Das neue Buch von Steven Koonin: Unsettled…

Bild: Amazon

Andy May
Es war mir eine Ehre, dass der Professor an der New York University Steven E. Koonin mich gebeten hat, sein ausgezeichnetes neues Buch einem Peer Review hzu unterziehen. Es trägt den Titel „Unsettled: What Climate Science Tells Us, What it Doesn’t, and Why it Matters“ [etwa: Was die Klimawissenschaft uns sagt und was nicht, und warum das eine Rolle spielt]. Ab dem 4. Mai ist das Buch bei Amazon als Kindle Version erhältlich.

Der Buchautor Steven E. Koonin

Professor Koonin schickte mir im November einen fast endgültigen Entwurf zum Lesen und Kommentieren und ich habe sein Buch ein wenig überarbeitet, aber der Entwurf war schon damals in guter Form. Jetzt ist er noch besser. Ich habe vor ein paar Wochen ein signiertes Vorabexemplar erhalten, aber ich habe trotzdem eine Kindle-Version vorbestellt, um leichter darauf zugreifen zu können, und ich empfehle Ihnen, das auch zu tun. Dies ist ein wichtiges Buch, nicht nur weil Koonin ein brillanter und berühmter Physiker ist, sondern auch wegen des Inhalts. Es ist ein guter Überblick über die Wissenschaft, aber auch philosophisch wichtig.

Koonin hat mehr als 200 wissenschaftliche Arbeiten und Artikel geschrieben. Sie wurden laut Google Scholar über 14.000 Mal zitiert. Diese beziehen sich meist auf seine Hauptgebiete der Kern- und Atomphysik. Er hat auch über Biokraftstoffe, Energie, Klimawissenschaft, Beobachtungen der Albedo der Erde und die Analyse des menschlichen Genoms geschrieben. Er war einst Vorsitzender der kleinen JASON-Gruppe von Wissenschaftlern, die das Pentagon und andere Bundesbehörden beraten. Wie das Wall Street Journal in seiner kürzlichen Rezension des Buches berichtet, sind „Mr. Koonins wissenschaftliche Referenzen tadellos.“ (Mills, 2021).

Wir können erwarten, dass er von der Presse geschmäht wird, weil er nicht auf der Parteilinie liegt, aber er ist in dem Buch eindeutig korrekt und besonnen. Das Buch ist noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber es ist bereits ein #1 Bestseller im Amazon Kindle Store, unter „Wetter“. Ein paar interessante Zitate aus der frühen Kopie, die er mir geschickt hat:

Die Erde hat sich im letzten Jahrhundert erwärmt, teilweise aufgrund natürlicher Phänomene und teilweise als Reaktion auf wachsende menschliche Einflüsse. Diese menschlichen Einflüsse (vor allem die Anhäufung von CO2 aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe) üben einen physikalisch kleinen Effekt auf das komplexe Klimasystem aus. Leider reichen unsere begrenzten Beobachtungen und unser Verständnis nicht aus, um sinnvoll zu quantifizieren, wie das Klima auf menschliche Einflüsse reagiert oder wie es sich auf natürliche Weise verändert. Doch selbst wenn sich die menschlichen Einflüsse seit 1950 verfünffacht haben und sich der Globus nur geringfügig erwärmt hat, bleiben die meisten schweren Wetterphänomene innerhalb der Variabilität der Vergangenheit. Projektionen zukünftiger Klima- und Wetterereignisse beruhen auf Modellen, die für diesen Zweck nachweislich ungeeignet sind.“ (Koonin, 2021, S. 24)

Dieses Zitat ist besonders wichtig, weil viele in der Öffentlichkeit nicht erkennen, dass der menschliche Einfluss auf das Klima nie in der Natur beobachtet oder gemessen wurde. Sie halten es für eine Tatsache, aber das IPCC hat uns nur eine sehr grobe Schätzung auf der Basis von Modellen geliefert. Was hat Professor Koonin zu den Klimamodellen zu sagen?

