Heutzutage geht der treue Unter­tan zur Bürgeruni, um seine konforme Desinfor­mation zu empfangen

Lauter Enten in Medien und Politik! Bild: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

Helmut Kuntz
Der bekannte Wettermoderator Sven Plöger hält an Bürgerunis Vorträge zum sich laufend verändernden Klima. Herr Plöger kennt sich aber aus und weiß genau, wie man das Klima ideologisch richtig betrachtet. Und es gibt Personen, die hören sich das auch noch kritiklos an – sowie Redakteur*innen, welche enthusiastisch darüber berichten.

Sven Plöger zum Klimawandel: Jeder kann etwas tun

Wer heute bis Drei zählen kann und so den Begriff CO2 zusammenbringt, ist damit zu allem ein ausgewiesener Experte. Denn wirklich nichts geschieht mehr, ohne dass der Klimawandel daran einen schlimmen Einfluss hätte. Mit diesem Wissen gewappnet, erklärte auch der Wettermoderator S. Plöger seinen Zuhörern den schlimmen Einfluss des Klimawandels. Anstelle von Wissen, bekamen seine Zuhörer jedoch lediglich einen Schnellkurs in Klima-Alarmrhetorik. Aber wohl keiner der Zuhörer, schon gar nicht der Zeitungsredakteur, schienen sich auch nur entfernt daran zu stören.

[1] Heilbronn: Der Meteorologe und Wettermoderator Sven Plöger hat bei der Bürger-Uni in Heilbronn über den Klimawandel gesprochen. Eine Folge der globalen Erwärmung: Es dürften mehr Unwetter mit Starkregen wüten – auch in der Region … „Die Wissenschaft sagt heute, etwa 50 bis 70 Prozent der Veränderungen, die wir erleben, sind vom Menschen gemacht“, erklärt jedenfalls am Donnerstag Meteorologe und Wettermoderator Sven Plöger vor mehr als 500 Zuhörern in der vollbesetzten Aula des Bildungscampus‘ Heilbronn in seinem Vortrag bei der Bürger-Uni.

… „Um das Zwei-Grad-Ziel bei der Erderwärmung zu erreichen, darf die Menschheit noch 720 Milliarden Tonnen CO2 freisetzen. Derzeit sind es 36 Milliarden Tonnen im Jahr. Wir haben also noch 20 Jahre Zeit.“ Man könne auch sagen: „Es ist fünf vor zwölf.“ Plöger ist Optimist …

Es ist etwas im Gang und es beschleunigt sich …

[1] S. Plöger: … Starkregenereignisse wie 2016 im hohenlohischen Braunsbach oder Hitzerekorde wie diesen April sind daher zunächst einmal Wetterphänomene und kein Beleg für den Klimawandel. „Wenn man aber betrachtet, dass es seit der letzten Eiszeit vor rund 11.000 Jahren um vier bis 4,5 Grad Celsius wärmer geworden ist, allein in den letzten 100 Jahren aber um 0,8 Grad und für die nächsten 100 Jahre zwei bis vier Grad erwartet werden, dann sehen wir, dass was im Gange ist und der Prozess sich beschleunigt.“ Langjährige Vergleiche machen das deutlich.

Starkregen zeigt seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen um ca. 1880 keinerlei statistisch stabilen Trend (eher Zyklen, die aber nicht zum Klimaalarmismus taugen) und ist nur in Klimasimulationen „in den Griff“ zu bekommen. Die Messwerte aus der Natur widersprechen jeglichem Alarmismus:
EIKE 18.04.2018: [3] Beeinflussungen durch Starkregen nehmen in Deutschland nicht zu. Mit schlecht angewandter Statistik lässt sich aber das Gegenteil „zeigen“ (Teil 2)
Obwohl es Anzeichen gibt, dass solche Ereignisse in Warm- und Kaltzeiten gleichermaßen vorkommen – in Kaltzeiten eher noch verstärkt -, sind die Simulationen so programmiert, dass es bei Wärme schlimmer werden muss. Dabei sagt die Klimawandeltheorie selbst, dass mit dem Klimawandel die Temperaturdifferenzen abnehmen und damit auch die Extremereignisse. Doch diese (Er-)Kenntnis muss immer neu „gefunden“ werden:
EIKE 21.02.2018: [4] Und plötzlich wird die Zukunft glücklicher
da sie sofort nach ihrer „Entdeckung“ postwendend immer gleich wieder verschwindet. Man ignoriert lieber die eigene Theorie, wo sie nicht zum Klimaalarm taugt.

Und deshalb ist es weiterhin problemlos möglich, jedem der es hören will, das Extremwettermärchen immer neu vorzusetzen und sogar wie S. Plöger, von einer Beschleunigung zu fabulieren. Bewusst „vergessen“, wird dabei, zu welchen Wetterextremen die Natur in den angeblich so paradiesischen, vorindustriellen und damit „stabilen Klimazeiten“ fähig war:
Der größte, bekannte Extremregen der Deutschen Geschichte geschah im Jahr 1342, die längste, historisch gesicherte Dürreperiode im Jahr 1540. Beides zu den angeblich „idealen, vorindustriellen Klimazeiten“:
EIKE 04. August 2018: Die jahrelange beispiellose Hitze- und Dürreperiode in Europa um 1540 – ein Worst Case
Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch am anderen Ende der Welt:
EIKE 14.10.2015: Der Klimawandel bedroht die Wüste Namib – glaubt Deutschlandradio Kultur

