Schwierigkeiten eines Anti-Fracking-Spielfilms in Hollywood

Matt Damon und John Krasinski bekamen bei der Produktion ihres Films „Promised Land“ große Probleme. Wie sie das Problem gelöst haben, sagt uns viel über Hollywood. Vor einiger Zeit haben sich die beiden Schauspieler entschlossen, einen Film über Fracking zu drehen – einer Methode, um ursprünglich nicht zugängliches Gas und Öl zu fördern, die ein enfant terrible vieler Umweltaktivisten ist. Die beiden haben ein Drehbuch geschrieben, von dem sie sagen, dass es um die „Amerikanische Identität geht … und was uns als Nation definiert“.

Bild rechts: Universal Picture

Es war das übliche Hollywood-Drehbuch. Wir kennen es alle: Damon spielt einen Mann, der für eine „böse“ Ölgesellschaft arbeitet. Er kommt in eine Kleinstadt im ländlichen Amerika und verkauft den Anwohnern eine gefährliche Fracht.

Er wird Bournes Eskapaden übertrumpfen müssen: Damon, diesmal in “The Bourne Ultimatum”, drückt sich vor den Fracking-Tatsachen.

Dann bekommt er zwei Probleme – sein kaltes Geschäftsherz wird durch eine attraktive Frau unter den Einwohnern geschmolzen, und Krasinski kommt als ein Umweltaktivist ins Spiel, der enthüllt, dass die Ölgesellschaft plant, auszubeuten, zu verschmutzen und wieder zu verschwinden.

Die erschrockenen Stadtbewohner fühlen sich betrogen. Damon steht im Zwiespalt – soll er weiter für die Gesellschaft und seine Karriere arbeiten, oder soll er seinem Herzen folgen und zurückfahren in seinem weißen SUV, seine Mitarbeit in der Gesellschaft aufkündigen und die Lage retten?

Die Filmemacher waren über dieses Drehbuch so erfreut, dass sie angekündigt haben, dieses Drehbuch als einen potentiellen Oskar-Gewinner zu vermarkten.

Aber dann begannen die Schwierigkeiten.

Ich habe die Neuigkeit aufgedeckt, dass es bei „Promised Land“ um Fracking geht, und jetzt kann ich enthüllen, dass in dem Drehbuch wegen der Beweise aus der wirklichen Welt, dass die Anti-Fracking-Aktivisten die wirklichen Bösewichte sind, einige sehr hastige Umschreibungen vorgenommen wurden.

In einer Gerichtsverhandlung nach der anderen wurde bewiesen, dass Anti-Fracking-Aktivisten des Betrugs und der Fehlinterpretation schuldig waren.

Da gab es die Ortschaft Dimock in Pennsylvania – die wahrscheinliche Inspiration für den Film „Promised Land“, der ebenfalls in Pennsylvania spielt. Von Dimock war in zahllosen Reportagen die Rede, wobei sogar Hollywood-Berühmtheiten 11 Familien mit Wasser versorgten, die behauptet hatten, dass Fracking ihr Wasser vergiftet und ihr Leben zerstört hätte.

Aber noch während der Produktion von “Promised Land” brach die Geschichte von Dimock zusammen. Der Staat untersuchte, und seine Wissenschaftler fanden nichts, was beanstandet werden müsste. Dann bestanden die 11 Familien darauf, dass Wissenschaftler der EPA den Fall untersuchten. Das haben sie auch getan – und sehr zum Missfallen der Umweltbewegung fanden sie heraus, dass das Wasser nicht vergiftet war.

Dann waren da die Wolf Eagle Environmental Engineers in Texas, eine Gruppe, die ein beängstigendes Video über brennende Wasserhähne produziert und behauptet hatte, dass eine Gasgesellschaft das Wasser vergiftet hätte. Aber ein Richter hat herausgefunden, dass das Video ein glatter Betrug war – Wolf Eagle hatte einfach die Gasleitung an einen Schlauch angeschlossen und das Wasser dann angezündet.

