Das gebrochene Versprechen von Marotzke

Steve McIntyre
Vor einigen Tagen wurde Jochem Marotzke, ein IPCC-Leitautor und – dem Spiegel zufolge – „Präsident des deutschen Klimakonsortiums und der wissenschaftliche Spitzenrepräsentant von Deutschland in Stockholm“ für sein Versprechen gewürdigt (u. a. von Judith Curry hier), dass das IPCC den Stillstand der globalen Erwärmung „direkt“ ansprechen werde, trotz des Drucks seitens grüner Abteilungen in den Ministerien, und für seine Erklärung, dass „Klimaforscher nicht der Umweltpolitik, sondern der Wahrheit verpflichtet sind“.

Allerdings stellte sich inzwischen heraus, dass Marotzkes Versprechen lediglich ein weiterer Trick war. Schlimmer, es stellt sich heraus, dass Marotzke bereits wusste, dass der Bericht nicht angemessen auf den Stillstand eingehen würde – was Marotzke in einem enthüllenden Interview einem „Versehen“ zuordnete (siehe Judith Curry hier). Noch schlimmer, es stellt sich heraus, dass die IPCC-Autoren während einer Plenarsitzung selbst dabei konspiriert haben, Informationen über die Diskrepanz zwischen den Modellen und den Beobachtungen aus der SPM herauszuhalten.

Unmittelbar vor Veröffentlichung der SPM hat Judith Curry auf ein Interview mit Marotzke hingewiesen, und zwar im ‚Spiegel’ vom 23. September 2013, vor der Veröffentlichung am 27. September. In dem Interview hat Marotzke versprochen, dass sich das IPCC „direkt“ [„head on“] mit dem Stillstand befassen werde.

In meinem Beitrag (hier) habe ich auf einen verzweifelt zusammen geschusterten Ad-Hoc-Kasten (Kasten 9.2) im Regierungsentwurf hingewiesen und auf die nachträglichen und total unbefriedigenden Bemühungen des IPCC, mit dem Stillstand umzugehen. Ich wies darauf hin, dass die Fähigkeit des IPCC, den Stillstand aus der begutachteten Literatur heraus abzuschätzen, gefährdet war, weil sowohl das IPCC als auch dessen Umfeld damit gescheitert ist:

Aber das Problem tauchte nicht erst in der „vorigen Woche“ auf. Während das Ganze erst vor Kurzem akut geworden ist, dann wegen der sich summierenden Fehlschläge im Prozess des AR 5, einschließlich Fehler und Fehlinterpretationen durch das IPCC hinsichtlich der zur Begutachtung eingereichten Abschätzungen; wegen des nahezu totalen Scheiterns der akademischen Klimagemeinschaft, die Diskrepanz anzusprechen und wegen der Überwachung durch Mitläufer unter den Herausgebern von Zeitschriften, die die Kritik an den Schwächen der begrenzten akademischen Literatur zu diesem Thema unterdrückt haben.

In einem Beitrag mit dem Titel How the IPCC Forgot to Mention the Pause [etwa: Wie das IPCC den Stillstand zu erwähnen vergessen hat], lenkt Judy die Aufmerksamkeit auf einen Artikel im Christian Science Monitor (27. September 2013). Darin enthalten ist ein Interview mit Marotzke, in dem er etwas ganz anderes sagt als das, was der dem Spiegel erzählt hatte.

Thomas Stocker, Vizevorsitzender der WG 1 sowie involviert in Klimagate, wurde ebenfalls interviewt und hat dabei meine Beobachtung bestätigt, dass es nur vernachlässigbar wenig Literatur zu diesem Thema gab (allerdings wurde er nicht nach der Rolle mit dem IPCC sympathisierender Zeitschriften-Herausgeber hinsichtlich der Zurückweisung von Manuskripten befragt):

Die Gruppe, die sich für ihre Arbeit auf in begutachteten Zeitschriften veröffentlichte Studien stützte, hatte nicht viel zu tun, räumt der Vizevorsitzende der Arbeitsgruppe Dr. Stocker ein. „Ich fürchte sagen zu müssen, dass es nicht viel veröffentlichte Literatur gibt, die es uns erlaubt, uns eingehender und in der geforderten Tiefe dieser sich entwickelnden wissenschaftlichen Frage nachzugehen“, sagt er.

