Der April wurde durch einen Temperatur­sprung im Jahre 2007 wärmer.

April: Bekannt für seine Launen. Foto: Christian Freuer

Josef Kowatsch
Zunächst die Definition: Unter Temperatursprünge versteht der Artikel nicht das jährliche Auf und Ab, sondern einen Sprung innerhalb ein oder zwei Jahre auf ein anderes Temperatur-Niveau, das anschließend viele Jahre gehalten wird.

Grafik 1: Seit Grafikbeginn, also seit 1943 zeigen die DWD-Messstationen für den April steigende Temperaturwerte. Das zeigt die Trendlinie innerhalb des Betrachtungszeitraumes.

Zeichnet man wie üblich nur über den gesamten Zeitraum eine excel-Linie, dann ist man der fälschlichen Meinung, die Temperaturen wären gleichmäßig angestiegen. Damit geht man jeder Diskussion über Temperatursprünge als Folge eines natürlichen Klimawandels aus dem Wege. Die Temperatursprünge werden einfach durch die Trendlinie vom Auge eliminiert, besonders bei denjenigen, welche irrtümlicherweise an eine CO2-Treibhauserwärmung glauben.

Die Erwärmung hat 2 Gründe. a) natürliche Gründe, das Klima ändert sich immer und b) menschenverschuldete Ursachen,  aber kein CO2-THE, sondern die ständige Zunahme der Wärmeinseleffekte bei den Messstationen.

Kurze Erklärung des Punktes 2: Inzwischen sind durch Bebauung der einstigen naturnahen Freiflächen zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Um 1850 hatte Stuttgart 30 000 Einwohner und Karlsruhe etwa 10 000.  Man könnte auch sagen, die Messstationen standen vor 77 Jahren an ganz anderen, nämlich viel kälteren Plätzen. Messstationen bei unbeheizten Klöstern oder Forsthäusern am Waldrand oder bei Gutshöfen in der freien Landschaft gibt es eh nicht mehr. Oft stehen die Stationen noch unter Beibehaltung des Namens in den Städten, siehe Tempelhof oder bei den Flughäfen, siehe Frankfurt. Die Zunahme der menschengemachten WI-effekte wirkt  schleichend, etwa 0,1 C je Jahrzehnt in den Temperaturreihen. In 100 Jahren also ein 1 Grad.

Nun aber zu Punkt 1, den natürlichen Gründen der ständigen Klimaänderungen. Kennzeichen dieser ist, dass Sie nicht schleichend, sondern oft plötzlich erfolgen. Temperatursprünge nennt man das. Den Apriltemperatursprung im Jahre 2007 findet man bei allen Wetterstationen Deutschlands und damit auch beim DWD-Aprilgesamtschnitt.  

Der Apriltemperatursprung im Jahre 2007 bei den Deutschlandtemperaturen:

Grafik 2: Den Temperatursprung der mittleren Werte bis 2006 und ab 2007 erkennt man leichter, wenn man beide Grafiken als Einheit betrachtet bei gleicher Einteilung der y-Achse. Seit 2007 bleibt die Apriltemperatur bis heute auf dem höheren Niveau. Die Durchschnittstemperaturen beider Zeitabschnitte betragen 7,8C und 9,5 C

Das neue höhere Temperaturplateau ab 2007 hält sich, auch wenn die Trendlinie ganz leicht fallend ist. Für den kurzen Betrachtungszeitraum ist das unerheblich. Der gleichmäßige CO2-Anstieg seit 60 Jahren kann nicht der Grund für den Temperatursprung sein. Das zeigt dieser Grafikvergleich mit der CO2-Anstiegskurve, der sog. Keeling-Kurve.

Grafik 3: CO2-Anstieg seit 1958: Immer aufwärts. Es besteht keinerlei Korrelation zwischen CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre und den Apriltemperaturen. 2007 betrug der Wert noch 380 ppm. Trotz des weiteren Anstiegs des Gases in der Atmosphäre sind die April-Temperaturen nicht mehr weiter gestiegen.

