und ließen die Netzversorgung „zusammenbrechen“.

Auch auf Eike konnten Sie darüber hier und hier lesen.

In einigen Teilen der Stadt Adelaide war die Stromversorgung innerhalb von 5 bis 6 Stunden wiederhergestellt, während einige Vororte 24 Stunden oder länger ohne Strom waren. Regionale Zentren wie Port Lincoln, Whyalla und Ceduna waren tagelang ohne Strom, und abgelegenere Städte und ländliche Gebiete waren mehr als eine Woche lang ohne Strom, einige für fast zwei Wochen.

BHP Billitons Gold-, Kupfer- und Uranbergwerk Olympic Dam (das Rückgrat der sich abschwächenden SA-Wirtschaft) hatte vom 28. September bis zum 13. Oktober keine Stromversorgung mehr, was allein dort auf 100 Mio $ Ausfallkosten geschätzt wurde. Nach The Australian verursachte der Stromausfall insgesamt 367 Mio $ an Kosten.

Gehen die Lichter mal für eine Stunde oder so aus, während alle sicher zu Hause sind, könnte das Erlebnis sogar Spaß machen, wenn nicht sogar ein bisschen romantische Anregungen bringen. Kerzen kommen heraus, zusammen mit Karten und Brettspielen; Wer diskutiert nicht auch mal gerne über vergessene Regeln bei Monopoly und ähnlichem? Manche genießen es sogar, dass sie für eine Weile telefonisch nicht erreichbar sind.

Aber wenn diese Einschränkungen Teil des täglichen Lebens werden und / oder die Zeiten ohne Energieversorgung die Arbeit, die Gesundheit und die Sicherheit der Menschen beeinträchtigen, ist der Spaß vorbei. Der Verlust von Mobilfunkdiensten in Notsituationen verschärft das Ganze und schafft mehr unnötige, womöglich tödliche Risiken.

Der Verlust von Straßenbeleuchtung und Ampeln macht die abendliche Pendelfahrt zu einem Spiel von Leben und Tod. Aber das sind nur die offensichtlichsten Konsequenzen eines Stromausfalls in einer Stadt, einem Staat oder einem Land.

Seit einem Jahrzehnt werden die Deutschen mit dem Chaos von Wind- und Solarenergie beschäftigt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie sich schon einmal Gedanken gemacht haben, was passiert, wenn der Strom ausfällt.

Australier (abgesehen von denen, die in Südaustralien leben) mögen denken, dass die Auswirkungen dessen, was unten beschrieben ist, ziemlich fern sind. Denken Sie jedoch nochmal drüber nach.

New South Wales hat in diesem Jahr bereits drei Beinaheausfälle erlebt. Und wenn die Nachfrage nach Strom im kommenden Sommer steigt, werden New South Wales und Victoria mit erwarteten ernsthaften Kapazitätsengpässen und zu geringer Reserve die gleiche Art von Lastabwurf und Stromausfällen erleiden, die in Südaustralien zur Routine geworden sind.

Sagen Sie nicht, dass wir Sie nicht gewarnt haben. Hier ist Ihr Entwurf für einen Blackout. Wir empfehlen Ihnen, es auszudrucken und es neben den Fackeln und Kerzen bereit zu halten, bereit für Ihre nächste Rückkehr in das finstere Mittelalter.

Erschienen auf stopthesethings  am 12.09.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/09/12/blackout-blueprint-german-study-reveals-what-really-happens-when-power-supplies-fail/

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Was passiert bei einem Blackout: Folgen eines anhaltenden und weit reichenden Stromausfalls

Auf STT wird nun die englische Fassung des Berichts übernommen. Für unsere deutschen Leser weiter unten nur die Zusammenfassung. Den kompletten Bericht finden Sie hier:

https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab141.pdf

Meine Recherche brachte mich auch zu den Suchergebnissen auf der Seite des TAB: zu diesem Thema
(Büro für Technologiefolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag).

Sicherlich auch mal interessant zum Stöbern.

Im Mai 2011 gab es dazu eine Veranstaltung in Berlin. Vielleicht war einer unserer Leser dort und kann etwas berichten?

 

Zusammenfassung aus o.g.  Bericht.

In modernen, arbeitsteiligen und hochtechnisierten Gesellschaften erfolgt die Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen durch ein hochentwickeltes, eng verflochtenes Netzwerk »Kritischer Infrastrukturen«.

