Woher kommt der Strom? Windstarke Woche – konventionelle Erzeuger kommen ins Schwitzen.

Nachdem Tierrechtler gegen die Stromerzeugung mittels unseres Teddyhamsters Crecita protestierten, haben wir wieder auf Netzversorgung im Büro umgestellt. Daher nur ein Symbolbild: Ein Hamster-Kraftwerk. Deutschlands Zukunft? Th. Reinhardt / pixelio.de, Hamster im Rad

von Rüdiger Stobbe

Zwei Winddellen bringen die konventionellen Stromerzeuger während der sehr windreichen 7. Woche (Sturmtief Sabine & mehr) ins Schwitzen.

7. Woche

Die erste Delle wird gerade noch so ausgeglichen. Die zweite hinterlässt eine erhebliche Stromdeckungslücke. Deutschland Stromerzeuger verlassen sich auf Stromimporte aus dem Ausland. Selbstverständlich hätten sie die konventionelle Stromerzeugung massiv hochfahren können. Vor allem mit Gaskraftwerken hätte noch mehr Strom erzeugt werden können. Hat man aber nicht gemacht. Wahrscheinlich hat sich die Spekulation gerechnet. Der Import war teurer als der Export in den Starkwindphasen, aber insgesamt billiger als kurzfristig noch mehr erzeugter Gasstrom aus Kraftwerken, die womöglich extra hochgefahren werden müssen. Um dann, wenn die Windstromerzeugung erneut anzieht, wieder heruntergefahren zu werden.

Wie immer die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts, der daraus erzeugte Chart, die Auswertung der Im- und Exporte seit Anfang des Jahres 2020, welche belegen, dass Deutschland praktisch täglich Strom importieren muss, um seinen Bedarf zu decken. Das betrifft vor allem Baden-Württemberg, dessen Industrie ohne Strom aus Frankreich nicht funktionieren würde. Lassen Sie sich bitte nicht von den Exporten täuschen. Strom muss dann geliefert werden, wird dann geliefert, wenn er benötigt wird. Strom zu Zeiten oder an Orten, wo er nicht benötigt wird, wird verkauft, verschenkt, mit Bonus verschenkt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,51%, davon Windstrom 57,82%, Sonnenstrom 6,12%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Fast wäre es am heutigen Sonntag ein neuer Rekord geworden. Der alte liegt bei 77% Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Nettostromerzeugung Deutschlands und stammt vom Ostermontag 2019. Doch bald wird dieser Rekord fallen. Das liegt förmlich in der Luft. Ein Wermutstropfen ist allerdings heute die Tatsache, dass von 9:00 bis 16:00 und von 20:00 bis 24:00 Uhr der Strompreis negativ ist. Den abnehmenden Ländern wird ein Bonus mitgegeben.

Montag, 10.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Nacht/Gesamtstromerzeugung 72,19%, davon Windstrom 58,58%, Sonnenstrom 3,55%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sturmtief Sabine sorgt auch heute wieder für eine enorme Windstrommenge. Vor allem in der Nacht und am frühen Morgen ist viel zu viel Strom im Markt. Bis 5:00 Uhr muss er mit Bonus verschenkt werden. Auch über Tag sind die Preise, die erzielt werden, nicht auskömmlich. 30 €/MWh werden nicht einmal erreicht. Und um es noch mal ausdrücklich zu sagen: Es ist kein „überschüssiger“ Windstrom, der verkauft wird. Es ist konventioneller Strom, der erzeugt werden muss, um die Versorgungssicherheit Deutschlands in jedem Fall aufrechtzuerhalten. Ein kurzfristiges Herunter- und Herauffahren von konventionellen Kraftwerken ist technisch aufwendig und teuer. Ausnahme: Pumpspeicherkraftwerke. Diese werden entsprechend eingesetzt.