Das schrumpfende Arktiseis darf niemals fehlen

[1]So zeigt Plöger Bilder vom arktischen Meereis von 1979 und 2012: Beim neueren Bild fehlt die zehnfache Fläche Deutschlands. Und das hat Folgen, die den Klimawandel verstärken. „Weil durch die geringere Eisfläche weniger Sonnenenergie ins Weltall zurückgestrahlt wird, verändert sich die Energiebilanz dieses Planeten.“ So erwärmen sich die Ozeane. Und das Mehr an Energie im System verändert die Luftströme. Auch die wichtigen Jetstreams, Starkwinde, die in acht bis zwölf Kilometern Höhe für den Austausch von Warm- und Kaltluftmassen auf dem Globus sorgen, sind betroffen.
„Wir merken das durch anhaltende Hitze- oder Schlechtwetterlagen mit Dürre oder Hochwasser“, sagt Plöger und prognostiziert, das werde es häufiger geben. Und insofern ist Braunsbach doch auch ein Phänomen des Klimawandels …

Obwohl eine (im Sommer) vereiste Arktis in der Erdgeschichte eher der Ausnahmefall ist, gilt die Verringerung ihrer Eisbedeckung (wie die der Gletscher) als bildhaftes Klima-Mentetekel.
Sie verweigert sich zwar immer neu, allen – angeblich sicheren – Schrumpfungsvorhersagen:
EIKE 27. Juli 2018: Scharlatane der Arktis Lachnummer eisfreie-Arktis-Prophezeiungen … Fake-Wissenschaft vom Feinsten
Doch wenn man seinem Publikum nur den Verlauf zwischen 1979 (Beginn der Satellitenmessungen) und 2012 (dem bisher absoluten Minimum) zeigt, lässt sich für Ahnungslose gekonnt ein Alarm produzieren. Fraglich wäre der Effekt bestimmt gewesen, wenn von Herrn Plöger stattdessen der aktuelle Zustand gezeigt worden wäre:

Bild 1 Arktische Meereisbedeckung im Monat August 1979 – August 2018. Quelle: DMI, Dänisches meteorologisches Institut

Hätte er dazu noch das Bild eines langfristigen Verlaufs seit dem Ende der letzten Eiszeit gezeigt, wäre etwas Wissen übermittelt worden. Denn die zuhörenden Bildungsbürger hätten erfahren, dass die Arktis im langfristigen Vergleich derzeit sehr viel Sommer-Eisbedeckung hat – und viel weniger der Normalfall war.

Bild 2 Verlauf der arktischen Eisbedeckung in der zentralen, nördlichen Chukchi-See seit ca. 10.000 Jahren. Quelle Yamamoto et al., 2017

Und vielleicht (das hätte das gläubige Publikum aber sicher überfordert), wäre einigen aufgefallen, dass dieser Langristverlauf vollständig den Folgen der vorgetragenen Arktiseis-Energiebilanz-Theorie widersprich. Die deklarierten Auswirkungen hätten – falls sie stimmen würden – schon vor vielen Tausend Jahren eintreffen müssen, als die Bedeckung über extrem längere Zeiträume niedriger waren.

Der Temperaturverlauf seit der letzten Eiszeit

[1] S. Plöger: „Wenn man aber betrachtet, dass es seit der letzten Eiszeit vor rund 11.000 Jahren um vier bis 4,5 Grad Celsius wärmer geworden ist, allein in den letzten 100 Jahren aber um 0,8 Grad und für die nächsten 100 Jahre zwei bis vier Grad erwartet werden, dann sehen wir, dass was im Gange ist und der Prozess sich beschleunigt.“ Langjährige Vergleiche machen das deutlich …
Herr Plöger scheint in seinem Vortrag kein Bild seiner „langjährigen Vergleiche“ gezeigt zu haben. Genau weiß es der Autor allerdings nicht, da er nicht dabei war. Deshalb zeigt er, was dazu neueste Temperaturstudien exemplarisch ermittelten:
[2] notrickszone 2. August 2018: … During 2017, there were 150 graphs from 122 scientific papers published in peer-reviewed journals indicating modern temperatures are not unprecedented, unusual, or hockey-stick-shaped — nor do they fall outside the range of natural variability.  We are a little over halfway through 2018 and already  108 graphs from 89 scientific papers undermine claims that modern era warming is climatically unusual.
Ganz grob übersetzt: Im Jahr 2017 gab es 150 Grafiken aus 122 wissenschaftlichen Artikeln, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden und darauf hindeuteten, dass moderne Temperaturen nicht beispiellos, ungewöhnlich oder hockeyschlägerförmig sind – und auch nicht außerhalb der natürlichen Variabilität liegen. Etwas über die Hälfte des Jahres 2018 ist vorbei und bereits 108 Grafiken aus 89 wissenschaftlichen Arbeiten stellen die Behauptungen in Frage, dass die Erwärmung der modernen Zeit klimatisch ungewöhnlich ist.
Wenn notrickszone recht hat, muss Herr Plöger allerdings falsch liegen.

Ein paar Bilder aus den Darstellungen bei notrickszone sollen zeigen, wie der Temperaturverlauf seit dem Ende der letzten Eiszeit in einzelnen Erdgegenden ausgesehen haben könnte. Danach befindet sich Europa aktuell – nach einer über viele Jahrtausende gehenden Warmzeit – in einer Kaltzeit und nicht – wie angegeben – in einer Wärmephase. Auch die aktuelle Temperatur-Änderungsgeschwindigkeit ist nirgendwo auch nur im Ansatz beispiellos.

Bild 3 [2] Temperaurrekonstruktion Zentralchina der letzten 9.000 Jahre (rechts ist die Vergangenheit). Quelle: Wang et al. 2018. Es gibt mehrere Abschnitte mit Temperaturdifferenzen von „-4.0°C within ~100 years“
Bild 4 [2] Temperaurrekonstruktion Juli in den italienischen Alpen der letzten 9.000 Jahre (rechts ist die Vergangenheit). Quelle: Badinno et al. 2018.
Bild 5 [2] Temperaurrekonstruktion westliches Mittelmeer (Spanien) der letzten 12.000 Jahre (rechts ist die Vergangenheit). Quelle: Ramos-Roman et al. 2018.

