Ein Tag im Deutschland des Energiewende-Wahnsinns

von Michael Klein, Sciencefiles

Stefan Klinkigt hat auf seiner Facebookseite eine sehr gute Idee umgesetzt, um den Wahnsinn, der hinter der sogenannten Energiewende steht, anhand von Daten zu dokumentieren. Er stellt in seinem Post die Quelle des in Deutschland am Morgen des 17. Juni 2020 verbrauchten Stroms der Auslastung der vom jeweiligen Energieträger installierten Leistung gegenüber.

Stefan Klinkigts Facebookseite

Das Ergebnis liest sich wie folgt:

“DEUTSCHLAND, AN EINEM GANZ NORMALEN SOMMERTAG…

Donnerstag, 17. Juni 2020, morgens 7:38 Uhr MESZ (https://www.electricitymap.org).

Deutschland hat in diesem Moment einen Elektroenergiebedarf von 51 GW.
Davon werden bereitgestellt (aus fossilen/nuklearen Quellen):

  • 12,74% aus Kernenergie durch Nutzung von 80,05% der installierten Leistung;
  • 32,58% aus Kohle durch Nutzung von 37,85% der installierten Leistung;
  • 19,13% aus Erdgas durch Nutzung von 32,66% der installierten Leistung;

Der Rest verteilt sich auf regenerative Quellen (sog. »erneuerbare Energien«):

  • 1,73% aus Windenergie durch Nutzung von 1,45% der installierten Leistung;
  • 4,24% aus Wasserkraft durch Nutzung von 44,98% der installierten Leistung;
  • 2,43% aus Photovoltaik durch Nutzung von 2,54% der installierten Leistung;
  • 8,39% aus Biomasse durch Nutzung von 52,35% der installierten Leistung;
  • -2,4% aus Pumpspeichern (Pumpspeicher werden derzeit gefüllt);

Insgesamt sind das 78,84%. Knapp ein Viertel des gegenwärtigen Strombedarfes muss also derzeit aus teuren Importen zugekauft werden. Wir importieren also jetzt teuren Strom (z.B. bösen Atomstrom aus Frankreich), obwohl wir unsere eigenen Kohlekraftwerke derzeit nur zu ca. 38% nutzen. Grotesker geht es nicht.

Und nun stellen wir uns dieselbe Bedarfssituation mal zehn Jahre später vor. (Es handelt sich hierbei noch nicht um den Extremfall einer sog. „Dunkelflaute“, bei der Wind und Photovoltaik Null Kilowattstunden erzeugen.) Alle »Atomkraftwerke« wurden abgeschaltet. Ebenso die bösen »dreckigen« Kohlekraftwerke. Strom aus fossilen Quellen gibt es nur noch aus Erdgas. Deutschland hat in diesem Moment einen Elektroenergiebedarf von 51 GW.Von den sog. »Erneuerbaren« haben die Haupterzeuger Wind und Photovoltaik zwar eine installierte Leistung von 111,7 GW, erbringen aber auf Grund ihrer Volatilität zu diesem Zeitpunkt nur lächerliche 2,12 GW Leistung. Der Rest muss also von den nicht volatilen Erzeugern Biomasse (installierte Leistung 8,17 GW), Wasserkraft (4,8 GW), Erdgas (29,9 GW) und Pumpspeicher (installierte Leistung 9,6 GW), bereitgestellt werden. Von diesen vier letztgenannten erfüllen letzten Endes nur Erdgas und Wasserkraft die Anforderungen, die zur Versorgungssicherheit „24/7/365“ beitragen. Wenn Pumpspeicher leergelaufen sind, erzeugen sie keine einzige Kilowattstunde mehr. Dasselbe gilt für Faulgas-Reaktoren („Biogas-Anlagen“ genannt).

Rechnen wir das also mal schnell durch. Biomasse, Wasserkraft, Erdgas und Pumpspeicher (vorausgesetzt, letztere sind auch gefüllt!) erbringen zusammen unter Volllast 49,83 GW Leistung. Zusammen mit den Zappelstromerzeugern Wind und Photovoltaik: 2,12 GW + 49,83 GW = 54,59 GW. Benötigt werden in unserem Beispiel 51 GW. (Wenn die Pumpspeicher leergelaufen sind und das Faulgas zum Betreiben der sog. »Biogasanlagen« alle ist, fallen diese beiden Erzeuger natürlich weg.)

Die Stromversorgung wäre also in diesem Moment auf Kante genäht. Steigt der Bedarf, was ja morgens immer der Fall ist, und stünde in diesem Moment keine Netzausregelungsreserve mehr zur Verfügung, dann kann ein Blackout nur noch mit Lastabwürfen* verhindert werden.
Die Situation, wenn es unseren linksgrünen Weltklimarettern gelänge, bis dahin auch noch das »klimaschädliche« Erdgas zu verbieten, mag ich mir gar nicht vorstellen.
* …by the way: »Lastabwürfe« sind regionale Stromabschaltungen.”