Dienstag, 11.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,63%, davon Windstrom 59,22%, Sonnenstrom 3,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute nur 2 Stunden (3:00 und 4:00 Uhr) negative Strompreise. Mehr als knapp 25 €/MWh werden aber auch tagsüber nicht erzielt. Windstrom kostet richtig Geld. Garantierte Einspeisevergütung. Kaum Ertrag an der Strombörse. Der Stromkunde zahlt. Und zahlt … siehe unten

Mittwoch, 12.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,75%, davon Windstrom 55,68%, Sonnenstrom 3,41%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,66%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt langsam, aber sicher nach. Die konventionelle Stromerzeugung passt sich immer mehr der Bedarfslinie an. Die Strompreise steigen, sind aber bei weitem noch nicht auskömmlich.

Donnerstag, 13.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,21%, davon Windstrom 39,10%, Sonnenstrom 3,21%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,90%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Freitag, 14.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,76%, davon Windstrom 20,59%, Sonnenstrom 2,94%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,24%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Samstag, 15.2.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 68,79%, davon Windstrom 48,94%, Sonnenstrom 7,8%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

An diesen drei Tagen ist die Unberechenbarkeit, die Volatilität der Windkraft schön zu erkennen. Ein weiterer Ausbau Windkraft wird die Problematik noch verschärfen. Eine solch kurzfristige Verschiebung von Windstromerzeugung hin zu konventioneller Stromerzeugung und zurück ist technisch und wirtschaftlich kaum sinnvoll zu bewerkstelligen. Das belegt die tatsächliche konventionelle Stromerzeugung, das belegt die Strompreisentwicklung.

Wenn wir einen Vorgriff auf den 16.2.2020 machen, wird erkennbar, dass die zum Teil moderaten Importpreise am 14.2.2020 beim Export am 16.2.2020 – neuer Rekord!! – durch Rekordboni? – aufgefressen werden. Deutschland zahlt richtig drauf. Nächste Woche mehr.

„Irgendwie auch nur Panikmache“

Zum Artikel der 6. Woche kommentierte Achse-Leser Rick Sanchez:

Also kann man davon ausgehen das es zu keinem Blackout kommt? Eine oder sogar 2 Wochen Strom weg, das verstehe ich unter Blackout. Das Netz zuckt aber nicht mal, keine Minute Ausfall. Da es ja eben den Stromimport/Export gibt. Klar, Teuer und Unsinnig, aber das führt offensichtlich nicht zu einem Blackout. Ja, ich kenne sämtliche Artikel zu dem Thema, ob hier auf der Achse, bei TE, JF, Welt, zeit, hab zig Vorträge gesehen (Prof. Sinn usw.) ich kenne die Warnungen von offizieller Seite, die es schon immer gab, usw. Bei jeder Abschaltung eines Kraftwerks heißt es dann, jetzt isses vorbei, jetzt gehen die Lichter aus, und? Genau! Alles gut, nichts ist passiert. Mein Problem ist, man erzählt sowas ja auch im Umfeld, wie schlimm sich die Energiewende auswirken wird, das es in absehbarer Zeit eben zu diesem ominösen Blackout kommt, das man Vorsorgen treffen sollte (Essen, Trinken, Batterien, usw.) mittlerweile stehen Leute wie ich ziemlich blöd da, das Thema wird ja seit langer Zeit negativ beschrieben, zumindest auf den genannten Seiten. Deshalb lasse ich das Thema auch stecken, irgendwie auch nur Panikmache.

Immerhin bezahlt der Verbraucher in Deutschland schon mal die höchsten Preise europaweit für den täglichen Strom aus der Steckdose (Abbildung). Der hohe Strompreis resultiert aus zweierlei. Zum einen wird der Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger Wind- und Sonne, aber auch aus Biomasse (bis 20 MW) und Wasserkraft (nur Neubauten) erzeugt wird, unabhängig vom Börsenstrompreis hoch vergütet. Grundlage ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) (Abbildung 1). Die Förderung ist auf 20 Jahre begrenzt. Darüber hinaus zahlt der Stromkunde noch diverse Zuschläge. Abbildung 2 informiert über die Zusammensetzung des Strompreises. Lediglich 7,61 Cent fallen für den eigentlichen Strom und den Gewinn des Unternehmens an. Der Rest der 30,85 Cent/kWh sind Abgaben und Steuern.

