Woher kommt der Strom? Sprunghafte Windstromerzeugung

Nachdem Tierrechtler gegen die Stromerzeugung mittels unseres Teddyhamsters Crecita protestierten, haben wir wieder auf Netzversorgung im Büro umgestellt. Daher nur ein Symbolbild: Ein Hamster-Kraftwerk. Deutschlands Zukunft? Th. Reinhardt / pixelio.de, Hamster im Rad

von Rüdiger Stobbe

Die 3. Woche 2020 unserer Analyse wartet mit Sprunghaftigkeit in Sachen Windstromerzeugung an Land auf. Während sich die Stromerzeugung auf See verhältnismäßig gleichmäßig entwickelt, legt die Windstromerzeugung an Land enorme Erzeugungssprünge hin. Die Stromerzeugung 31,912 GW am 15.1.2019 um 19:00 Uhr fällt auf 4,318 GW am 16.1.2020 um 13:00 Uhr, um dann bis 21.00 Uhr wieder auf 24,358 anzuziehen

Agorameter.

Da wundert es kaum, dass gegen Abend – als die Sonnenstromerzeugung wegfällt – eine Stromunterdeckung entsteht, die mit Sicherheit nicht spekulativ ungedeckt bleibt. Genau so wenig wie die beiden anderen Unterdeckungen der Woche. In drei gleichwohl kleinen Zeiträumen musste Strom netto importiert werden. Alle drei waren mit Preisspitzen versehen. Sie können diese gut daran erkennen, dass die lila Saldenlinie unter 0 GW in den negativen Bereich geht und die blaue Preislinie Spitzenwerte ausweist. Klicken Sie hier und überprüfen Sie meine Aussage.

Stark schwankende, volatile Windstromerzeugung ist für konventionellen Stromerzeuger naturgemäß sehr schwer auszugleichen. Kommt es bei Windstromerzeugungssenken regelmäßig zu hohen Importpreisen, kommt es bei Windstromerzeugungsspitzen zu Exportpreisen, die sich ab und zu Richtung 0 €/GWh bewegen. Das war diese Woche zweimal der Fall, wie am Chart sehr schön zu erkennen. Immerhin: Ein Bonus musste in bisherigen Jahr 2020 neben dem verschenkten Strom noch nicht mitgegeben werden.

Neben der Tabelle, welche die Detailwerte der Energy-Charts zum Ablese-Stichtag 26.1.2029 wiedergibt, und dem aus dieser Tabelle generierten Chart, wird hier ab sofort regelmäßig ein neuer Chart veröffentlicht, der die Im- und Exportwerte vom 1.1.2020 bis zum Ende der jeweils aktuellen Analysewoche veranschaulicht. Damit soll mit dem Märchen aufgeräumt werden, dass Deutschland nur Strom exportiert. Unter dem Strich, saldiert, exportiert Deutschland Strom. Real, zum konkreten Zeitpunkt – Strom ist faktisch ein Gleichzeitigkeitsgeschäft – muss Deutschland auch Strom importieren, wie die 3. Woche belegt. Da nutzt es nichts, wenn etwas vorher viel zu viel Strom vorhanden war. Der Augenblick, in dem der Strom benötigt wird, ist entscheidend. Baden-Württemberg importiert sehr oft Strom aus Frankreich. Das lässt sich nunmehr auch an dem Importwert Frankreich im neuen Chart Im-/Export gut nachvollziehen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 12.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 64,29%, davon Windstrom 51,95%, Sonnenstrom 2,60%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,74%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Sonntag zeichnet sich neben geringem Strombedarf diesmal durch eine gleichmäßige, recht starke Windstromerzeugung aus. Was dazu führt, dass viel zu viel Strom im Markt ist. Die Preise, die erzielt werden, erreichen gerade mal die 27 €/MWh Grenze.

