Kältester April in Deutschland seit 1977 (Minimum des Sonnenzyklus‘ 20), und selbst NASA-Forscher räumen einen sich abkühlenden Planeten ein

Wird vielleicht bald das „neue Normal“: Schnee im Frühjahr. Bild: © Chris Frey

Cap Allon
Einführung des Übersetzers: An sich wäre das hier eine Meldung für den „Kältereport“, und dort war es auch schon erwähnt worden. Aber in diesem Beitrag stehen weiter unten auch viele Hintergrund-Informationen, weshalb dieser Beitrag in Gänze übersetzt wird. – Ende Einführung.

Europa ist die Region, die nachweislich am stärksten unter früheren Grand Solar Minima (Dalton/Maunder) gelitten hat, was angesichts der Nähe zum Pol und der großen Bevölkerungszahl auch Sinn macht.

Der Beginn dieses nächsten GSM zeigt, dass das auch diesmal der Fall ist, selbst in diesem frühen Stadium…

Wie Anfang der Woche berichtet, hat der europäische Kontinent gerade einen historisch kalten April erlebt, der nun bis in den Mai hinein anhält.

[Einschub: Dazu passt die Meldung der auf der alarmistischen Seite stehenden Plattform wetteronline.de, wonach sich heute früh (7. Mai) in den Niederlanden (!) verbreitet kurzzeitig eine dünne Schneedecke gebildet hatte {Link}. Ende Einschub]

Mit einer Durchschnittstemperatur von nur 6C war der April 2021 in Deutschland der kälteste vierte Monat des Jahres seit 1977 (solares Minimum des Zyklus 20). Dieser Durchschnittswert liegt etwa 3C unter der klimatologischen Norm von 1991-2020 und 2,3C unter dem bisherigen 30-jährigen Mittel von 1981-2010.

Der Monat war auch etwas trockener als im Durchschnitt, berichtet der DWD Klima und Umwelt auf Twitter:

Man beachte den starken Temperaturrückgang in dieser Graphik.

Unter der Lupe sieht man den Absturz vom April 1920 auf den April 2021 noch deutlicher:

Dies ist ein Hinweis darauf, wie schnell sich das Klima abkühlen kann, wenn die Bedingungen es zulassen, Bedingungen wie geringe Sonnenaktivität und La Ninas.

Entscheidend ist hier auch, dass die Zeitspanne zwischen geringer Sonnenaktivität und terrestrischer Abkühlung nun vorbei zu sein scheint.

Der „Abkühlungstrend“, den die NASA in den letzten Jahren in der „oberen“ Atmosphäre registriert hat, ist nun endlich in die unteren Atmosphärenschichten und in die globale „untere“ Atmosphäre und damit in den Lebensraum von uns Menschen durchgedrungen.

„Hoch über der Erdoberfläche, nahe dem Rand des Weltraums, verliert unsere Atmosphäre Wärmeenergie“, sagte Martin Mlynczak von der NASA, Associate Principal Investigator für das SABER-Instrument an Bord des TIMED-Satelliten der NASA, bereits im Jahre 2018. „Wenn sich die aktuellen Trends fortsetzen, könnte es bald einen Kälterekord für das Weltraumzeitalter geben“ – was Ende 2018 der Fall war.

Der TIMED-Satellit der NASA:


Die Aufgabe von SABER ist es, die Infrarot-Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und Stickstoffmonoxid (NO) zu überwachen – durch die Messung des Infrarot-Glühens dieser Moleküle kann SABER den thermischen Zustand des Gases ganz oben in der Atmosphäre beurteilen: eine Schicht, die die Forscher „Thermosphäre“ nennen.

