Energiewende wirkt: Lt. DIHK Umfrage sehen deutsche Unternehmen deutlich mehr Risiken als Chancen

von Michael Limburg
Unter dem schönfärberischen Titel „Unternehmen packen’s an – Skepsis bleibt“ präsentiert die DIHK Ihr IHK-Energiewende-Barometer 2013. Damit wird elegant das Ergebnis der Umfrage unter 2400 Unternehmen umschifft, nämlich, dass die Wirtschaft „mit Sorge“ auf die politische Umsetzung der Energiewende blickt, wie der Präsident des DIHK Eric Schweitzer nicht umhin kam zuzugeben. Er nimmt damit die politisch korrekte aber sachlich falsche Ausrede aller NIE(Neue Instabile Energien) Gewinner auf, die behaupten, die Energiewende sei im Grundsatz richtig, sie sei nur schlecht gemanagt.

Wen erinnert diese verbale Hampelei nicht an das Gefasel nach dem Untergang des sozialistischen Ostblocks, der Sozialismus sei richtig nur "schlecht gemanagt". Deswegen müsse nun ein „dritter Weg“ versucht werden. Dass rd. 25 % der Unternehmen angeben auf irgendeine Weise ihr Geschäft ins Ausland zu verlegen wird ebenfalls berichtet. Aber kommentiert mit der Botschaft: Die Wirtschaft stellt sich der Herausforderung Energiewende.

Lesen Sie hier den vollen Wortlaut der Presseerklärung der DIHK

(05.09.2013) Die Wirtschaft stellt sich der Herausforderung Energiewende.

Das belegt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs). Die Erhebung zeigt aber auch, dass steigende Energiepreise und Risiken bei der Versorgungssicherheit die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen gefährden.

Die Wirtschaft blicke "mit Sorge" auf die politische Umsetzung der Energiewende, berichtete Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der das zweite "IHK-Energiewende-Barometer" heute in Berlin vorstellte.

An der Umfrage beteiligten sich 2.400 Betriebe aller Größenklassen, Branchen und Regionen in Deutschland. Sie bewerteten die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 mit minus 11 und damit marginal besser als im Herbst 2012.

"Nur ein kleiner Teil der Unternehmen sieht mehr Chancen als Risiken", berichtete Schweitzer vor dem Hintergrund, dass nur 16 Prozent der Befragten die Auswirkungen die Energiewende als positiv oder sehr positiv für das eigene Unternehmen betrachten.

"Die insgesamt aber skeptische Einschätzung hängt vor allem mit steigenden Energiepreisen und Befürchtungen hinsichtlich der Versorgungssicherheit zusammen", sagte der DIHK-Präsident. "Hinzu kommt: Die Unternehmen können sich auf politische Entscheidungen immer weniger verlassen." Er kritisierte, dass das gesamte Regelwerk der Energiewende "permanent in der Diskussion" stehe.

Doch ließen sich die Unternehmen nicht entmutigen, so Schweitzer. Sie stellten sich zunehmend auf die Energiewende ein und würden selbst aktiv – vor allem mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, aber auch über den systematischen Einsatz energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen.

An die Politik formulierte der DIHK-Präsident drei Hauptforderungen: Es gelte, den Netzausbau voranzubringen, den Anstieg der Strompreise zu stoppen und die politischen Ziele und Maßnahmen innerhalb der Bundesregierung sowie zwischen Bund und Ländern aufeinander abzustimmen.

"Die Energiewende ist durch viele Baustellen gekennzeichnet", resümierte Schweizer. "Dennoch bin ich optimistisch, dass dieses spannende Projekt zu einem Erfolg werden kann. Das verspricht im Idealfall eine höhere Wertschöpfung in Deutschland."