Andere Fälle von „Verschmutzung” kollabierten in Wyoming und Colorado. Selbst Josh Fox, der mit seiner Oskar-nominierten Dokumentation „Gasland“ als Erster Sorgen über brennbares Wasser erzeugt hat, hat zugeben müssen, Beweise dafür zurückgehalten zu haben, dass das Fracking dafür nicht die Ursache war.

Diese Betrügereien und Fehlinterpretationen führten zu massiven Problemen für das Drehbuch von Damon/Krasinski zum Thema „was uns als Nation definiert“.

Schließlich fanden sie dem Film nahe stehenden Kreisen zufolge eine Lösung – sie sagen einfach, dass die Anti-Fracking-Betrüger in Wirklichkeit Geheimagenten der Industrie der fossilen Treibstoffe sind, um die Umweltbewegung zu diskreditieren.

In dem überarbeiteten Drehbuch stellt Damon Krasinski als Betrüger dar – nur um feststellen zu müssen, dass die von Krasinski verkörperte Figur tief undercover für die Ölindustrie arbeitet, um die Gegner des Fracking zu beschmutzen.

Hollywood macht sich Sorgen über die abnehmende Zahl von Kinobesuchern; es macht das Internet und die Rezession dafür verantwortlich. Aber das wirkliche Problem könnte viel näher liegen.

Damon und Krasinski sagten, dass sie einen Film produzieren, der „uns als Nation definiert“. Dann aber bugsierten sie Ideologie in das Drehbuch – und als die Ereignisse in der realen Welt zum Problem wurden, bugsierten sie noch mehr Ideologie hinein.

Die einfache Wahrheit bzgl. Fracking ist, dass sehr viel der Opposition dagegen von überführten Lügnern, Scharlatanen und Betrügern getrieben wird – einige getrieben durch Zelotismus, andere durch die Gier, einen großen Gerichtsprozess zu gewinnen.

Ein Krieg ist in einigen Gebieten von Amerika im Gange zwischen verarmten Anwohnern und urbanen Eliten. Diese Eliten greifen zu Betrug, Übertreibung und zur Macht von Prominenten, um ländliche Gemeinden daran zu hindern, durch Bohrungen nach Gas zu erblühen.

Das klingt nach einem großartigen Korsett für einen Film. Unglücklicherweise für Amerika wird aber Hollywood irgendwann demnächst keinen solchen Film produzieren.

Phelim McAleer is a journalist and the director of “FrackNation,” a documentary about fracking.

Link: http://www.nypost.com/p/news/opinion/opedcolumnists/for_his_next_escape_x46uFSONrAaCey67ZzZV0I

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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17 Kommentare

  1. #16 Gerald Pesch

    “Werden die bei der Nutzung der Geothermie geförderten Fluide behandelt und entsorgt, so können größere Mengen an radioaktiv belasteten Abfällen entstehen. …“

    Das ist so nicht ganz richtig, zumindest nicht generell für die Geothermie. Fluide zum Fracken des Untergunds werden nur bei extrem tiefen Geothermiebohrungen ab etwa 3.000 m und auch nur beim Hot-Dry-Rock-Verfahren (HDR) eingesetzt. HDR aber gibt es in Deutschland nicht und wird weltweit nur sehr selten realisiert.

    Die oberflächennahe Geothermie bis max. ca. 200 m Bohrtiefe zur Gewinnung von Wärme zu Heizzwecken setzt dagegen keinerlei Fluide ein. Sie ist die einzige sog. „erneuerbare“ Energie, die unabhängig von Sonne und Wind rund um die Uhr funktioniert und bei Leistungszahlen vo 4-5 auch ganz ohne Subventionen wirtschaftlich zu betreiben ist:

    http://tinyurl.com/936bkmu

  2. Und was schreibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur Geothermie?

    “Werden die bei der Nutzung der Geothermie geförderten Fluide behandelt und entsorgt, so können größere Mengen an radioaktiv belasteten Abfällen entstehen.
    Für die USA wird aus dieser Art der Geothermienutzung ein Mengenaufkommen von 54.000 t Abfällen mit einer mittleren Ra-226 Aktivität von 4,88 Bq/g (132 pCi/g) eingeschätzt /58/.
    Aufkommen an kontaminierten Schlämmen und harten Ablagerungen aus der Öl- und Gasindustrie allein in den USA auf 200.000 bis 300.000 Tonnen pro Jahr.” *1 (4.3.3)
    Betrachtet man den geringen Anteil der Geothermie, sind also 54.000 Tonnen verdammt viel!
    Aber da schweigt die grüne Deutsche Empöhrungsmaschinerie, da Geothermie von den federführenden Öko-Ideologen der Republik als „GUT“ eingestuft wird, Fracking hingegen als „Schlecht“. Wir leben in einer weitgehend von der Ökozensur gefilterten Medienwelt, und merken es noch nicht einmal….