Und nun sage ich, warum ich überhaupt gekommen bin

Am Ende lässt Herr Pröger die Katze aus dem Sack. Seine Darstellungen zur „Klimatheorie“ sollten gar nicht neutral ein Wissen darüber vermitteln, sondern sie waren nur die Einleitung für sein wirkliches Anliegen: Klimaalarmagitation als „Klimamessias seiner (Fernseh-)Anstalt“.
[1] S. Plöger: Handeln wäre dringend nötig
… Zunächst mal dürfte jeder Mensch, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, nur zwei Tonnen CO2 pro Jahr verantworten. In Deutschland sind es aber 8,9 Tonnen, in den USA 16,2. China kommt auf 6,6 Tonnen, wobei davon vieles auf Konten der westlichen Industrieländer geht, die dort produzieren. „Wir verbrauchen heute die Ressourcen von 1,6 Erden. Es gibt aber nur eine. Wir sind also nicht nachhaltig. Punkt.“ Ein Umdenken sei aber schwer…
Mit gutem Beispiel vorangehen
Wohl auch deshalb hätten Klimaleugner wie Trump leichtes Spiel: Sie bieten aus Sicht des Meteorologen einfache Erklärungen für einen komplizierten Sachverhalt − so wie alle Populisten. Hinzu komme, dass die Folgen des Klimawandels vor allem die armen Länder treffen, nicht die Verursacher. Insofern ist nicht nur Trump ein Klimaleugner, sondern wir alle, die wir uns wider besseres Wissen wie Pauschaltouristen im All-inclusive-Urlaub auf Planet Erde verhalten.
Über den Tellerrand hinausschauen und selbst konsequent vorausgehen, lautet deshalb Plögers Appell an die Zuhörer. „Der globale Erfolg ist das, was man lokal tut. Es kommt auf jeden einzelnen an.

So einfach ist es, die Welt zu retten

[1] S. Plöger: … Wenn wir Deutschen eine gute Energiewende hinlegen und die Chinesen sie nachmachen − und nachmachen können die Chinesen − dann haben auch wir Deutschen ein Stück weit die Welt gerettet.“

Es lässt sich dazu einfach nur sagen: Erschütternd ist, wie problemlos immer noch mit nicht belegten Aussagen, welche teilweise bewusste Datenverdrehungen beinhalten, vor einem so großen Publikum vorgetragen werden kann, ohne auch nur im Ansatz Protest zu ernten. „Entschuldigen“, kann man das nur, weil es in unserem Bundestag noch viel schlimmer ist:
EIKE 24. März 2018: Generaldebatte: Bundesregierung will per Gesetz das Klima schützen und die Emissions-„Lücke“ damit bis 2030 schließen

Die aktuelle Dürre: Wirklich noch nie dagewesen?

Es bietet sich an, auch auf die aktuelle Dürre einzugehen. Schließlich wissen alle Fachpersonen, angefangen von Mojib Latif bis zur Spitzenmannschaft der GRÜNEN, wie Herrn Habeck und ihrer Fachfrau für Energie und Klima (ist die ohne jegliche „Spur von Wissen darüber“ [6] [7]), A. Baerbock, dass diese der Mensch zu verantworten hat:
„Die Vorboten der Klimakrise sind angekommen“, schrieb Baerbock in einem Beitrag für den „Kölner Stadt-Anzeiger. „Um dieser Krise zu begegnen, brauchen wir einen neuen Klimarealismus. Das heißt: Wir müssen den Klimaschutz jetzt konkret umsetzen und nicht mehr nur behaupten – und wir müssen die Klimaanpassung verstärken.“

Und nicht zu vergessen, K.G.E. mit zusätzlicher, kirchenesoterischer Ausbildung und dadurch dem gesteigerten Mut, sich fortwährend zu blamieren:
EIKE 01.07.2017: K. G. Eckardt versucht sich auf dem GRÜNEN Parteitag mit „Klimawandel“ und zeigt dabei:…

Bild 6 Tweet von K.G.E.

Momit diese Führungsriege nicht alleine steht, da für ausreichend inkompetenten, GRÜNEN Nachwuchs gesorgt ist:
Achgut.com 04.08.2018: Junge Grüne mit Hitzewallung
So hat zum Beispiel die Vorsitzende der Grünen Jugend, Ricarda Lang, (Einfügung: Laut WIKIPEDIA Langzeitstudentin der Rechtswissenschaften) gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ gefordert: „Die EU sollte den Bewohnern von Inselstaaten, die durch den Klimawandel bedroht sind, die europäische Staatsbürgerschaft anbieten und ihnen eine würdevolle Migration ermöglichen.“
Und noch bevor sie erklären konnte, was sie mit „würdevoller Migration“ gemeint hatte … legte sie gleich nach: Ein solcher Klimapass wäre nicht nur eine Frage von Solidarität, sondern auch von Verantwortung – immerhin sind es unter anderem die Länder der Europäischen Union, die durch eine verantwortungslose Energie-, Wirtschafts-, und Agrarpolitik zur menschengemachten Klimakatastrophe beigetragen haben.
Ob sich solche Behauptungen mit Daten belegen lassen, oder einfach nur eine Meinung sind, sollte jeder Leser*in anhand der folgenden Bilder entscheiden.

Messdaten zum langfristigen Niederschlagsverlauf

Zum ersten Bild: Es zeigt den Verlauf des Sommerniederschlags seit dem Jahr 1881 bis 2017. Letztes Jahr war der Sommer extrem Niederschlagsreich. Aus dem Verlauf würde wohl niemand ableiten, dass ein Jahr danach eine extreme Dürre herrschen könnte. Auch einen negativen Klimawandeltrend zeigt der 30jahre-Mittelwert – welcher den Wert von 1881 schneidet – nicht.
Fachpersonen sagten dazu: Frankfurter Allgemeine, 26.07.2017: Wenig Sonne, viel Regen : Wird’s nie wieder richtig Sommer? … Ganz normale Bilderbuchsommer, trocken und mit Temperaturen um die 25 bis 30 Grad über mehrere Wochen werden immer seltener.“ …
Wie man sich täuschen kann.

