von Fred F. Mueller
Europäische und insbesondere deutsche Medien beschränken sich in ihrer Berichterstattung über Russland und die dortigen Verhältnisse zumeist auf mehr oder weniger herabsetzende Charakterisierungen. Man vermittelt den Eindruck eines rückständigen, diktatorisch regierten Entwicklungslandes, das nur dank seiner Atomwaffen und seines Rohstoffreichtums lebensfähig sei. Abweichende Stimmen werden als „Putinversteher“ abqualifiziert. Wie wirksam diese flächendeckende Meinungsmache ist, kann man an den Kommentarspalten der wichtiger Online-Medien erkennen, wo oft kübelweise Hohn und Spott in Richtung Osten abgelassen werden. Die Frage, ob man möglicherweise irgendwann gezwungen sein könnte, aus genau dem Brunnen zu trinken, den man zurzeit nach Kräften verunreinigt, scheint sich niemand zu stellen.