Feststellung: Es gibt keinerlei Übereinstimmung zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentationen und dem Apriltemperaturverlauf in Deutschland. Der Begriff Treibhausgas ist eine unsinnige Worterfindung.

Anerkennt man die Temperatursprünge als Bestandteil natürlicher Klimaänderungen, dann stellt sich die Frage des Warums und Frage 2, gibt es auch Temperatursprünge des Aprils nach unten. Die Antwort ist ja. Aber nicht in Deutschland.

Die Dale-Enterprise-Weather Station.

Grafik 4: Bei dieser ländlichen Station in den USA hatte der April vor knapp 25 Jahren einen Temperatursprung nach unten, dessen kälteres Niveau bis heute anhält. Keinesfalls ist der April langsam kälter geworden wie die Trendlinie fälschlicherweise suggeriert. Der Schnitt 1943 bis 1996 beträgt: 53 F und ab 1997 bis 2020: 52,1 F – Bemerkung: 50°F ≅ 10°C

Die Gründe der natürlichen Temperatursprünge sind schwieriger zu erklären: AMO, NOA, vielleicht Golfstrom, Änderung der Großwetterlagen für die Region. So beobachten wir (Kämpfe/Kowatsch) für den Monat April ab 2007 in Mitteleuropa vermehrt SW-Wetterlagen und den Wegfall von NW-Wetterlagen, außerdem weniger Niederschlag und vor allem eine starke Zunahme der Sonnenstunden, welche wiederum den Wärmeinseleffekt seit 2007 erhöhen. Sicherlich gibt es noch viele Gründe mehr.
Nun existieren in Deutschland aber auch DWD-Messstationen mit einem ausgeprägten Wärmeinseleffekt. Eine davon ist Hof (Land). Die Station Hof zeigt beide Effekte der April-Erwärmung: natürlich und menschengemacht.

Die Trendlinie über den Betrachtungszeitraum zeigt wie üblich eine gleichmäßige starke Aprilerwärmung, viel stärker als die DWD-Erwärmung für Deutschland. Grund: Seit 2011 ist die Station Hof-Land zwar noch am gleichen Fleck wie in den Jahrzehnten davor, aber seitdem ist um die Wetterstation herum ein Gewerbegebiet mit einer vierspurigen Bundesstraße entstanden, es handelt sich also zusätzlich um eine Wärmeinselstation seit 2011. Der Aprilverlauf mit dem Temperatursprung seit 2007 wird noch deutlicher sichtbar, weil der menschengemachte Wärmeinseleffekt die Temperaturen vor allem in der Gegenwart zusätzlich anhebt.  Von den 7 wärmsten Aprilmonaten sind sechs im Zeitraum ab 2007. Auch die kälteren Aprilmonate enden seit dem Temperatursprung bei 6°C.

Grafik 5: Die Durchschnittstemperaturen der DWD-Wetterstation Hof betragen im Zeitraum 1947 bis 2006: 6°C und ab 2007: 8,4°C. Der Temperatursprung beträgt somit 2,4°C. Bei den DWD Deutschlandtemperaturen hingegen 1,7 C

Damit fehlt nur noch die Betrachtung einer wärmeinselarmen Wetterstation in Deutschland. Bis 1943 reichen wenige zurück, denn nahezu überall hat sich die Umgebung der Stationen durch Bebauung in Deutschland wärmend verändert. Eine Ausnahme scheint Gießen zu sein.

DWD Wetterstation Nr.1639: Gießen-Wettenberg.

Foto: DWD

Bis zum 10.11.2005 scheint die Station ohne Verlegung an einem Standort auf 186 m Höhe seit 1939 gearbeitet zu haben, der östlich und etwas südlich des heutigen Standorts auch im freien Feld gelegen hat. Seit 2005 befindet sie sich zwischen der Gießener Weststadt und Wettenberg in der Nähe des Umspannwerkes.

Die Daten für die nächste Grafik sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die fehlenden Jahre April 1944 bis 1946 wurden nach den DWD-Deutschlanddaten ergänzt.

