Angst macht Macht*

Bildquellenangabe: Lutz Stallknecht / pixelio.de : "Bedrohung"; free download 08.01.2021: https://www.pixelio.de/media/552783

Florian Stumfall (Red. PAZ)*

Fürchtet Euch nicht!“, heißt es in der Weihnachtsbotschaft, die damit auf eine Befreiung von Angst, aber auch Irrtum und Aberglauben hinweist. Doch das tröstliche Wort erklingt zur Unzeit, nicht deshalb, weil Weihnachten vorüber ist und der Gedanke daran bereits ver­schwommen, außer bei Kindern vielleicht und den Glücklichen, die ihnen gleichen. Nein – Unzeit, der Furcht abzuschwören, herrscht aus anderem Grunde. Die Botschaft nämlich trifft auf Menschen, denen man seit Jahr­zehnten Angst macht vor Erscheinungen, Ereignissen, tatsächlichen oder möglichen, vor der Schwärze warnender Gedanken und der Gefahr, dass es noch viel schlimmer kommen könnte, als solche Gedanken ankündigen.

In der perspektivischen Verkürzung des Rückblicks scheint die erste, bahnbrechende und grauenerregende Angst, der, wie man damals annehmen durfte, eine größere nicht würde folgen können, diejenige gewesen zu sein, die vom Baumsterben ausgelöst worden war. Damals, in den 1980ern, war dieses Baumsterben allgegenwärtig und es griff um sich wie ein Steppenbrand. Das Publikum wurde eingedeckt mit Bildern von kranken oder abgestorbenen Bäumen. Dabei spielte es für die Zuschauer keine Rolle, ob es sich dabei um Krüppelkiefern handelte oder aber um eine Fichte an der Baumgrenze, denn derlei Einzelheiten erschließen sich den meisten Menschen nicht.

Diese kleinen, wenn auch unredlichen Tricks, beschleunigten den Steppenbrand außerordentlich, der zudem dadurch befeuert wurde, dass es sich beim Thema Wald um ein deutsches Urgefühl handelt, das anzutasten an die Seinsgründe teutonischen Seelenlebens rührt. Nicht umsonst spricht man davon, man habe einem Unglücklichen die „Axt an die Wurzel“ gelegt.

Mit dem Waldsterben ging es los

Daher spielte es auch keine Rolle, dass bei der ganzen Propaganda nachgeholfen, die Lage maßlos überzeichnet und vor allem verschwiegen wurde, dass der Wald einen lebendigen Organismus darstellt, der einmal ziemlich gesund, dann wieder etwas krank, aber nur in kleinen Teilen eins von beiden zur Gänze ist. Bei den Menschen ist es ja ebenso. Jedenfalls hätte nach den Prognosen, so auch des Club of Rome, um die Jahrhundertwende in Deutschland kein Baum mehr stehen dürfen. „Erst stirbt der Baum, dann stirbt der Mensch“, hieß es damals. Es ist anders gekommen, die Wälder haben an Fülle und Ausdehnung zugelegt, und seither spielt der Waldzustandsbericht eine nachgeordnete Rolle.

Das allerdings schadet dem Gesamtaufkommen an Ängsten keineswegs. Denn seither haben wir eine große Zahl von Schrecknissen erfahren. Eine kleine Aufzählung, welche der Wirtschaftsprofessor Walter Krämer zusammengetragen hat, gibt Aufschluss über die Leidensfähigkeit unserer Gattung. Diese wird gestählt durch Ängste geringerer Art, so diejenige vor Masern, die Verletzungsgefahr von Kindern durch Airbags, Müdigkeit durch Herpes, Brustkrebs durch Flatrate-Trinken, Benzol im Babybrei, Fensterheber ohne Einklemmschutz, US-Dosenfutter, das Haustieren schadet, giftige Pflanzen in Haus und Garten, die Wollhandkrabbe, der Killerasteroid VK 184, der allerdings seine Chance anno 2007 vertan hat, Krebs natürlich an allen Ecken und Enden, Pestizide in Mandarinen und Gift in Babysocken.

Solchen Fährnissen aber folgen schwerere auf dem Fuß:

das Ozonloch, der Rinderwahn, Schweinegrippe, SARS, Feinstaub, Elektrosmog, außer unter Windrädern, da gibt es ihn nicht, Asbest und Dioxin, Fluglärm sowie Nanopartikel verschiedenster Genese.