  3. Hallo Herr Becker #13,

    die Art, wie Sie diese Diskussion führen, beeindruckt mich sehr. Sie haben sich vermutlich sogar besser informiert als ich, allerdings liegt mein Broterwerb auch auf einem ganz anderen Gebiet. Ich bin halt nur Übersetzer.
    Also werde ich mal abwarten, ob einer der Fachleute hier etwas zu Ihren Ausführungen sagt (dann aber bitte genauso sachlich wie Herr Becker!)

    Ich selbst werde mich zu diesem Thema nicht mehr äußern.

    Chris Frey

  4. #13 Stephan Becker

    Herr Becker, Grundwasser ist i. A. nur in den ersten ein- bis zweihundert Metern als Trinkwasser nutzbar, und auch da nur nach Aufbereitung. Grundwasser aus tieferen Stockwerken ist meist stark mineralisiert, d. h. von Natur aus so stark salzhaltig, dass es als Trinkwasser, auch nach Aufbereitung, nicht nutzbar ist. So wird auch im Rheinischen Braunkohlenrevier das Sümpfungswasser aus tieferen Stockwerken in die Vorfluter eingeleitet, es kann den durch die Sümpfung trocken gefallenen Wasserwerken nicht als Ersatzwasser angeboten werden.

    Wo liegt also das Problem, Fracking findet weit unterhalb der stark mineralisierten und nicht nutzbaren Grundwasservorräte statt.

  5. Hallo Herr Frey,

    „Ich fürchte (ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, denn im Gegensatz zu manch Anderem vertreten Sie Ihre Position sachlich und neutral), dass Sie ein Opfer des Dauerbombardements von Medien und Politik geworden sind.“

    keine Angst ich bin schon Mitte 40. Etwa im Jahr 2004 bin ich aufgewacht, weil ich im Zuge meiner Erkenntnisse über Peak Oil gemerkt hatte, dass auch in Deutschland jede Menge Zensur herrscht. Ich wollte eigentlich Herrn Estermeier noch eine Antwort schreiben, weil auch er meinte, dass ich noch so jung sei, hatte es aber dann doch vergessen. Ich habe sehr viel zum Thema Energie gelesen in den letzten Jahren – hauptsächlich aber zwischen etwa 2004 und 2008.

    Der Auszug aus dem Tyndall Report, den ich extra übersetzt habe, interessiert Sie überhaupt nicht?
    Herr Estermeier hatte diesen Auszug aus dem Tyndall Report ja quasi schon vorweggenommen als er darauf hinwies, dass dieses Fracking-Abwasser nicht mit Bachblütentee vergleichbar sei.

    Ich diskutiere deswegen möglichst sachlich, weil ich überzeugen will. Wer Streit sucht, dem fehlen die Argumente.

    Dann ist hier noch ein Auszug aus einem Artikel der Zeitschrift Businessweek (Quelle: Associated Press = AP), der auch in anderen News-Portalen veröffentlicht wurde (ich hatte ihn bei Science-Skeptical.de schon mal verlinkt):

    „January 3, 2011, 12:46PM ET
    Pa. allows dumping of tainted waters from gas boom
    By David B. Caruso“
    businessweek.com/ap/financialnews/D9KH0N000.htm

    Übersetzung:
    „Pennsylvania erlaubt das Ablassen von verunreinigtem Wasser aus dem Gas Aufschwung
    Von David B. Caruso
    Der Aufschwung des Erdgases, der Teile der USA umfasst, hat ein unangenehmes Nebenprodukt: Abwasser, das so salzig ist, und so verschmutzt mit Metallen wie Barium und Strontium, dass die meisten Bundesstaaten den Bohrfirmen die Auflage machen, dass sie dieses Zeug im Bohrloch wieder tausende Fuß (1000 Fuß = 305 Meter) verschwinden lassen sollen.