Es ist leicht, sich von der Vorstellung verführen zu lassen, dass wir einfach den gegenwärtigen Zustand der Atmosphäre und der Ozeane in einen Computer einspeisen können, einige Annahmen über zukünftige menschliche und natürliche Einflüsse machen und so das Klima Jahrzehnte in die Zukunft genau vorhersagen können. Leider ist das nur ein Hirngespinst, wie man aus Wettervorhersagen schließen kann, die bis auf zwei Wochen oder so genau sein können. (Koonin, 2021, S. 79)

Zwei Wochen? Koonin ist sehr großzügig; er beruft sich auf diese Quelle [EZMW]. Er fügt ein paar Seiten später hinzu:

Jeder, der sagt, dass Klimamodelle ’nur Physik‘ sind, versteht sie entweder nicht oder er will absichtlich in die Irre führen. (Koonin, 2021, S. 81).

Einige Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts haben beschrieben, wie sie ihr Klimamodell getrimmt haben, indem sie eine ECS (die Klima- oder Temperatursensitivität auf eine Verdoppelung der CO2-Konzentration) von etwa 3°C anvisierten, indem sie ihre Wolkenrückkopplungen anpassten. Um zu verstehen, wie ungeheuerlich dies ist, muss man verstehen, dass Wolken nicht modelliert werden; sie sind einstellbare Parameter. ECS ist kein Modell-Input, sondern wird aus dem Modell-Output errechnet. Koonin’s Kommentar: „Die Forscher haben ihr Modell so manipuliert, dass die Sensitivität gegenüber Treibhausgasen ihren Vorstellungen entsprach. Das heißt, sie frisieren die Modelle, bis sie zum Narrativ passen.“ (Koonin, 2021, S. 93).

Die Regierungen der Welt und die U.N. haben Milliarden von Dollar für die Klimaforschung ausgegeben, und Tausende von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt haben ihre ganze Karriere mit diesem Thema verbracht, wie steht es also um uns? Koonin sagt es uns:

Ein erhebliches Problem ist, dass die Streuung des [IPCC AR5] CMIP5-Ensembles in den Jahren nach 1960 größer ist als die der Modelle in CMIP3 – mit anderen Worten, die spätere Generation von Modellen ist tatsächlich unsicherer als die frühere. Hier gibt es also eine echte Überraschung: selbst als die Modelle anspruchsvoller wurden – einschließlich feinerer Gitter, ausgefeilterer Untergitter-Parametrisierungen … nahm die Unsicherheit zu (Koonin, 2021, S. 87)

Wir fügen hinzu, dass die Unsicherheit bei der Berechnung des Effekts von CO2 auf die globale Erwärmung (ECS) im AR5 genau der Berechnung entspricht, die im Charney-Report (Charney, et al., 1979, S. 2) angegeben wurde, nämlich 1,5° bis 4,5° (IPCC, 2013, S. 16).

Koonin wurde zuerst in Physik an der Cal Tech ausgebildet, wo er Richard Feynman kannte und mit ihm studierte, den berühmten Physiker, der uns lehrte, „an die Unwissenheit der Experten zu glauben.“ Koonin zitiert diese Passage aus Feynmans Cal-Tech-Eröffnungsrede von 1974:

Gestern Abend habe ich (im Fernsehen) gehört, dass das Wesson-Öl nicht das Essen durchtränkt. Nun, das ist wahr. Es ist nicht unehrlich; aber die Sache, von der ich spreche, ist nicht nur eine Angelegenheit von nicht unehrlich sein, es ist eine Angelegenheit der wissenschaftlichen Integrität, die eine andere Ebene ist. Die Tatsache, die zu dieser Werbeaussage hinzugefügt werden sollte ist, dass Öle keine Lebensmittel durchtränken, wenn sie bei einer bestimmten Temperatur zubereitet werden. Wenn sie bei einer anderen Temperatur betrieben werden, werden sie alle durchweichen – auch Wesson Oil. Es ist also die Implikation, die vermittelt wurde, nicht die Tatsache, die wahr ist, und der Unterschied ist das, womit wir uns beschäftigen müssen. (Koonin, 2021, S. 7)

Wie Koonin erzählt, ist dies der Zustand der Klimawissenschaft heute. Was der IPCC und die US-Regierung uns über die Klimawissenschaft erzählen, ist im Allgemeinen wahr, aber in ihrem Bemühen, „eher zu überzeugen als zu informieren“, lassen sie das weg, was nicht in ihr Narrativ passt. Sie erzählen uns genug, um alarmiert zu sein, aber nicht genug, um uns zu informieren. Es ist der Verlust der wissenschaftlichen Integrität, der alarmierend ist, nicht das Klima.