Grafik 6: Auch bei einer wärmeinselarmen Station ist der Temperatursprung vom Jahre 2006 auf 2007 erkennbar. Die Temperaturdifferenz zwischen dem Schnitt der Grafik links und dem höheren Temperaturniveau rechts beträgt lediglich 1,1 Kelvin. Zudem sind beide Trendlinien innerhalb der Betrachtungszeiträume deutlicher, wenn auch nicht signifikant, fallend.

Zusammenfassung:

1) Auch der Monat April wurde in Deutschland deutlich wärmer. Die Erwärmung erfolgte jedoch nicht kontinuierlich, sondern hauptsächlich durch einen Temperatursprung im Jahre 2006 auf 2007. Seitdem liegt das Temperaturniveau um fast 2 Grad bei den DWD-Durchschnittstemperaturen höher.

2) Seit 14 Jahren ist vor allem die 2. Aprilhälfte zu einem angenehmen vorgezogenen Maimonat geworden, was sich auch auf die Verfrühung der April und der Anfang-Mai-Frühlingsvegetation ausgewirkt hat. Eine Freude für alle Naturbeobachter. Der Wonnemonat Mai beginnt nun 14 Tage früher.

3) Der Temperatursprung des Aprils ist natürlichen Ursprungs und vor allem bedingt durch die Zunahme der Sonnenstunden und die Abnahme des kalten NW-Niederschlages.

4) Mit einer CO2-Treibhauserwärmung hat der Temperatursprung nichts zu tun. Die Grafiken des Artikels zeigen alle, CO2 hat keinen Einfluss auf das Temperaturverhalten.

5) Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt einer all umfassenden Politik gestellt werden. Der Erhalt einer sauberen Luft, sauberes Wasser und intakte Naturlandschaften sollten das gemeinsame Ziel sein

Josef Kowatsch, unabhängiger, unbezahlter Klimaforscher. Unabhängig, da Beamter in Pension.

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21 Kommentare

  1. Liebe Kommentatoren.
    Mein Frage wäre, was könnten die Gründe sein für diesen Temperatursprung des Monates April im Jahre 2007 auf ein etwa 2 Grad höheres Temperaturniveau, auf welchem wir uns heute noch befinden? Wie lange das höhere Niveau anhält, weiß ich nicht. Nur wenn man dafür Gründe findet, kann man die Dauer etwa abschätzen. Die Abnahme der Sonnenflecken, das wäre ein natürlicher Grund, kann es wohl nicht sein, denn dann müßte der Apriltempertursprung überall auf der Erde auffindbar sein. Da der Mai mein Lieblingsmonat ist, ist seit 2007 mit dem April eine von mir begrüßte vorgezogene Frühlings-Mai-Verlängerung hinzugkommen. Hoffentlich hält der wärmere Verlauf des Aprils noch lange an. Die geringeren Heizkosten mit weniger CO2-Ausstoß dürfte sogar die Treibhausgläubigen erfreuen.

  2. Für meine Wahrnehmung hat Herr Kowatsch seine Sicht des „Klimawandels“ und insbesondere des Temperatursprungs 2007 überzeugend dargelegt. Auch ich vertraue da dem Auge, der Sprung ist gut zu erkennen und steht tatsächlich im Widerspruch zu der These, dass das CO2, gemäß offizieller „Klimaforschung“, der maßgebliche Temperaturtreiber sei. Das atmosphärische CO2 macht jedenfalls keine Sprünge!
    Es gibt zusätzlich zu den von Herrn Kowatsch genannten Argumenten weitere Gründe, dem CO2 keine bedeutende Rolle bei den Temperaturen zuzuerkennen:
    1) Große CO2-Schwankungen in der Historie hatten nie erkennbare Auswirkungen auf die Temperaturen. Das CO2 ist allenfalls in geringem Umfang der Temperatur gefolgt (Ausgasung der Ozeane).
    2) Die REMSS-Satellitendaten zeigen, dass es in den letzten 40 Jahren praktisch keinen Temperaturanstieg in der Südpolarregion gab, wohingegen der Temperaturanstieg kontinuierlich nach Norden hin zunimmt. Während die CO2-Konzentration weitestgehend unverändert bleibt. Auch dies ist ein Widerspruch zu der offiziellen These, wonach das CO2 der maßgebende Temperaturtreiber sei.
    3) Das Corona-Großexperiment, nämlich der wegfallende Flugverkehr, fällt zeitgleich mit einem Temperaturrückgang (Satellitendaten von Roy Spencer) zusammen. Anthony Watts meint zwar, das wäre der Temperaturrückgang nach einem zweiten kleinen El Nino Ende 2019. M.E. ist bisher aber nicht ausreichend geklärt, welchen Rolle der Flugverkehr für die Temperaturen der Nordhemisphäre spielt.
    4) Die Unmöglichkeit, komplexe atmosphärische Vorgänge wie die wichtige Wolkenbildung korrekt im Computer abzubilden, lässt viel Spielraum, was das CO2 tatsächlich bei den Temperaturen bewirkt. Lt. aktueller Kalte Sonne und Spiegel hat hier jetzt – schier nicht zu fassen – selbst ein Rahmstorf Abstriche gemacht – die Klimamodelle seien bisher zu heiß gelaufen…