„Die Thermosphäre kühlt immer während des solaren Minimums ab“, so Mlynczak weiter. „Das ist eine der wichtigsten Arten, wie der Sonnenzyklus unseren Planeten beeinflusst.“

Um zu verfolgen, was in der Thermosphäre passiert, haben Mlynczak und Kollegen kürzlich den „Thermosphären-Klima-Index“ (TCI) eingeführt – eine in Watt ausgedrückte Zahl, die angibt, wie viel Wärme die NO-Moleküle in den Weltraum abstrahlen. Während des Sonnenmaximums ist der TCI hoch („heiß“), während des Sonnenminimums ist er niedrig („kalt“).

Und obwohl SABER seit zwei Jahrzehnten im Orbit ist, konnten Mlynczak und Kollegen den TCI bis in die 1940er Jahre zurück berechnen: „SABER hat uns das gelehrt, indem es uns gezeigt hat, wie TCI von anderen Variablen wie der geomagnetischen Aktivität und der Leistung der Sonne abhängt – Dinge, die seit Jahrzehnten gemessen werden“, erklärt er.

Eine historische Aufzeichnung des Thermosphären-Klima-Index‘.

Mlynczak und Kollegen haben kürzlich eine Arbeit über den TCI veröffentlicht, die zeigt, dass der Zustand der Thermosphäre mit einer Reihe von fünf Begriffen in einfacher Sprache beschrieben werden kann: Kalt, Kühl, Neutral, Warm und Heiß.

Betrachtet man Mlynczaks obiges Diagramm – und genauer gesagt seine Darstellung der letzten 6 Sonnenzyklen, die direkt mit dem Thermosphären-Klima-Index von SABER übereinstimmen – so zeigt sich, dass diese jüngste und historische Runde niedriger Sonnenleistung erst mit dem Minimum von Zyklus 23 (wohl 2008) begann.

Und da die Auswirkungen des rekordstarken El Nino von 2016-17 nun vollständig verblasst sind und die Auswirkungen des moderaten Ereignisses von 2019-20 sich ebenfalls verflüchtigt haben (beides deutlich sichtbar in der untenstehenden Grafik), wirkt sich die kumulative Verringerung der Aktivität durch die Zyklen 23 und 24 schließlich auf unsere „globalen“ Temperaturdaten aus, und nicht nur auf die regionalen – wie oben erwähnt, hat sich die Rekordabkühlung der Thermosphäre nun bis in die Troposphäre vorgearbeitet [Hervorhebung im Original]:

[drroyspencer.com]

Um noch einmal kurz auf die regionalen Daten zurückzukommen, denn ich denke, es ist wichtig, dass wir uns der Auswirkungen vor Ort bewusst sind, damit wir uns richtig vorbereiten können: Deutschland war eine der Nationen, die während des vorangegangenen Großen Sonnenminimums, dem gemäßigteren Dalton-Minimum (1790-1830), eine schnelle und intensive terrestrische Abkühlung verzeichneten.

Die Oberlacher Wetterstation beispielsweise verzeichnete Anfang des 19. Jahrhunderts einen Temperaturrückgang von 2°C innerhalb von nur 20 Jahren – diese rapide Abkühlung zerstörte die Nahrungsmittelproduktion des Landes und trug dazu bei, dass Millionen und Abermillionen von Menschen in ganz Eurasien hungern mussten. Es räumt auch mit der Behauptung auf, dass solch starke Veränderungen des Klimas Jahrhunderte brauchen, um sich zu manifestieren – dies ist nicht wahr, historische Dokumente – ganz zu schweigen von Proxydaten – zeigen uns, dass eiszeitliche Bedingungen innerhalb von nur wenigen Jahren eintreten können.

Der starke Temperaturrückgang in Deutschland von April 2020 auf April 2021 ist ein weiterer Beleg dafür.