Hinzu kommt die Tatsache, dass aktuell noch ein gewaltiger konventioneller Kraftwerkspark bevorratet und bewirtschaftet wird. Der ist notwendig, weil eben auch dann Strom benötigt wird, wenn kein/kaum Wind weht, wenn keine/wenig Sonne scheint. Dieser konventionelle Kraftwerkspark wird in nächster, mittlerer und weiterer Zukunft reduziert. Ende 2022 wird, wenn es nach Grün-Plan läuft – und davon ist auszugehen – die Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland komplett wegfallen sein. Gut 60 TWh Strom von benötigten 600 TWh – geschätzt und gerundet –, kurz und gut zehn Prozent sichere und verlässliche Stromerzeugung werden fehlen. Selbstverständlich gehen dann nicht die Lichter aus. Nicht, weil diese zehn Prozent von Wind und Sonne erzeugt würden – vor allem fossile Stromerzeugung, nicht Stromimport aus dem Ausland, wird den Ausgleich bringen. So wie fossile Energieträger bereits heute über den ganzen Tag die Differenz abdecken, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht ausreichen. Ausgereicht hat er, der Wind- und Sonnenstrom plus Strom aus Biomasse und Wasserkraft, ausgereicht hat er noch nie (Abbildung 3). Nicht einen Tag, nicht eine Stunde.

Gaskraftwerke müssen zugebaut werden

Nehmen wir mal den Zeitraum vom 15.1 2020 bis zum 15.2.2020 (Abbildung 4). Der zweite Chart unter Abbildung 4 enthält keine Stromerzeugung durch Kernenergie. Bis 2038 fallen Braun- und Steinkohlekraftwerke weg. Das wäre dann der dritte Chart unter Abbildung 2. Welche Energieträger übernehmen die Stromversorgung? Klar, das kann nur Strom aus Gas sein. Denn die zugebauten Wind- und Sonnenkraftwerke bringen auch bei einer angenommenen Verdoppelung oder gar Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenenergie zeitweise nicht genügend Strom, um den Bedarf zu decken (Abbildung 5). Den heutigen Bedarf. Im ausgewählten Zeitraum hätte es 17-mal bei einer Verdoppelung und immer noch fünfmal bei einer Verfünffachung nicht gereicht, um Deutschland komplett durchschnittlich mit Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger zu versorgen. Von Strom, der zukünftig notwendig wird, um E-Mobilität, Wärmepumpen und etliches mehr zu bedienen, rede ich hier nicht. Was allein die Stahlindustrie an Strom benötigt, wenn Kokskohle nicht mehr verbrannt werden darf: Es sind Unmengen.

Dafür wäre an anderen Tagen zeitweise so viel Strom erzeugt worden, dass man nicht gewusst hätte, was man damit tun soll. Bereits heute wird Strom verschenkt. Und nicht nur verschenkt. Es wird auch noch draufgezahlt. Wie oben eindrucksvoll belegt.

Meine Hoffnung ist, dass die Bürger, wenn sie denn erst mal erkennen, dass es Unsummen Geld kostet, sehr viel mehr Geld als heute kostet, einen Blackout in Deutschland zu vermeiden, dass die Bürger diesen Schwachsinn nicht mehr mitmachen werden. Gaskraftwerke müssen zugebaut werden. Eine Verdreifachung der installierten Leistung Gas ist nötig (Abbildung 6). Das kostet. Die  Verdoppelung der heutigen installierten Leistung Windkraft, eine Verdreifachung der installierten Leistung Photovoltaik, welche das DIW (Abbildung 7) zwecks Einhaltung der Klimaziele vorschlägt, auch das kostet. Vom Ausbau der Strom- und Gasnetze ganz zu schweigen. Das kostet noch mal richtig.

Zumindest im Bereich Wind stockt es erheblich. Kernkraft-, Kohlekraftwerke stilllegen, das wollen und werden unsere Energiewender trotzdem. Ohne zu wissen, woher der Strom in Zukunft kommen soll. Aber Abschalten, das macht man schon mal. Bleibt zu hoffen, dass es dennoch nicht zu einem ein-, oder zweiwöchigen Blackout kommt.