Wir haben schon vor einiger Zeit auf den “Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2018-2022, mit Stand vom 18.02.2020” hingewiesen, in dem man nachlesen kann, dass spätestens 2022 der in Deutschland erzeugte Strom nicht mehr ausreicht, um den Bedarf der Stromkonsumenten in Deutschland zu decken. Was Stromunsicherheit für den Standort “Deutschland” bedeutet, das kann sich jeder selbst ausmalen. Rechnungen, wie die Rechnung, die die Übertragungsnetzbetreiber anstellen, basieren auf Jahres-, bestenfalls auf Monatsdaten. Hinter solchen Daten verbergen sich erhebliche Varianzen, die man am besten mit der Tatsache umschreiben kann, dass bereits heute an vielen Tagen der in Deutschland produzierte Strom nicht ausreicht, um die Inlandsnachfrage zu decken. Die Energiewende wird schon heute nicht nur – über die extraordinären Strompreise – auf dem Rücken der Verbraucher, sondern auch dem der ausländischen Stromerzeuger, der Betreiber der gescholtenen Kernkraftwerke in Frankreich, der Betreiber der ach so schmutzigen Kraftwerke, die Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugen der Schweiz und Österreich ausgetragen.

Wir haben die Idee von Stefan Klinkigt aufgenommen und weitergesponnen und den Stromverbrauch sowie die Kapazitätsauslastung der Energieträger über den Tag verfolgt. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen zunächst die Herkunft des verbrauchten Stroms, dann die Auslastung der einzelnen Energieträger am Morgen, Mittag und Abend des 17. Juni 2020.

Die Musik spielt im Vergleich der beiden Abbildungen, der zeigt:

  • Zu keinem Zeitpunkt des 17. Juni sind alternative Energieträger auch nur ansatzweise in der Lage, den Strombedarf in Deutschland zu decken;
  • Ohne Kohle- und Gaskraftwerke ist es nicht möglich, die Stromversorgung in Deutschland zu sichern;
  • Zu jedem Zeitpunkt morgens, mittags und abends, wird Strom importiert;
  • Zu jedem Zeitpunkt, morgens, mittags und abends, wären Kapazitäten vorhanden, um auf Importe verzichten zu können;
  • Biomasse und Wasserkraft ist die alternativen Energieträger, die konstante und hohe Auslastungsquoten erreichen. Selbst bei hohem Auslastungsgrad sind beide jedoch lediglich in der Lage, rund 7% (Biomasse) und 4% (Wasserkraft) der Stromnachfrage in Deutschland zu decken;
  • Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie, der Ende 2021 erfolgt, fallen in Deutschland 10% der Stromerzeugung, die zur Deckung der Nachfrage gebraucht werden weg. Es sind dies 10%, die konstant, unabhängig von Wetter, Wind und Tageszeit erzeugt werden können. Weder Windenergie noch Solarenergie noch Wasserkraft oder Biomasse sind auch nur ansatzweise in der Lage, diese Lücke in der KONSTANTEN und somit verlässlichen Stromversorgung zu decken;
  • Sollte zudem ein Ausstieg aus der Verstromung von Kohle vollzogen werden, so dass ab 2038 keinerlei Strom aus Kohle mehr gewonnen wird, dann ist nicht ersichtlich, wo eine kontinuierliche Sicherung der Versorgungslücke von rund 40% der Stromnachfrage herkommen soll. Die einzigen Energieträger, die eine kontinuierliche und damit sichere Stromversorgung bieten, sind Biomasse, Wasserkraft und Gaskraftwerke. Erstere sind nicht in der Lage, eine Versorgungslücke von mehr als 10% zu decken. Die Kapazitäten von Gaskraftwerken reichen aus, um eine Versorgungslücke von rund 39% auf Basis der derzeit installierten Leistung, zu schließen, was indes eine 100%ige Auslastung erfordert. Bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom durch Gas-Verbrennung, entstehen rund 490 Gramm CO2. Bei der Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom durch Kernspaltung entstehen 12 Gramm CO2. Selbst wenn man einer der Gläubigen ist, die den Klimawandel auf menschliches Handeln zurückführen, kann man diese Art von Energiepolitik, die auf der einen Seite die Stromsicherheit Deutschlands aufs Spiel setzt, um auf der anderen Seite nicht einmal die angestrebte Reduzierung von CO2 Emissionen zu erreichen, nur als Kamikazestrategie ansehen.
Blühende Landschaften war früher!