Montag, 13.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 43,05%, davon Windstrom 31,13%, Sonnenstrom 1,99%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,93%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Strombedarf steigt, die Windstromerzeugung lässt nach. Nur die Sonnenstromerzeugung bewirkt, dass die Deckung des Bedarfs auf Kante genäht, also gerade mal so, erfolgt. Manchmal allerdings rutscht die Erzeugung insgesamt unter den Bedarf. Dann wird auf die Hilfe der Nachbarn zurückgegriffen. Was die Netzausregelungsreserve anbelangt, sowieso. Da wird importiert und sofort wieder exportiert. Sehr schön zu erkennen von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr.

Dienstag, 14.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 64,20%, davon Windstrom 53,41%, Sonnenstrom 2,27%, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,52%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Die Windstromerzeugung zieht wieder an, die Strompreise fallen. Deutschland exportiert fast ausschließlich Strom. Der Spitzenpreis liegt um 17:00 Uhr bei genau 38 €. Meistens aber werden die 30 €/MWh nicht erreicht. Mit 1,52 € um 3:00 und 4:00 Uhr fast die Null-Linie.

Mittwoch, 15.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 63,95%, davon Windstrom 50,58%, Sonnenstrom 4,07%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,30%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung bleibt auf hohem Niveau. Die Strompreise liegen den ganzen Tag unter 40 €/MWh. Deutschland exportiert. Auch heute teils sehr günstig: Um 2:00 Uhr nehmen die deutschen Stromerzeuger knapp 1.150 € für gut 10 GWh Strom ein. Welche Länder profitieren? Hier klicken

Donnerstag, 16.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,16%, davon Windstrom 30,32%, Sonnenstrom 4,52%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,32%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Die Windstromerzeugung sinkt über Tag auf den Wochentiefpunkt. Eine recht kräftige Sonne sorgt zunächst für Ausgleich. Ab 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr wird Strom importiert. Die Preise liegen in der Spitze bei 46 €/MWh. Als die Windstromerzeugung wieder stärker anzieht, fallen sie Zug-um-Zug unter 30 €. Deutschland exportiert Strom.

Freitag, 17.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 49,69%, davon Windstrom 36,65%, Sonnenstrom 3,73%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,32%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Heute wieder eine Windstromdelle, die durch Sonnenstrom ausgeglichen wird. Die konventionellen Stromerzeuger führen ziemlich exakt nach, so dass ab 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr fast immer Strompreise über 40 €/MWh für den Im-/Exportstromsaldo (lila Linie) erzielt werden.

Samstag, 18.1.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,94%, davon Windstrom 39,71%, Sonnenstrom 2,21%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Samstag leitet eine bis zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel schreibe, 26.1.2020, andauernde Schwachwindphase (Maximum an Land gut 14 GW / Minimum 2,03 GW) ein. Was danach kommt, weiß ich nicht. Am Erscheinungstag dieses Artikels soll wieder mehr Wind über Deutschland wehen. Am Samstag jedenfalls gelingt den Konventionellen wieder eine gute Anpassung ihrer Stromerzeugung an den Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Dennoch bleiben die Preise, die erzielt werden, nicht auskömmlich, wenn ich die Grenze hierfür bei 40 €/MWh ansetze. Grundlage hierfür sind die Ausführungen eines Kraftwerk-Insiders, die ich Ihnen hiermit noch mal ausdrücklich ans Herz lege.

Das letzte Wort wurde noch nicht gesprochen

Die Aussagen von Wirtschaftsminister Altmaier im Deutschlandfunk am 22.1.2020 lassen erkennen, dass er zumindest um die Problematik des gleichzeitigen Abschaltens von Kern- und Kohlekraftwerken weiß, wenn keine wirklichen Alternativen zur Verfügung stehen.