Einen Blackout braucht es nicht, um zu beweisen, dass die Energiewende Unfug ist. Da reicht es, dass das Milliardengrab, welches der Bürger füllt und füllt, dass dieses Grab ohne Boden, immer größer, immer gieriger wird. Dass der Bürger merkt, dass der CO2-Ausstoß global dennoch steigt (Abbildung 9). Trotz einer wahnwitzigen Energiewende, die eben nur kostet. Eine Energiewende, die keinerlei Nutzen für das „Klima“ oder die Bevölkerung hat. Lediglich die Energiewendeindustrie stopft sich die Taschen voll, verschandelt die Landschaft, schadet der Umwelt und der Natur sowie vielen Menschen, vor allem auch Kindern in aller Welt (Abbildung 10).

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

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32 Kommentare

  1. Rudi Tarantik
    2. MÄRZ 2020 UM 23:38
    Also kein Kernkraftwerk und eine wirklich marginale Menge an Kohlekraft. Wobei eben Steinkohle und Gas die am schnellsten regelbaren Kraftwerke sind. Damit sollte wirklich der Beweis erbracht sein, dass eine Stromversorgung ohne unflexible Grundlastkraftwerke möglich ist. Das sollte doch wirklich jeder verstehen können.
    ////
    KKW haben den grössten Lastfolgegradienten aller thermischen Kraftwerke! Sie haben doch MINT begabte Töchter, fragen Sie doch vorher bei denen nach ehe Sie sich weiter blamieren….

    • Nur Lastfolgegradient ist eindimensional. Also, wie rentabel ist ein solches Kernkraftwerk, das so jedes Wochenende auf Null heruntergefahren wird. Wegen der gigantisch hohen Baukosten müssen diese Dinger ewig laufen, um wenigstens einigermaßen rentabel zu werden. Neue KKW haben wegen dieser noch exorbitant höheren Baukosten und Zeiten sowieso keine Chance mehr überhaupt rentabel zu werden. Der einzige Grund für die endlosen Lobpreisungen der vermeintlich gottgewollten Grundlast.

      • Herr Tarantik,
        Sie werden es erst dann verstehen, wenn die grundlastfähigen KW fehlen.
        Ihre Betrachtung der Kosten pro kWh ist eindimensional.

      • „Nur Lastfolgegradient ist eindimensional….Lobpreisungen der vermeintlich gottgewollten Grundlast.“

        Was soll denn das nun wieder? Ich zweifele langsam, dass Sie die Funktionsweise unseres Stromversorgungssystems überhaupt auch nur in groben Zügen verstanden haben.

        Wie anders, als der Last folgend, soll denn die Elektroenergieerzeugung funktionieren? Sagen Sie es!

        Und dann haben Sie auch noch nicht begriffen, dass zu unterscheiden ist „die Grundlast“ = Netzlast, die nie unterschritten wird (in D. ca. 40GW), „Grundlastkraftwerke“ = sind aus Kostengründen so konzipierte Kraftwerke, dass diese konstant Elektroenregie produzieren und letztlich „grundlastfähige Kraftwerke“ = Kraftwerke, die jederzeit bei Bedarf die der Nennleistung entsprechende Menge liefern können. Pholtaik- und Windkraftwerke sind das dann aber mal nicht.

        sagen Sie doch mal konkret, wie Ihre Stromversorgung der Zukunft aussieht!

        • Nennen Sie doch ihre „grundlastfähigen Kraftwerke“ einfach flexible Kraftwerke und Sie können diese beliebig mit volatiler Sonnen- und Windstromerzeugung kombinieren und alle beliebigen Nachfrageschwankungen abbilden. Die meisten Länder dieser Erde haben keine KKW und keine Braunkohlekraftwerke und trotzdem bedarfsgerechten Strom, weil sie flexible Kraftwerke einsetzen.

          • Ah, Herr Tarantik, sie benenne einfach die Kraftwerke um, und schon geht das!
            Sie haben wirklich kein Ahnung und dokumentieren das perfekt.
            Mehr braucht man von ihnen nicht zu hören.

      • @Rudi Tarantik:

        „…Der einzige Grund für die endlosen Lobpreisungen der vermeintlich gottgewollten Grundlast.“

        Oftmals fand ich Ihre contra-Argumente hier bei EIKE ja interessant und zuweilen sogar nachdenkenswert.