    Nicht in Pennsylvania, wo das Marcellus Gasschiefer-Gebiet das Zentrum des „Gas-Rausches“ ist.

    Die Flüssigkeit, die aus den Gasbohrlöchern in Pennsylvania strömt wird nur teilweise aufgrund von Substanzen behandelt, die möglicherweise umweltgefährdend sind – der Rest wird in große und kleine Flüsse abgelassen, aus denen dann Städte ihr Trinkwasser gewinnen.

    Aufzeichnungen des Bundesstaates zeigen, dass mindestens 3,6 Mio. Barrel (= 572.400 Kubikmeter) des Abwassers zu Aufbereitungsanlagen gebracht wurden, die, innerhalb der letzten 12 Monate bis 30. Juni 2010, das gereinigte Abwasser in Flüsse abließen. Das ist genug, um eine Quadratmeile (=2,56 Quadratkilometer) 8,5 Zoll (=21,6 Zentimeter) hoch mit Salzlake zu bedecken.“

  6. #9: E.Teufel, falsch!
    Ihr Polizistenbeispiel ist falsch.

    Das Leben ist dagegen tatsächlich „gefährlich“ und endet meistens tödlich.
    Musste einfach mal kommen 🙂

    Energie als solche ist unverzichtbar für jede Form von Leben. Ohne Energie kein Leben.
    Natürlich muss man über Form und Menge und „Nebenwirkungen“ diskutieren.

    Nichts ist ohne Risiko,
    auch eine lebensrettende Blinddarmoperation nicht.

    Ich wäre sehr dankbar über eine objektive Diskussion des „Grundwasserproblems“ bei „fracking“, da ich im Ruhrgebiet (gut) lebe.
    Hollywood ist da weniger geeignet.

    mfG

  7. Hallo Herr Becker #7,

    eigentlich wollte ich hierzu nichts mehr sagen, aber da Sie mich direkt ansprechen…

    In meiner Nähe werden bestimmt keine solche Anlagen gebaut – sie sind nämlich schon da! Und zwar schon ziemlich lange! Gut, die Umrüstung auf Biogasgewinnung ist nicht ganz so lange her.

    Warum soll ich da vor etwas Angst haben? Vor Unfällen? Wo gibt’s denn mit absoluter Sicherheit keine Unfälle? Die Hygiene- und sonstige Standards werden wie überall regelmäßig geprüft.

    Ich fürchte (ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, denn im Gegensatz zu manch Anderem vertreten Sie Ihre Position sachlich und neutral), dass Sie ein Opfer des Dauerbombardements von Medien und Politik geworden sind. Jüngere Leute sind da viel anfälliger als wir Älteren – die aus eigener Anschauung erlebt haben (bis 1989), was Propaganda kann – und was nicht.

    Chris Frey

  8. Interessant dazu ist ein Vortrag von Dr. Anthony Ingraffea von der Cornell University (es geht um das Fracking-Abwasser, d.h. den Flowback, und um die Gesetzeslage in Pennsylvania, wo Dr. Ingraffea aufgewachsen ist).

    Dr. ingraffea from Cornell University speaking about Hydrofracking Part 3
    youtube.com/watch?v=P4EZgyk2CDk

    So wie ich einige Berichte zu den Umweltproblemen der Fracking-Technologie verstanden habe, geht es u.a. um das Problem der Verunreinigung von Grundwasser mit salzhaltigem Wasser (Auswaschung oder Salzwasser an sich?).

  9. @admin
    „Tja, so wie das ganze Leben ein einziges Risiko darstellt. Das wird in Kürze bestimmt auch verboten.“
    Typisch, sinnloses Totschlagargument. Wieso verbieten wir dann nicht die Polizei (oder schaffen sie ab). Kostet nur Geld, nicht nur die Polizisten selber, auch die ganzen Gefängnisse in denen die Mörder auch noch von uns bewirtet werden. Und früher oder später sterben wir doch sowieso alle.