[…] Das ist, dass wir manchmal zwei oder drei Jahre haben ohne Stilllegungen. Aber der am meisten kritisierte Zeitpunkt, der befindet sich nach dem Jahre 2023 bis 2025, und dort legen wir alle Atomkraftwerke still bis Ende 2021. Wenn 9000 Megawatt Leistung stillgelegt werden, nicht mehr zur Verfügung stehen, um die Stromversorgung zu sichern, dann ist es, glaube ich, richtig, dass wir auch schauen, dass sich die Stromwirtschaft anpassen kann, dass man sich darauf vorbereiten kann, dass Gaskapazitäten, die wir für den Übergang brauchen, ins Geld kommen. Wir haben kein Interesse daran, dass wir dann durch Importe von schmutzigem Kohlestrom oder Atomstrom aus anderen Ländern ausschließlich diese Lücke füllen müssen. […] Quelle: Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle weiteren Abbildungen & Mehr.

Auch wenn Peter Altmaier die Ausstiegs- und Abschaltzeitpunkte etwas durcheinanderwirft, er weiß um die Probleme in Sachen Versorgungssicherheit. Alle Kernkraftwerke sollen bis Ende 2022 abgeschaltet worden sein; ein Braunkohleblock (Weisweiler) soll im April 2022 abgeschaltet werden; bei 2 weiteren Braunkohleblöcken (Neurath & Niederaußem) steht der genaue Abschalttermin noch nicht genau fest. Aber bis Ende 2022 soll die Abschaltung auch da erfolgen (Abbildung 1). Woher soll der Strom danach kommen?

Ich bin sicher, dass das letzte Wort in Sachen Abschalt- und Ausstiegsorgie im konventionellen Bereich noch nicht gesprochen wurde. Ein auch nur annähernd ausreichender Zubau von Wind- und Sonnenkraftwerken ist mehr als unwahrscheinlich, nein praktisch unmöglich. Zumal es einfach von kompletter Ahnungslosigkeit zeugt, wenn jemand meint, höchst zuverlässig erzeugbaren und sicheren Grundlaststrom aus Kern- und Kohlekraftwerken durch volatile Energieträger Wind- und Sonnenkraft ersetzen zu können. Gaskraftwerke wären eine Alternative. Gas allerdings ist auch ein fossiler Energieträger und vor allem sehr teuer. Gas treibt die Strompreise. Die liegen in Deutschland ohnehin bereits an der Spitze (Abbildung 2).

Soviel Speicher ist nicht darstellbar

Gleichwohl habe ich mit den tatsächlichen Zahlen des Jahres 2019 Berechnungen angestellt, die erstens eine theoretische Verdoppelung und zweitens sogar eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft annimmt. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Bei einer Verdoppelung reicht der erzeugte Wind- und Sonnenstrom gerade mal 76 Tage, um den Tagesbedarf Strom im Durchschnitt abzudecken. Was bedeutet, dass es im Stunden-, im Minutenbereich durchaus noch Unterdeckungen geben könnte. Das ist für unsere Untersuchung aber eher nachrangig. Wichtig ist, dass auch im Tagesdurchschnitt eine Verdoppelung des tatsächlich im Jahr 2019 erzeugten Wind- und Sonnenstroms an 289 Tagen nicht ausreicht, um Deutschlands tatsächlichen Tagesbedarf zu decken.

Besonders bemerkenswert sind die grafischen Aufbereitungen der Ergebnisse. Unter Abbildung 3 befinden sich 3 Charts. Chart 1 stellt die Tage dar, an denen eine Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraft im Tagesdurchschnitt ausgereicht hätte, die Tage also, an denen kein Gasstrom zur Deckung des Strombedarfs Deutschlands hätte beigesteuert werden müssen. Chart 2 veranschaulicht die Strommenge, die an den 335 Tagen, an denen der Bedarf trotz Verdoppelung gedeckt werden konnte, noch darüber hinaus erzeugt werden konnte. Chart 3 zeigt die Strommenge, die noch zusätzlich pro Tag erforderlich gewesen wäre, um den jeweiligen Bedarf Deutschlands zu decken. Am 24.1.2019 zum Beispiel wären es 1,3 TWh gewesen. Ich erwähne dies, damit nicht wieder irgendjemand meint, es gäbe doch Speicher. Soviel Speicher ist nicht darstellbar. Denken Sie bitte an den theoretisch angedachten Riesenspeicher im Hambacher Loch (Abbildung 4), der alle 4 Tage 0,27 TWh liefern könnte. Aber dazwischen mit „überschüssigem Strom wieder aufgeladen“ werden müsste.