    • Bei dem real existierenden CO2-Wahnsinn mit seinen gigantischen Folgen ist es, denke ich, schon mal wertvoll, wenn man den Dauerschuldigen CO2 begründet in Zweifel ziehen kann. Meteorologen kennen möglicherweise passende Änderungen im Wettergeschehen. Als Laie erinnere ich mich z.B., dass die warme Luft aus der Sahara nicht mehr wie früher in großen Höhen zu uns kommt, sondern vermehrt in Bodennähe – Grund??

    • Vorstehende Bemerkung war für Herrn Kowatsch gedacht.
      Jetzt aber noch einen Punkt 5, der die Rolle des anthropogenen CO2 m.E. relativiert:
      Betrachtet man das aus dem Weltraum gemessene IR-Spektrum der Erde, dann gibt es die Abstrahlungsmulden bzw. Trichter bei den CO2-Absorptionsfrequenzen. Ein „Treibhauseffekt“ durch CO2, der schon immer da war – auch gäbe es uns nicht ohne CO2. Wie Happer et al zeigten, führt, aufgrund des Sättigungseffekts, das zusätzliche anthropogene CO2 zu einer geringfügigen, kaum wahrnehmbaren Vertiefung dieses CO2-Trichters, was aber offenbar errechnet wurde – vergleichende Messungen sind hier, denke ich, kaum möglich.
      Nun zeigen die REMSS-Satellitendaten eindeutig, dass die Temperaturen in der oberen Atmosphäre während der letzten vier Jahrzehnte, seit es diese Messungen gibt, fortlaufend und sehr deutlich abgenommen haben. Infrage kommt dafür m.E. nur die verstärkte IR-Abstrahlung durch das vermehrte CO2. Diese CO2-Abstrahlung findet natürlich ebenfalls in besagten CO2-Absorptionsfenstern statt, bedeutet Abkühlung und führt dadurch zu einer Abflachung (weniger IR-Absorption) in der Absorptionstrichtern. So bleibt genau genommen offen, ob sich der CO2-Treibhauseffekt gemäß Happer et al durch das anthropogene CO2 geringfügig erhöht hat oder ob dies ganz oder teilweise durch die erhöhte Abstrahlung in der oberen Atmosphäre kompensiert wird. Im Grunde eine alte und hier schon oft diskutierte Frage, ob und wieweit CO2 kühlend wirkt. Mittels Satellitenspektroskopie messtechnisch leider nicht zu klären, es fehlt m.E. sowohl an Genauigkeit als auch an Vergleichbarkeit mit früher.