Doch mit dem Reaktorunglück von Fukushima vor nunmehr zehn Jahren hat sich die Atom-Angst dauerhaft etabliert, an prominentester Stelle, bis vor Kurzem. Dabei sind in Japan wegen des Tsunamis deutlich mehr Menschen zu Schaden gekommen als wegen des Reaktors. Doch ungeachtet dessen hat die Bundesregierung in Deutschland den Vorfall zum Anlass genommen, vom Ziel einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung Abschied zu nehmen.

Übertroffen wird die Atom-Angst aber von dem Schrecken, den das Stichwort „Klima“ auslöst, und derzeit zumindest ebenso von einem kleinen Virus. Man kann Tageszeitungen finden, die es kaum unter ein bis zwei Dutzend „an und mit“-Corona-Artikeln tun. Jeden Tag.

Angst vor staatlichen Maßnahmen

Es hat bereits die Energiewende die enge Verbindung zwischen der Angst und den Möglichkeiten gezeigt, welche eine solche Angst den Politikern in die Hand gibt. Mit ihrer neuen Energiepolitik, angekündigt im Parlament, aber ohne dieses zu befragen, hat Angela Merkel mit einem Satz ein ganzes Geflecht von Gesetzen und Verträgen für null und nichtig erklärt. Nicht anders bei Corona. Grundrechte, die teils auch mit einer Zweidrittelmehrheit des Parlaments nicht eingeschränkt oder gar aufgehoben werden könnten, werden heute durch eine Verwaltungsverordnung außer Kraft gesetzt.

Angst bedeutet für die Regierenden Macht, und leider gilt auch der Umkehrschluss. Wenn eine Regierung ihre Macht übers Maß hinaus erweitern will, führt es zum Ziel, Angst zu streuen. Die mit Fukushima und Corona begründete Politik wäre nicht durchzusetzen, wenn nicht für den Fall ihrer Ablehnung mit Tod und Entsetzen gedroht würde. Wie hieß es doch in den 80ern? „Erst stirbt der Baum, dann der Mensch.“

Man sieht, die Sache mit der Angst und der Macht hat System. Doch während sich die Angst heute noch gegen ein Virus oder das Klima richtet, kommt mehr und mehr die Angst vor staatlichen Maßnahmen dazu. Dafür sorgen nicht zuletzt die drastischen Strafandrohungen bei einer Verletzung von Vorschriften bis hin zur Zerstörung einer beruflichen Existenz, wenn meinetwegen ein Hochschulprofessor in Sachen Klima oder Corona nicht so tut, wie von ihm erwartet wird.

Begleitet wird diese Entwicklung zur Totalität durch eine Gehirnwäsche, ausgerichtet an grüner Dekadenz. Ihr gilt die Angst als eine Tugend, der Selbsthass als ehrenhaft und die Wehleidigkeit als Zeichen von Charakterstärke. Willfährige Medien unterstützen diesen Aufbruch in einen politischen wie kulturellen Niedergang, vor dem man in der Tat Angst haben könnte.

Anm. der PAZ-Redaktion: Der Autor ist ein christsoziales Urgestein und war lange Zeit Redakteur beim „Bayernkurier“.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  8. Januar 2021, S.8; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Florian Stumfall   für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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6 Kommentare

  1. Es gibt internationale Klagen gegen den PCR Test und bereits gefällte Entscheidungen in den Gerichten, dass der PCR Test keine Infektionen nachweisen kann. Wie in Portugal, OVB Düsseldorf, Equator die Gerichte dies auch so entschieden haben und die Maßnahmen verfassungswidrig erklärten. Die Grundlage für das Infektionsgeschehen der RKI ist dieser PCR-Test und die logische Schlussfolgerung wäre dann, dass es sich hier nicht um eine Infektion sondern um eine Test-Pandemie handelt. Das bedeutet die ganze Panikmache durch die Mainstream Medien und der Politik ist fake bzw. fake News, weil es keine Pandemie gibt. Damit sind die eingeführten Maßnahmen mit ihren Kollateralschäden völlig unnötig gewesen. Der ganze Stress völlig umsonst. Außer Späßen nichts gewesen. Wir wurden belogen bzw. basierte alles auf einen fake Test und auf Basis dieser Lüge wurden uns die Freiheiten geraubt. Alles verfassungswidrig.https://vimeo.com/498022518ab 1:20

    • Sehr geehrter Herr Salk,

      mein Beitrag nun hat weder mit Ihren, noch mit Ihrer Person zu tun. Es ist mir nur aufgefallen, dass z.Z. die Formatierung auf der 1. Antwortebene (immer noch) zerschossen wird, daher antworte ich auf den obersten Beitrag, also Ihren.

