Key Information File (KIF) – ein neuer Gag?

Plutonium, Bild WIKIPEDIA Common 1945 Source http://images-of-elements.com/plutonium.php Author U.S. Department of Energy,

von Dr. Klaus Dieter Humpich
Das KIF soll in Kurzform ein Endlager beschreiben, damit auch in einer Million Jahren die dann lebenden Erdbewohner vor dem tödlichen „Atommüll“ gewarnt werden. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Kerntechnik sich selbst Schwierigkeiten und Kosten bereitet in dem sie bereitwillig über jedes Stöckchen springt, das ihnen „Atomkraftgegner“ hinhalten.

Wohl gemerkt, es geht hier gar nicht um eine möglichst genaue Dokumentation des Bauwerks und aller eingelagerten Stoffe, sondern eine für Dumme jeglicher Kultur.

Am Anfang steht die Lüge

Will man verstehen, wie man auf solch eine Schnapsidee kommen kann, muß man die geniale Propaganda der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ verstehen. Am Anfang steht die Behauptung, daß schon ein einzelnes radioaktives Atom durch seine Strahlung beim Zerfall Krebs erzeugen könnte. Man muß gar keine Kenntnisse über die Funktion von Zellen und die Entstehung von Krebs haben, um zu erkennen, daß dies natürlich blanker Unsinn ist. Wäre dem so, gäbe es uns überhaupt nicht, denn wir sind ständig ionisierender Strahlung ausgesetzt. Ja, wir strahlen sogar selbst, z. B. durch die natürlichen radioaktiven Stoffe in unseren Knochen.

Während des Kalten Krieges kam noch ein Zauberwort hinzu: Plutonium. An den Lagerfeuern von Gorleben erzählte man sich schaurige Gruselgeschichten über diesen geheimnisvollen – und sogar von bösen Menschen künstlich hergestellten – Stoff. Nur wenige Gramm von diesem Teufelszeug sollten ausreichen, um die ganze Menschheit zu vergiften. Auch dies totaler Blödsinn, wurden doch bei den oberirdischen Kernwaffentests zig Tonnen davon in der Atmosphäre verteilt. Zumindest bei allen in den 1950er und 1960er Jahren geborenen Kindern konnte man Plutonium in deren Milchzähnen nachweisen. Viele von denen sind heute mopsfidele Rentner auf Kreuzfahrt und erfreuen sich einer wachsenden Enkelschar.

Glaubt man diesen Unsinn und verweigert strikt den Grundsatz, daß stets die Dosis das Gift macht, kommt man schnell zu dem Schluß, daß man ein Endlager für Atommüll über „geologische Zeiträume“ von der Biosphäre fern halten müßte. Kerntechniker waren da schon immer etwas pragmatischer. Ein beliebter Vergleich war schon immer der mit Natururan, aus dem der Brennstoff ursprünglich hergestellt wurde. Wenn der „Atommüll“ wieder auf die Werte des Natururans abgeklungen ist, kann man ihn überschlägig als ungefährlich einordnen. Schließlich hat der Mensch schon so lange es ihn gibt, mit und auf Uran gelebt. Selbst wenn man nun verbrauchte Brennelemente komplett verbuddelt – was man nicht tun sollte – beträgt dieser Zeitraum etwa 500 000 Jahre. Immer noch ganz schön lang, aber sicherlich ein Zeitraum, den Geologen sehr genau beurteilen können. Behält man weiterhin im Auge, daß radioaktiver Zerfall immer exponentiell verläuft (Am Anfang zerfällt immer sehr viel mehr Material als am Ende) und man mehrere hundert Meter unter der Erdoberfläche lagert, kommt man in recht kurzer Zeit auf „ungefährliche“ Werte für Mensch, Pflanzen und Tiere. Ganz davon abgesehen, daß eine Wiederaufbereitung sowohl die Abfallmenge als auch deren Gefährdungspotential um Größenordnungen verringert. Aus dem Endlagerproblem könnte man leicht ein technisches Problem machen. Allerdings wäre damit der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ ihr schlagkräftigstes Argument entzogen.