Marotzke machte für das Scheitern des IPCC, den Stillstand angemessen anzusprechen, ein „Übersehen“ verantwortlich und nicht so sehr Absicht, in die Irre zu führen. Er „erklärte“ dem Reporter, dass die Autoren jedes Kapitels gedacht hatten, dass sich jemand anders mit dem Problem befassen würde. Zitat:

Wissenschaftler der Arbeitsgruppe 1 haben auch versucht, das Thema Stillstand der Erwärmung seit 15 Jahren anzugehen – obwohl sie darauf etwas spät im Rahmen des Prozesses gekommen sind, räumt Jochem Marotzke ein, Direktor des Max Planck Instituts für Meteorologie in Hamburg und Leitautor eines der Kapitel in der Hauptausgabe.

Etwa 200 mit dem ersten Bericht befasste Autoren haben sich im Januar in Hobart, Australien getroffen, um abschließend die Formulierungen festzuklopfen, und zwar angesichts von Begutachtungen, die sie über eine vorangegangene Version erhalten hatten.

„Wir haben eine ganze Reihe von Begutachtungs-Kommentaren zu verschiedenen Kapiteln bekommen, in denen es heißt: Was ist da los? Wir müssen abschätzen, was wir wissen über den Stillstand“, sagte Marotzke während eines Briefings am Freitag.

Er machte für das Übersehen eine Tendenz jeder Arbeitsgruppe verantwortlich, sich bei diesem Thema in jedem der 14 Kapitel auf jeweils ein anderes Kapitel zu verlassen. Und jeder, der überhaupt daran dachte, ging davon aus, dass das Thema in einem anderen Kapitel angesprochen würde.

Hier muss man die Erbse betrachten. Marotzkes Entschuldigung – fehlende Koordination unter den Autoren der verschiedenen Kapitel – hätte für die erste Version noch gelten können, nicht aber für die folgenden beiden Versionen. Die zweite Version, die Gegen­stand der Diskussion in Hobart war, war (mindestens) die dritte Version, die an die Leitautoren verteilt worden ist. Das im Januar 2013 in Hobart beobachtete „Übersehen“ kann genauso in den beiden Entwürfen zuvor identifiziert werden. Das Problem war nicht ein einzelner Vorgang, sondern sich akkumulierende Fehlschläge.

Das Ganze wurde weiter verschlimmert durch Interventionen der koordinierenden Leitautoren des IPCC (CLA, darunter vermutlich auch Marotzke und Stocker) in der Plenarsitzung (siehe hier bei Judith Curry), auf der die CLA gegen die Bekanntgabe der Inkonsistenzen zwischen Modellen und Beobachtungen in der SPM gekämpft haben – ein Vorgang, über den ich separat berichten möchte:

Bei der Erklärung der beobachteten Verlangsamung des Erwärmungstrends im Zeitraum 1998 bis 2012 hat Saudi-Arabien stark darauf gedrängt, die Sprache aus der Technical Summary einfließen zu lassen, in der es um die Überschätzung des Erwärmungstrends in den Modellen gegangen war. Die CLAs stimmten gegen die Übernahme dieses Statements in die SPM und sagten: Die Forschung lässt gegenwärtig keine Rückschlüsse zu; die Überschätzung seitens der Modelle ist zu klein, um den Effekt zu erklären, und statistisch nicht signifikant; und es ist schwierig, die Rolle der Änderungen des Strahlungsantriebs auszumachen, die zu dem reduzierten Erwärmungstrend führen. Vize Stocker sprach diesbezüglich von einem „auftauchenden wissenschaftlichen Thema“.

Ich möchte diesen Vorgang separat diskutieren, aber die Behauptung, dass der Effekt „Statistisch nicht signifikant“ ist, ist unwahr.