Auch eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft reicht an 30 Tagen im Jahr 2019 nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die Charts 4 bis 6 finden Sie unter Abbildung 5. Die Systematik ist die gleiche wie bei den Charts 1 bis 3. Bei einer Verfünffachung hätten am 24.1.2020 auch noch 1,1 TWh Strom konventionell zugesteuert werden müssen, um den Strombedarfs Deutschlands an diesem Tag zu decken.

Selbstverständlich habe ich bei meinen Berechnungen mit den echten Zahlen des Jahres 2019 angenommen, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist, dass die Wind- und Sonnenenergie jederzeit dahin transportiert werden kann, wo sie benötigt wird. Was neben der realen Verdoppelung oder gar Verfünffachung der installierten Leistung Wind-/Sonnenkraft ein weiteres sehr dickes Brett wäre, was da zur Bohrung anstünde. Nicht zu vergessen der Bau von zusätzlichen Gaskraftwerken (mindestens Verdreifachung), die im Notfall einspringen. Und natürlich die Erweiterung der Gasleitungen, die erheblich ausgebaut und erweitert werden müssten, um das „Notfallgas“ an die jeweiligen Orte zu transportieren. Die allermeiste Zeit würden diese Gaskraftwerke einfach auf Bereitschaft stehen. Dennoch kosten sie. Nur das Gas wird gespart. Ansonsten: Volle Personalausstattung. Man weiß schließlich nicht, wann es los geht, wann der Gasstrom aus welchen Backupkraftwerk benötigt wird, um den Bedarf zu decken, weil Wind- und Sonnenstrom trotz Verdoppelung, Verfünffachung nicht ausreichen.

Kaum Wind, keine Sonne, ganz wenig Strom

Man kann es drehen und wenden, wie mal will: Kaum Wind, keine Sonne, kein Strom. In der nächsten Woche werden ähnliche Wetterszenarien wie im Januar 2019 analysiert werden. Es handelt sich also durchaus nicht um Einzelfälle. Es braucht auch keine langanhaltende Dunkelflaute, um die Stromversorgung Deutschlands an den Rand der Leistungsfähigkeit zu bringen. Jedenfalls dann, wenn weiter verlässliche und sichere Stromerzeuger abgeschaltet werden. Da muss unbedingt nachverhandelt werden. Rot-grüne Weltenretter, denen unser Wirtschaftssystem und der daraus resultierende Wohlstand vollkommen gleichgültig ist, dürfen nicht die Oberhand behalten. Lasst sie im „geretteten“ Hambacher Forst in den Bäumen leben und die Natur vermüllen. Ich will das nicht (Abbildung 6)

Zum Schluss möchte ich auf ein Video hinweisen, in dem Fabian Hein, der Mann, der unter anderem für das Agorameter bei Agora-Energiewende verantwortlich zeichnet, die Ergebnisse in Sachen Stromerzeugung des Jahres 2019 aus Sicht dieses Energiewende-affinen Think Tanks erläutert. Sie finden das Video unter Abbildung 7. Dort gibt es auch einen Link zur schriftlichen Dokumentation von Agora-Energiewende.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten. Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

 

 