Mit Dank an Spürnase Pierre Gosselin von notrickszone

Ergänzung

Auch der Handel fürchtet die Energiewendefolgen und fürchtet den Verlust von vielen Arbeitsplätzen auf Grund des Kaufktaftverlustes der Kunden und höhere Energiekosten für die Unternehmen, berichtet u.a. die FAZ:

Folgen der EnergiewendeHändler sehen Arbeitsplätze durch teuren Strom gefährdet

Die Einzelhändler sehen sich durch den Anstieg der EEG-Umlage zur Förderung von Wind- und Sonnenenergie gleich doppelt belastet. Einerseits bleibt den Konsumenten dadurch weniger Geld für Einkäufe im Portemonnaie, andererseits muss die Branche selbst mehr für den Strom zahlen. Immerhin benötigen die Einzelhändler im Jahr rund 35 Terawattstunden Strom, um ihre Geschäfte zu beleuchten oder Lebensmittel zu kühlen.

image_pdfimage_print

9 Kommentare

  1. #1: Lutz Niemann sagt:
    „Die Bosse von der Industrie hätten schon Macht in den Händen, aber sie kuschen, nutzen nicht ihre Möglichkeiten,…“

    Sie fordern demnach, dass die Konzerne die Politik erpressen sollen.

    Gruss
    Paul Gogo

  2. Zum Stichwort Erneuerbare Energie Arbeitsplätze.
    Wie weit die Politik mit der Energiewende auf Basis des EEG versagt hat, wird den Menschen, die in der staatlich hoch subventionierten Erneuerbaren Energiebranche noch beschäftigt sind, erst in Zukunft bewusst werden. Die Politik hat sich bei dem EEG wie auch beim ESM zur Geisel der Banken und Abzocker bereit erklärt um dann selbst durch mehr Steuereinnahmen am Bürger mit abzukassiern.
    Momentan stellt sich die Lage, für viele EE-Beschäftigten so dar.
    Durch die Politik wurden den Arbeitnehmern in der EE-Branche eine „goldene“ Zukunft durch Windmühlen und Photovoltaik versprochen und durch die Abzocker schmackhaft gemacht. Der Erfolg der EE basiert jedoch nicht auf dem Markt, sondern auf dem politischen EEG. Einige wissen dies oder wollen es nicht wissen, dass mit einen Gesetz EEG kein langlebiges freies Wirtschaften am Markt verbunden ist. Somit wird das EEG so oder so eines Tages von der Bildfläche verschwinden. Bis dahin hat das EEG jedoch noch einen anderen Nebeneffekt erwirkt und zwar im Zusammenspiel mit der Euro-Banken-Schulden-Rettungsaktion der deutschen Kanzlerin Merkel. Auch ESM genannt.
    Die europäische Schuldenkrise in Verbindung mit dem ESM veranlasst die EZB dazu, die Zinsen auf ein zu niedirges (gefährliches) Dauer-Zinsniveau zu halten. (0,5%)
    Die Folge davon ist, dass es viele Arbeitnehmer gibt und hier auch viele aus der unwirtschaftlichen Erneuerbaren Energiebranche, die auf Grund der niedrigen andauernden Kreditzinsen sich ein Eigentums-Darlehen von der Bank aufnehmen. Desweiteren fördern die Banken selbst noch diesen Kredit-Nachfrage-Boom, in dem die Banken einen sehr sehr niedrigen Tilgungssatz im Rückzahlungsplan mit einberechnen. Somit erscheint die monatliche Belastung für den Kreditnehmer sehr günstig. Dies scheint jedoch nur bei den Kreditnehmern der subventionierten EEG Branche so. Das böse Erwachen wird mit dem, in den nächsten Jahren, folgenden Arbeitsplatzverlust kommen.
    Somit sind für mich, das EEG und der ESM, ein asoziales und perfides Spiel der Banken und der Politik, auf Kosten der europäischen/deutschen Bürger.

  3. Überwigend kann ich die bisherigen Beiträge befürworten.
    Deckt sich mit meiner Lebenserfahrung.

    Es wird sich aber nichts ändern.
    Man muss endlich mit mit spektakulären Aktionen anfangen.
    Wer ist das Volk? Wir sind es! Wie beim Mauerfall.
    Noch so viele. sehr gute Arikel bei EIKE helfen nichts, wenn sie nicht massenhaft publiziert werden. Man muss sie hinsausschreien an die Welt, notfalls mit Gewalt.
    Das wird einigen Forentrolls hier jetz nicht gefallen, aber mit der selben Sturheit die sie aufbringen, müssen sie bekämpft werden.