Link: http://climateaudit.org/2013/09/30/marotzkes-broken-promise/

Noch am gleichen Tag hat McIntyre einen weiteren Beitrag hier zu geschrieben:

IPCC: Festschreiben der Tatsachen

Abbildung 1.4 in der zweiten Version zeigt eindeutig die Diskrepanz zwischen Modellen und Beobachtungen, obwohl es im begleitenden Text des IPCC anders dargestellt wird. Ich habe darüber in einem zum IPCC-Bericht führenden Beitrag geschrieben und auf den Artikel von Ross McKitrick in der National Post und den Beitrag von Reiner Grundmann auf der Klimazwiebel hingewiesen. Unnötig zu sagen, dass das Diagramm nicht überlebt hat. Stattdessen hat das IPCC das verdammte (aber zutreffende) Diagramm durch ein neues Diagramm ersetzt, in dem die Inkonsistenz verschwunden war.

Hier folgt Abbildung 1.4 aus der zweiten Version, die belegt, dass sich die Beobachtungen nach der Veröffentlichung des AR 4 außerhalb der Bandbreite der Projektionen früherer IPCC-Zustandsberichte bewegen (siehe die vorangegangene Diskussion hier).


Abbildung 1: Bild 1.4 aus der zweiten Version. Gelbe Pfeile zeigen die Digitalisierung der erwähnten Abbildung 10.26 im AR 4.

Und hier folgt die Ersatzgraphik in der verbesserten Version: diesmal liegen die beobachteten Werte nicht mehr außerhalb der in früheren Berichten projizierten Bandbreite. Das IPCC hat dazu Folgendes gesagt:

Obwohl die Modellprojektionen niemals als Vorhersagen über einen so kurzen Zeitraum gedacht waren, liegen die Beobachtungen bis 2012 allgemein innerhalb der Projektionen aller früheren Berichte.


Abbildung 2: Bild 1.4 in der verbesserten Version

Wie also haben sich die Beobachtungen von außerhalb nach innerhalb der Bandbreite bewegt? Man muss etwas ausholen, um diese Bewegung der Erbse zu rekonstruieren.

In der nächsten Abbildung habe ich eine Vergrößerung der neuen Abbildung 1.4 gezeigt, und zwar in einem vergleichbaren Zeitraum (1990 bis 2015) wie in der zweiten Version. Die zweite Version zeigte die Diskrepanz zwischen Modellen und Beobachtungen viel klarer. Ich glaube nicht, dass die Entscheidung des IPCC, eine verschleierndere Skala zu verwenden, zufälliger Natur war.

Abbildung 3: Details aus Abbildung 1.4 mit Verdeutlichung. Gelbe Punkte – HadCRUT4 jährlich (einschließlich YTD 2013 [?]).

Zuallererst und höchst offensichtlich ist die Bandbreite der AR 4-Projektionen in der neuen Graphik total unterschiedlich. In der zweiten Version wurde die Quelle der Bandbreiten wie folgt beschrieben:

Die farbig hinterlegte Fläche zeigt die projizierte Bandbreite der globalen jährlichen Änderung der Mitteltemperatur von 1990 bis 2015, und zwar für die im AR 1 verwendeten Modelle (Szenarien D und weiter-wie-bisher), AR 2 (IS92c/1.5 and IS92e/4.5), AR 3 (full range of AR 3 Figure 9.13(b) based on the GFDL_R15_a and DOE PCM parameter settings), and AR 4 (A1B and A1T).

Die im AR 4 verwendeten Daten stammen aus Abbildung 10.26 in Kapitel 10 des AR 4 (zur Verfügung gestellt von Malte Meinshausen). Jährliche Mittelwerte wurden verwendet. Die obere Grenze wird durch das A1T-Szenario festgelegt, die untere durch das A1B-Szenario.

Die Einhüllende in der Abbildung der zweiten Version kann tatsächlich aus Abbildung 10.26 im AR 4 abgeleitet werden. Im nächsten Bild habe ich in die Originaldarstellung von Abbildung 10.26 die Beobachtungen hinein geplottet, so dass die Diskrepanz eindeutig hervortritt. Ich habe auch die Einhüllende der Jahre 2005, 2010 und 2015 mit roten Pfeilen markiert (die ich aus anderen Diagrammen zur Verdeutlichung verschoben habe). Es ist offensichtlich, wie sehr die Beobachtungen außerhalb der Projektions-Einhüllenden in der Abbildung im AR 4 liegen.