Ein Großteil des Buches wird damit verbracht, den Mythos zu zerstreuen, dass extreme Wetterereignisse aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels zunehmen. Er erzählt, dass Hitzewellen heute nicht häufiger vorkommen als im Jahr 1900, Tornados nehmen nicht zu, ebenso wenig wie Dürren. Koonin kritisiert die Medien für die Behauptung, dass extremes Wetter irgendwie mit menschlichen Aktivitäten zusammenhängt, obwohl es dafür keine Beweise gibt.

Holman Jenkins vom Wall Street Journal hat ebenfalls einen Entwurf des Buches gelesen und Folgendes geschrieben, basierend auf einem Interview mit Koonin:

Koonin argumentiert nicht gegen die aktuelle Klimawissenschaft, sondern dass das, was die Medien und Politiker und Aktivisten über die Klimawissenschaft sagen, so weit von der tatsächlichen Wissenschaft entfernt ist, dass es absurd und nachweislich falsch ist. (Jenkins, 2021)

Jenkins und Koonin beklagen sowohl den Verlust der Ehrlichkeit als auch des Glaubens an die Bedeutung von Ehrlichkeit und Wahrheit in den heutigen Nachrichtenmedien und der Politik. Von 2009 bis 2011 war Koonin Präsident Obamas Unterstaatssekretär für Wissenschaft im Energieministerium. Später, im Jahr 2020, erklärte Obama, dass wir uns in einer „epistemologischen Krise“ befinden. Ob wir mit Obama in der Sache übereinstimmen oder nicht, wir sind uns einig, dass sich die USA in einer Krise in Bezug auf Wahrheit und Wissen befinden. In der Wissenschaft geht es darum, die Wahrheit auf objektive und reproduzierbare Weise zu ermitteln. Die eigenen Gefühle spielen keine Rolle, Ausreden spielen keine Rolle, Konsensmeinungen spielen keine Rolle, wie man es nennt („globale Erwärmung“ oder „Klimawandel“) spielt keine Rolle, es zählt nur das, was man präsentiert, das unabhängig reproduziert werden kann. Bei Unsettled geht es darum, die Wissenschaft wieder auf den richtigen Weg zu bringen, Wissenschaftler sollten berichten, was sie wissen, was sie nicht wissen, was sie modelliert haben und was sie beobachtet haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Einige von Ihnen erinnern sich vielleicht daran, dass Professor Koonin 2014 einen interessanten, hochkarätig besetzten Workshop der American Physical Society zum Thema Klimawandel leitete. Sie diskutierten und debattierten die wesentlichen Elemente der laufenden Klimawandel-Debatte. Meine Zusammenfassung des Workshops kann hier nachgelesen werden. Das Lesen des Transkripts dieses Workshops war für mich ein großes Aha!-Erlebnis, es ist 573 Seiten lang, aber ein großartiges Beispiel für gut gemachte Wissenschaft. Leider wurden die großen Defizite in der populären, vom Menschen durchgeführtten Klimawissenschaft, die er aufzeigte, ignoriert. Koonin setzte sich aktiv für mehr solcher formalen wissenschaftlichen Debatten über die Wissenschaft ein; wobei ihm zufolge beide Seiten vertreten sein sollten. Leider wurde jeder Vorschlag in diese Richtung abgeschmettert. In Kapitel 11 beschreibt er „Fixing the Broken Science,“ und wie prominente demokratische Senatoren Markey, Schatz, Smith, Blumenthal, Shaheen, Booker, Stabenow, Klobuchar, Hassan, Markey, und Feinstein versuchten, jede Finanzierung einer ehrlichen Debatte über die Klimawissenschaft buchstäblich zu verbieten:

die Verwendung von Geldern an Bundesbehörden zu verbieten, um ein Gremium, eine Arbeitsgruppe, einen beratenden Ausschuss oder andere Bemühungen einzurichten, die den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel in Frage stellen, und für andere Zwecke. (Koonin, 2021, S. 202)

Versuchen sie wirklich, ein Forschungsergebnis gesetzlich festzulegen? Wissenschaft ist Debatte. Ohne Debatte gibt es keine echte Wissenschaft. Die verschiedenen wissenschaftlichen Akademien sind nicht besser als der Senat. Koonin und seine Kollegen haben sie gedrängt, ihren Prinzipien treu zu bleiben und zu informieren, anstatt zu überreden, aber ihre Bitten wurden ignoriert. An diesem Punkt sind wir heute. Wir applaudieren Professor Koonin’s Standpunkt zur wissenschaftlichen Integrität und ermutigen andere, seinem Beispiel zu folgen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Works Cited