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21 Kommentare

  1. „und man zuversichtlich hinsichtlich der Entwicklung von Speichern sei“
    Das zeigt wieder einmal die technische und ökonomische Dummheit unserer Regierung incl. dem Beamtentum mit angeblich technisch-ökonomischer Bildung.
    Man betrachte mal einen 1000 Meter tiefen Bergwerkschacht. Durchmesser 8 Meter und rund. Jeder Bergmann produziert pro Schicht 6 Tonnen. Macht also 24 Tonnen pro Tag bei 4 Arbeitern.Es wurden bis zu 10000 t pro Tag erreicht. Transportmenge also pro Stunde 400 Tonnen. Transportgeschwindigkeit bis zu 25 m/s. Bringt also maximal 20 Förderungen pro Stunde, rein rechnerisch.
    Hat sich in D jedenfalls nicht mehr gerechnet. Aber erstaunlicherweise soll sich der Quatsch Windmühle rechnen.
    Der Frau, die die Observation von R. Havevemann geleitet haben soll, sei gedankt.

  2. Hallo Herr Stobbe, eine technische Anmerkung und eine Frage:

    Für Grafiken und Diagramme ist PNG (oder früher GIF) das bessere Format. JPEG ist dagegen besser für Photos und Verläufe. Die Agora Webseite bietet rechts unter dem Zwitschervögelchen auch bequemerweise den PNG Export an. Den könnten Sie einfach nutzen.

    Der Franzose scheint große Mengen Strom zu importieren, aber mit großer Varianz von geschätzt 0 bis 6 GW. Was machen die damit? Haben die ihre eigene Erzeugung unserer Zappelkurve angepaßt? Nach dem Motto: Beim Nachbarn fällt oft billig was ab, da können wir dann selber auf Sparflamme bleiben?

    https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/15.01.2020/15.01.2020/

  3. https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/30.01.2020/02.02.2020/
    Zwischen dem 31.01.2020 und dem 02.02.2020 wehte der Wind kräftig und das spiegelte sich in den Deutschen Stromexporten wieder. 3 mal fielen die Preise unter Null, d.h. es gab für die Nachbaren Deutschen Strom + Deutsches Geld dazu. Kein Wunder dass die voll des Lobes für die Deutsche „Energiewende“ sind. Interessant die Entwicklung ab 02.02.2020 9:00 Uhr, der Wind schläft ein und der Import von Französischem Atomstrom steigt sprunghaft an; um 11:00 Uhr waren es bis zu 4 GW. Zeigt sich da schon die Auswirkung der Abschaltung von Phillipsburg 2 in BW? Es bleibt spannend in Sachen Stromversorgung in Öko-Deutschland…..

  4. Die Ausstiegs-Szenarien der Energie-„Wende“ übertreffen bei näherer Betrachtung jeden Horrorfilm. Welche Kräfte diese Entwicklung vorantreiben, kann nur vermutet werden.
    Ist das noch Marktwirtschaft, oder bezahlen die Verbraucher inzwischen über die Subventionen (aus Steuergeldern) selber diesen Prozess, der ihnen anschließend stetig steigende Strompreise beschert? Was für eine abartige Entwicklung, die inzwischen auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die Verheißungen der Grünen Weltretter zerstört.

    Was geschieht eigentlich mit den Mehreinnahmen, die damit bei den Verbrauchern abkassiert werden? Fließen die in die Taschen derjenigen, die immer noch mehr WKA errichten und konventionelle Energie-Erzeugung reduzieren und den Ausstieg aus Kohle und Kernkraft wollen? Wann werden die Pläne zum Ausstieg aus der Kernenergie eigentlich den Verbrauchern endlich einmal zur Abstimmung vorgelegt? Oder haben wir schon eine Diktatur der Profiteure dieser „Wende“ und die Sache wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgezogen? Zitat Altkanzler Kohl: „Wo kämen wir hin, wenn wir zu so wichtigen Vorhaben jedesmal das Volk fragen würden?!“

  5. Meine Firma hat mit wohlwollender Unterstützung des örtlichen MdB der CDU im Jahr 2010 dem Umweltminister Herrn Norbert Röttgen (CDU) vorgeschlagen wie das Problem des „Flatterstroms“ marktwirtschaftlich gelöst werden könnte. Wir erhielten eine sehr höfliche Antwort vom Minister mit dem Grundtenor „eine sehr interessante Idee, aber unsere Fachleute im Ministerium sagten mir dass die Besorgnis überbewertet würde und man zuversichtlich hinsichtlich der Entwicklung von Speichern sei.“

    Heute, zehn Jahre später ist jedoch keine Lösung des Speicherproblems erkennbar.