        Der oben zitierte Satz beendet dies allerdings.

      • @Rudi Tarantik
        „Neue KKW haben wegen dieser noch exorbitant höheren Baukosten und Zeiten sowieso keine Chance mehr überhaupt rentabel zu werden.“

        Hallo Herr Tarantik,
        zumindest einer der verstanden hat das neue KKW im Strommix keinen Zukunft haben.
        Auch weltweit zeichnet sich ein schleichender Niedergang der Kernkraft ab.
        Speziell die Kostenstruktur und die zeitliche Realisierung sind bei den KKW das Problem.
        Ein 310 Watt Solarmodule kostet noch 100€ (323€/kW) und ist innerhalb weniger Tage Installiert wie kann ein KKW mithalten bei Bauzeiten von um die 10 Jahre und Baukosten von 8.000 bis 10.000€/kW.

      • Sie haben keine Ahnung was Grundlast ist! Mit dem Kommentar „gottgewollt“ dokumentieren sie ihre Ahnungslosigkeit.

        • Werner Schulz,
          das Geschäftsmodell Grundlast ist tot sobald z.B. Solar oder Windkraft was an Strom abgeben.
          Die Strommengen der Braunkohle haben um -21,7% abgenommen in 2019 und bei der Steinkohle um -30,7%.

          Klimaschutz wird mit Naturzerstörung bezahlt – neue Glanzleistung von Frau Prof. Dr. Kemfert

          Geringere Strommengen von den konventionellen, weniger „Grundlast“ wird gebraucht von den konventionellen.

          Im Jahr 2019 sind die Strommengen der erneuerbaren nur 3 mal unter 20% abgesunken.
          2010 sind das noch ca. 210 Tage mit weniger als 20% von den erneuerbaren.

          • Ja wie gesagt Ahnungslosigkeit. Bei Ihnen Grenzenlos!

            Grundlast ist gegeben, das ist kein „Geschäftsmodell“ sondern das sind sie der den ganzen Tag den Kühlschrank laufen hat, den Computer anhat, das Telefon lädt oder benutzt und erwartet das die Zuegefahren die Ampeln an sind und Licht an ist wenn immer sie es brauchen.

            Was sie mit Solar und Wind nicht schaffen ist eine lückenlose Grundversorgung. Oder scheint bei Ihnen nachts die Sonne?

  2. Das ganze Stromkonzept ist ein Wahnsinn. Aber auch ich gehe davon aus, dass die verantwortlichen Netzbetreiber rechtzeitig vor der Katastrophe Alarm schlagen, denn sonst bliebe der Schwarze Peter bei ihnen hängen. Wind und Strom sind volatil und ich bin überzeugt, die Netzbetreiber sind sich der eindeutigen Zahlen und Risiken absolut bewusst – nicht nur wir hier.
    Das heißt, bevor es wirklich ernst wird, gibt es irgendwelche (teuren) Flickschustereien und wenn man ein komplett redundantes Stromnetz aus Gaskraftwerken errichten muss. Kostet zwar eine Schweinegeld, aber Michel hat sich an steigende Strompreise gewöhnt – die Hauptsache, der Klima-Weltuntergang wird vermieden… Die Industrie muss man dann mit Strompreisrabatten bei Laune halten, schließlich brauchen wir noch ein paar Arbeitsplätze. Die dann natürlich wer bezahlt?
    Diejenigen, die die Grünen wählen, können die Strompreise locker bezahlen und kriegen für ihren oftmals vorhandenen PV-Dachstrom gute Preise. Und eine WKA-Beteiligung hat sich für dieses Klientel nicht selten auch gelohnt. Was gibt es da besseres als steigende Strompreise?
    Somit für die meisten Grünen-Wähler, die heute entscheidende Kraft, alles palletti! Und diejenigen, die die Strompreise schmerzen, sind ja schließlich nur irgendwelche unbekannten anderen! Vielleicht werden letztere zum Ausgleich durch ein Windrad vor der Haustür „beglückt“.
    Wie hat Frau Merkel bereits 2004 gesagt? Wenn genügend an der Energiewende verdienen, wird es ein Selbstläufer…
    Zusammengefasst: Blackout sehe ich noch nicht so schnell. Dafür aber viele teure Flickschustereien, man muss schließlich das Klima retten, und zwar alternativlos!