Charney, J., Arakawa, A., Baker, D., Bolin, B., Dickinson, R., Goody, R., . . . Wunsch, C. (1979). Carbon Dioxide and Climate: A Scientific Assessment. National Research Council. Washington DC: National Academies Press. doi:https://doi.org/10.17226/12181

IPCC. (2013). In T. Stocker, D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S. Allen, J. Boschung, . . . P. Midgley, Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press. Retrieved from https://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/WG1AR5_SPM_FINAL.pdf

Jenkins, H. (2021, April 16). How a Physicist Became a Climate Truth Teller. Wall Street Journal. Retrieved from https://www.wsj.com/articles/how-a-physicist-became-a-climate-truth-teller-11618597216?mod=article_inline

Koonin, S. E. (2021). Unsettled: What Climate Science Tells us, What it doesn’t, and why it matters. Dallas, Texas, USA: BenBella. Retrieved from https://www.amazon.com/dp/B08JQKQGD5/ref=dp-kindle-redirect?_encoding=UTF8&btkr=1

Mills, M. P. (2021, April 25). ‘Unsettled’ Review: The ‘Consensus’ On Climate. Wall Street Journal. Retrieved from https://www.wsj.com/articles/unsettled-review-theconsensus-on-climate-11619383653

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2021/04/26/unsettled-steven-koonins-new-book/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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14 Kommentare

  1. Wieder ein Buch und ein Autor, der kompetent und überzeugend darlegt, auf welch irrem Klimapfad sich die Menschheit befindet. Aber wir haben ja eine Kanzlerin, die Grünen, Luisa und ein Verfassungsgericht, für die ist diese Alarmwissenschaft die unfehlbare Wissenschaft schlechthin. Und leiten draus das Recht ab, die Menschheit im Westen nach Strich und Faden zu verdummen, koste es was es wolle. Und der Westen geht an seiner eigenen Dummheit dank grüner Ideologie  zugrunde. Dass hat bisher noch keine Zivilisation geschafft außer der unseren.

  2. Sehr geehrter Herr Strasser, ich wäre schon zufrieden, wenn mir einmal jemand erklären könnte, wie eine mittlere globale Temperatur von 15°C ermittelt wird. Das muss man doch irgendwie beschreiben können, was man mit an verschiedenen Orten gemessenen Temperaturen von -95°C bis +55°C machen muss, dass man daraus 15°C bekommt. Auch die Gewichtungen und Adjustierungen muss man doch mit deutscher Sprache beschreibem können. Der emsige Werbe-Rahmstorf faselt da was von Anomalien und der Hütte auf dem Berg, deren Höhe man bestimmen kann, ohne die Höhe des Bergs zu kennen.—- Sehr einleuchtend – meint er wenigstens dem Rest der Welt verkaufen zu können. Haben Sie eine Idee oder einen Nachweis, wie das geht? – MfG PP

    • Guten Tag,

      meine Erfahrung ist, je intensiver man sich mit diesen Dingen beschäftingt und bekanntes Wissen auch aus allen möglichen anderen MINT-Fächern mitbeachtet, desto unglaublicher wird, was die Klimatologie so von sich gibt und behauptet. Es gibt kaum ein Faktum, welches bei annähernd wissenschaftlicher Betrachtungsweise haltbar ist. Und ich behaupte dabei nicht einmal, daß man dazu echte Wissenschaft in vollem Umfang benötigt.

      Normalerweise genügt es, jene Fragen zu stellen, die bei einer Analyse der Behauptungen sich zwangsläufig ergeben. Dann ist zumeist entweder Sendepause oder es wird versucht, ohne konkrete Antwort die Frage zu verschleppen oder zu zerfleddern oder ad hominem zu beantworten, Beispiele gibt es auch hier im Forum zur Genüge.

      Das eigentlich Unglaubliche für mich ist aber, daß sich offenbar nur ganz wenige Menschen in ihrer Freizeit und freiwillig bezüglich solcher Zusammenhänge Gedanken machen. Im Prinzip wäre das nämlich Aufgabe von Journalisten und natürlich auch von kritischen Wissenschaftlern.