Abbildung 4: Abbildung 10.26 im AR 4.

In der neuen IPCC-Graphik wird nicht mehr auf eine Abbildung im AR 4 hingewiesen. Statt der im AR 4 präsentierten Bandbreite zeigen sie jetzt eine Spaghetti-Graphik mit CMIP3-Modellläufen, von denen sie sagen:

Für den AR 4 wurden die Ergebnisse präsentiert als Läufe eines Einzelmodells aus dem CMIP3-Ensemble, und zwar für die historische Periode von 1950 bis 2000 (hellgraue Linien) und für drei Szenarien (A2, A1B und B1) von 2001 bis 2035. Die Balken in der Graphik rechts zeigen die volle Bandbreite für das Jahr 2035 für jeden Zustandsbericht. Für die drei SRES-Szenarien zeigen die Balken das Mittel des CMIP3-Ensembles und die wahrscheinliche Bandbreite zwischen -40% und +60% des Mittels wie bei Meehl et al. 2007 beschrieben. Die Jahre der Veröffentlichung der jeweiligen Berichte sind eingezeichnet. Siehe Anhang 1.A für Details der Daten und der Berechnungen zur Konstruktion dieser Abbildung…

Die Temperatur-Projektionen des AR 4 werden für drei SRES-Szenarien präsentiert: B1, A1B und A2.

Gezeigt werden die mittleren Anomalien relativ zur Periode 1961 bis 1990 der individuellen CMIP-Ensemble-Simulationen (wie verwendet in der SPM des AR 4, Abbildung SPM5). Ein Ausreißer ist eliminiert worden, und zwar aufgrund von Hinweisen der Modellentwickler wegen der Modellabweichung, die zu einer unrealistischen Temperaturentwicklung führt. Wie von Meehl et al. 2007 abgeschätzt ergibt sich die wahrscheinliche Bandbreite der Temperaturänderung durch die Temperaturänderung des Ensemble-Mittels im Bereich +60% und -40% [Original: the likely-range for the temperature change is given by the ensemble mean temperature
change +60% and –40% of the ensemble mean temperature change]. Man beachte, dass die Bandbreite der Unsicherheit im AR 4 explizit für die Ergebnisse Ende des 21. Jahrhunderts abgeschätzt worden war. Hier wird sie für das Jahr 2035 gezeigt. Die Zeitabhängigkeit dieser Bandbreite wurde von Knutti et al. 2008 abgeschätzt. Die relative Ungewissheit ist annähernd konstant mit der Zeit, und zwar in allen Schätzungen aus verschiedenen Quellen, außer für die sehr klar hervor tretenden Jahrzehnte, in denen die natürliche Variabilität betrachtet wird (siehe Abbildung 3 bei Knutti et al. 2008).

Verglichen mit den ersten drei Zustandsberichten wurden die Einhüllenden relativ zu den Beobachtungen nach unten verschoben, obwohl die gleichen Quellen angegeben sind wie in Abbildung 1.4 der zweiten Version. Dadurch liegen die Beobachtungen jetzt innerhalb dieser Einhüllenden. Man kann dies durch Vergleich der beiden Versionen eindeutig erkennen. Gegenwärtig habe ich keine Ahnung, wie sie das zu rechtfertigen gedenken.

Nichts in diesem Teil des IPCC-Berichtes stammt aus begutachtetem Material. Auch ist nichts davon konsistent mit den an externe Begutachter übermittelten Dokumenten.