    • Zu ergänzen ist, dass es dabei für die Renditen der Windstromanbieter gar nicht so gut aussehen dürfte, wenn die Förderungen auslaufen. Billigerer Strom für den Endverbraucher ist bei einem solchen höchst volatilen „Flickschustersystem“ mit den notwendigen Reserve- oder zukünftigen teuren Speichersystemen hingegen kaum in Sicht. Solardach-Inhaber haben dann evtl. Vorteile bei der Eigenversorgung, weil sie weniger teuren Strom kaufen müssen.

  3. Windmühlen- und Solarpanelstrom ist ökonomisch Unfug und umweltschädlich.
    Aber da Journalisten ja ökonomisch und naturwissenschaftlich meist komplett ungebildet sind, merken die halt nicht welch Blödsinn da vor ihnen abläuft und welch Blödsinn sie schreiben.

  4. Woher kommt der Strom? Im Februar 2020 kam er zu 60% aus Erneuerbaren, zu 50% (im Februar!) von Sonne und Wind. Das mit dem Blackout wird auch langsam als never ending story erkannt. Die Erkenntnis, dass flexible Kraftwerke in Zukunft vermehrt benötigt werden, scheint man auch hier verstanden zu haben. Dass es weltweit immer wärmer wird, obwohl es doch naturbedingt immer kälter werden sollte, kann auch nicht mehr abgestritten werden. Dass der CO2, NOx und sonstige Giftausstoß in China wegen dem Coronavirus stark zurück geht ist ganz aktuell sichtbar. Na, das sind doch echte Fortschritte.

    • „Dass es weltweit immer wärmer wird, obwohl es doch naturbedingt immer kälter werden sollte, kann auch nicht mehr abgestritten werden.“
      Ihr Problem besteht darin, daß Sie irgendwelchen Aussagen glauben, die Sie selbst nicht überprüft haben.
      Deshalb der Tip für Sie: In den USA gibt es fernab der Städte und selbst kleinen Städte viele Meßstationen, wo täglich TMIN und TMAX seit ca. 1880 gemessen wird.
      Besorgen Sie sich die Daten z.B. aus dem Staat Illinois und schauen sich an, wann es da wärmer und wann es kälter wurde und ob die Temperaturen TMAX jetzt oberhalb der Temperaturen der Vergangenheit sind.
      Viel Spaß beim Erkennen des Ergebnisses!

      • Es mag ja sein, dass es in Ihrem Wohnzimmer kälter wird, aber weltweit ist die Temperatur gestiegen. Diese Anstiege werden auch bei EIKE immer wieder gezeigt, also müssen sie stimmen.

        • Ja aber nachts und im Winter wird es wieder kalt. Es reicht schon ein kalter Tag dann sind die ganzen Energieüberschüsse (0.35 pro Grad Celsius) wieder futsch.

          Dan geht der Spass von vorne los. Alles andere ist Statistik.

    • „dass flexible Kraftwerke in Zukunft vermehrt benötigt werden“
      ??? Wir brauchen steuerbare Grundlast-Kraftwerke, die in möglichst geringer Zahl zentral die Umwelt belasten.
      Die „flexiblen“ Anlagen (schöner Euphemismus) versauen die Natur flächendeckend. Sie sind nicht regulierbar und entbehren Synergieeffekten. Teurer nasturfeindlicher Unfug.

      • Die „flexiblen“ Kraftwerke sollen nicht regelbar sein? Und was macht Italien ohne Kern- und Kohlekraftwerke, nur mit flexiblen und somit regelbaren Kraftwerken?

          • Also kein Kernkraftwerk und eine wirklich marginale Menge an Kohlekraft. Wobei eben Steinkohle und Gas die am schnellsten regelbaren Kraftwerke sind. Damit sollte wirklich der Beweis erbracht sein, dass eine Stromversorgung ohne unflexible Grundlastkraftwerke möglich ist. Das sollte doch wirklich jeder verstehen können.