Das seltsame Menschenbild

„Grüne“ sind ja dafür bekannt, daß sie Menschen eher als unmündige Kinder betrachten, die man – zu deren eigenem Nutzen versteht sich – gängeln und bevormunden muß. Deshalb muß man diese „hilflosen Wesen“ auch durch Bilder, Piktogramme, Landschaftsmarken etc. vor den Gefahren eines Endlagers warnen. Dabei geht man selbstverständlich von einer beständigen Verblödung kommender Generationen aus. Selbst wenn man den Theorien über den großen Bevölkerungsaustausch anhängt und davon ausgeht, daß in wenigen Generationen nur noch Ziegenhirten und Kameltreiber die Landschaft durchstreifen, kann das auch weltweit gelten? Kann die Menschheit tatsächlich jegliches Wissen über Physik und Chemie vollständig verlieren? Selbst Außerirdische könnten mit Sicherheit ein Periodensystem der Elemente lesen, auch wenn bei ihnen die Elemente völlig andere Namen hätten. Auf solch abstruse Gedanken können wohl nur Personen kommen, denen selbst jegliche Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften fehlen.

Besonders paradox ist aber die Vorstellung, daß irgendwelche Horden auf dem Niveau von Frühmenschen ausgerechnet Bergbau betreiben können und wollen. Warum sollten diese – mit ihrer dann auch primitiv gewordenen Technik – mehrere hundert Meter tief graben? Andersherum können Menschen die Rohstoffvorkommen suchen und Bergbau betreiben auch sofort menschengemachten „Atommüll“ erkennen. Außerdem ist ja ein wesentliches Kriterium bei der Standortsuche Formationen zu finden, die besonders wertlos sind. Niemand plant ein Endlager in einem Kohlenflöz oder einer Goldader, sondern in Salzstöcken, Granit usw. – alles Stoffe, die von geringem Handelswert sind und darüberhinaus im Überfluß vorhanden.

Zu guter Letzt noch die Vorstellung, daß der „Atommüll“ auf wundersame Weise zurück an die Oberfläche findet und der ahnungslose Biobauer in hundert Generationen damit sein Feld verseucht. Auch diese Vorstellung ist doppelter Unsinn: Man macht wirklich alles Mögliche, damit der „Atommüll“ an seinem Ort verbleibt. Man sollte schon etwas auf das Fachwissen der Geologen (Erdschichten, Wasserverhältnisse am Ort) und Techniker (Barrieren, chemischer Zustand z. B. Verglasung etc.) vertrauen. Doch selbst wenn all das nicht geholfen hätte, ist da noch der Faktor Zeit und die Bodenchemie: Es dauert so lange, daß die meisten der eingelagerten radioaktiven Stoffe bereits zerfallen sind bzw. in den tiefen Bodenschichten (weit unter dem Grundwasserspiegel) einfach hängen geblieben sind. Was oben ankommen kann, hat nicht einmal den Gehalt von (radioaktivem) Mineralwasser. Es gab in Hanford Tanks mit „Atommüll“, die ausgelaufen sind und deren Inhalt einfach im Boden versickerte. Auch nach Jahrzehnten ist davon nichts im wenige Kilometer entfernten Fluß angekommen. Selbst normaler Boden ist ein vortrefflicher Filter und Ionentauscher.

Die Ressourcenfrage

Seltsamerweise entstammen „Atomkraftgegner“ zumeist dem Milieu der „Grenzen des Wachstums“ (Club of Rome, Peakoiler etc.). Die gleiche Klientel, die glaubt in wenigen hundert Jahren sind alle Rohstoffe aufgebraucht, glaubt andererseits daran, daß man abgebrannte Brennelemente für hunderttausende Jahre einfach verbuddeln kann. Abgebrannte Brennelemente sind konzentrierte Energie. Jedes dafür geplante Endlager enthält mehr Energieschätze als die größte Kohlenmine. Unterstellt man, daß die technische Entwicklung sogar noch weiter geht (Roboter), werden diese Endlager in absehbarer Zeit zu Energieminen werden. Der Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Hebung und Aufbereitung billiger ist, als der Betrieb irgendwelcher Uranminen geringer Konzentration.

