Wenn der Eissturm dräut

Der Fall in Texas reiht sich ein in andere Fälle auf der ganzen Welt, die darauf hindeuten, dass der große Ansturm auf den Bau von Wind- und Solarkraftwerken, der durch massive staatliche Subventionen und Preisabsprachen angeheizt wird, mit Risiken [und verheerenden Umweltschäden] verbunden ist. Bild: Heinrich Linse / pixelio.de

Terence Corcoran, Financial Post
Die Krise in Texas wird die Energiepolitik überall neu gestalten, da der Zusammenbruch der Windkraft die erneuerbaren Energien auf den Prüfstand stellt.
Die nordamerikanische Energiepolitik, die ohnehin schon mit viel heißer Luft aus dem Konflikt um die globale Erwärmung gefüllt ist, sieht sich nun mit einem neuen Jetstream kalter Winde konfrontiert, der durch den Polarwirbel heran weht. Man braucht sich nicht mit den klimatischen Ursprüngen des Polarwirbels zu befassen; es genügt zu sagen, dass sein jüngstes Verhalten verheerende Auswirkungen auf das nordamerikanische Wettergeschehen hatte.

Am interessantesten und wichtigsten ist die durch den Polarwirbel ausgelöste Energiepolitik und ihre Auswirkungen auf das texanische Stromnetz. In der Tat hat der Stromausfall in Texas sofort eine Explosion von Hype, Konflikten und Debatten ausgelöst, die die Energiepolitik für einige Zeit prägen wird. Die Schlüsselfrage: Was sind die Risiken der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie?

In der vergangenen Woche sind die Aktien wichtiger Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien gefallen, vermutlich ausgelöst durch Berichte, wonach der Zusammenbruch des texanischen Windkraftsektors einer der Hauptfaktoren für den Ausfall des texanischen Stromnetzes war. Zu den bis dato hochfliegenden Windkraftfirmen, die einen Schlag einstecken mussten, gehört NextEra Energy Partners, die in der vergangenen Woche um 10 Prozent nachgaben. Andere erneuerbare Energien in verschiedenen Sektoren (Brookfield Renewable Partners mit einem Minus von sechs Prozent, Renewable Energy Group mit einem Minus von 20 Prozent) schienen Teil eines plötzlichen Abwärtssturms zu sein, der gerade dann einsetzte, als der Sektor einen wahrscheinlich übertriebenen Höhepunkt erreichte.

Ein weiterer Indikator für eine mögliche Wende in der Energiepolitik war das Aufsehen, das der texanische Gouverneur Greg Abbott bzgl. der erneuerbaren Energien erregte. Am 9. Februar, bevor der Eissturm über seinen Bundesstaat hereinbrach, erhielt Abbott eine Auszeichnung, die sein Engagement für die Entwicklung der Windenergie würdigte. „Saubere und erneuerbare Energien sind ein wertvoller Teil von Amerikas Zukunft und eng mit dem Wohlstand und Erfolg von Texas verbunden“, sagte Abbott. „Während Texas weiterhin führend in der Produktion in unserem Öl- und Gassektor ist, ist der Bundesstaat auch national und international führend in der Windenergie.“

Einige Tage später, nachdem sich die Stromausfälle in ganz Texas ausbreiteten, machte Abbott den Zusammenbruch des Stromnetzes und die Stromausfälle dafür verantwortlich, dass die erneuerbare Windenergie des Staates den Sturm nicht überstanden habe. Scharfe Angriffe folgten. Das brachte eine Runde von Gegenangriffen seitens der Medien und grüner Aktivisten mit sich, die halbwegs zutreffend feststellten, dass der Stromausfall in Texas nicht nur ein Produkt des Zusammenbruchs der Windenergie war.

In Wirklichkeit legten die heftigen Stürme und die Kälte andere Stromquellen lahm, obwohl es klar ist, dass die Windenergie fast zusammenbrach, wobei ein Großteil der Last von Erdgas übernommen wurde. Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) wurde der Großteil des Stroms durch fossile Brennstoffe, Kernkraft und Kohleproduktion erzeugt.

Es scheint klar zu sein, dass das texanische Stromnetz nicht auf eine Welle von eisiger Kälte und steigende Nachfrage von Menschen, die sich warm halten und ihre Haushaltsgeräte betreiben wollten, vorbereitet war.

Der Ausfall der erneuerbaren Windenergie war nicht die einzige Ursache für die Stromausfälle in Texas. Was hat noch dazu beigetragen? Offensichtlich ist eine vollständige Überprüfung der Energiepolitik des Staates erforderlich, um den gesamten politischen, wirtschaftlichen und technologischen Hintergrund zu erfassen, der die Bedingungen für das massive Versagen geschaffen hat. Hier werden die wirklichen Lehren aus dem texanischen Eissturm gezogen und die Zukunft der Energiepolitik gestaltet werden, und das nicht nur in den Vereinigten Staaten.

