Unsere Erde wiederherstellen? Zu was wiederherstellen?

Bild: Josh

Tilak Doshi, Forbes
Für die Hunderte Millionen Menschen, die in den letzten Jahrzehnten der Armut entkommen sind und beginnen, die Früchte des wirtschaftlichen Wachstums und des technologischen Fortschritts in Asien, Afrika und Lateinamerika zu genießen – die zu den größten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte gehören – erscheint die Angst der westlichen Eliten vor dem modernen Leben übertrieben, wenn nicht gar schändlich.

Oft bekommen die lautesten Stimmen mit den sensationellsten Erklärungen über den Untergang der Menschheit die meiste Medienaufmerksamkeit, was die alte Redakteurserfahrung belegt: „wenn es blutet, dann führt es“ [kaum übersetzbares Wortspiel: if it bleeds, it leads].

Seit einem halben Jahrhundert bestimmen düstere Prognosen den Earth Day. Die Veranstaltung vertritt eine Botschaft im missionarischen Stil und predigt eine drohende ökologische Katastrophe mit einer Reihe von Bedrohungen und Warnungen (zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse, Rückgang der Artenvielfalt und Massenaussterben, Klimastörungen, Vergiftung des Planeten usw.). Dann wird die frohe Botschaft der Erlösung präsentiert, die durch eine Reihe von Aktionen erreicht werden soll, mit den üblichen Ermahnungen gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Änderung des Alltagsverhaltens, das die Nutzung energieintensiver Güter und Dienstleistungen reduziert, die Förderung der „organischen“ Landwirtschaft, um ölbasierte Düngemittel zu reduzieren, und so weiter.

Klimavorhersagen spielen eine zentrale Rolle in der Liturgie der Earth Days. Der Biologe Paul Ehrlich von der Stanford University hat eine beispielhafte Rolle als serieller Prophet globaler Katastrophen gespielt. Er hat Prophezeiungen zum „ökologischen Kollaps gemacht, die bis ins Jahr 1970 zurückreichen und die er als ’nahezu sicher‘ bezeichnet hat.“ Ein weiterer Lieblingsprophet ist Prinz Charles, der im Juli 2009 sagte, die Menschheit habe nur 96 Monate Zeit, um die Welt vor dem „unwiederbringlichen Klima- und Ökosystemkollaps und allem, was damit einhergeht“ zu retten, verursacht durch ungebremsten Konsum. Es gibt natürlich viele andere, von der Teenager-Ikone Greta Thunberg bis zur US-Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.

Wenn solche Prophezeiungen unweigerlich scheitern, werden neue Prophezeiungen mit neuen Endterminen gemacht, und der Prozess wiederholt sich. Dies war das Thema einer faszinierenden Studie über Vorhersagen der globalen Umweltapokalypse im International Journal of Global Warming, die 79 bis zum Earth Day im Jahre 1970 zurück reichende Vorhersagen des Klima-Armageddon bewertete. Etwas mehr als 60 % der Vorhersagen waren im Jahr 2020 bereits verfallen. Ein signifikanter Anteil dieser Vorhersagen (43 %) berücksichtigte nie die Unsicherheit über den Zeitpunkt des Weltuntergangs, wie sie etwa Paul Ehrlich und Prinz Charles propagierten. Der durchschnittliche Zeithorizont für die Klimaapokalypse betrug etwa 20 Jahre, und daran hat sich im letzten halben Jahrhundert wenig geändert.

Benjamin Zycher vom American Enterprise Institute vermutet, dass die ungebrochene Prophezeiung des Umweltuntergangs, die sich über 50 Jahre erstreckt, noch auf unbestimmte Zeit weitergehen wird. Diejenigen, die „wirklich glauben“, und diejenigen, deren Lebensunterhalt von der Beharrlichkeit solcher Überzeugungen abhängt, machen es zwingend erforderlich, dass solche Vorhersagen weiterhin gemacht werden und dass man ihnen glaubt.

Eine aktuelle, gut recherchierte empirische Untersuchung der Trends bei einer Vielzahl von klima- und wetterbedingten Phänomenen und allgemein anerkannten Indikatoren für das Wohlergehen von Mensch und Umwelt bietet eine nützliche Referenz. Entgegen der landläufigen Meinung werden Wirbelstürme, Tornados, Überschwemmungen und Dürren nicht schlimmer; Waldbrände sind weniger ausgedehnt als früher; die Getreideerträge und die Nahrungsmittelversorgung sind gestiegen; und die Küstenstreifen und Strände sind nicht geschrumpft. In Bezug auf das menschliche Wohlergehen zeigt praktisch jede Kennzahl oder jeder Indikator eine signifikante, wenn nicht sogar dramatische Verbesserung: Die Lebenserwartung und das Einkommensniveau haben sich verbessert, die Armutsraten sind gesunken, die Menschen leben länger und gesünder und der Index für menschliche Entwicklung der Weltbank hat sich praktisch überall verbessert.

