„Wer nicht hüpft, ist für Kohle“: Infantilisierung und Autonomisierung unserer Schulkinder

Besonders bei den Grünen ist eine Infantilisierung des politischen Protests seit geraumer Zeit zu verzeichnen – nun breitet sich das Phänomen offenbar auf die gesamte Gesellschaft aus.

von A.R. Göhring

Die mittlerweile bundesweite Freitags-Schulschwänzerei nach dem Vorbilde der 16jährigen Greta Thunberg, schmissig „Fridays for Future“ genannt, steht in Stuttgart unter dem Motto „Wer nicht hüpft, ist für Kohle!“. Und prompt sieht man Hunderte Kinder und Jugendliche, die zunächst wie Autonome im mit Transparenten flankierten Block aufmarschieren, wie in einer Kindergeburtstags-Hüpfburg herumspringen.

Das Ganze erinnert nicht zufällig an die Parole „Wer nicht hüpft, ist ein Nazi!“ auf antifaschistischen Konzerten, zuletzt in Chemnitz gehört. Wie der freundliche Begriff „Klimaleugner“, der an „Holocaustleugner“ erinnern soll, soll wohl auch die Klimaretter-Szene „autonomisiert“ werden, oder ähnliches. Der eher langweilige Streit um das trockene physikalische Thema Treibhauseffekt & Klimakollaps, von dem kaum ein Schüler etwas versteht (erst recht nicht Schulschwänzer mit Viertagewoche), soll offenbar von der Ebene des politisch Diskutierbaren auf die Ebene des nicht mehr diskutierbaren Grundsätzlichen verschoben werden.

Dafür Kinder und Jugendliche zu instrumentalisieren, ist demokratisch kaum noch zu rechtfertigen. Und kein Wunder, dass die Schüler es mit sich machen lassen – wer wie ein Kleinkind herumhüpft, wenn es ein Vorsinger verlangt, denkt nicht mehr selber.

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13 Kommentare

  1. Zu sagen Schüler und Studenten seien instrumentalisiert spricht jüngeren Menschen ihrer Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung ab.

    Klar ist hüpfen kindlich. Aber Erwachsenengehabe bringt uns an dieser Stelle anscheindend nicht weiter.

    • Sehr verehrte Anne,
      können Sie bitte erläutern, was Sie meinen:
      „…Aber Erwachsenengehabe bringt uns an dieser Stelle anscheindend nicht weiter.“
      Etwa das: Heute stehen wir energieversorgerisch kurz vor einem Abgrund. Ein großer Schritt nach vorn bringt uns weiter?

  2. Erst wenn Studierende wieder Studenten und Herausforderungen wieder Probleme seien dürfen, kann man von Entwarnung reden.

  3. In einem Dorf meiner Kindheit gab es eine ältere, stets in schwarz gekleidete, sehr strenge Dame, die damals noch mit „Fräulein“ angeredet wurde. Diese mahnte mich regelmäßig, keine Dummheiten zu machen, denn diese würden von Gott, der alles sehen würde, alle in ein großes, dickes Buch eingetragen, und später würde dann danach entschieden werden, ob ich in den Himmel komme oder nicht.

    Mir jagte das damals ganz schön Angst ein. Heute verachte ich alle, die Kindern Angst machen, um sie für etwas zu instrumentalisieren.

     

  4. Jetzt kommt der nächste Schritt. Der Umweltminister von Bayern plant eine Klimakonferenz für Schüler:

    „Klimakonferenz statt Freitagsdemo: Minister lädt Schüler ein “

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/klimaschutz-schueler-demonstrationen-1.4335283

     

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/umweltminister-glauber-laedt-schueler-zu-klimagespraechen-ein,RIRdEY5

    und der Lehrerverband freut sich:

    https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/lehrerverband-schueler-zu-langfristigem-engagement-ermuntern,RG8m05z

    Gibt es noch echte Bildung?

     

  5. Die hüpfen auch so auf der Straße rum und jagen Pokemon. Ich kaufe mir demnächst Bälle zum Abwerfen der hüpfenden Pokemons.

  6. Typisch für Totalitarismus ist die permanent erhobene Forderung nach demonstrativer Unterordnung des Individuums unter vorgegebene Denk- und Verhaltensweisen. Dem Untertanen wird abverlangt, in immer neuen Formen der Selbstentäußerung den herrschenden Machtstrukturen Zustimmung und Ergebenheit zu signalisieren. Dies kann bei milderen Formen totalitärer Herrschaft im bloßen Heraushängen von Fahnen bestehen oder im offenen Tragen von Abzeichen bzw. Kleidungsstücken, es setzt sich fort in der verordneten Teilnahme an Veranstaltungen der herrschenden Klasse oder Machtelite und es findet seinen Ausdruck beispielsweise in eifrigem und langem Beifallklatschen nach Ansprachen der jeweiligen Machthaber.

    Auch scheinbar subtile Formen der Anbiederung und Unterwürfigkeit kommen zur Anwendung- Lachen über witzige Bemerkungen der Vorgesetzten oder exzessives Grimmassieren beispielsweise führen in totalitär organisierten Gesellschaften zu beruflichem Erfolg und so gehen Totalitarismus und Kriecherei Hand in Hand.

    In konsequent totalitär verfaßten Gesellschaften oder Staaten schließlich agiert das Individuum auf der untersten Stufe der Lächerlichkeit und Erniedrigung: Man hüpft auf und ab, man brüllt unablässig die gleiche vorgegebene Parole oder man umarmt sich in demonstrativer Trauer, wenn an „falscher“ Stelle ein Baum gefällt wird.

    Es gibt untrügliche Anzeichen für den Verlust von Toleranz, Demokratie, Mitbestimmung und Meinungsfreiheit- wer es nicht glaubt, betrachte die Endstufe totalitärer Entartung, die Millionen heulender Nordkoreaner, die so buchstäblich ihr Weiterleben sichern müssen.

    Auf diesem Weg sind wir und dorthin gelangen wir, wenn wir jetzt nicht aufwachen.

  7.  
    Diese mediale, grüne Infantilisierung läuft ganz selbstverständlich über die „Merkel-Medien“ in denen ihre GEZ-Genossinnen „alternativlose Regime-Stimmungen“ erzeugen, siehe https://www.tichyseinblick.de/meinungen/sie-werden-geframed-von-ihrer-ard/
    Die hinterlistige Beeinflussung der medialen Öffentlichkeit ist eine grundsätzliche Vorgehensweise der gut organisierten „Klima-Agenten“ die längst radikal manipulieren, um so erzeugte Schuldgefühle politisch zu vermarkten, siehe https://www.klimafakten.de/fakten-kommunizieren/so-gehts
    Der infantile Greta-Klima-Rettungs-Glaube hat den Status einer grünen, menschenfeindlichen Sekte schon lange hinter sich gelassen, ist längst etablierter absurder „Merkel-Energie-Wende-Wahn“.

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