Bild 7 Niederschlag Sommer in Deutschland von 1881 – 2017. Quelle: DWD

Nun der aktuelle Zeitraum im nächsten Diagramm.
Der bisherige Sommerniederschlag ist sehr, sehr niedrig, aber nicht „noch nie dagewesen“.
Und der lineare Trend ist waagerecht. Niemandem würde es seriös gelingen, einen negativen Klimawandeleinfluss, also stetig mehr Dürren – auch nicht stetig mehr Niederschlag -, errechnen zu können. Es ist einfach der „übliche“ Verlauf mit einer großen (nicht zunehmenden) Extremspanne.

Bild 8 Niederschlag Juni+Juli in Deutschland mit linearer Trendgerade (schwarz) von 1881 – 2018. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: DWD

Extreme sollen nach der Klimawandeltheorie aber zunehmen. Allerdings zeigt die Auswertung der Messdaten, dass auch dies nicht im Ansatz der Fall ist. Der aktuelle Wert ist sehr hoch, aber eben wieder nicht einzigartig. Und der Lineare Trend ist auch absolut waagerecht. Es bestätigt wieder, was der Autor in allen seinen bisherigen Niederschlagsanalysen ermittelt hat: Niederschlagsextreme nehmen in Deutschland nicht zu!

Bild 9 Jahresdifferenz vom Niederschlag Juni+Juli in Deutschland mit linearer Trendgerade (schwarz) von 1881 – 2018. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: DWD

Nun der Juli alleine: Der diesjährige Niederschlagswert ist niedrig, aber keinesfalls einzigartig. Der langjährige Mittelwert zeigt überhaupt keinen negativen Trend. Nirgendwo ist ein negativer Klimawandeleinfluss auch nur zu ahnen. Die Niederschlagssimulationen „verzweifeln“. Sie treffen nicht entfernt den aktuellen Stand und die „Zukunft“ kann man sich je nach Ideologielage heraussuchen.1

Bild 10 Niederschlag Juli in Deutschland von 1881 – 2018. Quelle: DWD

Nun der Juni alleine. Der Niederschlagswert ist ebenfalls niedrig, aber wieder keinesfalls einzigartig. Den Rest kann man beim Juli nachlesen.

Bild 11 Niederschlag Juni in Deutschland von 1881 – 2018. Quelle: DWD

Der Frühling war vollkommen unspektakulär und ist selbst, sowie im Verlauf, keiner Erwähnung wert. Außer vielleicht, dass auch sein Niederschlags-Mittelwert fast Punktgenau dem der „Klima-Idealzeit“ entspricht und alle! Simulationen vollkommen daneben liegen, was man bei den Monats-Einzelgraphiken teils noch deutlicher sehen kann.

Bild 12 Niederschlag Frühling in Deutschland von 1881 – 2018. Quelle: DWD

Nun die Frühlingsmonate im Einzelnen.

Bild 13 Niederschlag Mai in Deutschland von 1881 – 2018. Quelle: DWD
Bild 14 Niederschlag April in Deutschland von 1881 – 2018. Quelle: DWD

Auch der DWD verzichtet sofort auf wissenschaftliche Seriosität, wenn er damit der Klimahysterie „helfen“ kann

SPON: [5] Deutscher Wetterdienst So heiß und trocken war es von April bis Juli noch nie
Dieser Sommer ist nicht nur ungewöhnlich warm, sondern vor allem extrem trocken. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 wurde ein so großes Niederschlagsdefizit gemessen …

Dass der Spiegel das ohne mit der Wimper zu zucken nachschreibt, zeigt, auf welch niedriges Niveau Deutschland als Wissenschaftsnation in kurzer Zeit sinken kann, wenn die passende Führung an der Spitze steht.

Im folgenden Bild ist der vom DWD gemeldete Niederschlag grafisch dargestellt.
Man sieht: Dieses Jahr haben die vom DWD gemeldeten Monate wirklich wenig Niederschlag. Man sieht aber auch:
Vergleichsweise wenig gab es schon früher. Vor allem in den Jahren 1911 und 1975. Und man sieht, dass die Trendgerade keinesfalls einen negativen Trend ausweist, sondern waagerecht (mit einem klitzekleinen Pluswinkel) dasteht.

Bild 15 Niederschlag April – Juli in Deutschland mit linearer Trendgerade (schwarz) von 1881 – 2018. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: DWD

Die Niederschlags-Differenz der vier Monate von 2018 zu den Jahren 1911 und 1976 beträgt:
1911: 1,41 %;
1976: 1,56 %
Bezogen auf die damaligen Messstationsverhältnisse und der Tatsache, dass Deutschland in allen drei Jahren geografisch vollkommen anders aussieht, darf man behaupten, dass diese geringen Differenzen auf keinen Fall statistisch signifikant sind und weit innerhalb der Mess-Ungenauigkeit liegen, die beim Niederschlag besonders groß sind. Dazu kommt noch, dass das Jahr 1975 in dem Zeitraum lag, als noch vor der drohenden Eiszeit gewarnt wurde (Spiegel vom 12.08.1974: Katastrophe auf Raten – Kommt eine neue Eiszeit?). Doch nichts davon erwähnt der DWD. Auch nicht, dass der gleitende Mittelwert dieses Jahr genau auf dem Wert des Anfangsjahres 1910 liegt und niemand damit einen Klimawandel-bedingten „Trockenheitstrend“ postulieren könnte.
Man merkt es sofort: Dem DWD kam es ausschließlich auf die vorbeugende Pflichterfüllung von Klimaalarm an.