  3. +++ EIL +++ Rahmstorf fabuliert gerade wieder auf SPON – habe IHM das jetzt mit der FLIEGEREI und den EIS-Aerosolen erklärt – mein Post steht seit einer Stunde an erster Stelle unter „EntBloedungsHelfer“ 😉

    • Ich kann das aktuelle Geschehen auf SPON nicht mehr verfolgen, da dies von meinem Win7-Betriebssystem nicht mehr unterstützt wird. Dadurch gewinne ich mehr Zeit für das Studium von Zeitreihen wie UAH, CERES, GHCNv4 oder ERSSTv5. Die Forscher am PIK-Potsdam verschieben offensichtlich den Schwerpunkt von Beobachtung des aktuellen Wettergeschehens auf Modellierung des zukünftigen Wettergeschehens: Die Aktualisierung der Klima-Zeitreihen der Säkularstation Potsdam wurde am 31.12.2019 eingestellt.
      https://www.pik-potsdam.de/services/klima-wetter-potsdam/klimazeitreihen

      • Herr Berberich
        Das PIK hat seine Aufzeichnungen eingestellt, das hatte ich zunächst auch bedauert wegen meiner Eisheiligenaufzeichnungen mit fallendem Trend beim PIK in den letzten 40 Jahren. Aber einen Teil der umfangreichen Daten kann man sich beim DWD holen: https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/klimadatendeutschland.html Jetzt klicken Sie auf der linken Spalte bei „Station“ einfach Potsdam an und rechts bei der „zeitlichen Auflösung“ den Begriff „Tageswerte“. Für gestern und heute erscheinen ganz oben die beiden Eisheiligentemperaturen beim Sektor TM von 6,4C und 6,3 C. Bisher ein Kälterekord, aber die nächsten drei Tage bringen etwas Linderung. Letztes Jahr lag der Eisheiligenschnitt bei 9,93C. Der Durchschnitt der letzen 100 Eisheiligen bei 13 C. Aber vielleicht kannten Sie den link auch schon.

        • Lieber Herr Kowatsch,
          danke für Ihren link. Aber ich ziehe den DWD ftp server als Informationsquelle vor
          ftp://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/
          Da findet man alle Stations- und regionale Daten: Radiosonde-Messungen, solare und atmosphärische Einstrahlung, usw. Das DWD beantwortet allerdings nicht die Frage wann die Eisheiligen sind. Dazu muss ich doch meine Frau fragen. Die Säkular-Station Potsdam ist wohl nun identisch mit der DWD-Station 03987 bzw. 10379. Es ist damit aber eine langjährige Tradition zu Ende gegangen. Z.B. kann ich die Zeitreihe der Boden-Temperaturen in 12 m Tiefe nicht mehr finden. Diese Zeitreihe hat mir sehr geholfen, Feuchtigkeitsprobleme in unserer Tiefgarage zu verstehen.

        • Sehr geehrte Herren Kowatsch und Berberich,
          wie ich schon befürchtete, kann man die Potsdam-PIK-Werte (bis 2019) und DWD-ID 3987 nicht bedenkenlos fortführen – es gab und gibt Abweichungen. Auf die Schnelle konnte ich nur MO-N, MO-TT, MO-SD und MO-RR prüfen. Die Abweichungen sind nicht groß, aber ärgerlich; und es scheinen nicht bloß Rundungsfehler zu sein. Für ein ehemals reiches, der Wissenschaft aufgeschlossenes Land wie Deutschland ist es schon beschämend, dass eine so gute Reihe wie PIK-Potsdam nicht fortgeführt wird, solche Angaben wie Zahl der Nebeltage oder Gewittertage sagen nämlich mindestens genausoviel über unser Klima aus, wie nur Lufttemperaturen. Und dass es der DWD bis heuer nicht schafft, sein Monatsmittel der Windstärke in m/s oder km/h statt den altmodischen Beaufort anzugeben, sagt viel aus über den mittlerweile alltäglichen Behörden- und Beamtenschlendrian eines im Verlottern und Niedergehen begriffenen Landes. Da lob‘ ich mir die NOAA-Datensätze; vieles kann man da auch über Deutschland finden – je nachdem, wie man das Gitter nach geograf. Breite und Länge wählt. Deutlich benutzerfreundlicher sind auch die Datensätze der Schweizer und Österr. Wetterdienste.

      • Haben die „xxxxxxxx“ (SchlitzOhren) vom PIK die ZeitReihen „nachträglich“ zu Ende 2019 gestoppt, weil jetzt die fehlenden EIS-Aerosole der Fliegerei (mind. 300 Mio. To/p.a. im JetStream/10 KM Höhe) einen „mächtigen“ Einfluss feststellen lassen ?!?