Die Vorstellung von Endlagern (im Sinne von endgültig) ist ein reines Politikum: Politiker geben sich den Anstrich fürsorglicher Eltern, die ihren Kindern keine Abfälle – die in Wirklichkeit Rohstoffe sind – hinterlassen wollen. Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Je vermeintlich sicherer die Endlager gebaut sind, um so schwerer und kostspieliger wird es für unsere Nachfahren an die wertvollen Rohstoffe zu gelangen.

Damit sind wir an einem entscheidenden Punkt angelangt. Nicht alle Menschen sind einfach nur gutgläubig und/oder wohlmeinend. Mit Angst lassen sich herrlich Geschäfte machen und Macht ausüben. Es sind nicht nur die Handvoll Pensionäre, die ihren Altersruhesitz in Gorleben durch ein Bergwerk entwertet sehen. „Nicht in meinem Garten“ ist in unserer saturierten Gesellschaft längst zum Leitmotiv geworden. Der Strom kommt halt sowieso aus der Steckdose und der Lebensunterhalt aus der Staatskasse. Bestenfalls betreibt man ein wenig Selbstverwirklichung oder „gesellschaftliches Engagement“. Wer sich genug ausgelebt hat und nicht einmal eine Ausbildung durchgehalten hat, mit der er sich selbst ernähren könnte, flüchtet sich aus Berechnung in eine Partei – bevorzugt des linken und grünen Spektrums. Wer das nicht glaubt, lese mal die Lebensläufe unserer Parlamentarier. Mit was sollen sich aber die Nichtskönner hervortun? Richtig, mit der Verbreitung von Angst: Strahlentod, Klimakatastrophe usw. Damit treffen sie auf bereitwillige andere Nichtskönner, die „irgendwas mit Medien“ gemacht haben. Wer jemals länger in Afrika weilte, kennt die Macht des Voodoo. Angst wirkt auf ungebildete Menschen stärker und manipulativer als physische Gewalt. Die Seelenverwandtschaft der „Hüpfer gegen Klima“ mit sich in Rage tanzenden Kindersoldaten ist wesentlich enger, als mancher sich vorstellen mag.

Der größte Fehler der Kerntechnik war aber immer die Anbiederung an die „Atomkraftgegner“. Man hat nie offensiv die eigenen Positionen vertreten, sondern immer geglaubt, man könne durch Nachgeben die Gunst der Gegner gewinnen. Man hat – zumindest in Deutschland – nie verstanden, daß es nicht um Kritik an der Kerntechnik ging, sondern um den Ausstieg um jeden Preis. Der anderen Seite war jedes Mittel recht: Von den Lügen über die „Strahlengefahr“ bis hin zur Gewalt. Wer immer noch nicht wahr haben will, daß es nicht einfach nur um elektrische Energie ging, sondern um Gesellschaftsveränderung, der steht auch heute wieder staunend vor den Protesten gegen Kohlekraftwerke. Auch sie werden kurz über lang in Gewalt umschlagen, schließlich sind die gleichen Hetzer auch hier aktiv. Am Ende soll der Zusammenbruch dieser Gesellschaftsform stehen. Vorher wird nicht Ruhe gegeben. Die Hoffnung auf Einsicht in die technischen und naturwissenschaftlichen Notwendigkeiten einer funktionierenden Stromversorgung sind vergebens. Es geht um Revolution. Wenn in Deutschland gewisse Ideologien (Reichskrafttürme, vegetarische Ernährung, Biolandwirtschaft und Elektrofahrzeuge für das Volk ohne Raum) aus den dunkelsten Zeiten wieder allgemeingültig werden, wird es wieder in einer Katastrophe enden. Wie schnell der Zug schon fährt, zeigen die Sprüche vom „Vorangehen“ und „wir schaffen das“. Wieder hält sich Deutschland für das einzig wissende Volk. Unwillkürlich fällt einem der Witz von den Geisterfahrern ein. Aber das Bewußtsein die Welt retten zu können, hat schon mal aus Pimpfen fanatische Kämpfer gemacht. Wollt ihr den totalen (Klima)krieg?