    Was hatten wir damals vorgeschlagen was der Minister als eine „Sehr interessante Idee“ bezeichnete?

    Hier ist kein Raum die ganze Studie vorzutragen, daher nur kurz zum Prinzip:

    Private Stromerzeuger könnten nach unserem Vorschlag ihren Strom nur dann verkaufen wenn sie ihn über längere Zeit Woche/Monate in immer gleicher Menge 24/7 liefern können. Das bedeutet, der Stromerzeuger muß technische Einrichtungen (Stromspeicher) vorhalten die den „Flatterstrom“ glätten.
    Wenn er z.B. In einer Gegend Strom erzeugt mit etwa 30% Windnutzzeit und ein Windrad mit 1MW hat so muß zunächst der Speicher gefüllt werden und danach müssen kontinuierlich etwa 200 KW ins Netz
    eingespeist werden. Und nur diese 200 KW werden vergütet.

    Damit würde erreicht das Risiko dahin zu verlagern wo es in einer Marktwirtschaft hingehört – auf den Unternehmer.

    Technische Vorschläge dazu wurden gerechnet und vorgetragen. Es war die Zeit in der mehrere Patentanmeldungen erschienen über Speicher mit Schwerkraftantrieb durch Heben und Senken der schwer belasteten Förderkörbe in ehemaligen Zechen, Druckluftspeicher und Hydraulische Speicherverfahren..

    Diese Speicher waren für einzelne Windräder hinsichtlich ihrer Kapazität durchaus denkbar in Verbindung mit den tausend Tonnen schweren Windkraftfundamenten.

    Das es nicht möglich ist das allfällige Speicherproblem mittels einiger hunderter Pumpenspeicherkraftwerke oder gar Grossbatterien zu lösen hat sich vor dem Hintergrund der physikalischen Gesetze herumgesprochen, aber bei. Z.B. 30 000 in Fundamenten von Windrädern angeordneten „Kleinspeicher“ könnte das anders sein.

    Der dann angebotene Strom aus Windrädern könnte beim Strommanagement eine sauber zu kalkulierende Größe werden, weil auch längere Flauten aus den Speichern zu überbrücken wären.

    Frank Abels
    Perth WA
    AUSTRALIA

    • Die Antwort des Ministers war nicht so, weil der tatsächlich an Speicher glaubte, so dumm waren selbst seine Ministerialen nicht (damals wie heute), sondern weil mit der Umsetzung Ihres Vorschlages die Erzeuger von Wind- und Solarstrom von heute auf morgen aus dem Markt gefegt worden wären. Das galt es zu verhindern. Um jeden Preis

    • Aber Speicher ist Speicher, viele Akkus, ob nun ein paar ganz große oder viele viele kleine, die sogar im Endeffekt mehr kosten. Und wer bezahlt die ? der Windradbetreiber bestimmt nicht, oder er würde mehr Vergütung verlangen die dem Stromkunden wieder angelastet werden würde. Also Verteuerung.