Anmerkung des Übersetzers: Der 1. Kommentar nach diesem Beitrag ist in Gedichtform. Das möchte ich dem Auditorium hier nicht vorenthalten:

No need for peer-reviewing!
Just make the models colder!
But there is trouble brewing:
Their acts are trending bolder

They hoped you’d find this slower
Your research here is nifty
Their morals have slid lower
And like their lines, are shifty

Keith DeHavelle

Link hierzu: http://climateaudit.org/2013/09/30/ipcc-disappears-the-discrepancy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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9 Kommentare

  1. Ich schrieb an Prof. Marotzke:

    Liebe Klimaforscher,

    anlässlich Ihrer Veröffentlichung der Vorhersage einer Abkühlung der Temperatur im Nord Atlantik um ~ 0.8K von 2012 bis 2017 mit einem wieder Ansteigen der Temperatur um ~ 0.3K von 2017 bis 2020 habe ich mir ihre dazu relevanten web Inhalte durch gelesen:

    „Das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) ist ein international anerkanntes Institut für Klimaforschung. Ziel des MPI-M ist es zu verstehen, wie und warum sich das Klima auf unserer Erde wandelt.
    Wie hat sich das Klima bisher geändert? Wie wird es sich in Zukunft ändern? Fragen wie diese werden im gerade veröffentlichten ersten Teil des fünften Weltklimastatusberichts beantwortet, der die naturwissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel zusammenfasst.
    So ist z.B. MPI-M Direktor Prof. Jochem Marotzke Koordinierender Leitautor des Kapitels zur Evaluation der Modelle.
    Die Empfindlichkeit des Erdsystems beschreibt wie sensitiv es auf externe Störungen reagiert. Diese Störungen können die Variabilität der Sonneneinstrahlung, die Veränderungen der orbitalen Bahnparameter der Erde, vulkanische Eruptionen oder das anthropogen verursachte Ansteigen der Treibhausgase wie CO2 sein.
    MiKlip is a BMBF funded project on decadal climate prediction coordinated at the MPI-M. The project involves 35 subprojects spread across 22 German research institutions.
    The ultimate aim of MiKlip is to foster basic research on decadal climate prediction and to develop an operational ensemble decadal prediction system with the Earth System Model of the MPI-M (MPI-ESM) and regional climate models.
    The development of the actual prediction system of the global model is based at the MPI-M, within the FLEXFORDEC project.
    During the first development stage decadal prediction simulations follow the CMIP5 project.
    These simulations form the so-called baseline system version 1.
    In a next step decadal prediction simulations are successively improved according the outcomes of the MiKlip projects.
    Decadal predictions into the future using a decadal prediction system would produce information such as shown in Figure 1.

    Figure 1.

    Figure 1: Surface temperature forecast for the subpolar gyre region. Shown are the confidence obtained from a 10-member ensemble forecast started in January 2011 (orange) and its ensemble mean (white), the ensemble mean of 3 transient runs (historical and RCP4.5, black dotted) and observations based on HadCRU (black).

    This figure shows the prediction of surface temperature in the subpolar gyre region for the coming decade as simulated with the baseline system version 1.
    From analysing hindcasts simulated with the baseline system, we already know that, even though this region shows robust results, the system also contains major drawbacks in terms of e.g. initialization and perturbation, which influences the reliability of such a prediction, particular over the land areas where the utility would be large.

    The challenge of MiKlip is now to overcome these drawbacks to further increase the performance and the reliability of a global prediction system, but also on the regional scale.

    The research questions studied within the MiKlip project can be roughly grouped into four major challenges:
    the initialization and ensemble generation of decadal forecasts,
    the increased understanding of the processes that may be important for decadal climate predictability,
    the regionalization of decadal predictions and
    the evaluation and validation of decadal forecasts.
    The four areas mentioned above are all represented at the MPI-M by projects either hosted or co-hosted at the institute.
    Ensemble and assimilation techniques for improved initialization will be developed within the AODA-PENG project and the initialization of the land-surface will be tackled by the project PaSTLand.
    Two projects; REDCLIP and DEPARTURE, consider the regional aspects of decadal climate predictions.
    Three projects deal with enhanced process-understanding:
    LiCOS investigates the cloud- and aerosol processes that might affect predictability,
    ALARM is developing a volcano module and analyses the impact of volcanoes on decadal forecasts and
    MultiClip investigates key processes for decadal prediction by analyzing long climate simulations.
    On the evaluation side there is DroughtClip that develops drought indices that will be used for assessing the skill of decadal drought forecasting.
    The results of these projects will be synthesized by the project FLEXFORDEC at the MPI-M, which is in chargeof developing the decadal prediction system and the project INTEGRATION at FU Berlin, which will develop a standardized evaluation system. “