Sinn einer Dokumentation

Selbstverständlich sollte jedes Endlager genau dokumentiert werden. Dies umfaßt die eingelagerten Stoffe, deren genauen Ort und die tatsächliche genaue bauliche Ausführung. Dies ist die bestmögliche Information für alle nachfolgenden Generationen. Früher ist man damit oft etwas spärlich und nachlässig umgegangen, wie z.B. die Diskussionen um die Asse und die praktischen Erfahrungen in den Rüstungsbetrieben zeigen. Diese Informationen sollten durchaus über Jahrhunderte erhalten bleiben – und wenn es eines Tages nur die Historiker interessiert. Sie sollten digital gespeichert werden (Platzbedarf) und in möglichst einfachen und genormten Formaten (z.B. pdf-files). Dies garantiert eine lange Lesbarkeit bzw. eine (wenn nötig) Umformung ohne Informationsverluste in Formate der Zukunft. Die Daten aller Endlager sollten in einer weltweiten cloud (Verschiedene Server (Serienfehler), an verschiedenen Orten (Katastrophenschutz), verbunden durch das Internet) unter der Verwaltung einer internationalen Institution gespeichert werden. Dieser Verbund könnte darüberhinaus auch zur Überwachung, dem Informationsaustausch bei etwaigen Problemen, der Weiterentwicklung und zur Vertrauensbildung dienen. Gerade die zivile Nutzung der Kernenergie verfügt bereits über eine enge und vertrauensvolle internationale Zusammenarbeit – über politische und kulturelle Grenzen hinweg. Was aber mit Sicherheit nicht gebraucht wird, ist irgendwelcher Hokuspokus der Angstindustrie.

Nachtrag

Wer sich für dieses Thema näher interessiert, dem sei der Bericht der NEA No. 7377 empfohlen. Im Anhang ab Seite 35 befinden sich einige – auch für den Laien gut verständliche – Zeichnungen und Tabellen dreier Endlager:

  1. Das Waste Isolation Pilot Plant in New Mexico, USA. Ein Endlager für alle möglichen nuklearen Abfälle aus der Rüstung in einem Salzstock in einer Tiefe von 655m. Es ist seit Jahren in Betrieb und soll voraussichtlich bis 2050 weiter befüllt werden. Dieses Endlager ist dem einst in Gorleben geplanten Endlager sehr ähnlich. Was in den USA funktioniert, darf in Deutschland nicht funktionieren, weil es eine Handvoll Politkommissare nicht will. Für diese Gestalten ein Sieg im Kampf gegen unsere Gesellschaft, weil man etliche Milliarden per Federstrich sinnlos verbrennen konnte.
  2. Das Endlager Forsmark in Schweden. Hier sollen komplette Brennelemente in einer Granitformation in etwa 500m Tiefe eingelagert werden. Dies dürfte uns auf Wunsch der grünen Sozialwirte und Theaterwissenschaftler mit ihrer unendlichen fachlichen Kompetenz .– mit Segnung der evangelischen Kirche – nun auch bevorstehen. Man könnte auch sagen, jedes Volk bekommt den Abfall, den es verdient.
  3. Das Centre de Stockage de la Manche in Frankreich. Es befindet sich in Digulleville, 20 km nordwestlich der Stadt Cherbourg-en-Cotentin. Es ist ein oberflächennahes Endlager für „α-freien Abfall“ aus der Wiederaufbereitung, der bis 1969 im Meer versenkt wurde. Dieser Abfall ist nach etwa 300 Jahren zerfallen.
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19 Kommentare