  10. Ein Hinweis an die Admins: Wäre es eventuell möglich eine Kommentarbestätigungmeldung in den Blog einzubauen?
    Ich hatte gerade einen längeren Kommentar abgeschickt, war aber zwischendurch offline, sodass das vorgegebene Spamwort ja eigentlich ungültig wurde. Es gab aber keine Warnmeldung als ich ihn abschickte.
    Ich wollte meinen Kommentar, weil er so lang war und weil ich nicht wusste ob er jetzt von der Blog-Software übernommen wurde, nicht noch einmal abschicken. Denn so würde der Kommentarbereich mit der Zeit ja unnötig lang werden. Ich warte jetzt mal noch bis morgen, ob mein Kommentar vieleicht doch schon übernommen wurde.
    Manchmal gibt es aber auch eine Funktion, die meldet, wenn ein genau gleich lautender Kommentar schon einmal abgeben wurde.

    Vielen Dank schon mal im Voraus!

  11. Hallo Herr Frey,
    hätten Sie etwas dagegen, wenn in ihrer direkten Nachbarschaft eine Biogasanlage oder eine große Schweinezuchtanlage gebaut würde? Ich vermute mal schon – ich auch übrigens ( 😉 ). Ich weiß, dass Erdgas, d.h. Methan, an sich geruchlos ist. In Sümpfen kommt halt noch der Schwefelwasserstoff dazu. Was genau bei diesen Bohrungen in Colorado den Geruch verursacht kann ich nicht mehr sagen, aber es dürfte sich um ein länger dauerndes Problem handeln, das zudem, vor den Bohrungen, noch nicht vorhanden war.
    Dieses Wummern der WKAs hält sich eigentlich in Grenzen und ich denke mal, dass viele Anwohner von Autobahnen oder Güterzugstecken sehr gerne mit Leuten tauschen würden, die in der Nähe von WKas wohnen. Ich denke, dass ein Mindestabstand von einem Kilometer zur nächsten menschlichen Behausung aber auf jeden Fall eingehalten werden sollte, auch beim Repowering.

    Es gibt anscheinend genügend Berichte über Unfälle, die beim Fracking in Zusammenhang mit Verunreinigung des Grundwassers passieren. Und wie Dr. Ingraffea weiter unten bemerkt ist jeder Tankwagen voll mit Fracking-Chemikalien ein potentielles Risiko.

    Zu dem Fracking-Abwasser ein Auszug aus einem Tyndall-Report, S. 21:

    „Shale gas: a provisional assessment of climate change and environmental impacts
    A research report by The Tyndall Centre
    University of Manchester
    January 2011 (Final)

    Fluid return
    Once the fracturing procedure itself is completed, fluid returns to the surface in a process stage referred to as ‘flowback’. Flowback fluid recovered from wells is reported to be between 9% and 35% of the fracturing fluid pumped from horizontal Marcellus wells in the northern tier of Pennsylvania range but US EPA (2010) notes that “estimates of the fluids recovered range from 15-80% of the volume injected depending on the site”.
    Accordingly, each well on a multi-well pad will generate between 1,300 – 23,000m3 of flowback waste fluid containing water, fracturing chemicals and subsurface contaminants mobilised during the process, including toxic organic compounds, heavy metals and naturally occurring radioactive materials (NORMs).“
    tyndall.ac.uk/sites/default/files/tyndall-coop_shale_gas_report_final.pdf

    Übersetzung:
    >> Schiefergas: Eine provisorische Bestandsaufnahme von klima- und umweltverändernden Einflüssen