    Evtl. müssen die hier besprochenen Argumente auch endlich mal auf die Straße. Straße ist öffentlich. Öffentliches können die Mainstream-Medien aber auch nicht mehr verschweigen.

    Ich warte schon auf die ersten Wahlkrampf Veranstaltungen, gewisser Parteien, in unserer Gemeinde/Stadt die ich, dank EIKE wegen hervorragender Information, mit gezielten Fragen massiv stören kann.
    Ohne öffentliches Auffallen kommen wir, nach meiner Meinung, nicht mehr weiter.

    Ein gewisses Risiko nehme ich in gerne in Kauf.
    Ein bisschen Insiderwissen über die kriminellen Machenschaften bestimmter Institutionen konnte ich in den letzten Jahren meines Berufslebens ansammeln. Verschwiegensheitserklärungen habe ich genügend unterschschrieben, nur fühle ich mich jetzt nicht mehr daran gebunden. Ich werde keine Namen nennen, nur Institutionen.

    Ich glaube wir Skeptiker müssen endlich etwas lauter werden, sonst überhört man uns, und wir werden nur die Rufer in der Wüste bleiben.

  4. … und jeder Industriebetrieb, der selbst eine Photovoltaikanlage auf’s Dach schraubt, kann diese hohen Stromkosten wieder durch günstigen PV Strom senken. Denn den gibt es mittlerweile schon ab 10ct / kWh. Nutzt man die Anlage länger als 20 Jahre, sinkt der Preis pro kWh sogar noch weiter.

    Also, liebe Industrie- und Handwerksbetriebe: Baut reichlich neue PV-Anlagen und Windkraftanlagen und nutzt den günstigeren Strom 😉

  5. #1: „Es ist schon zum Haare ausraufen. Mit dem Zauberwort „Arbeitsplätze“ ließe sich dieser Unsinn der „Energiewende“ hinfort blasen.“

    Warum Herr Niemann? Weil man die Energiewende abbrechen muss, wenn sie Arbeitsplätze gefährdet? Soll das eine Art KO-Kriterium für jede Veränderung im Land sein?

    „Die Bosse von der Industrie hätten schon Macht in den Händen, aber sie kuschen, nutzen nicht ihre Möglichkeiten, halten lieber den Schnabel.“

    Vielleicht haben diese Bosse durch ihre praktische Arbeit einfach eine andere Sicht der Dinge, als Sie sie haben. Soll ja vorkommen.

    MfG
    S.Hader

  6. Hä???
    „Das verspricht im Idealfall eine höhere Wertschöpfung in Deutschland.“

    Entschuldigung, wann tritt denn der Idealfall in diesem Projekt ein?
    „Wertschöpfung“ entsteht durch den sparsamen Einsatz von notwendigen Mitteln um ein begehrtes Ergebnis bedarfsgerecht zu erzielen, also durch ein wesentliches Prinzip rational zu wirtschaften, um ein höherwertiges Ergebnis zu erzielen, was die Kosten bei weitem wettmacht und einen Zugewinn erwirbt. Ein Prinzip, so alt und richtig wie aller Fortschritt.
    Fakt ist, weder der Idealfall wird den Deutschen im EEG-Dilemma helfen, noch eine vermeintliche „Wertschöpfung“ als lobby-politisch verbrämte Abkassierung der Stromkunden in einem Verbraucherkartell, denn das ist doch nur ein politisch organisierter mafiöser Subventions-Betrug zu Lasten der Bevölkerung.
    Die deutschen Stromkunden werden „abgeschöpft“ aber nicht weil etwa „Werte“ entstehen, sondern eine enorme Vernichtung von Ressourcen in einer virtuellen Stromerzeugung, wie in einem Schneeballsystem, als Spekulationsblase sich weiter aufbläht und der Bevölkerung z.Z. schon 20.000 Millionen an Konsumkaufkraft raubt.
    Damit wird ein erheblicher Teil an Haushalten existenziell asozial tief getroffen, obwohl kein realer, moralisch haltbarer Grund für eine dramatische Erhöhung der Strompreise existiert, außer einem elitären grünen Lobbyismus asozialer Gesellschafts-Schänder.
    Ich wünsche mir mal mehr Mut bei denen die taktieren, aber sicher auch den Irrsinn sehen, der durch politischen Dilettantismus perpetuiert.
    Es ist doch völlig bescheuert, mit einem EEG-subventioniertem zusätzlichen Aufwand, also einer Vervielfältigung der Kosten für ein Ergebnis, wie die „Stromversorgung“, diese ständig zu verteuern, wenn das zuvor schon mal viel preiswerter vorhanden war.