  1. zu „PENG“: Alexandra (ca. 25) studiert Geologie und hat im Studium gelernt, etwa so: Unten in der ASSE lösen sich die radioaktiven Stoffe auf, steigen nach oben durch den Druck des Gebirges und vergiften dann das Grundwasser. Und dann werden alle Pflanzen (Nahrung) und auch das Leitungswasser vergiftet.
    Die Tatsache, daß UO2 unlöslich ist spielte für sie keine Rolle, auch nicht die Tatsache, daß das schützende Deckgebirge der ASSE etwa 100-mal so viel Aktivität enthält im Vergleich mit den eingelagerten Stoffen in der Tiefe. Meine Kritik an dem im Studium gelehrten Blödsinn wurde abgelehnt. — Was soll man da machen???

  2. Die Endlagerung ist ein von der Politik geschaffenes Scheinproblem, ich habe das hier bei EIKE ausführlich beschrieben. Die Politik hat von der Kernkraft keine Ahnung, beschließt unsinnige Gesetze.
    Allein durch Strahhlenschutz sind in Fukushima 150 bis 600 Menschen (DER SPIEGEL) umgebracht worden, weil es die unsinnigen Gesetz forderten. Durch Strahlung ist durch Fukushima niemand zu Schaden gekommen, das wurde von der IAEA zu Beginn des Juni 2011 veröffentlicht, nachdem eine Gruppe Leute der IAEA im Mai 2011 in Japan gewesen ist.
    Strahlung in niedriger Dosis bei niedriger Dosisleistung ist nützlich für Lebewesen, das wird in detschen Lehrbüchern verschwiegen, man muß schon englischsprachige Bücher zur Hand nehmen.
    Das Thema Strahlung ist vergleichbar mit dem Thema Hexen im Mittelalter: Heute sind Hexen Gutmenschen, weil sie mit ihrem Fluggerät kein CO2 ausstoßen. Wie lange wird es dauern, bis die Menschheit ihren Irrtum von der Strahlen“gefahr“ erkennt???

  3. Den wohl überzeugendste Beweis, dass es bei den Grünen nicht um die Gefahren durch Kernkraft geht sondern um eine Agenda zur Vernichtung der deutschen Industrie, lieferte der Professor Jens Scheer (Uni Bremen) indem er einem Reporter des SPIEGEL (34/1987) auf die Frage antwortete, warum er als ausgewiesener Kernkraftgegner sich bisher nicht zu Tschernobyl geäußert habe:

    „Man muß fein säuberlich zwischen kapitalistischer und sozialistischer Kernkraft unterscheiden. Die kapitalistische Kernkraft dient der Ausbeutung der Werktätigen, daher muß sie mit allen Mitteln bekämpft werden. Dagegen dient die sozialistische Kernkraft dem werktätigen Volk und dem Fortschritt des Sozialismus, daher kann man bei der sozialistischen Kernkraft Restrisiken tolerieren.“

    Wen wundert es da noch das nach der Wende offenbar wurde, dass alle westdeutschen K-Gruppen,
    Ostermarschierer und „Atomkraft Nein Danke“ von der DDR finanziert waren.

  4. Bei einem Vortrag des Geschäftsführers der GNS (Gohrleben) Herrn Dr.König sagte dieser am 21. Oktober 2009, dass es Gohrleben nur gebe, weil die Politiker durch die angeblich fehlende Entsorgbarkeit der Brennstäbe die Kernkraft abschaffen wollen.

    Er könnte das Problem sofort lösen, wenn er den vielen Anfragen aus aller Welt nach den deutschen Brennstäben folgen dürfte. Besonders Japan sei am Kauf der Brennstäben zur Wiederaufbereitung sehr interessiert.