Seit den 1920er Jahren ist zum Beispiel die globale Todesrate durch extreme Wetterereignisse um 98,9 % gesunken, obwohl sich die Weltbevölkerung verdreifacht hat. Die durchschnittliche globale Lebenserwartung bei der Geburt lag 1850 bei etwas mehr als 29 Jahren; ein Jahrhundert später waren es über 45 Jahre, und im Jahr 2019 waren es fast 73 Jahre. Im Jahr 1820 lebten 84 % der Weltbevölkerung in absoluter Armut. Bis 2015 ist dieser Anteil auf 10 % gesunken, obwohl sich die Weltbevölkerung versiebenfacht hat.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/tilak-doshi-restore-our-earth-restore-to-what/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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5 Kommentare

  1. „In Bezug auf das menschliche Wohlergehen zeigt praktisch jede Kennzahl oder jeder Indikator eine signifikante, wenn nicht sogar dramatische Verbesserung“ – das ist ja wohl unbestritten, dass es den MENSCHEN heute besser geht als gestern.Was aber ist mit Tieren und Umwelt? Die hat der Autor völlig außen vorgelassen, als ob die nicht auch ein Existenzrecht hätten. Bei ihm werden „Rückgang der Artenvielfalt und Massenaussterben“ im gleichen Atemzug genannt wie die Klimastörungen, für deren Unrichtigkeit er dann Belege bringt. Für die Unrichtigkeit der Behauptung des Artensterbens bringt er aber keinerlei Belege, das lässt er schön unter den Tisch fallen. Und verhält sich damit genauso manipulativ wie die Klimahysteriker, nur in umgekehrter Richtung.Es ist unzweifelhaft, dass es der Natur und den Wildtieren auf der Erde zunehmend schlechter geht, und immer mehr Arten aussterben. Meine Nachbarin hat letztes Jahr ihren Garten verwildern lassen, damit Entomologen eine Untersuchung der Insektenpopulation vornehmen konnten. Ergebnis: über 90% der Insektenmasse ist innerhalb weniger Jahre verschwunden (Berlin und Umland). Deswegen gibt es auch nur noch wenige Vögel, denn die Babies verhungern im Nest. In der berliner Straße, in der ich 17 Jahre lang gelebt habe, waren die Dächer und Bürgersteige immer voller Vögel. Auf meiner Dachterrasse habe ich sie gefüttert. Mittlerweile herrscht dort absolut gespenstische Stille, keine Vögel mehr zu sehen. Vor allem die kleinen sind verschwunden, übrig sind nur noch Tauben und Krähen.Ähnliche Meldungen gibt es aus der ganzen Welt. Zusammenbruch kompletter Ökosysteme in Zentralamerikanischen Urwäldern. Nashornarten in Sumatra und Afrika ausgestorben. Im gesamten Golf von Mexiko wurde durch die Ölkatastrophe die Unterwasserwelt vergiftet. Etliche Arten, wie Meeresschildkröten und Bryde’s Wale, sind vom Aussterben bedroht. Die Population der Bottlenose Delphine ist um die Hälfte zurückgegangen. Die meisten Fische und Delphine zeigen Verletzungen und Vergiftungserscheinungen. Nur ein kleines Beispiel.Ich empfehle, sich mal Filmaufnahmen aus den 50er Jahren der Nordsee anzuschauen. Statt der heutigen trüben braunen Brühe gab es damals tatsächlich noch blühende Unterwasserlandschaften mit großer Artenvielfalt, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Das Gleiche gilt für das Mittelmeer, wo vor allem die Griechen durch Dynamitfischen die Unterwasserwelt komplett vernichtet haben. Seit Jahrzehnten müssen die Griechen ihren Fisch aus Thailand und Afrika importieren, aber das erzählen sie den Touristen in den gemütlichen Hafenrestaurants natürlich nicht.Und wenn der Autor schon in’s Jahr 1890 zurückgeht, dann soll er doch bitte mal den heutigen Zustand der Natur mit damals vergleichen, und dann noch mal frech fragen, zu was man „denn eigentlich“ die Welt wiederherstellen soll. Fragt doch mal ein paar Tiere oder Naturvölker, die werden euch schon die passende Antwort geben können.Dieser Artikel zeigt nur eins: die völlige Gleichgültigkeit des Autors gegenüber der Natur, und einen hemmungslosen, barbarischen Spezies-Egoismus, der das Wohlergehen der Menschen als einzig wichtiges Ziel ansieht. Diese Webseite tut sich keinen Gefallen damit, Artikel einzustellen, die auf ihre Weise genauso lügen wie Thunberg & Co.

  2. Es ist langsam nicht mehr nur peinlich, sondern ärgerlich, das man immer noch den Eisbären heranzieht, um Panik zu schüren.Dabei ist diese Lüge doch längst weltweit bekannt!

  3. Die Welt muss untergehen, das fordern die grüne Klimakirche und deren mediale Glaubenswächter. Und überhaupt, was wollen wir eigentlich? Ist schon jemand von uns „Klimaleugnern“ auf dem Scheiterhaufen gelandet oder gefoltert worden? Folterähnliche Schmerzsymptome, ausgelöst durch unerträgliche Dummheit der Mitmenschen, beispielsweise  durch Verfassungsrichter und Spitzenpolitiker(innen), zählen hier nicht! Na also…

  4. Hab was Feines im Netz gefunden. Paßt zu den Klima-Hysterikern: https://memory-beta.fandom.com/de/wiki/Erwerbsregeln_der_Ferengi Erwerbsregel Nr. 60: „Wenn Du lügst, bleibe konsequent.“ Und für uns: Erwerbsregel Nr. 280: „Wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht.“

  5. Möchte in diesem Zusammenhang allen interisserten EIKE- Mitlesern empfehlen, sich mal etwas mit der Entwicklung der Osterinsel und der ihrer Bewohner seit der Ankunft der ersten Exemplare in grauer Vorzeit zu beschäftigen.Ebenfalls sehr lehrreich wäre es m.E. in diesem Zusammenhang sich auch mal etwas darüber  zu informieren welche Veränderungen invasive Arten wie beispielweise die Herkulesstaude in Deutschland oder diverse ebenfalls  vom Menschen eingeschleppte Tierarten auf Fauna und Fora der neuseeländischen Inseln hatten.

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