Link: https://electroverse.net/germanys-coldest-april-since-1977-as-even-nasa-notes-a-cooling-planet/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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14 Kommentare

  1. Ein Verwirrung stiftender Artikel. Entweder schreibt man seinen Artikel für ein Fachpublikum, dann muss man „Grand Solar Minima“ vielleicht nicht erklären, oder man schreibt es für die interessierte Allgemeinheit, so dass Binsenweisheiten wie „Hoch über der Erdoberfläche […] verliert unsere Atmosphäre Wärmeenergie“ nicht störend wirken. Temperaturen gibt man in °C oder K an, also bitte nicht „6C“, sondern „6 °C“. Lokale Temperaturphänomene dürfen nicht einfach auf die Erde projiziert werden! Die betrachtete Temperaturanomalie wurde für den April 2021 in Deutschland festgestellt. Warum nimmt man sich eigentlich immer irgendwelche Phasen zur Betrachtung von Entwicklungen? Phasen die gerade das bestätigen, was man postuliert? Die Grafik des „DWD Klima und Umwelt“ beginnt bei 1881, bezieht sich aber auf den Zeiraum 1961 – 1990. Betrachtete man auch noch die Zeit davor, also ab 1800, als ja in Europa bereits Temperaturen gemessen wurden, müsste man eine Kurve statt einer Regressionsgeraden aufzeichnen, eine Kurve mit einem Minimum um 1850. Das letzte Diagramm, „UAH Satellite-Based Temperature of the Global Lower Atmosphere“, zeigt doch eindeutig einen mittleren Temperaturanstieg. – Erklären Sie mir doch mal, an welchem Punkt ich da zu dumm bin.

  2. Die Internetseite iceagenow.info vermeldete auch in den Nachbarländern, schwere Schäden, wie Frankreich (Weinanbau. Der Schaden soll nach ersten Einschätzungen doppelt so hoch sein, wie der für die Industrie durch den unvernünftigen, nutzlosen politischen Lockdown: 2 versus 1 Milliarde EUR). Vor allem sprach man auch über die relevanten Schäden in Sachsen (Obstanbau). 

  3. Klima“katastrophe“Ich gebe zu, ich schaue oft in diese Seite. Ich gebe zu, in Veröffentlichungen nenne ich die Damen und Herren, die CO2 zum Verursacher der Klimaveränderungen, die tatsächlich und ganz natürlich geschehen, Anhänger der Klimasekte, die eigentlich nichts anderes will, als die Industrialisierung und damit den Wohlstand zu zerstören (ein Zitat aus Kyoto habe ich noch irgendwo). Ich gebe auch zu, ich wollte nicht mehr hier schreiben, weil es relativ nutzlos ist und keinen Rückbesinnungsdruck erzeugt.Ich kann aber den Wissenschaftlern in EIKE folgenden Vorwurf nicht ersparen: Sie sind inkonsequent, wissen es besser, dass klimatische Veränderungen nicht monokausal zu beschreiben sind (das ist was für Dummies), Sie wissen es, dass die UN diese Monokausalität will und genau deshalb ihre Klimasekte etablierte. Sie gehen es wissenschaftlich an – aber nicht konsequent genug: Warum veranstalten Sie nicht ein breit angelegtes mediales wissenschaftliches Kolloquium, in dem Befürworter der Klimasekte und Sie (und ähnlich Denkende) einen wissenschaftlichen Diskurs führen?Statt dessen wird schön geschrieben, wird zitiert – zu welchem Zweck? Selbstbefriedigung?P.S.: sollten Sie sagen, gut, machen wir das und nicht wissen, mit welchem Geld das zu finanzieren ist, dann sage ich: schreiben Sie das Projekt aus und bitten Sie um Beiträge/Spenden! 

      • Die Kommentarfunktion macht Schwierigkeiten. Da wird dieses Frontend (Theme) hoffentlich bald verlassen, bitten wir um etwas Geduld. Außerdem: Der Ton macht die Musik.