      Daß von denen nichts kommt, deutet für mich darauf hin, daß wir schon wieder einmal eine Situation haben, in der man sich nicht mehr traut, selbst evidenzbasierte Fakten offen zu diskutieren. Corona gibt dazu ja auch ein passendes Sittenbild ab. Wahrscheinlich muß erst was richtig Einschneidendes passieren, um ein Aufwachen einzuleiten.

      Und um auf Ihre eigentliche Frage einzugehen, nein, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß NOAA behauptet:

      “The 1901-2000 average combined land and ocean annual temperature is 13.9°C (56.9°F), the annually averaged land temperature for the same period is 8.5°C (47.3°F), and the long-term annually averaged sea surface temperature is 16.1°C (60.9°F).”

      Der Mittelwert wird also aus einer Lufttemperatur 2 m über dem Boden und der obersten Wassertemperatur der 70% Ozeane ermittelt. Angeblich werden alle Landwerte auf Meeresniveau umgerechnet und das Wasser ist im Mittel doppelt so warm wie die Luft …

      https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202013

      Auch bezüglich der Satellitenmessung von Roy Spencer erheben sich für mich einige Fragen. Aber die hat zumindest seit Beginn eine gleichbleibende Meßmethode und eine konsistente Auswertung (wird zumindest behauptet). An ihr sieht man, daß die Kurve vorrangig eher mit natürlichen ozeanischen Schwingungsprozessen korreliert.

      https://www.drroyspencer.com/wp-content/uploads/UAH_LT_1979_thru_April_2021_v6.jpg

      Ich bin schon echt gespannt, wann der Zeitpunkt sein wird, daß sich Leute werden wieder fragen trauen, stimmt denn die CO2-Erwärmungstheorie überhaupt?

  3. Mich stört an allen rein semantischen Beschreibungen, daß sie alle nur den Stellenwert von Behauptungen haben und der „Wahrheitsgehalt“ von der Reputation des Autors abhängig gemacht bzw. durch sie „metabewiesen“ wird. Beim sog. Treibhauseffekt handelt es sich aber um einen Effekt der Physik, wenn es ihn gibt. Und Effekte der Physik lassen sich mit den Methoden der Physik (Formeln, Gleichungen, Ableitungen, usw.) darstellen. Und Größen der Physik lassen sich messen. Man sieht nun häufig die Darstellungen, wie „durchgängig“ die Atmosphäre angeblich für die verschiedenen infraroten Wellenlängen ist (atmosphärisches Fenster usw.).  Ich habe bisher aber noch kein Chart gefunden, wo die Strahlungsmessung durch einen Satellit als Leistung angegeben ist. Es werden immer nur Prozente der Durchlässigkeit angegeben. Wie kann man sich mit sowas zufrieden geben? Es muß doch möglich sein, per Satellit ein konkretes Abstrahlstrahlspektrum von z. B. 3 µm bis 25 µm Wellenlänge aufzuzeichnen. Und zwar mit konkreten Leistungsangaben in W/m². Kennt jemand solche Diagramme. Ohne solche konkrete Messungen ist alles, was zur Situation ToA gesagt wird, reine Mutmaßung. Ohne konkrete Ableitungen und korspondierenden Messungen dazu, ist alles nur „unbewiesene Semantik“!

        • Sorry, ich hatte nur den Link aus einem anderen Dokument mit copy & paste übernommen. Der Text wurde direkt ins Fenster editiert. Es ist zu hoffen, daß euer Update auch diese Probleme beheben wird …

      • stefan strasser schrieb am 7. Mai 2021 um 10:04

        Habe mittlerweile eine Darstellung gefunden.

        Bilder dieser Art werden in den Diskussionen hier ständig verwendet. Haben Sie die jetzt zum ersten Mal gesehen? Lüdecke/Link haben die auch vor mehr als 10 Jahren in ihrer Erklärung verwendet.

        Wenn die Angaben stimmen und das Kurvenmaximum bei ca. 600/cm= 17 µm liegt, entspricht das einer Abstrahltemperatur von ca.  -100°C.!

        Das ist die Sicht aus dem All. Für eine Diskussion fehlt dann noch die dazu gehörende „Abstrahltemperatur“ der Erdoberfläche.

        • Endlich meldet sich wer, der klare Fakten kennt.

