Klimawandel: Haben die Länder ihre Versprechungen gehalten?

Versprochen: Hier gibt’s gleich ein Unwetter! Bild: Archiv des Übersetzers

Mike Jonas
Die BBC in UK hat jüngst eine Bewertung von fünf „Ländern“ vorgenommen, wie gut diese ihre „Klima“-Versprechungen eingehalten haben. Die fünf „Länder“ sind UK, Australien, die EU, China und die Philippinen.
Bevor es weitergeht, betrachten man einmal, um welche fünf „Länder“ es geht. Ohne die von der BBC verwendeten Daten und das angewandte Verfahren der Aufbereitung derselben zu kennen, kann man sich ja fragen, welchen dieser Länder die BBC den „Pass“ ausstellt.

Autor Matt McGrath zeigt eine Graphik für jedes dieser „Länder“:

Da ich wusste, dass Matt McGraths Einschätzung sehr politisch geprägt sein würde, war meine Erwartung ein „OK“ für die EU und China, ein „gescheitert“ für Australien und ein „Weiß nicht“ für Großbritannien und die Philippinen. Warum wurden Australien und die Philippinen einbezogen und nicht viel bedeutendere CO2-Emittenten wie Indien oder Japan? Der Grund für die Einbeziehung Australiens ist ziemlich offensichtlich – ein Zweck des Artikels war es, Australien schlecht aussehen zu lassen (man bedenke, dass Australien von der jüngsten virtuellen „Klima“-Konferenz ausgeschlossen wurde, also ist es für Australien jetzt wichtiger denn je, schlecht auszusehen). Der Grund für die Aufnahme der Philippinen ist für mich weniger offensichtlich, vielleicht wollten sie ein kleineres Land in die Liste aufnehmen, damit Australien nicht offensichtlich in einer anderen Liga spielt als die anderen (hat jemand andere Vorschläge?).

Wenn wir uns diese Diagramme ansehen, was können wir erkennen?

1. Australien wurde „ohne Forstwirtschaft“ bewertet. Warum wurde die Forstwirtschaft ausgeschlossen? Bei den anderen wurde nichts ausgeschlossen. Nun, ich denke, die Antwort liegt hier:

[Australiens] Emissionen aus dem Landsektor sind zwischen 2005 und 2016 um 80% gesunken

{..} Die THG-Emissionen des Landsektors in Queensland sanken von 97,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent (MtCO2e) im Jahr 1990 auf 12 MtCO2e im Jahr 2016

(Ich habe nicht die Gesamtzahl von Australien, aber Queensland ist ein großer Teil). Matt McGrath wäre nicht in der Lage gewesen, Australien so schlecht aussehen zu lassen, wenn er das ganze Bild betrachtet hätte. Die Unehrlichkeit in gewissen Kreisen kennt keine Grenzen. Wahrscheinlich hat er eine ganze Weile gebraucht, um herauszufinden, wie er die Zahlen Australiens fälschen kann. Unter Einbeziehung der Forstwirtschaft wäre Australien das einzige der fünf Länder gewesen, das seine Ziele für 2020 und 2030 deutlich übertroffen hätte.

2. Die prozentuale und gesamte Änderung der CO2-Emissionen im Zeitraum 1990 bis 2019 betrug laut den Graphiken in etwa:

UK: –45% (–350 Mt)

Australien (ohne Forstwirtschaft): +30% (+135 Mt)

EU: –30% (–170 Mt)

China: +350% (+10.500 Mt)

Philippinen: +30% (+110 Mt)

Wenn man seekrank ist, sollte man auf die leeseitige (windabgewandte) Seite des Schiffes zu gehen, damit man nicht sein Erbrochenes ins Gesicht bekommt. Großbritannien und die EU haben sich mit ihren „Klima“-Bemühungen ziemlich kaputt gemacht, aber wenn man sich die Zahlen Chinas ansieht, muss man sich fühlen, als wäre man auf die Luvseite gegangen. Nur dass es nicht von einem selbst stammte, was man ins Gesicht bekommen hat.

Das BBC kam in seiner Abschätzung bzgl. der fünf „Länder“ und deren Versprechungen zu folgender Einschätzung:

UK: „überwiegend ja“

Australien: „Nicht wirklich“

EU: „überwiegend ja“

China: „meist ja, aber mit Schwächen“

Philippinen: „Die Maßnahmen dieses Landes sind kompatibel damit, die Erwärmung in diesem Jahrhundert deutlich unter 2°C zu halten“.

Meine Einschätzung: Dieser Artikel ist so hochgradig politisiert, dass er nichts als ein schlechter Witz ist.

Es gibt einen sehr guten Grund dafür, dass die USA nicht im BBC-Artikel vorkommen – sie sind nicht im Pariser Abkommen – aber nur aus Interesse, ihre Zahlen für 1990-2019 sind (ungefähr):

USA: 0% (0Mt) –4.800Mt in 1990, 5.800Mt in 2007, 4.800Mt in 2019 (Daten von hier und hier).

Der BBC-Artikel ist hier zu finden. Ich habe nicht überprüft, ob die Zahlen von Matt McGrath korrekt sind. Er gibt keine Quellen an. Wer den Projektionen im China-Chart Glauben schenkt, befindet sich sicherlich in Wolkenkuckucksheim.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/12/13/climate-change-have-countries-kept-their-promises/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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2 Kommentare

  1. Die Sache ist doch ganz einfach. Was wir hier in Europa durch Zerschlagung nicht nur der Autoindustrie in einem Jahr an CO2 einsparen, kommt in China, Indien und Afrika durch Bau fossiler Kraftwerke und Bevölkerungsexplosion innerhalb weniger Tage neu hinzu. Wir müssen jetzt also nur dem Klima klarmachen, dass es diese Entwicklung einfach ignorieren muss, dann ist der Klimanotstand gebannt.

  2. Ich akzeptiere es nicht, von Megetonnen zu schwafeln, die in kein Verhältnis zu der uns weltweit umgebenden Atmosphäre gesetzt werden. Die zu Erfassen mache ich keinen Versuch wegen Überforderung, aber meine Vorstellungskraft dürfte schon ausreichen, zwischen Besiedelung und Wüsten plus Meeren halbwegs einordnen zu können.Aussagefähig ist nur der Anteil von CO2 in der Atmosphäre. Wenn Herr Erceg am 14.4. 13  die Zahl 0,0397 % nennt, dann ist der Anteil bis heute bei 0,04 % um o,ooo3 % gestiegen, wenn er 0,0417 % ist, dann sind es 0,002 %. Echt dramatisch, oder ebba ned?

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