    Rückfluss der Flüssigkeit
    Wenn der Fracking-Prozess einmal beendet ist, kommt die Flüssigkeit an die Oberfläche zurück, ein Prozess der „Flowback“ (Anm.: Rückfluss) genannt wird. Es wird berichtet, dass der Anteil der Rückfluss-Flüssigkeit, der bei den Bohrungen anfällt, zwischen 9 und 35 Prozent der eingesetzten Fracking-Flüssigkeit in den horizontalen Marcellus-Bohrungen (Anm.:Marcellus-Feld – großes Schiefergasvorkommen im Nordosten der USA, s. S. 28 im Bericht) im nördlichen Bereich von Pennsylvania beträgt, aber die EPA (Umweltschutzbehöre der USA) stellt fest (2010): „Schätzungen der (zurückgewonnenen) Flüssigkeit(smenge) reichen von 15 bis 80 Prozent der Menge, die vor Ort eingepumpt wurde“.
    Dementsprechend wird jede Bohrung eines Mehrfach-Bohrungsfeldes (Anm.: meist 6-8 Bohrungen am gleichen Ort) zwischen 1300 und 23.000 Kubikmeter an Rückfluss-Abwasser produzieren, das Wasser, Fracking-Chemikalien sowie gelöste Stoffe aus dem Untergrund wie giftige organische Stoffe (Anm.: Benzole?), Schwermetalle und natürlich vorhandenes radioaktives Material (NORMs).

  12. Kommentar 1 Herr Becker

    die Frackingflüssigkeiten werden wahrscheinlich zu einem geringem Teil wieder mit der Erdgasförderung ausgetragen.
    Der grösste Teil wird vermutlich dann im Erdgashorizont in 1000, oder mehreren 1000m Tiefe zurückbleiben. Das ist insofern unproblematisch als in diesen Horizonten Gas für viele Millionen Jahre eingeschlossen war. Deshalb geht man davon aus, dass auch diese Flüssigkeit für geologische Zeiträume dort verbleibt. Die Flüssigkeiten bestehen aus Wasser, Mineralien die die gepressten Spalten offen halten sollen und wohl ein paar organischen Zusätzen. Letztere werden sich im Laufe der Zeit zersetzen.
    Bitte vergessen Sie nicht, dass der Untergrund unter uns nicht nur aus Bio Bachblütentee besteht, sondern auch Blei, Cadmium, Arsen, Uran, Thorium, Radium etc. enthält.

    Sicherlich bedeuted Fracking eine Umweltveränderung. Allerdings dürfte diese im Verhältnis zu, zum Beispiel den sehr umweltschädlichen Solarzellen gering sein.

    Abseits der direkten Bohrstellen wüsste ich nicht welche Nachteile dies für die Anwohner bergen soll.

    Vandale

  13. Zum Fracking und Verfahren, bei denen mit hohem Druck in Rohren gearbeitet wird, sind Druckrohre dementsprechend ausgelegt, das sie nicht platzen, andernfalls kann man den Druck ja gar nicht aufbauen.
    In jedem Biogaskraftwerk befinden sich Flüssigkeiten, von denen Gefahren ausgehen können und erst recht in Chemiewerken, wo allerdings Fachpersonal und hohe Sicherheitskompetenz vorhanden ist.
    Die Frackflüssigkeit, verbleibt nur zum Teil im Tiefgestein, hat keine Gelegenheit mit Grundwasser in Berührung zu kommen. Der Rückfluss nach den „Druckstössen“ in der Tiefe, wird aufbereitet und kontrolliert, so wie andere Flüssigkeiten auch, die als Industrieabwässer gelten.
    Interessant finde ich, das den Links zu entnehmen ist, wie die listigen „Gaswasser Mischer“ mit Schadenersatzansprüchen oder Vergleichen versuchten zu Geld zu kommen.
    Es ist die gleiche Betrügermasche, wie sie unsere Politiker hier gegen das Fracking benutzen. Allerdings in der Absicht, am teuren Importgas mit zu verdienen, in dem sie Fracking verhindern.

  14. Ganz Deutschland ist auf der Suche nach dem schwarzen Schwan, weil einige sich nicht vorstellen können, dass es vielleicht doch keine gibt.
    Schade, dass für solche Suchen so viele Resourcen verschwendet werden.

    Und ja Herr Becker:
    Solche Studien gab es, wurden auch veröffentlicht und sofort widerlegt.
    Einfach mal googlen.