  7. Die Industrie und die Universitäten sind doch schon jedem … hinterhergelaufen. Was waren doch viele Professoren erfreut, als sie die Lehrstühle der ausgemusterten jüdischen Kollegen übernehmen durften. Also: Das war schon zu Hitlers Zeiten so – was sollte sich grundsätzlich daran geändert haben? „Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles“. Vielleicht haben sie ja aber auch nur den Schalmeiklängen des Herrn Trittin (der Vater, so hieß es, war Nazi und freiwillig in der Waffen-SS, der Sohn landete zunächst mal bei den Kommunisten und war u.a. ganz besonders freundlich zum Sohn des ermordeten Bundesgeneralanwalts Buback) nachgelauscht, der 2004 versprach: Die Energiewende wird den Bundesbürger allenfalls einen Euro mehr im Monat kosten – und versprachen sich ein Riesengeschäft. So ganz langsam merkeln sie, daß die Sozialisierung der Wirtschaft in eine staatliche gelenkte Planwirtschaft – wie ehedem in der DDR und auch im 3. Reich – unserer marktwirtschaftlichen Ordnung und damit ihnen selbst nicht gut tut. Auf Deubel komm raus wird nun staatlich subventioniert, werden ungeheure Schulden angehäuft, werden die Steuerzahler geschröpft – egal ob CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne – da geht es allenfalls nur noch darum, wer mehr und schneller noch das Geld zum Land hinauswirft.
    Plötzlich erkennen sie den Irrweg, obwohl bei genauerem Hinschauen die jetzigen Fakten doch schon von Anbeginn an klar waren – egal ob Euroeinführung und -„rettung“ oder das EEG oder andere größeren Projekte wie S21 oder der BER – und sehen: Überall versagen die Mechanismen. Deutschland ist nicht mehr in der Lage – ob Regierung/Parlament und/oder die Unternehmen sowie die Wissenschaft – eine ordentliche Folgenabschätzung zu betreiben, bevor etwas in Gang gesetzt wird. Und den Propheten im eigenen Land – wie z.B. Prof. Starbatty und Kollegen in Sachen Euro – den „glaubt“ man ja natürlich nicht. Bis es zu spät ist. Danke Frau Merkel et al., vielen Dank an alle wie Schäuble, Trittin, Steinbrück, Schröder, Fischer, Eichel …. für die wunderbaren Leistungen, mit denen sie dieses Land einem sich immer deutlicher abzeichnenden Abgrund zugeführt haben. Die FDP nicht zu vergessen. Trotz und entgegen der Warnungen u.a. der Deutschen Bundesbank – und zwar nicht nur in Sachen Aufnahme Griechenlands in die Eurozone. Nochmals die weisen Worte: „Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles“.

  8. Es ist schon zum Haare ausraufen. Mit dem Zauberwort „Arbeitsplätze“ ließe sich dieser Unsinn der „Energiewende“ hinfort blasen. Die Bosse von der Industrie hätten schon Macht in den Händen, aber sie kuschen, nutzen nicht ihre Möglichkeiten, halten lieber den Schnabel. Eigentlich müßten sie doch wissen, daß die Sonne abends unter geht, der Wind Flaute hat…???
    Wo bleiben deutliche Worte??? Es ist wirklich zum verzweifeln!!!

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:

  1. Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
  2. Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
  3. Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
  4. Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
  5. Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
  6. Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.

Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Kontakt"

*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.