        • OMG die altuellen Tageswerte für die Säkularstation Potsdam findet man beim DWD (siehe Link von Herrn Berberich).
          Bitte keine Verschörungstheorien verbreiten.

          • Ich empfehle jedem sich die USDA-Daten (TMAX und TMIN täglich) ab 1880 herunterzuladen. Erst wird es warm und dann wieder kalt. Von Erwärmung keine Spur. Wie kann das sein?

    • Rangiert dann R. unter „Menschheitsverblödungs-Helfer“? Falls es aber von dort eine vernünftige Stellungnahme zur „Fliegerei“ gibt, würde das hier auch interessieren!

      • Hatte ICH dem „MVH Rahmstorf“ im Januar auf SPON schon dargelegt (hier aber auch schon mehrfach) und ER meinte, dass sei auch sehr interessant und es gäbe dazu seit 2011 einige Studien !?! – erst gestern konnte ICH IHM die Studie von David J. Travis aus 2002 in NATURE (9/11-FlugVerbote …) „unter die Nase reiben“ – mit den „HYDRO-Meteoren“ in der ATMO haben es die „PIKseligen“ nicht so 😉

        • Danke! Vielleicht kommt ja vom MVH R. noch was! Mir waren bisher zwei interessante Sachverhalte bekannt:
          1) die von auch Ihnen genannte Studie zu 9/11, die eine größere Tag/Nacht-Temperaturspreizung infolge des ausgefallenen Flugverkehrs über den USA nachwies,
          2) es gab eine ausnahmsweise realistisches Spiegel-Interview (gebracht auch bei EIKE, irgendwo habe ich es mir notiert…), wonach deutsche Klimaforscher (nicht vom PIK) über Schwächen der Klimamodelle berichteten. Aber gleichzeitig auch über einen angeblichen neuen „Kipppunkt“, auf den sie gestoßen seien, wonach ab einer gewissen Erwärmung die Höhenbewölkung stark zunähme, was dann zu einer weiteren Erwärmung führen würde.
          Die These, warum Höhenbewölkung zu einer Erwärmung führt, während normale (Tiefen-)Bewölkung abkühlt, ist mir bisher allerdings unklar – habe es aber schon öfter gelesen.
          Wenn das stimmt, würde der Flugverkehr mit seinem Beitrag zur Höhenbewölkung zur Erwärmung beitragen. Was wieder mit dem ungleich größeren Temperaturanstieg auf der Nordhalbkugel zusammenpassen würde. Ebenso wie die Wärmeinseleffekte…

  4. Sehr geehrter Herr Kowatsch,
    ich kann leider den Temperatursprung in Ihrer Grafik 1 nicht erkennen. Errechne ich den R²-Wert bei linearer Regression zwischen April 1943 und April 2020 erhalte ich 0,06. Unter Annahme einer Sprung-Funktion mit Sprung in 2007 erhalte ich R²= 0,17. Dieser Wert ist zwar größer als bei linearer Regression, aber doch sehr klein. Alternativ untersuche ich die Zeitreihe zwischen 1979 und 2020 mit Sprüngen in den El-Nino-Jahren 1998 und 2016. Für lineare Regression erhalte ich R²= 0,33 und für die Sprung-Funktion R²= 0,28. Hier zeigt die Sprung-Funktion schlechtere Übereinstimmung. Im Unterschied dazu ergibt die gleiche Analyse angewandt auf die globalen Satelliten-Daten von UAH TLT ein R² von 0,39 für lineare Regression und R²= 0,55 für eine Stufen-Funktion mit Sprüngen in den El-Nino-Jahren 1998 und 2016. Dieses Ergebnis ist meiner Meinung nach auch nicht signifikant.