    Es bedürfte daher in Deutschland keines Endlagers, aber Trittin hat in der Koalition ein Gesetz durchgesetzt, das den Verkauf und Export der Brennstäbe verbietet um damit ein Hauptargument gegen die Kernkraft zu erhalten.

  5. Das Rückbau- und Enlagerproblem wäre gerade in Deutschland leicht zu lösen.
    Die AKWs sind ja schon in ordentlichen Betonkuppeln untergebracht.
    Wenn man die von 80 cm auf 5 Meter verstärkt, eine dicke Tresortür einbaut und die abgeklungenen Brennstäbe reinstellt, hat man den Rückbau des Kraftwerks gespart und die Bedingungen für Rückholung und Endlagerung im eigenen Land erfüllt.
    Eine Zentrale zur Überwachung reicht aus, um zu sehen, ob da jemand mit dem Hämmerchen zugange ist.
    Und wenn aus irgendwelchen Gründen diese Zentrale nicht mehr realisierbar ist, werden diese Orte mit einem Tabu versehen.

  6. In Deutschland scheint niemand mehr an einer Lösung des „Endlagerproblems“ interessiert zu sein. Seitdem die Endlagerkommission ihren Abschlussbericht der Bundesregierung vorgelegt hat, herrscht verdächtige Funkstille.

    Weder dürfen die hochradioaktiven Inhalte anderen Staaten zur Verfügung gestellt werden, noch will man selbst Anlagen zur Prozesswärmenutzung des Inhaltes der abgebrannten Brennstäbe a la DFR errichten.

    Noch nicht einmal die Idee, die Brennelemente in handliche, bohrlochgeeignete Behälter (einschl. abschirmender Füllmasse) zu verpacken und anschließend von nur wenigen Ansatzpunkten aus mittels weit ausgelenkter horizontal gerichteter Bohrlöcher in plutonische Tiefengesteinskörpter (Granite, Gabbros, etc.) zu versenken, wird hier überhaupt diskutiert.

    Es ist völlig unverständlich, warum „obertägige Erkundung“ u.a. mittels Tiefbohrungen ohnehin vorgenommen werden soll, um dann anschließend ein kostspieliges und sachlich sowie juristisch besonders angreifbares Endlagerbergwerk aufzufahren, während andererseits die bei der Erkundung durch die Norizontalstrecken bereits gewonnenen Erkentnisse und der zeitgleich geschaffene Lagerraum (Bohrstrecken)nicht für die Kanisterlagerung sofort genutzt werden sollen.

    In den USA arbeitet ein „grünes“ Start-up namens Deep Isolation an dieser Art der Endlagerung, welche gerade für das Atomausstiegs-Deutschland von großer Bedeutung sein könnte.

    https://www.deepisolation.com/solutions/

    Die Kostenreduktion wäre dramatisch, die Endlagerteufen könnten,locker in Bereiche von 3000m (Vertikalteufe!) und mehr gesteigert werden. Man würde die ganz Bandbreite moderner Tiefbohrtechnik nutzen und müsste nur obertägig an der Bohranlage gewisse Veränderungen (Robotertechnik, zusätzliche Abschirmung) vornehmen.

    Die Tatsache, dass all diese Ansätze in Deutschland ignoriert werden, lässt darauf schließen, dass niemand – auch nicht diejenigen, die besonders „besorgt“ sind – ein echtes Interesse an einer verträglichen Lösung hat.

    An der Nichtlösung dieses Problems sollen (wollen) sich offensichtlich noch ganze Generationen von regierungsgenehmen Fachleuten und Politikern abarbeiten.