  15. Sehr geehrter Herr Stephan Becker

    Studie zu Mobilfunk und Krebs
    „Würde so eine Studie wirklich veröffentlicht werden?“

    Hierzu ein eindetiges JA!
    Ich weiß nicht wie alt Sie sind, aber offensichtlich noch keine 30 Jahre. Ansonsten hätten Sie die endlosen Debatten über Mobilfunk, UMTS-Sendemasten und den ganzen Strahlenzirkus mit Handy’s mitbekommen. Die ganzen wissenschaftlichen Streitgespräche über bekannte, unbekannte, mögliche und zu erwartende Gefahren waren genau so grenzwertig, wie heute zum Thema CO2 oder auch Fracking. Irgendwann haben sich Politik und Wirtschaft über Grenzwerte geeignet und diese von ein paar Wissenschaftlern absegnen lassen. Alle warens zufrieden, außer dem vorher kunstvoll aufgescheuchten Mob. Aber das interessierte bei den Genehmigungsverfahren dann keinen mehr. Die politische Seite hatte die Gelegenheit viel Staub aufzuwirbeln genutzt und die Wirtschaft hat bekommen, was sie wollte. Heute nutzt fast jeder bedenkenlos diese Technik, obwohl er ansonsten von allen möglichen Strahlenängsten durchseucht ist.

    mfg
    Markus Estermeier

  16. Hallo Herr Becker,

    es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell etwas per se böse ist, nur weil es neu ist. Sie meinen, dass es bei Gasbohrungen nach Gas riecht. Nun wird ja schon lange verbreitet nach Gas gebohrt, nur eben nicht mit Fracking. Riecht es dort auch nach Gas? Warum soll es nach Gas riechen, nur weil Fracking angewendet wird?

    Außerdem – der Gestank von Abgasen, das Wummern von Windrädern (nebst deren verheerenden Umweltschäden) und vieles mehr – all das stört Sie nicht? Hingegen ist es schlecht, eine gesicherte und billige Energieversorgung wieder herzustellen?

    Ich verstehe fachlich nicht allzu viel davon. Aber ich habe inzwischen diesbezüglich so viele Texte übersetzt, dass ich hier das gleiche Problem wie beim Thema Klima sehe: Beide Seiten wollen sich einfach nicht zusammen setzen und vernünftig diskutieren, weil eine Seite kneift.

    An alle: Die Frage von Herrn Becker nach dem „Abwasser“ der Fracking-Flüssigkeit ist berechtigt. Zwar glaube ich, dass die tatsächlich harmlos ist, aber gibt es da überhaupt Abwasser? Wenn es so tief nach unten gepumpt wird – dann bleibt es doch da unten, oder? Weit unter allen Schichten, die ggf. für die Trinkwassergewinnung interessant sind.

    Kann mich jemand aufklären?

    Chris Frey, Übersetzer dieses Artikels

  17. Was würde passieren, wenn eine Studie herauskommen würde, die beweisen würde, dass Mobilfunkstrahlen Krebs auslösen würde?
    Würde so eine Studie wirklich veröffentlicht werden?

    Was passiert mit dem Fracking-Abwasser, das nicht im Gestein zurückbleibt? Welche Mengen sind das? Wo wird die Aufbereitung durchgeführt und wo wird dann der giftige Rest, der nach der Aufbereitung übrigbleibt, gelagert? Wie ,und vor allem wie alt, ist die Gesetzeslage in Pennsylvania zum Thema Bergbau und dessen Umweltproblematik?
    Man könnte doch dieses Fracking-Wasser zum Beispiel zum Bewässern der Grünanlagen der Großstädte in den USA im Sommer verwenden, es ist ja schließlich völlig harmlos.

    Vor vier, fünf Jahren kam mal eine Serie eines USA-Korrespondenten der ARD, die wurde glaube ich immer im Weltspiegel am Sonntag ausgestrahlt, über das Problem des Erdgasbohrens in Colorado. Dort haben sich viele wohlhabende Leute niedergelassen, nachdem sie im US-Wirtschaftsleben eine Menge Geld verdient hatten. Dort meinten sie dann in der wunderschönen unberührten Natur Colorados alt werden zu können.
    Das war für diese Leute eine ziemliche Fehleinschätzung, zumindest für diejenigen, die ein Grundstück erworben hatten, das sich jetzt im Gebiet des Fracking-Booms befindet. Der Gestank von Gasen, die bei diesen Bohrungen enstehen, sind wohl noch die harmloseren Dinge.

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