Aber vielleicht ist das ja das Ziel der deutschen Bundesregierung: Die eigenen Klimaziele dadurch erreichen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland zerstört wird. Wo keine Nachfrage nach Strom mehr vorhanden ist, schon weil Privathaushalte ab 2038 ihren Strom entweder mit dem Fahrraddynamo selbst erzeugen oder um ein Lagerfeuer sitzen, um sich dort Geschichten aus der alten Zeit, als man noch Filme im Fernsehen sehen konnte, zu erzählen, da entstehen auch keine CO2-Emissionen, bei der Stromerzeugung. Das Lagerfeuer muss man jetzt einfach für das höhere Ziel der Reduktion von CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung in Kauf nehmen.

Wir haben mehr und mehr das Gefühl, dass die Regierungen “Merkel” als Wegbereiter für einen Rückfall in das, was man eine sekundäre oder Neo-Primitivität nennen könnte, in die Geschichte eingehen werden.

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9 Kommentare

  1. Das ist ganz klar. Merkel ist eine Agentin der „DDR“ und der dahinter stehenden Sowjetunion. Diese ist zwar „untergegangen“, aber die Leute sind ja weder entmachtet noch verhaftet worden. Die Enteignungen der Ländereien im Osten wurden ja auch nicht zurückgenommen. Merkel ist im Auftrag zur zerstörung Deutschlands unterwegs, die CDU hat sie schon zerstört und jetzt geht es um den Westen. Ihr Boss ist Putin, natürlich macht er auf Atom – das ist kein Widerspruch, er will nur keinen Atom in Deutschland.

    Ihr werdet es mir nicht glauben dass Russland dahinter ist, aber ihr werdet es merken wenn über Kaliningrad eine Divison in Mecklemburg Vorpommern landen wird. Und zwar gneau dann wenn es einen Blackout in Zentraleuropa geben wird. Die Division ist mit Atombomben bestückt und in Königsberg aktiviert.

    pim pom.

    • @Johannes N.:

      Selten so viel dummes Zeug gelesen.
      Hier ist wohl der falsche Platz für Ihre kruden Phantasien.

      • Sie sollten sich nicht so despektierlich äußern.
        Auch Wissenschaft ist vielfach „Glaube“.
        Warum versuchen wir nicht gemeinsam, diese Gedanken zu prüfen? Ich würde nicht die Sowjetunion , sondern die Ideologie Soz/Komm in das Denken einzubeziehen.
        Die Rolle, die Putin spielt, ist nicht völlig unklar: Das große Rußland erscheint mir wesentlich, mit provozierten Einzelkonflikten dazu.
        Sein Bündnis mit der russisch-orthodoxen Kirche paßt dazu.
        Die Muttergottes erschien 1917 in Fatima, verkündete, daß der Krieg zu Ende gehe, aber weil die Welt sich nicht bekehren will, wird ein noch schlimmerer Krieg kommen. Der kam. In den 50ern sagte die Seherin: Rußland wird den Westen überfallen.
        Ich halte es für vernünftig, solche Warnungen ernst zu nehmen.

        Wäre es falsch, wenn sich im Verteidigungsministerium jemand mit solchen Fragen befassen würde? Völlig nüchtern, was man von militanten Atheisten nicht erwarten kann

  2. Der Artikel zeigt überdeutlich wohin die Reise gehen wird. Es wird hier der Bereich der Elektrizität beleuchtet. Wer kann beurteilen wie sich diese Daten auf den Gesamt PRIMÄR Energieumsatz auswirken?

    Gruss D.Sauerwald

  3. Es fehlt noch der zukünftige, signifikant steigende Strombedarf zwecks Aufladung von Elektroschrottautos etc. 51 GW ist also zu wenig.

  4. Traurig aber wahr: Deutschland ist gestraft, mit dieser „Raute des Grauens“.

    Mit Vernunft hat das nichts mehr zu tun.

  5. Man darf sich nicht wundern, dass bei dieser Wahnsinnsstrategie am Ende nur noch die Wasserstoff-Speichertechnologie quasi als letzter Notnagel übrigbleibt. Die Mehrkosten werden dann über CO2-Steuern eingetrieben…
    Ob der grüne Irrsinn etwas abflaut, wenn die Hauptverursacherin demnächst nicht mehr antritt?

    • „Man darf sich nicht wundern, dass bei dieser Wahnsinnsstrategie am Ende nur noch die Wasserstoff-Speichertechnologie quasi als letzter Notnagel übrigbleibt.“

      H2 für den *EE* Endsieg…. in Analogie zur V2 …. Das Ende war eine Trümmerlandschaft, nicht nur in D!

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