  7. Eike baut ganz schön ab. Es wundert sehr, dass dieser Artikel überhaupt so erscheint. Da kommen Worte wie Zusammenbruch der Gesellschaft, Vodoo und Rage tanzenden Kindersoldaten vor. Der Verein und seine Autoren klagen schlechte/mangelhafte wissenschaftliche Arbeit regelmäßig an. Das wäre auf jeden Fall gerechtfertigt, wenn man einen Fehler glaubhaft widerlegen kann und auch die Widerlegung der Replik standhält.
    Dass aber zunehmend emotionale Stellungnahmen verschiedenster unbekannter Autoren übernommen werden ist nur schwer erträglich. Nüchterne sachliche trockene Aufklärung ohne eigene Wertung des Autors fehlt. Wenn er überhaupt aufklären möchte. Genau das was Eike und Co den öffentlichen Sendern/Medien vorwirft, praktizieren sie selbst. So wie dieser Artikel geschrieben ist, wird vom Autor nichts weiter als Frustabbau betrieben.

    Es wäre doch für alle wünschenswert, das ein erfahrener Kerntechniker mal ein ausgefeiltes Konzept für den kommerziellen Betrieb eines AKW vorlegt und zwar ein vollständiges. Ich kann das nicht. Offensichtlich gibt es aber im Autorenkreis entsprechendes Fachpersonal, welches die erforderlichen Fähigkeiten aufweist. Dieses Konzept wird dann jeglicher Kritik standhalten. Für die daraus resultierende Genialität wird sich auf jeden Fall ein Betreiber finden. Es wäre schön es wird mit Taten überzeugt anstelle mit Zwischentönen.

    • „Eike baut ganz schön ab“

      Die einen sagen so, die anderen sagen so.
      Gestern durchbrachen wir die 800.000 Seitenaufrufe für den Monat.

      Und noch etwas: Vom selben Autor sind bei uns div. Fachbeiträge erschienen. Einfach mal seinen Namen in die Suchleiste rechte eingeben.

      Drum merke: Mit vorschnellen Urteilen sollte man sich gerade hier bei EIKE zurückhalten.

      • Was die einen oder anderen sagen ist unwichtig, ebenso kann aus 800.000 Seitenaufrufen keine brauchbaren Informationen gezogen werden.
        Selbstverständlich habe ich seine „Fachbeiträge“ gelesen und es ist anzunehmen, das der Autor über die mögliche Fachkenntnis verfügt. Den Kern seine Botschaft habe ich sehr wohl vernommen. Da gegen ist nicht einzuwenden, wenn aber das der Vortragsstil eines Dr.-Ing. ist ….

    • „Es wäre doch für alle wünschenswert, das(s) ein erfahrener Kerntechniker mal ein ausgefeiltes Konzept für den kommerziellen Betrieb eines AKW vorlegt und zwar ein vollständiges.“

      Warum ein Konzept? Warum nur eines? Weltweit werden doch seit mehr als 50 Jahren inzwischen fast 500 KKW erfolgreich betrieben. (Dort werden übrigens Kerne gespalten, im Braunkohlekraftwerk dagegen Atome „fusioniert“.)

      Deutschland hatte sogar einen Spitzenplatz, bis seine Politiker klar erkannten:
      https://de.scribd.com/doc/313025202/Das-Risiko-Der-Kernenergie-Ist-Deutsch

  8. „… der steht auch heute wieder staunend vor den Protesten gegen Kohlekraftwerke. Auch sie werden kurz über lang in Gewalt umschlagen, schließlich sind die gleichen Hetzer auch hier aktiv.“
    Also, ich denkte wir konnten letztes Wochenende im Aachener Revier Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (§113 StGB), tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte (§114 StGB), Gefangenenbefreiung (§120 StGB), schweren Hausfriedensbruch (§124 StGB), Landfriedensbruch (§125 StGB), besonders schweren Landfriedensbruch (§125a StGB), Anleitung zu Straftaten (§130a StGB), gefährliche Körperverletzung (§224 StGB), Freiheitsberaubung (§239 StGB), Nötigung (§240 StGB), Bedrohung (§241 StGB), Sachbeschädigung (§303 StGB), Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel (§305a StGB), Brandstiftung (§306 StGB), gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr (§315 StGB), gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr (§315b StGB), Störung öffentlicher Betriebe (§316b StGB) und Beschädigung wichtiger Anlagen (§318 StGB) bestaunen. Wo fängt bei Ihnen Gewalt an?

