Fakten-Check der von Steven Koonins Kritikern genannten „Fakten“

Fakten-Check: Beim Thema Klima nur allzu oft Fakten-Erfindung. Bild: Jorma Bork / pixelio.de

Andy May
Das Wall Street Journal (WSJ) veröffentlichte eine Rezension von Steven Koonins neuem Buch „unsettled“ am 25. April, etwas mehr als eine Woche bevor es in den Verkauf ging. Ein Blog namens „Climate Feedback“ veröffentlichte einen „Faktencheck“ der Buchbesprechung am 3. Mai, dem Tag vor dem Erscheinen des Buches. Dieser sogenannte „„Fakten-Check““ wurde von Facebook benutzt, um zu versuchen, die WSJ-Rezension und das Buch selbst zu diskreditieren, wann immer ein Beitrag auf die Buchbesprechung verlinkte.

Die Redaktion des Wall Street Journal protestierte gegen diese Praxis mit einem stark formulierten Leitartikel. Sie wiesen darauf hin, dass der so genannte „Faktencheck“ nichts überprüft, sondern einfach gegen Koonins Analyse argumentiert. Mit Koonin zu argumentieren ist in Ordnung, argumentieren ist ein wichtiger Teil der Wissenschaft, aber man nenne es nicht einen Faktencheck. Der „Faktencheck“-Blogpost widerspricht oder bestreitet nichts in Koonins Buch. Koonin bietet eine Widerlegung in der heutigen WSJ hier.

Koonins detailliertere Punkt-für-Punkt-Widerlegung des Faktenchecks ist hier.

Am Samstag bemerkte ich, als ich auf Amazon.com nach Koonins Buch suchte, dass ich zu Büchern geführt wurde, die Koonins Buch kritisch gegenüberstanden, aber nicht zu seinem Buch. Amazon schien einen Bestseller „gestrichen“ zu haben. Später am selben Tag begann die Suche auf Amazon wieder richtig zu funktionieren, hoffentlich war es ein einfacher Programmierfehler und nicht der Versuch einer Unterdrückung durch einen schurkischen Mitarbeiter.

Sie können zu seinem Buch auf Amazon.com unter diesem Link gelangen, falls die Suche wieder fehlschlägt. Das Buch ist auch auf BarnesandNoble.com zu finden. Beide Käufe werden eBooks sein, die Printausgabe ist ausverkauft, wahrscheinlich bis Juni. Koonins Buch ist jetzt auf zwei der WSJ-Bestsellerlisten.

Wir haben uns schon früher mit betrügerischen Faktenchecks und Fake News beschäftigt, sie sind zahlreich. Siehe hier und hier. Wir haben auch schon eklatante Lügen über klimawissenschaftliche Debatten im Internet durch ansonsten seriöse Organisationen gesehen, wie Intelligence Squared (IQ2US), siehe hier. In diesem Fall zeigt die Aufzeichnung, dass die Klimaskeptiker, Michael Crichton, Richard Lindzen und Phillip Stott eine öffentliche Klimawandel-Debatte in New York entscheidend gewonnen haben. Ihre Gegner waren Brenda Ekwurzel, Gavin Schmidt, und Richard Somerville. Die korrekten Ergebnisse blieben zehn Jahre lang nach der Debatte von 2007 auf der Website, doch jemand bei IQ2US änderte die klaren und gut dokumentierten Ergebnisse irgendwann nach 2017, laut der Wayback Machine. Jetzt sagt die IQ2US-Website das Gegenteil, sie sagen, die Klimaalarmisten hätten gewonnen. Beschämend, aber wahr. Wir informierten sie über ihre fehlerhafte Berichterstattung im Dezember, aber die wild falschen Ergebnisse waren immer noch auf ihrer Website, Monate später, am 15. Mai 2021. Es ist wahrscheinlich immer noch da.