    • Sie speichern
      m × g × h
      g angenommen als 9,80665 m/s²

      So ein modernes Windrad wiegt inkl. Fundament 7.000 t (iaW ~7.000.000 kg)
      Wenn Sie jetzt eine Hydraulik haben, die das ganze um 1 m hebt, haben Sie 68,6 MJ (19,1 kWh) gespeichert (der Wirkungsgrad wird unter 100% liegen, Sie werden also mehr als Energie aufgewendet haben, und später weniger zurückbekommen – Anbieter sprechen von 80+% oder 90% für Ein- und Ausspeichern kombiniert).
      Wenn Sie jetzt für ein 3 MW-Windrad vielleicht 1.800 VL-Stunden im Jahr erreichen (Kapazitätsfaktor 20,5%), von denen dann – nach Ein- und Ausspeichern – noch 16,4-18,5% bleiben würden, also 493-555 kW, und man vielleicht mit 10 Tagen Speicher zur Verstetigung rechnen sollte, brauchen Sie dann entsprechend 132-140 MWh-Speicher, bzw. einen Hub – der 7.000 Tonnen – um 6,94-7,36 km: wie soll das denn gehen?

      • „So ein modernes Windrad “
        1. Es gibt keine Windräder sondern nur Windmühlen. Und modern sind die Dinger auch nicht.
        Bereits unter dem Kriminellen Adolf aus Österreich wurden Windmühlen aus Holz entwickelt.
        Und irgendwann fingen Ende der 50er Jahre die Dänen mit Windmühlen an. Ich habe 1962 so eine Windmühle als Be- und Entwässerungsinstrument auf der Insel Helnaes erstmalig kennengelernt.

      • @Michael Fischer
        „So ein modernes Windrad wiegt inkl. Fundament 7.000 t (iaW ~7.000.000 kg)“
        „Wenn Sie jetzt für ein 3 MW-Windrad vielleicht 1.800 VL-Stunden im Jahr erreichen“

        so sind das 5.400.000kWh von der 3MW Windkraftanlage im Jahr.

        Um mit einem Braunkohlekraftwerk 5.400.000kWh Strom einzuspeisen braucht man 3.500 Tonnen Braunkohle und 21.000 Tonnen Abraum müssen umgeschichtet werden (Tagebau Hambach).

        Sind die 7000Tonnen realistisch für eine Windkraftanlage mit 3MW Leistung von Herrn Michael Fischer ?
        Fundament 2030Tonnen für eine Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 3MW

        Eigengewicht der restlichen Windkraftanlage 2.300Tonnen.

        Alles zusammen für eine 3MW Windkraftanlage 4.400Tonnen Materialeinsatz.
        Die Materialeinsatz der Windkraftanlage werden zu 80% bis 90% einer Weiterverwendung zugeführt.

        Nun verbraucht das Braunkohlekraftwerk über die 20 Jahre bereits 70.000 Tonnen „Materialverbrauch“ und 420.000Tonnen Abraum müssen umgeschichtet werden.

        Die 6 Windkraftanlagen der Prechtaler Schanze (18MW)
        haben 2019 ca. 42.000.000.kW erzeugt, eines 7.000.000kWh.
        https://www.e-werk-mittelbaden.de/windenergie
        Herr Michael Fischer rechnet nur mit 1.800 VL-Stunden = 5.400.000kWh

  6. Am 01.02.2020 ist die Zahl des Tages 74% vom Deutschen Stromverbrauch stammt aus den erneuerbaren.
    Börsenstrompreis bei -2 Cent, auch gut.
    Exportiert haben wir auch noch einen kleine Menge an Strom.

    • Die genaue Analyse zum 1.2.2020 kommt in 2 Wochen. Auf achgut.com am 12.2.2020, bei EIKE ein paar Tage später. Am 5.2.2020 beschäftige ich mich auf achgut.com mit dem Tiefpunkt der Stromerzeugung mittels Erneuerbare Energieträger. Kommt etwas später sicher auch bei EIKE.

    • Wieder so ein XXXXXXXXX, wenn Ihre Zahlen stimmen, dann erklären Sie mir mal, warum ich bei diesen „goldenen Zuständen“ gestern – wie jeden Tag – wieder 28,25 C pro Kwh zu zahlen hatte?