Bild 16 Niederschlag April – Juli in Deutschland mit 30jährigem gleitenden Durchschnitt (schwarz) von 1881 – 2018. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: DWD

Ergänzend die Betrachtung der „immer schlimmer werdenden Extreme“: Diese Monate sind dieses Jahr extrem. Aber eben nicht „immer schlimmer“. Das Wetter zeigt seit Beginn der Aufzeichnungen durchgängig solche Schwankungen. Die Trendgerade verläuft waagerecht und zeigt damit weder eine Zu-, noch eine Abnahme.

Bild 17 Niederschlag April – Juli in Deutschland als Differenz zum Vorjahreswert mit Trendgerade (schwarz) von 1881 – 2018. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: DWD

Fazit

Vielleicht werden die vom DWD gemeldeten Monate, ergänzt um den August noch den Rekord wirklich brechen. Aber auch dann ändert sich an den bisherigen Aussagen nichts: Es handelt sich um einen der immer wieder vorkommenden Extremwerte beim Wetter, da alle Trends für etwas Anderes keinerlei Anhaltspunkte liefern.

Man stelle sich vor, der DWD hätte darüber wie folgt informiert:
Vorschlag des Autors an den DWD: ... Die diesjährige Trockenheit erreicht Werte, wie sie in den Jahren 1893, 1911, 1934, und 1976 vorkamen. Sie belegt wieder, dass sich Extremwerte nach vielen Jahrzehnten aus heiterem Himmel (nach dem extrem-Feuchtesommer vom letzten Jahr) wiederholen und zumindest die Niederschlagsmenge bei uns nicht von der Erwärmung abhängt. Erinnert sei daran, dass es 1976 (dessen Niederschlagsdefizit dem aktuellen mit 1,56 % Differenz sehr nahe liegt, es gerade zwei Jahre her war, dass vom Spiegel wegen der vielen nassen Sommer die kommende Eiszeit ausgerufen wurde). Dabei kann man aktuell von Glück reden, dass es sich bisher nicht um einen der mittelalterlichen Extremwerte handelt, wo zum Beispiel im Jahr 1540 elf Monaten lang über fast ganz Europa eine Megadürre herrschte [8].
Es ist zu erwarten, dass das diesjährige Trockenextrem eines der plötzlich auftretenden Extremereignisse bleibt, denn seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zeigen alle Messdaten einen waagerechten Regressionsverlauf und damit an, dass bisher keine Änderungstendenzen aufgetreten sind. Die Klimasimulationen wollen das „nicht wahrhaben“ – liegen mit ihren Vorhersagen vollkommen daneben – und werden weiter massiv verbessert werden müssen, bevor sie für anwendbare Vorhersagen taugen …
Kaum vorstellbar, eine solche Information „offiziell“ zu erhalten. Ist auch nicht erforderlich. Denn wer als intelligent gilt, weiß, wie es um das Klima steht.

Bedroht der Klimawandel die Menschheit, oder ist es eher die „Intelligenz“

In der SZ vom 4./5. August 2018 durfte eine Frau Carolin Emcke (Studienfächer: Philosophie, Politik und Geschichte, Promotion in Philosophie über den Begriff “Kollektiver Identitäten”), Trägerin des Friedenspreises des deutschen Buchhandels und mit vielen weiteren, gesellschaftlichen Auszeichnungen geehrt, über den Klimawandel schreiben:
SZ-Online: Der Klimawandel bedroht alle – und die Politik sieht zu
… in diesem Sommer der extremen Hitze und Dürre, in dem die nördliche Hemisphäre unter der schlimmsten Trockenheit seit 2003 leidet, in dem riesige Flächen Wälder in Flammen stehen, nicht nur in Griechenland und Kalifornien, sondern auch in Brandenburg, in dem der Blick in den „Wildfire-Tracker“, auf dem sich die Feuer in unterschiedlichen Regionen verfolgen lassen, schon zur normalen Urlaubsvorbereitung zählt, in diesem Sommer ist spürbar, was das Anthropozän heißt: Es gibt keine unberührte Natur mehr, es gibt keine Gegenden mehr, in denen die physikalischen Spuren des Menschen nicht lesbar wären, die immer schnellere Erderwärmung, die Übersäuerung der Ozeane, das Abschmelzen der arktischen Eisschilde, das massive Artensterben zeigen sich weltweit und lokal zugleich. Da hilft kein Eskapismus, denn es gibt kein territoriales Außen des Klimawandels.
… Es gibt nicht einmal ein temporales Jenseits: Die ökologische Katastrophe hat nichts bloß Prognostisches mehr, nichts, das in unbestimmter zeitlicher Entfernung läge, sondern sie entfaltet sich in der Gegenwart, vor unseren Augen. Sie wird nicht mehr nur von uns verursacht und betrifft andere, spätere Generationen oder Menschen im globalen Süden, denen sich gleichgültig gegenüberstehen ließe, sondern sie betrifft schon uns in Jetztzeit. Die ökologische Katastrophe bedroht nicht nur eine soziale Schicht, nicht nur eine politische Klasse oder nur eine Nation oder Kultur. Sie gefährdet alle.
Selbst Egoisten muss diese Dynamik missfallen. Bislang war es die verzögerte Zeitlichkeit des Klimawandels, aus der heraus sich die unverantwortliche Lethargie der politischen Akteure erklärte. Wer im vierjährigen Turnus von Wahlkämpfen denkt, dem lässt sich die Dringlichkeit einer Problemstellung, deren Auswirkungen in Jahrzehnten kalkuliert werden, nur schwer vermitteln. Doch die Verwüstungen, die zu beobachten sind, sie bedrängen nicht mehr zukünftige Regierungen, sondern sie stellen sich als unaufschiebbare Aufgabe den jetzigen.
Es fehlt nicht an Wissen, es fehlt nicht an Instrumenten – es fehlt nur an Mobilisierung der politischen Eliten …Das Bewusstsein für die ökologische Bedrohung ist in Schulen und Arztpraxen so präsent wie in Reisebüros und Versicherungen, es beschäftigt Architektinnen und Stadtplaner sowie Nomaden und Bäuerinnen. Sie alle können es sich nicht leisten, die Anzeichen der globalen Veränderung zu leugnen.