Den Nachrichtenmedien und unseren Institutionen kann man nicht mehr trauen. Ihre Faktenchecks zitieren eine Aussage, sagen, sie sei falsch, ändern sie dann subtil in eine wirklich falsche Aussage und widerlegen diese. Dann behaupten sie, das Original widerlegt zu haben. Zum Beispiel sagen Koonin und die Überprüfung: „Der grönländische Eisschild schrumpft heute nicht schneller als vor achtzig Jahren.“ Das ist richtig, Grönland schmolz 1940 sehr schnell, viel schneller als heute. Dennoch behauptet Twila Moons „Widerlegung“, dass Grönland von 2003 bis 2010 mehr Masse verloren hat als von 1900 bis 2003, was wahr sein mag, aber nicht das ist, was Koonin schrieb. Außerdem hat die Eismasse Grönlands in der Zeit von 1900 bis 2003 zu- und nicht abgenommen. Das Herauspicken einer siebenjährigen Periode ist klimatologisch nicht relevant.

Frederikse et al. zeigen deutlich, dass die schmelzenden Gletscher in Grönland von den späten 1930er bis Mitte der 1940er Jahre einen großen Beitrag zum Meeresspiegelanstieg leisteten, in den letzten Jahrzehnten aber nur noch einen geringen Einfluss hatten. Insgesamt ist die Rate des Meeresspiegelanstiegs in letzter Zeit durchaus vergleichbar mit der Rate, die in den späten 1930er bis Mitte der 1940er Jahre zu beobachten war. Diese trügerische Art der „Widerlegung“ ist im gesamten „Faktencheck“ verwendet, und Koonin nimmt sie alle auseinander in seinem detaillierten Beitrag. Dies ist der modus operandi der heutigen Faktenchecker, hüten Sie sich vor ihnen.

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2021/05/16/fact-checking-steven-koonins-fact-checkers/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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6 Kommentare

  1. Mein Faktencheck sagt mir: Das einzige, was gegen die Klimaerwärmung wirklich hilft, sind die beharrlichen Freitags-Demonstrationen der Schulschwänzer. Schließlich ist es seit Monaten erheblich kälter als in den letzten Jahren! Oder will dem jemand widersprechen?

    • Gerald Pesch schrieb am 21. Mai 2021 um 8:27

      Wenn ich „Faktenchecker“ lese, klicke ich schon weiter, ist nur ein Synonym für grün-linke Propaganda.

      Ein Blick auf Koonins  Diskussion des „Faktenchecks“ lohnt sich. Er zeigt, wo er dem „Faktencheck“ zustimmt und wo nicht. Einiges des kritisierten entsteht dadruch, dass eine Rezension eine Buches einem „Faktcheck“ unterzogen wird. Dabei enstehen durch verkürzte Darstellung von Sachverhalten schon mal falsche Eindrücke (e.g. „The statement is a misleading compression, likely due to Mr. Mills’ (or his editor’s) need for brevity.“).

      Es ist jetzt schon der zweite Artikel, in dem das Buch hervorgehoben wird. Hat irgend jemand hier das Buch gelesen? Nach allem, was ich bisher von dem Buch gesehen habe, würde es die Diskussion hier echt verbessern, wenn sie auf dem Kenntnisstand von Koonin basieren würde …

  2. >> dass die schmelzenden Gletscher in Grönland von den späten 1930er bis Mitte der 1940er Jahre einen großen Beitrag zum Meeresspiegelanstieg leisteten<<Als ob die umgangssprachlich Meteorolügen genannten Wetterkundler und Ozeanuntersucher über die notwendigen Messungen auf 2/3 der Erdoberfläche verfügten. Ich war 1974 auf dem Atlantik mit dabei, als man feststellte, daß die Hurrikane bereits über dem afrikanischen Kontinent entstehen. 

  3. Wer bzgl. naturwissenschaftlicher Thesen oder Theorien einen „Faktencheck“ durchführt, macht damit nur deutlich, dass er sich von der Wissenschaft verabschiedet hat.

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