          Ich freu mich schon auf die Diskussion auf Basis der „Abstrahltemperatur“ der Erdoberfläche …

      • Betrachtet man die oben (7. Mai 2021 um 10:04) angegebenen Meßergebnisse eines Satelliten, sind diese im Milliwattbereich skaliert. Das kommt daher, daß sich Strahlung im Prinzip kugelförmig ausbreitet und in der Satellitenentfernung nur mehr ein ausgedünnter Teil der Abstrahlleistung am Sensor ankommt. Daher wäre es notwendig, jenen Faktor zu kennen, der sich durch die Satellitenentfernung ergibt, um auf die wahren Abstrahlleistungen ab Oberfläche rückzurechnen.

        Jedenfalls müßte ein Quadratmeter mit 27°C das Maximum seines Spektrums bei 10 µm (1000/cm) haben, was ca. 46o W/m² entspricht. In wärmeren Gegenden sogar zu kürzeren Wellenlängen oder größerer Wellenzahl. 47°C würden z. B. ein Maximum bei ca. 9,06 µm oder Wellenzahl ca. 1100 ergeben. Das kann sich auch in Satellitenentfernung nicht verschieben und ist genauso ein Maß für die Abstrahlleistung.

        Betrachtet man nun die Meßdiagramme, ist kein einziges dabei, das ein Spektrum mit einem Maximum im Bereich 1000 bis 1100 zeigt. Alle Kurven haben ihr Maximum hin zu längeren Wellenlängen, also zu kühleren Abstrahltemperaturen. Das sog. atmosphärische Fenster liegt zwischen ca. 8 (1250/cm) und 13 µm (770/cm) Wellenlänge. Um 15 µm (666/cm) liegt die Bandenfrequenz von CO2. Ein spektrales Maximum bei dieser Wellenlänge entspricht einer Abstrahltemperatur von ca. -80°C.

        Es erhebt sich also die Frage, was wird hier eigentlich gemessen, was zeigen solche Diagramme?

        • stefan strasser schrieb am 8. MAI 2021 UM 16:38:

          Jedenfalls müßte ein Quadratmeter mit 27°C das Maximum seines Spektrums bei 10 µm (1000/cm) haben, was ca. 46o W/m² entspricht. 

          Wenn ich den Schwarzkörperrechner benutze, um die Schwarzkörperkurve für die Skala zu generieren, die auch bei den Satellitenmessungen verwendet wird (Wavenumber (cm^-1)) verwende, liegt das Maximum bei 588,598cm^-1, also etwa da, wo es auch bei den Satellitengraphen zu erahnen ist. Sie scheinen es für wavelength bestimmt zu haben …

          • Vielen Dank für den Link, den ich nicht kannte.

            Allerdings bestätigt der Rechner genau meine Angaben. Wenn man den Link aufruft, kommt als Default 300K=27°C. Wenn man ohne etwas zu ändern auf Calculate drückt, werden meine Angaben bestätigt, die natürlich gerundet und nicht auf 4 Kommastellen exakt sind. Man kann das übrigens auch auf der Wikipediaseite zum Planckschen Strahlungsgesetz ansehen:

            https://de.wikipedia.org/wiki/Plancksches_Strahlungsgesetz

          • stefan strasser schrieb am10. Mai 2021 um 9:47

            Vielen Dank für den Link, den ich nicht kannte.

            Allerdings bestätigt der Rechner genau meine Angaben. Wenn man den Link aufruft, kommt als Default 300K=27°C. Wenn man ohne etwas zu ändern auf Calculate drückt, werden meine Angaben bestätigt,

            Wenn Sie nichts ändern, lassen Sie sich eine Darstellung in Abhängigkeit von der Wellenlänge (wavelength) generieren. Die Darstellung der Satteliten ist aber in Abhängigkeit von der Wellenlänge (wavenumber). Wenn Sie also die beiden vergleichen wollen, müssen Sie vergleichbare Dinge nehmen.

            Man kann das übrigens auch auf der Wikipediaseite zum Planckschen Strahlungsgesetz ansehen: …

            Dort steht auch der Hinweis, dass es verschiedene Darstellungen gibt (Frequenzdarstellung, Wellenlängendarstellung) und dass man beim Wechsel von einem zum adneren etwas beachten muss …

    • Genau! Mit exakter Messung der Einstrahlung und der Abstrahlung könnte man ohne milliardenschwere Modelle nachweisen, ob sich die Erde erwärmt oder abkühlt. Das könnte natürlich den Glaube an die Klimakatastrophe erschüttern.

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