Der Autor meint, ganzähnliche Essais inzwischen von mehreren Philosophen*innen gelesen zu haben und vermutet dahinter eine „Logienquelle“.
Sei es drum. Auch dieser zeigt lediglich, die vollkommene Abwesenheit eigener Sachkenntnisse oder Datenrecherchen und wie leicht es ist, gängige Allgemeinplätze nachzuplappern und wenn man sie in neue – literarisch ausgefeilte Worte zu kleiden vermag – in unseren Medien unterzubringen.

Womit das Schlussstatement kommt: Nicht der Klimawandel bedroht die Völker, sondern die darauf losgelassenen, selbsternannten „Eliten“.

Quellen

[1] Stimme.de 8. Juni 2018: Sven Plöger zum Klimawandel: Jeder kann etwas tun

[2] notrickszone 2. August 2018: 108 Graphs From 89 New Papers Invalidate Claims Of Unprecedented Global-Scale Modern Warmth

[3] EIKE 18.04.2018: Beeinflussungen durch Starkregen nehmen in Deutschland nicht zu. Mit schlecht angewandter Statistik lässt sich aber das Gegenteil „zeigen“ (Teil 2)

[4] EIKE 21.02.2018: Und plötzlich wird die Zukunft glücklicher

[5] SPON: Deutscher Wetterdienst So heiß und trocken war es von April bis Juli noch nie

[6] EIKE 31. Juli 2018: Grünen Chefin Frau Annalena Baerbock, erschafft nach Stromspeicherung im Netz auch neue Klimatatbestände

[7] EIKE 11. September 2017: Die GRÜNEN: Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen

[8] Das Klimaarchiv: 1540 Die Jahrtausenddürre

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13 Kommentare

  1. Sehr gehrter Herr Kuntz
    Erst einmal Danke für die aufwändige Zusammenstellung der Daten. Auch Ihre unaufgeregte Art mit leichtem Sarkasmus die Wiedergabe der Plögerschen Vorträge zu zerpflücken ist unterhaltsam. Nur muss ich Ihnen einmal wieder sagen: weniger wäre mehr, warum nicht zwei oder drei Beiträge daraus machen?
    Ich möchte nur kurz auf Ihr Bild 1 (Arktiseisausdehnung August) und die Trokenheitsdiskussion eingehen.
    Zum Bild 1: den Wert für 2018 haben Sie berechtigterweise als fraglich dargestellt. Wir haben nun fast Mitte August und das DMI berichtet, dass der „Sea Ice Extend“ in diesem Jahr im Monat August biher niedriger ist als die 2014 und2015 Werte. Sie sollten das in Ihrer Grafik nachziehen.
     
    Nun zur Diskussion  Niederschlag und Trockenheit. Sie schreiben:

    „Deutscher Wetterdienst: So heiß und trocken war es von April bis Juli noch nie
    Dieser Sommer ist nicht nur ungewöhnlich warm, sondern vor allem extrem trocken. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 wurde ein so großes Niederschlagsdefizit gemessen …
    Dass der Spiegel das ohne mit der Wimper zu zucken nachschreibt, zeigt, auf welch niedriges Niveau Deutschland als Wissenschaftsnation in kurzer Zeit sinken kann, […]“

    Dann erläutern Sie ausführlich die Niederschlagsmessungen des DWD:
    Sie haben recht damit, dass keine der Niederschlagsmonatssummen April-Juli 2018 einen Negativrekord darstellt und relativeren das 2018 Messreihenminimum mit den Messungen 1911 und 1976. Soweit in geht das für mich in Ordnung.  Sich dannn aber darüber zu mokieren, dass die Wissenschaftsnation weit gesunken sein muss, wenn die DWD Meldung einfach übernommen wird zeigt, dass sie den Gesamtsachverhalt nicht durchdrungen haben.

    Ja, die Jahre 1911 und 1976 lagen beim Niederschlag dicht beim 2018er Minimum. Das betrifft den Niederschlag.
    Was die Trockenheit angeht, haben Sie vergessen die Temperatur in die Betrachtung miteinzubeziehen (die Grafik finden Sie in dem von Ihnen zitierten Spiegel-Artikel).
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bild-1221615-1323686.html
    Die Jahre 1911 und 1976 lagen nur 0,7 respektive 1,2°C über dem Mittel der Klimanormalperiode (1961-1990), wohingegen das Jahr 2018 eine Abweichung von 3,6°C hat. Dies wirkt sich selbstverständlich auch auf die Verdunstung aus und damit auf das für Pflanzen verfügbare Wasser: Wiesen sind kurz und braun obwohl die nächste Mahd ansteht und vielerorts hat schon die „Herbst“färbung des Laubes eingesetzt.
    Auch wenn Herr Leistenscheider vergeblich dagegen angeschrieben hat, 2018 ist ein extrem trockenes Jahr, wie man in vielen Regionen Deutschlands sehen kann. Man muss dazu nur den Schreibtisch verlassen und Herrn Kowatschs Rat folgen: Raus in die Natur und die eigenen Augen und Verstand benutzen.
    Zum Vergleich der Verdunstung des Jahres 2018 zu 1976 und 1911 müsste man noch die Feuchtewerte heranziehen. Aber ich wäre überrascht, wenn bei dem gegebenen Temperaturunterschied und den relativ niedrigen Feuchtewerten (im Juli 2018), die kühleren April-Juli Perioden der Jahre 1911 und 1976 ähnlich trocken gewesen sein sollten wie die betrachtete Periode im Jahr 2018.