    Aufgefalllen sind mir zwei Sachen. Zum einen, dass Sie die Variabilität der Sonneneinstrahlung erwähnen, aber die Forschung daran taucht in keinem ihrer vielen Projekte auf. Zum anderen begründen Sie die Voraussagen von 2012 bis 2020 mit Simulationsrechnungen mit Modellen, die die bekannten Temperatur-Variationen der Vergangenheit wie hadcrut4 wiedergeben.
    Ich kann nur vermuten, dass Sie dazu die aus dem hadcrut4 analysierten Temperatur-Frequenzen und Magnituden mathematisch synthetisiert haben, weil nicht ersichtlich ist, dass Sie natürliche periodische Variationen der Sonneneinstrahlung dazu verwendet haben.

    Das ist natürlich legitim, weil es eine empirische Methode ist, die wohl auch signifikante Temperatur-Frequenzen zeigt. Natürlich wäre es besser, wenn man die stabilen Temperatur-Frequenzen mit ihrer Magnituden oder Leistungen natürlichen Perioden zuordnen könnte, denn dann würden die Modelle einen Schritt machen von der Mathematik zur Geometrie oder gar zur Physik.

    Es gibt einige Hinweise darauf, dass nicht nur die Variationen der Temperatur im Nord Atlantik sondern auch die gemittelten globalen Temperatur-Variationen der Ozeane oder der unteren Atmosphäre einen Zusammenhang haben mit den Variationen der Fusionsprozesse auf oder in der Sonne, denn die solare Neutrino-Rate korreliert schwach mit der Variation der globalen Temperatur der Erde, wenn man die Messergebnisse von Homestake verwendet. Ebenso weisen die 14C Daten von Baumringen und andere Isotop Daten darauf hin, dass es einen Zusammenhang mit der Sonne für das globale Klima geben muss. Dieser Zusammenhang muss nicht notwendigerweise nur mit der optischen Intensität der Sonnenstrahlung bestehen, deren Leistung ja von den Photonen der Oberfläche der Sonne kommen und die wohl etwa 190 kiloJahre brauchen um vom Kern an die Oberfläche zu hüpfen über die mittlere freie Weglänge. Es gibt auch die Idee, dass Resonanz-Moden von Diffusionswellen zyklisch die Oberflächentemperatur in quasi Sägezahn Oszillationen variieren und in der Folge die großen Temperatur-Anstiege auf der Erde von ~8K bewirken. Höhere Modenzahlen stimmen dabei überein mit den bekanten Perioden von 93 kiloJahren oder 41 kiloJahren, die über die letzten 1 bis 2 Millionen Jahre periodisch nachgewiesen sind.
    Es ist wohl kein Geheimnis und keine neue Erkenntnis, dass physikalische Temperatur-Prozesse analog zum elektrischen Stromfluss ebenso einen Wärmestrom enthalten, der aus einer Wärmeleistung gespeist wird und der Wärmewiderstände und/oder Wärmeimpedanzen durchströmt immer von warm nach kalt. Wärmewiderstände und Wärme-Impedanzen sind dabei passive Elemente, die selbst keine Wärme erzeugen können. Notwendig kann deswegen die globale Temperatur oder das Klima nicht von passiven Elementen der Erde variiert werden auf längere Sicht, also über Dekaden oder Jahrhunderte. Die passiven Impedanzen, wie die Oszillationen der Ozeane oder die QBO der Atmosphäre, können nur verzögert in der Amplitude wiedergeben, was als Wärmeleistung in die Ozeana gegeben wird von der Sonne. Über längere Zeit zeigen die Daten von ENSO oder MEI auch keine signifikanten Trends in die eine oder andere Richtung. Wenn das richtig ist, dann verstehe ich nicht, welchen Sinne es machen soll die Ursachen der globalen Temperatur-Frequenzen oder Perioden lokal auf der Erde zu suchen.
    Der Grund, warum ich Ihnen schreibe, ist auch, dass ich in 2010 einen signifikanten Zusammenhang entdeckt habe zwischen den heliozentrischen periodischen Gezeiten-Funktionen von Planetenpaaren und den globalen Klimaperioden von ~900 Jahren bis hinzu Monaten. Die Stärke oder die Amplitude der Perioden folgt dabei einer 1/f² Funktion, wie man es auch in den FFT Spektren von z.B. Bond et al. sehen kann. Die stärkste Funktion ist dabei die komplexe Periode der Kleinen Eiszeiten von ~900 Jahren. Aber auch die Springtiden und Nipptiden aus z.B. Merkur und Erde auf der Sonne mit ihrer Periode von 6.30 Perioden pro Jahr sind nicht nur in den UAH Daten zu finden, sondern auch markant in den Oszillationen des Meeresspiegels, wie es veröffentlich ist von der Universität von Colorado.
    Summiert man 14 relevante heliozentrische Gezeiten-Funktionen in einer Tabellen-Kalkulation auf, einschließlich der schnellen Perioden der Planetenpaare von Merkur bis Jupiter, dann ergibt sich für die Zeit nach 2012 eine Erniedrigung bis etwa 2017 und ein leichter Wiederanstieg bis 2020.