    Und wohl auch öffentliche Aufforderung zu Straftaten (§111 StGB), Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten (§126 StGB), Bildung bewaffneter Gruppen (§127 StGB), Bildung terroristischer Vereinigungen (§129a StGB) und verfassungsfeindliche Sabotage (§88 StGB).

    Aber das waren ja „Aktivisten“ und „Umweltschützer“, die in „gewaltfreien Aktionen“ „zivilen Ungehorsam“ ausübten. Wovon alles gelogen ist. Ziviler Ungehorsam ist definiert als symbolische Aktion, bei der man die Bestrafung gerade bewußt in Kauf nimmt. Versuchte Gefangenenbefreiung ist mit „zivilem Ungehorsam“ unvereinbar.

    „Ende Gelände“ hatte ja erklärt: „Wir nehmen den Kohleausstieg selbst in die Hand!“
    Und das nennt man dann Sabotage, nicht zivilen Ungehorsam …

    • Atom- und Kohleausstieg muss doch problemlos möglich sein.
      Nach den Empfehlungen des gestrigen „Autogipfels“ werden für den dann fehlenden Strom jetzt einfach mehr Steckdosen an den Autobahnen installiert. Das Treffen habe „Mut gemacht“, twitterte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU).

  9. In einer Dystopie „Black Out“ hatte ich mal geschrieben, dass „Aktivisten“ in einer fiktiven Zukunft Kraftwerke gewaltsam abgeschaltet haben. Nach den Demos in Garzweiler u. der Blockade der Zulieferstrecke des Kraftwerkes steht zu befürchten, dass daraus Realität werden könnte. Im ÖR durfte einer dieser „Aktivisten“ behaupten, dass es hier um das „schmutzigste“ Kraftwerk überhaupt handelt u. dass die Welt darauf aufmerksam gemacht werden muss. Mit Schmutz meint er CO2! Da ist auch das bisschen Müll der Demonstranten u. ein Möhrenfeld ein hinzunehmender Kollateralschaden! Wie ist es, wenn ein Kind auf einer Intensivstation stirbt, weil irgend so ein Weltenretter einen Schalter umwirft? Auch ein „ziviler Verlust“ im Klimakrieg? Jetzt habe ich mal überspitzt!

  10. Es soll ja noch Hausfrauen geben, die selbst Marmelade einkochen. Dabei kommt leicht schon mal eine Made in den Himbeeren uns Leben und in den Topf. Die peinlich genaue Lebensmittelkontrolle dokumentiert dann:
    „Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält.“
    Das ist tierisches Fett! Also eine sehr ernste Warnung an militante Vegetarier, keine Marmelade zu essen.

  11. Da ist noch als viertes das finnische Endlager in Olkiluoto in 450m Tiefe in einem Granitstock, das 2022 in Betrieb geht. https://www.youtube.com/watch?v=zqv_J5EnA0s
    Gar nicht zu reden von den schnellen Brütern in Bieloyarsk, Russland, die den Abfall in Brennstoff umwandeln und wo wenig Abfall mit überschaubaren Halbwertszeiten von 100 Jahren übrig bleibt. https://www.achgut.com/artikel/bericht_aus_bieloyarsk_die_zukunft_der_energieversorgung

  12. Kommt noch das merkwürdige Modell der Freisetzung der gelagerten Stoffe hinzu, das anscheinend folgendermaßen funktioniert: man verbuddelt 1000 to Material in Form handlicher gegossener Glaszylinder, die irgendwann ihr Material freisetzen, und zwar in der Form: PENG – und innerhalb einer Mikrosekunde werden die gesamten 1000 to gleichzeitig freigesetzt.

    • Was bitte soll „PENG“ sein, warum sollen die Glaszylinder ihr Material „freisetzen“? Ich bitte um eine nähere Erklärung.

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