Die Befürworter der erneuerbaren Energien eilen zur Verteidigung von Wind- und Solarenergie, aber der Fall Texas reiht sich ein in andere Fälle auf der ganzen Welt, die darauf hindeuten, dass der große Ansturm auf den Bau von Wind- und Solarenergie, der durch massive staatliche Subventionen und Preisdiktate angeheizt wird, mit Risiken verbunden ist.

In Deutschland warnte ein McKinsey-Bericht aus dem Jahr 2019 über den Zustand des Stromnetzes: „Deutschland hat jahrzehntelang eine sehr sichere Stromversorgung genossen, aber das Blatt beginnt sich zu wenden. Im Juni dieses Jahres [2019] kam es im deutschen Stromnetz wiederholt zu kritischen Situationen: An drei Tagen wurden erhebliche Engpässe bei der verfügbaren Leistung festgestellt. In der Spitze erreichte die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sechs Gigawatt – das entspricht der Leistung von sechs Großkraftwerken.“

Die deutschen Probleme gehen aber noch tiefer. In einem Kommentar des Magazins Foreign Policy wurde letzte Woche die Frage gestellt, ob Deutschland zu viel subventionierte erneuerbare Energie erzeugt und damit weitere Stromausfälle und Preisverzerrungen riskiert. Der McKinsey-Bericht warnte vor Stromausfällen, anhaltend hohen Preisen und der Notwendigkeit, die Stromimporte zu erhöhen, um die Unstimmigkeiten bei der erneuerbaren Energie auszugleichen.

Das deutsche Problem ist zum Teil das gleiche, mit dem sich Texas konfrontiert sieht. Es beinhaltet die gleichen Risiken, die sich in Großbritannien, Australien und Kanada aufbauen, wo der Druck auf erneuerbare Energien weiter wächst.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/terence-corcoran-when-the-ice-storm-cometh/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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5 Kommentare

  1. Es wird immer klarer, dass die Erneuerbaren, die Natur und das Klima schädigen, mehr als es Co2 je könnte falls überhaupt. Photovoltaik hält nicht was es verspricht – Sondermüll!Die Windräder sind aber noch schlimmer, den sie verändern aktiv das Wetter. Schon auf hoher See, wird dem Wind durch die Windmühlen Feuchtigkeit entzogen und die Kraft genommen, dass heisst, wenn der Wind auf das Land trifft – bereits geschwächt – kommen weitere Windmühlen – die den Wind noch mehr abschwächen und weitere Feuchtigkeit entzieht – das verändert das Wetter – es Regnet weniger usw.Erneuerbare ist aktive Naturzerstörung! Mit Verlaub – was sich heute Wissenschaft schimpft ist nur noch zum Kotzen!

  2. Dass diese von einer infantilen grünen Staatplanpolitik gelenkte Energiewende über kurz oder lang eine Bauchlandung macht, ist offensichtlich und naheliegend. Möglicherweise gelingt es den Netzbetreibern rechtzeitig, ausreichend Alarm zu schlagen, damit sie nicht auf dem Schwarzen Peter sitzen bleiben. Denn die Politik ist nie und nimmer schuld, dort macht man wie schon immer alles richtig! Nur die Umsetzer der überirdischen grünen Politik können halt grünen Ansprüchen einfach nicht genügen. Wahrscheinlich hätte Siemens deshalb gerne Luisa im Aufsichtsrat…

  3. Der Stefan von Qutdoor Chiemgau hat dazu ein Video gemacht:Sondersendung: Blackout/Stromausfall in Texas – 15 Millionen Texaner ohne Strom und Heizung  20.02.2021https://www.youtube.com/watch?v=bO2_Fs6WLXs

  4. Ich schätze, Texas ist zu weit entfernt, um bei deutschen „Erneuerbare-Energien“-Traumtänzern ein Umdenken zu bewirken, zumal sich der linksgrüne Mainstream alle Mühe geben wird, die dortigen Probleme zu beschönigen oder besser gleich gänzlich zu verschweigen! Also steht der grünen Blackout-Zukunft bei der deutschen  Energieversorgung nichts mehr im Weg. In den Gehirnen der „Verantwortlichen“ herrscht er ohnehin schon seit langem!

    • da wird geschrieben werden, dass die Gasversorgung eingefroren ist, und deshalb die Windturbinen nicht geheizt waren – oder sonst irgendein Dünnpfiff – der Deutsche wird’s glauben.

      Ich bin froh hab ich wenigstens meine Frau aus dem Irrenhaus Deutschland gerettet!

      Jährlich verlassen 220’000 gut ausgebildete Deutsche, Deutschland für immer – dafür bekommt ihr fast gleichviel Analphabeten.

      Viel Spass mit Eurer Zukunft die ist bereits verspielt, wenn es so weit ist, sind unsere Grenzen dicht!

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