    http://www.volker-doormann.org/images/miklip_solar_tides.jpg

    Ich hatte meine Entdeckung im Februar 2010 Hans von Storch und anderen Klimawissenschaftlern mitgeteilt. Mittlerweile habe ich es aufgegeben. Als ich HvS Max Planck zitiert hatte: „Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren, sondern auch deren Schüler aussterben müssen.“ (Max Planck), erhielt ich eine Gelbe Karte in seinem blog.

    Ich habe einen alten DOS Rechner und einen alten XP Rechner mit denen ich die heliozentrischen sekundengenauen NASA Ephemeriden für alle Planeten herunter laden kann von 3000 BCE bis 3000 CE. Es ist also kein Problem den solaren Anteil der Klimavariationen in monatlicher Auflösung für das kommende Jahrtausend zu berechnen, wenn auch nicht die Anteile der Effekte durch die Vulkane und die Oszillationen der Ozeane. Da aber klar ist, dass die ENSO Oszillationen Subharmonische Moden der Erdachsen Wobble-Periode von 433 Tagen sind, solle es nicht schwer sein, diese phasenrichtig und mit korrekter Magnitude zu simulieren.

    Lieber Gruss und Danke fürs lesen.

    Volker Doormann

    =
    Volker Doormann
    Borchertring 27
    D 22309 Hamburg
    Germany
    E-Mail: doormann.org@t-online.de
    Web: http://www.volker-doormann.org/physics.htm
    =

  2. In Ihrem Kommentar #3 hatten Sie ALLEIN mit dem SPM und McIntyre argumentiert, und ALLEIN auf Ihren Kommentar #3 antwortete ich mit #4.

    Ihr Kommentar #7 ist wieder so ein Trick: „dem Diskussionsgegner genau das vorwerfen, was er Ihnen vorwirft“.
    Noch ein paar Mal hin und her, und Sie haben die gesamte Palette der rhetorischen Tricks durchexerziert.

  3. @ J. Schmitz

    „Ablenkungsmanöver mit Marotzke“

    Entschuldigung, aber ich schloss aus der Überschrift und dem grünen Text darunter, der Beitrag ginge um das Versprechen des Forschers Marotzke. Vielleicht ist es hier ja üblich, dass dies alles nichts mit dem Artikelthema zu tun hat, wer weiß. Oder kann es sein, dass Sie ablenken wollen?

  4. @ Norbert Fischer, #3

    Es geht ALLEIN um Ihren Kommentar #3: Und dort reden Sie ALLEIN vom SPM. Ihr wortreiches Ablenkungsmanöver mit Marotzke etc. entspringt nur einem weiteren Griff in die Trickkiste Ihrer Schmierenrhetorik. Zu durchsichtig!