Dazu zählen u. a. Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Energieversorgung oder das Gesundheitswesen. Diese sind aufgrund ihrer internen Komplexität sowie der großen Abhängigkeit voneinander hochgradig verletzbar.

Terroristische Anschläge, Naturkatastrophen oder besonders schwere Unglücksfälle haben nicht erst im zurückliegenden Jahrzehnt offenkundig gemacht, welche weitreichenden Folgen die Beeinträchtigung oder der Ausfall Kritischer Infrastrukturen für das gesellschaftliche System insgesamt haben können.

Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren.

Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden.

 Mit einem Beschluss des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung wurde das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) beauftragt, die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls systematisch zu analysieren. Zugleich sollten die Möglichkeiten und Grenzen des nationalen Systems des Katastrophenmanagements zur Bewältigung einer solchen Großschadenslage aufgezeigt werden.

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Auch auf Eike haben wir Sie dazu bereits informiert

https://eike.institute/2016/08/24/energiewende-und-blackout-the-day-after/

 

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10 Kommentare

  1. Einfach mal den Roman „BLACKOUT – Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg lesen.
    Da weiß man, was auf einen zukommt, wenn die Energieversorgung zusammenbricht.
    Überhaupt nicht witzig.

  2. Nun ja, wir hatten in der Firma in der ich arbeite, im Frühjahr einen Stromausfall von ca. 30 Minuten.

    Irgendwo im Städtischen Leitungsnetz hatte es einen Verteiler erwischt.

    Unsere Server sind zwar mittels Not-Akkupack für ca. 6 Stunden abgesichert, aber das war gar nicht das Problem.

    Der kurze ungeregelte Stromunterbruch beschädigte etliche Elektronische Komponenten in den Verteilerkästen, erledigte viele Bewegungsmelder usw.

    Es wurde  in vielem Räumen  wie den WCs usw. ……Stockfinster.

    Jetzt, Monate später, sind die Reparaturen noch immer nicht ganz abgeschlossen, denn einige Komponenten wurden vom Hersteller noch immer nicht geleifert.

    Klar, etliches waren Garantiefälle, diese Komponenten dürften eigentlich wegen so einem Unterbruch gar nicht ausfallen, aber sie taten es…….

    Wie gesagt, für 30 Minuten stand hier alles still.

    Nicht mal Wasser floss, die Toiletten konnte man noch genau einmal spülen, dann war der Wasserkasten leer. Die Leute standen in der Cafeteria, aber es gab keinen Kaffee, kein Wasser, kein nichts.

    Vielen Leuten wurde durch das harmlose Geschehen mal wieder bewusst wie stark wir vom Strom abhängen.

    Gibt’s mal was richtiges, werden die kein Abendessen haben, in den Wald gehen zu scheixxxxen, die Not wird innert Stunden Ausmasse annehmen….die sich gar keiner vorstellen will.

    Wenn nirgends mehr Wasser fliesst….. was dann ?

  3. Wenn einem Stromnetz (durch Kurzschluss, Kaffee Kochen während der Fussballpause oder Ausfall von Kraftwerken – im Beispiel hier Windenergie) mehr Strom entnommen wird, als „sekündlich folgend“ aus einer Reserve zu gespeist wird, steuert das resultierende Absinken der Frequenz die automatische Abschaltung intakter Kraftwerke, um ihre Selbstzerstörung durch unzulässige Überlastung zu vermeiden. Es wird dunkel!

    Ein Politiker, der Verfassungs- und Gesetzes konform gehalten ist, auf Sachkunde zu verzichten, muss das nicht wissen. (Nicht relevant ist dieses Problem für Menschen, die in Baumhäusern wohnen, wenn sie sich nur von Wurzeln ernähren!)

  4. Vielleicht sollte man zu dem Thema auf ein anderes Dokument verweisen. In der TAB steht nicht, dass Erneuerbare einen Blackout auslösen, sondern dass man die Folgen mit Erneuerbaren begrenzen könnte.

     

  5. Wie heißt es in dem EIKE-Bericht aus 2016: Staatsversagen!!! Niemand in der Öffentlichkeit und Politik glaubt, dass das beschriebene Scenario eintreten wird. Die ÜNB haben doch die Lage im Griff. Für den Fall der Fälle hilft nur die vorsorgliche Anschaffung eines Notstromaggregats und ein ausreichender Benzin Vorrat. Aber was passiert mit den inzwischen zahlreichen Menschen, die fremdbeatmet und – ernährt werden?

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