    Fazit: was die Wissenschaftlichkeit der Meldung „So heiß und trocken war es von April bis Juli noch nie [seit 1881]“ sollten Sie den Ball eher einmal flach halten.
    MfG

    Ketterer

    •  
      Herr Ketterer,
       
      einmal danke für Ihre Anregungen. Auch wenn das nicht immer so herüber kommt: Da Sie oft zusätzliche Betrachtungen liefern und Anregungen zu Verbesserungen geben, lese ich Ihre Kritiken mit Bedacht.
       
      Das Thema der Trockenheit in Verbindung mit der Wärme habe ich nicht ausgearbeitet. Da Sie dies bei einem Artikel von Herr Kowatsch schon bemängelten, habe ich erwartet, dass Sie es auch bei meinem bemängeln werden. Leider war er damals bereits abgegeben, so dass ich dazu nichts mehr zufügen konnte.
       
      Dazu allerdings der Hinweis. Der DWD meldet explizit alleine das Niederschlagsdefizit „ … nie ein so hohes Niederschlagsdefizit wie in diesem Jahr registriert. Der fehlende Niederschlag lag bei minus 110 Millimetern“. In meiner Argumentation und Grafiken bin ich deshalb alleine auf diese Meldung und damit den Niederschlag „pur“ eingegangen. Weder der DWD noch der Spiegel erwähnen oder erläutern dazu die Verknüpfung mit der Temperatur. Die Temperaturgrafik wurde ohne eine Erklärung dazu gebracht, da sie alleine die „Alarmstimmung“ anheizen soll.
       
      Die Arktiseisgrafik stammt von Anfang August. Sie mag heute nicht mehr ganz stimmen, aber so 10 Tage Differenz zwischen dem Screenshot und der Publizierung sollten sein dürfen. Herrn Plögers Grafik hatte (bewusst) einige Jahre Differenz und niemand bei der Bürgeruni hat sich daran gestört.
       

      • Sehr geehrter Herr Kuntz,
        Leider hatten Sie den Link zur Arktis-Graphik nicht angegeben.  Mit
        August Trend der arktischen Eisausdehnung
        kann jeder einfach nachsehen, wie sich der August entwickelt. Die Graphik wird regelmäßig erneuert.

        Nun zur Trockenheit. Sie schrieben in Ihrer Antwort:

        Dazu allerdings der Hinweis. Der DWD meldet explizit alleine das Niederschlagsdefizit „ … nie ein so hohes Niederschlagsdefizit wie in diesem Jahr registriert. Der fehlende Niederschlag lag bei minus 110 Millimetern“

        Ich hingegen lese beim DWD beim Zwischenbericht zum Sommer:
        Deutschland erlebte bis Ende Juli eine außergewöhnlich lange Phase mit überdurchschnittlichen Temperaturen, die in eine extreme Hitzewelle überging, verbunden mit einer ausgeprägten Trockenheit.
         
        Trockenheit oder Dürre in der Meteorologie hat zwei Komponenten: Den Niederschlag und die Verdunstung. Wenn der DWD also von Trockenheit spricht, meint er nicht nur den Niederschlag sondern implizit auch von die Temperatur. Das muss man nicht wissen, aber dann sollte man seine Kritik fragender formulieren und nicht solch einen Wort-Hammer bringen wie „[…]auf welch niedriges Niveau Deutschland als Wissenschaftsnation in kurzer Zeit sinken kann,[…]“.
         
        Mit freundlichen Grüßen auch an Herr Leistenschneider
        Ketterer

        • Vielen Dank Herr Kuntz und Herr Ketterer für die guten Diskussionsbeiträge

          Ich möchte noch einen ergänzen. Bei Trockenheit spielt nicht nur die Temperatur mit, weil eine höhere Temperatur selbstverständlich eine höhere Verdunstung zur Folge hat. Viel stärker wirkt die ständige Flächenversiegelung mit. Und damit meine ich nicht nur die zunehmende Bautätigkeit innerorts und in die freie Landschaft hinein, sondern auch außerhalb der Siedlung  die Umgestaltung der bäuerlichen und forstwirtschaftlichen Böden in industrielle Betonackerböden, die kein Regenwasser mehr aufnehmen und speichern können. Im Wald ist dies auch der Waldwegebau für schwere Forstfahrzeuge oder die Zufahrten für  Windräder. Zudem werden durch die schweren Erntemaschinen die einstigen schwammigen Waldböden verdichtet. Die Folgen fügen sich ihren Argumenten hinzu: die gleiche Niederschlagsmenge wie früher führt heute zu einem kurzzeitigen schnelleren Abluß – bei uns wirkt sich das für den Teilort Niederalfingen im Schlierbachtal als zunehmende Hochwassergefahr aus- und nach dem Regen haben wir die trockenen Beton-Böden in der freien Fläche. Die staubtrockenen abgeernteten bei uns braunen Maisböden haben fast dieselbe Oberflächentemperatur wie der asphaltierte Feldweg daneben. Man braucht gar kein Meßgerät mitzunehmen, es genügt barfußlaufen, das Messgerät ist in der Fußsohle eingebaut. Wegen der finanziellen Förderung von Biogasanlagen ist diese Austrockungstendenz leider zunehmend, zumal die Bauherren gezwungen sind – wie ich momentan- bei einer Heizungsrenovierung 15% fossile Energie einzusparen, 5% wird einem auf Biogasabnahme in BaWü gutgeschrieben, das vielfältig und vor allem nachhaltig die Natur und Umwelt zerstört. Der leider anhaltende Umbau der Landschaft ist einerseits ein weiterer Grund für die gemessene Sommer-Erwärmung, aber zugleich auch für die Trockenheit, wobei beides miteinander korreliert. Der negative Endzustand wäre dann die Sahara. Dort hilft dann gar kein Regen mehr. Mein Heimatort Hüttlingen war einstmals ein Sumpfloch im Kochertal, die Begriffe Wasserstall, Teich, Brühl, Pfitze,Wagenrain (altschwäbisch für Tümpel und Weiher) Bach-Ufer-Kocherstraße sind geblieben. Von Wasser keine Spur mehr. Oder doch: Bei jedem Starkgewitter laufen kurzzeitig die Garagen und Keller der dort stehenden Häuser voll.