      Genau genommen hat mein Beitrag nicht einmal mit dem Artikelthema zu tun, nur mit Angst allgemein. Mir kann die Natur keine Angst machen, weder mit Viren, noch mit CO2 oder anderes. Und wenn die Natur sich anschickt, die Menschheit auszulöschen, z.B. mit einem Asteroiden, dann ist es eben Schicksal…

      Was ich äußerst bedenklich finde, ist die Situation in den USA. Und zwar ganz anders, als es die Massenmedien feiern und sicher auch einige Eike-Leser empfinden: Ein Sieg der Demokratie über Trump! Von wegen. Wenn ein demokratisch gewählter Präsident von einem Konzernchef ein nationalen Maulkorb verpasst bekommt, dann ruft normalerweise ein hoher Sicherheitsbeamter diesen Chef an und teilt ihm verbindlich mit, wenn in 5 Minuten der Präsidenten-account nicht wieder aktiv ist, werden landesweit seine ganze Server mangels Strom oder mit anderen Mitteln stillstehen, und zwar auf unbestimmte Zeit. Twitter – und anderen Chefs ist das bewußt und würden niemals ohne politische Rückendeckung den Präsidenten stummschalten. Dass es einige Stunden hin und her ging, bis die Stimme des Präsidenten endgültig abgeschaltet wurde, spricht von einem gewissen Machtkampf, den Trump verloren hat.

      Wer hat den eigentlich die Macht in den USA? Wer gab die Order aus, „Account sperren“? So wie es aussieht, sind Kongress, Senat, Regierung und Präsident nur Fassaden, und wichtige Entscheidungen, ob man z.B. den Präsidenten entmachtet, werden offensichtlich woanders und nicht öffentlich gefällt.

      Da empfinde ich die chinesische Machtausübung ehrlicher, das weiß man genau, wer das Sagen hat.

      Glaubt man wirklich, es war eine Sternstunde der Demokratie, dem Präsidenten den Mund zu verbieten und vor den 20.1. noch vom Amt zu jagen? Kann man dort wirklich glauben, es geht in der Politik mit rechten Dingen zu?

      Ich kann es nicht glauben.

       

  2. Die nächste große Angstwelle bekommen wir in 2-3 Jahren: die Angst vor dem Stromausfall!Die Kinder werden wütende demonstrieren wenn sie (wegen Windstille und starker Bewölkung) ihre Handies (oder handys?) nicht mehr  laden können und fordern, jedes Haus mit einem Windrad und einer PV-Anlage zu bestücken, dem die Regierung bereitwillig folgen wird. Diese Installationen trotzen dann dem Strommangel.

  3. Ich hatte hier geschrieben, dass es in Schweden ohne Corona-Maßnahmen keine Übersterblichkeit gibt im Vergleich zum Jahr 2019 ohne Coronavirus.https://eike.institute/2020/11/14/saisonale-viren-todesfaelle-in-deutschland-in-2020-sind-erheblich-niedriger-als-in-2017-und-2018/#comment-267000Jetzt haben wir die konkrete Zahl für 2020.  94.941 Todesfälle im Jahr 2020. 2019 waren es 94945. Also sind sogar im Jahr 2020 mit Coronavirus weniger Menschen gestorben im Vergleich zum Jahr 2019 ohne Coronavirus. Trotz der täglichen Todesmeldungen und der Panikmache durch die Mainstream Medien gibt es in Schweden absolut keine Auffälligkeiten, wenn man sich die Statistiken anschaut. Das bedeutet es wäre absolut nichts los, wenn man so weiter leben würde wie vorher. Ohne der Panikmache der Medien könnten die Menschen keinen Unterschied merken.https://countrymeters.info/de/Sweden 

  4. Das alles ist wahr, aber nicht neu. Schon immer war die Erzeugung von Angst ein Machtinstrument, man denke nur an die durch das Christentum erzeugte Angst vor Höllenstrafen. Eine Einkommensquelle sondergleichen für diejenigen, die von Sünden freisprechen konnten. Noch meine streng katholische Großmutter schleppte ihre bescheidenen Einnahmen gern zur Kirche, um sich einen Platz im Himmelreich zu sichern.

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