  5. @ Schmitz

    „Ihr Trick ist altbekannt: Sie legen McIntyre eine Aussage in den Mund, die dieser gar nicht gemacht hat – nämlich, dass der IPCC ÜBERHAUPT nicht auf die Stagnation eingegangen wäre.“

    Eigentlich nicht. Mehr noch: Mir ist es ziemlich egal, was McIntyre meint oder nicht meint, oder was McIntyre für „ANGEMESSEN“ hält oder nicht. Er ist kein Maßstab.

    Nein, mir geht es um folgendes:
    Wenn man Marotzke ein „gebrochenes Versprechen“ vorwirft, dann zählt nur, was Marotzke (!) versprochen hat und was in der SPM steht.

    Laut Text wurde Marotzke „für sein Versprechen gewürdigt, dass das IPCC den Stillstand der globalen Erwärmung „direkt“ ansprechen werde,…“.

    Dieses Versprechen ist erfüllt, wie ich mit dem Zitat aus der SPM belegt habe. Nota bene, dass Marotzke nie im Leben versprochen hat, die Stagnation so anzusprechen, wie es sich McIntyre wünscht. Jetzt verstanden?

  6. #Norbert Fischer.
    Wieder ein Beispiel für Ihre plumpe Rhetorik:

    Der Artikel kritisiert „dass der Bericht NICHT ANGEMESSEN auf den Stillstand“ eingeht. Das steht ganz oben im Artikel, links neben dem Baum-Bild.

    Dieses „nicht angemessene“ Eingehen auf die Stagnation ist eindeutig gegeben: In Abbildung 1.4 im neuen Bericht hat IPCC die Stagnation – durch simple Ausweitung des Streubereichs – im vergrößerten Streubereich versteckt. Da Bilder immer Vorrang haben vor Textstellen, liegt hier eindeutig eine Verschleierung der Stagnation vor, selbst wenn der Text die Stagnation mit ein paar halbherzigen Zeilen umschreibt.

    Ihr Trick ist altbekannt: Sie legen McIntyre eine Aussage in den Mund, die dieser gar nicht gemacht hat – nämlich, dass der IPCC ÜBERHAUPT nicht auf die Stagnation eingegangen wäre. Und das nur, um Ihre Unterstellung prahlerisch zu widerlegen: „Das ist doch eine Diskussion der Stagnation. Was genau wird also kritisiert?“

  7. Ich zitiere aus der SPM:

    „The observed reduction in surface warming trend over the period 1998–2012 as compared to the period 1951–2012, is due in roughly equal measure to a reduced trend in radiative forcing and a cooling contribution from internal variability, which includes a possible redistribution of heat within the ocean (medium confidence). The reduced trend in radiative forcing is primarily due to volcanic eruptions and the timing of the downward phase of the 11-year solar cycle. However, there is low confidence in quantifying the role of changes in radiative forcing in causing the reduced warming trend. There is medium confidence that internal decadal variability causes to a substantial degree the difference between observations and the simulations; the latter are not expected to reproduce the timing of internal variability. There may also be a contribution from forcing inadequacies and, in some models, an overestimate of the response to increasing greenhouse gas and other anthropogenic forcing (dominated by the effects of aerosols). {9.4, Box 9.2, 10.3, Box 10.2, 11.3}“

    Das ist doch eine Diskussion der Stagnation. Was genau wird also kritisiert?

  8. @Chris Frey:

    Vielen Dank für die Übersetzung dieses interessanten Artikels, der wieder einmal zeigt, wie ungeheuerlich propagandistisch im IPCC vorgegangen wird.

    Kleine Anmerkung: Meines Wissens ist Thomas Stocker nicht „Vize-Vorsitzender“ der WG1, sondern gemeinsam mit dem Chinesen Qin Co-Vorsitzender der WG1, gemäss Usanz des IPCC der paritätischen Besetzung des Postens durch einen Vertreter der „entwickelten Länder“ (Stocker, Schweiz) und einem „armen“ Entwicklungsland (Qin, China).

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