    • Lieber Herr Berberich
      Diesen plötzlichen Temperatursprung im April 2007 konnte ich selbst als guter Naturbeobachter auch in der Natur wahrnehmen. Ich erwähne als Einzelbeispiel den Kirschbaum vor unserem Esszimmerfenster auf 447m Meereshöhe. Die Blütezeit war bis 2006 stets Ende April. Im Jahre 2007 schlagartig 10 Tage früher, und um den 19.April herum, dem Geburtstag meiner Frau ist der Baum bis heute geblieben. Der Baum gratuliert seitdem meiner Frau zum Geburtstag. 2020 war der Blütenbeginn am 16.April, bei meinem Nachbarn über der Straße 1 Tag früher. Natürlich trägt auch ein erhöhter CO2-Gehalt der luft zur Verfrühung bei, aber eben auch nicht plötzlich von einem Jahr aufs andere. Birnbaum, Apfelbaum, Weißdorn wären weitere Beispiele. Märzblüher wie Forsythie sind verspätet, Ende April/Anfang Maiblüher sind seit 2007 verfrüht.

      • Hallo Herr Kowatsch,
        Ihre Naturbeobachtungen sind richtig und als Ergänzung wichtig, denn wie ja unter anderem Herr Limburg in seinen erschreckenden Analysen zur Temperaturmessung aufzeigt, sind Messwerte fehlerhafter Murks; besonders beim DWD, wo man dann auch noch Stationsverlagerungen, die man ganz einfach durch Vergabe einer neuen ID und eines neuen Stationsnamens kennzeichnen könnte, benutzerunfreundlich in den Metadaten versteckt – und dann auch noch der sehr umstädndliche Zugang über ZIP – da sind CH, A oder UK deutlich benutzerfreundlicher. Eben deutsche Bürgerunfreundlichkeit und Behördenschlendrian für sehr viel Steuergeld – wie bei ARD&ZDF, wo für Zwangsgebühren nur Murks gesendet wird. Trotzdem wäre ich mit dem Begriff „Temperatursprung“ etwas vorsichtiger – denn seit 2007 sind erst 14 Jahre vergangen – viel zu wenig für statistisch belastbare Rückschlüsse; so um die 30 Jahre sollten es schon sein. Übrigens kündigt sich (möglicherweise) das Ende der warmen Frühjahre an oder ist mit 2020 bereits eingeleitet; mehr dazu in meinem gerade erschienenen Beitrag.

    • Addendum
      Da nun die Anomalie-Daten gistemp1200_GHCNv4_ERSSTv5 202004.nc veröffentlicht sind, habe ich meine Analyse ergänzt. Ich habe untersucht inwieweit Ihre Aussage auch für andere globale Regionen zutrifft. Für Mittel-Europa habe ich bei linearer Regression R²= 0,11 und bei Stufen-Funktion R²= 0,25 gefunden. Für Mittel-Europa trifft Ihre Hypothese als noch besser zu. Erweitere ich die Analyse auf die gemäßigte Zone NH Land 0..180°E, erhalte ich R²= 0,43 sowohl für lineare Regression als auch für die Stufen-Funktion. Für die gemäßigte Zone NH Land 180°W..0 erhalte ich R²= 0,15 für lineare Regression und R²=0,05 für die Stufen-Funktion. Für den amerikanischen Kontinent trifft Ihre Hypothese also nicht zu.

      • Hallo Herr Berberich, Sie schreiben “ Für den amerikanischen Kontinent trifft Ihre Hypothese also nicht zu.“ So ist es, siehe oben die Grafik 4. Natürlich ist die Aprilreihe der DWD-Stationen ab 2007 auch noch kurz. Aber der Artikel will auch nicht behaupten, dass sich der Temperatursprung noch 20 Jahre hält, sondern nur klarstellen, dass es diesen April-Temperatursprung als natürliche Ursache gab. Damit soll gezeigt werden, dass nicht anthropogenes CO2, sondern natürliche Ursachen für die April-Erwärmungen oder Abkühlungen vorliegen. Bei den Kommentaren vermisse ich noch die Suche/Hypothesen nach Erklärungen, also weshalb erfolgte dieser Temperatursprung, was sind deren Ursachen. In privat-mails habe ich dazu bereits Beschreibungen von Gründen erhalten. Nur soviel: Bei natürlichen Gründen wirkt oft ein ganzes Bündel zusammen. Ich denke, das Authorenteam wird demnächst bei EIKE die Arbeit selbst beschreiben.

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