        • Es passt zwar nicht hierher, aber trotzdem der Hinweis, daß Ihr Beitrag „Klimaurteil…“ bei mir nicht aufrufbar ist. Liegt es an dem auf meinem Datenknecht (=DK für den meine Muttersprache diskriminierenden Anglizismus „PC“) installierten Programm? Und Nebenbei: Meinen Sie wirklich, daß unsere Muttersprache so minderwertig ist, daß immer häufiger auf Angloamerikanisch zurückgegriffen werden muss? Ich denke mal, daß das, wogegen Eike zu Recht angeht, auch darin begründet ist, in der Lingua Franca der Neuzeit propagiert zu werden.

          • Vielen Dank Herr/Frau Admin, daß Sie überhaupt und dann auch noch so schnell reagiert haben. Vielleicht bin ich ja zu unbedarft, aber ich dachte, das Zitat würde zumindest bei Zuhilfenahme der Suchmaschine des DK ausreichen, meinen Hinweis zuordnen zu können. Also der Querverweis (neudeutsch mit einem Anglizismus diskriminierend auch Link genannt) lautet:
            Mehr von diesem Beitrag lesen
            ([Neuer Eintrag] Karlsruher Klimaurteil: Ohne Schlüssel Im Panikroom)
            ? Nichts für ungut und auch weiterhin viel Erfolg ?
            Werner Philipzik

    • Da muss man erst mal jemanden von der Gegenseite finden, der mitmacht. „Science is settled“ heißt die Devise, seit 25 Jahren. Da wird nicht mehr diskutiert !  Und so viel ich weiß hatte EIKE einen Disput mit dem PIK vor 10 Jahren oder so, nur hatte sich das PIK ausbedungen, daß dieser Disput nicht veröffentlicht werden darf. Ansonsten waren in den letzten Jahren mind. 3 Angebot an EIKE für eine Podiumsdiskussion aber niemand von de AGW Seite wollte sich mit dem Thema auseinandersetzen. Wurde hier als Artikel gebracht.

    • Wir sind uns hoffentlich einig, dass das Thema sehr komplex ist. So kann die Gesamtproblematik nicht in einem Artikel oder Aufsatz beschrieben werden. Hat man alle hier veröffentlichten Beiträge im Blick, rundet sich das Bild ab, auch wenn es sich nicht wie in einem Mosaik zusammenfügen lässt. Wir wollen ja keine Glaubensjünger als Gegenseite der Klimahysteriker sein,  sondern auf das Reale in seiner Vielfalt sehen. Insofern habe ich beim Lesen ihrer Zeilen das Gefühl, ich habe es irgendwie mit Nörgelei zu tun. Klimaretter glauben an den Klimawandel. Für den Glaubenden steht die Wahrheit fest und es braucht keine Diskussion. Für einen Sinneswandel bedarf es schon einer aus verschiedenen Lebenslagen heraus spürbaren Abkühlung zur Reduktion der Kampfeshitze.

  4. Im Neusprech der Medien und spezieller Wetterfrösche können wir einen recht einfachen Sprachgebrauch einführen: Wird es wärmer ist es „Klima“, wird es kälter ist es „Wetter“. Das passt dann alles gut zu Annalena Baerbocks Kobolden und zu Jürgen Trittins Kugeln Eis.

    • Genau umgekehrt. Wird es wärmer ist es Wetter, wird es kälter, ist es Klima. So wird doch hier argumentiert.

      • Und wie machen es Ihrer Meinung nach die Mainstream-Medien und die Klimakirche? Aber schauen wir doch mal wie es weitergeht. Schließlich werden hier langjährig bewährte Trends beobachtet. Nur die Potsdamer wissen es schon jetzt: Nur das anthropogene CO2 ist die Ursache allen Übels. Und deshalb gibt für die Temperaturen nur eine Richtung, nämlich nach oben. Und wenn es kälter wird, dann war es die menschengemachte Klimaerwärmung. Wieder zufrieden?

  5. Zwischen erster und zweiter Grafik von oben – muss es da nicht korrekt,“Unter der Lupe sieht man den Absturz vom April 2020 auf den April 2021 noch deutlicher“ heißen, nicht 1920?

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