    • Ich habe Ø ca. 5Cent/kWh für Strom am 2.2.2020 zu zahlen.
      Herr Brauns,
      ich gehe davon aus …
      1. Das Sie 100% Netzstrom verwenden, selber schuld.
      2. Das Sie bei 28,25Cent/kWh mit ca. 7Cent das EEG-System unterstützt haben, auch selber schult.
      3. Das Sie einen Teil meiner Stromrechnung über die mir zufließenden EEG-Vergütung ausgeglichen haben, Danke.
      .

      .
      Am 02.02.2020 ist die Zahl des Tages 63% vom Deutschen Stromverbrauch stammt aus den erneuerbaren in der Dunkelflaute.
      Börsenstrompreis bei -2 Cent bis +4Cent, auch gut.
      Import und Export war ziemlich ausgeglichen.

      • Ihr Wissen über mein „selber schuld“ spricht genauso für sich, wie der Rest Ihrer verhöhnenden Aussagen.

        Hat in etwa die Qualität des Songs von der „Umweltsau“.

  7. Unsere Politik treibt die BRD in den Ruin.
    Jetzt aktuell müßten die Alternativkapazitäten für die Abschaltungen der letzten AKW in der Bauendphase sein.
    Die Planungen für die Ersatzkapazitäten, für den Kohleausstieg, der ohnehin ansteht, müßten aktuell exakt durchgeplant und auf dem Weg sein.
    Wenn man das komplett mit Wind und Solar machen will, was ja bis 2050 der Fall sein soll, bei gleichzeitiger E-Mobilität, also Verdoppelung des E-Energiebedarfes, dann bedeutet das, daß man nicht nur heute exakt weiß, was man machen will, sondern daß man eine Speichertechnologie, bei Ausfall der Energiequelle, für mindestens eine Woche, vorhanden hat.
    Nichts von alledem ist der Fall.
    Wir haben per Pumpspeicherwerken eine Speicherleistung von nicht einmal 7 GW.
    Für eine Woche Dunkelflaute benötigen wir, bei E-Mobilität, ca. 1000 – bis 2000 GW – je nachdem, wie man die Leute zum Stromsparen „animiert“…
    Man muss kein Prophet sein, um erkennen zu können, daß dies nicht machbar sein wird. Meinung der Politik: Die Wirtschaft wird das schon schaffen.
    Wir alle kennen das Märchen, wo der garstige König befahl, man möge ihm Stroh zu Gold spinnen…

  8. Woher kommt der Strom? Welch eine dumme Frage. Natürlich aus der Steckdose. Ich habe ihn noch nie freifließend beobachtet.
    Und Blitze sind extrem schwierig anzuzapfen. Wie wärs mit der Entwicklung von Blitzfangtrichtern? zB

    • Apropos Blitzfangtrichter!

      Die Idee geht ja bekanntlich auf Benjamin Franklin zurück, so vor rund 250 Jahren. Wer auch immer einen solchen Blitzfangtrichter entwickelt und in 100 m Höhe aufstellt, hat leider nur die Chance, noch 2 % der Blitzenergie einzufangen, wenn der Blitz selbst 5 km Länge hat. 98 % seiner Energie hat er als sichtbare Erscheinung auf dem Weg zur Erde schon in Wärme und Druck umgewandelt.

      Es soll ja Leute geben (Baerbock, Kempfert), die sich Elektrizität als Moleküle oder eine Art Wasser vorstellen, die glauben natürlich, dass dann der ganze Blitz durch den Trichter in einen großen Elektrizitätseimer hinein flutscht und man nur noch schnell den Deckel drauf machen muss, damit nichts verloren geht. Und das reicht dann, um eine 60 W Glühbirne rund 10 Tage zu betreiben.

      Wenn man also mehr als 2 % haben will, muss man den Trichter höher hängen, z. B. auf 200 m für 4 %. Optimal (100 %) wäre natürlich eine Himmelsleiter bis an die Wolken, man müsste dann nur noch nach der Steckdose für den Blitz suchen.

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