  2. Wetter ist den vorherrschenden Wetterlagen geschuldet. Die sind meist trocken oder nass und kalt oder warm. Vergleicht man das aktuelle Wetter mit dem 30 jährigen Mittelwert, dem Klimawert, so ist es fast immer aktuell zu trocken oder zu nass oder zu warm oder zu kalt. Genug Stoff für die Klimawandler für die tägliche Panikmache.

  3. Mit 2 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr, den uns die Grünen als Obergrenze zugestehen, haben wir das Wohlstandsniveau von Moldawien. Danke liebe Grünen, ohne mich! Da muss es noch eine Alternative geben.

    • Leider haben das 85% der Stimmbürger und Stimmbürgerinnen noch nicht verstanden, wobei die Stimmbürgerinnen noch CO2-ängstlicher sind, als die Stimmbürger.

  4. Im Kapitalismus unterliegt alles dem Verwertungszwang, auch die Wissenschaft. Und je näher diese politischen und ideologischen Zwecken steht, desto mehr ist das der Fall. Als „Lohn“ winken schließlich Jobs, Gelder und Prestige. Solange es Privateigentum gibt, ist das so.

  5. Es geht doch bei alledem nicht um das „Wohlbefinden“ des Klima, der Natur oder des Menschen sondern nur um das menschliche CO2 und somit die Mehrwert-Wohlstandsschaffende Industrie Marktwirtschaft/Gesellschaft an den öffentlichen Pranger zu propagieren.

  6. „So zeigt Plöger Bilder vom arktischen Meereis von 1979 und 2012“

    Allgemein wird angenommen, daß es erst seit 1979 Satellitenmessungen zur arktischen Meereisausdehnung gibt. Das ist so nicht richtig: Es existieren bereits seit 1973 Daten darüber. So zu finden in dem Klassiker Hupfer, P. Wilhelm Kuttler (Hrsg.) „Witterung und Klima“ 11. Aufl. 2005, Abb 10.15:

    Dort nimmt die Eisausdehnung bis 1977 deutlich zu(!). Sie folgt also dem bekannten Temperaturtrend der Arktis, wonach seit Mitte der 1930ger Jahre bis Ende der 1970ger Jahre die Temperatur abgenommen und um diese Zeit ein Temperaturminimum geherrscht hat.

    Genau demselben Trend folgt übrigens auch der grönländische Eisschild:

    „… Entlang der EGIG-Linie (Expedition Glaciologique Internationale au Groenland) … in Grönland scheint die Eisdicke zwischen 1959 und 1968 zugenommen und danach bis 1992 wieder abgenommen zu haben. Es ist allerdings nicht bekannt, wie repräsentativ dieses Ereignis für das gesamte grönländische Eisschild ist.“

    aus Warnsignal Klima, „Veränderungen der großen Eisschilde“, Ph. Huybrechts, ca. 1999

    Es scheint mal wieder der übliche Trick mit den abgeschnittenen Diagrammen vorzuliegen.

    MfG
    G.Wedekind

  7. 0,8 Grad Erwärmung in den letzten 100 Jahren, das dürfte stimmen. Damit ist aber noch nicht bewiesen, dass diese Erwärmung vom Klima kommt. Die Messstationen standen vor 100 Jahren an ganz anderen, nämlich viel kälteren Plätzen. Richtig ist nur die Aussage, die Messstationen an den heutigen Plätzen zeigen eine um  0,8 C höhere Temperatur als die Messstationen vor 100 Jahren. Schön wäre, wenn wir eine Station finden würden, bei der sich nur wenig verändert hätte, wo sich praktisch noch die gleichen Füchse und Hasen in derselben Umgebung „Gute Nacht“ sagen. Die Dale-Enteprise-Wheather Station bei einer einsamen Farm in Virginia erfüllt in etwa diese Bedingungen, zudem ist es die älteste Station Virginias. Und: Ein ständiges Auf und Ab der Jahrestemperaturen, aber die Trendlinie ist eine Waagrechte. Was ist somit der Grund der 0,8 Grad Erwärmung in den letzten 100 Jahren? Der Grund ist menschengemacht, nämlich die ständig sich ausbreitende wärmende Naturbebauung, die Ausbreitung der Wärmeinseln, eigentlich eine Naturzerstörung. Das hat mit Kohlendioxid nichts zu tun. CO2 hat andere Auswirkungen, nämlich positive auf das Wachstum der Pflanzen.

    • „Damit ist aber noch nicht bewiesen, dass diese Erwärmung vom Klima kommt.“

      Lieber Herr Kowatsch,

      sagen Sie bitte nicht so was.

      Vom Klima kommt gar nix, es ist eine statistische Größe.

      Auch der UHI-Effekt geht in das Klima ein.

      Sie meinen vermutlich CO2…

  8. Fakt ist, daß die ungebremste Expansion der ungebildeten Völker das „Klima“ gefährdet, denn die Abholzung der tropischen und subtropischen Wälder verändert den Bewuchs und die Niederschläge der tropischen und subtropischen Regionen. Gleiches gilt für Expansion und Intensivierung der Landwirtschaft. Wer glaubt, daß die Expansion der Landwirtschaft in Mitteleuropa keine Änderung des lokalen Klimas (lokal weil kleiner als der Kontinent) verursacht hat, sollte sich mal mit der Historie der Wälder in „Deutschland“ zu Zeiten der Römer und Germanen befassen.

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