          • Na Herr Tarantik,
            mal wieder als Nebelkerzenwerfer unterwegs?
            Italien (Verbrauch 322TWh) war 2018 (Daten aus 2019 hab ich noch nicht) Netto-Stromimporteur.
            Ein Großteil davon kam aus Frankreich und der Schweiz.
            Somit stehen die italienischen KKW in F und CH.
            Erzeugung in I:
            Non renewable: 170TWh
            Renewable: 110TWh
            Import: 44TWh
            Quelle: https://tinyurl.com/weohpht auf Seite 2/3 und 14/15.
            Ein besonderes Bonbon für Sie:
            Einer „net generation capacity renewables of 56,6GW“ steht eine Produktion in 2018 von 110.000GWh gegenüber; Volllaststunden der EE in IT somit 1943h.
            Selbst das sonnenverwöhnte Italien hängt am Tropf der Stromimporte.
            Noch Fragen?

          • Ach, Herr Steger, bei Sonne und Wind sind die Vollaststunden doch sekundär, das einzige was wirklich zählt sind die Kosten pro KWh. Frankreich und die Schweiz sind dankbar, wenn sie ihren überschüssigen Strom irgendwie verscherbeln können, solange die uralten Kernkraftwerke noch einigermaßen funktionieren. Neue werden ja offensichtlich aus Kostengründen nicht mehr gebaut.

          • Herr Tarantik,
            Sie wissen aber schon, dass die Kosten der EE mit sinkenden Volllaststunden geradezu explodieren; wobei ja nicht nur die Erzeugungskosten sondern auch die der Regelenergie dazu zu zählen sind. Sie haben echt keine Ahnung…..

        • „Die „flexiblen“ Kraftwerke sollen nicht regelbar sein?“
          Das Netz ist nicht mehr regelbar mit etlichen dezentralen Öko-Kraftwerken. Die Senkung bestimmt den Energieinhalt des Netzes; der Toleranzbereich um 50Hz ist sehr eng. 2. Hauptsatz, wenn Sie verstehen, wovon ich schreibe.
          Die Italiener haben keine irrsinnige Energiewende wie wir in Merkelland; bei denen läuft alles stabil und vernünftig.

    • „Das mit dem Blackout wird auch langsam als never ending story erkannt.“

      Herr Tarantik, 2023 kommts drauf an. AKW raus, erste Kohlekraftwerken gehen vom Netz.

      Aber vielleicht schafft es unsere Oberste Heeresleitung, bis dahin die Industrie um 1/4 zu schrumpfen.

      • Dann wird es Zeit, sich um eine sinnvolle Verwertung der Stromspitzen zu kümmern (Sektorkopplung) und andererseits auf genügend Reservekraftwerke zu achten, so wie bisher halt auch immer.

        • Ahnungslos.
          Sie predigen immer wie billig die Erneuerbaren sind und wollen aber 100% Reservekraftwerke hinstellen.

          Nur darauf achten wird sie aber nicht bezahlen. Und wenn man eine ordentliche Grundlastversorgung hat, braucht man nicht so viel Reserve. Aber das verstehen sie eh nicht, da die Grundlast ja „Gottgewollt“ ist.

  5. Sehr geehrter Herr Stobbe,

    zunächst vielen Dank für Ihren Strom-Report-KW7.

    Mein Dank und Wertschätzung gilt auch den Netzbetreibern und Mitarbeitern der Gas/Öl/Kohle/Atom/Wasser-Kraftwerke, die es immer wieder schaffen, die Energieversorgung Deutschlands sicherzustellen.

    Der Energie-Chart vom 15.2.2020 ist ein Beweis von vielen, dass die sog. „Energie-Wende“ komplett gescheitert ist.

    Gescheitert deswegen, weil Solar/Wind nicht in der Lage sind, für einen vorher festgelegten Zeitraum, konstant Strom liefern zu können.

    Gas/Öl/Kohle/Atom/Wasser-Kraftwerke können das. Sie laufen und laufen und laufen..

    Und Solar/Wind? Je nach Wetter, Tageszeit, Bewölkung: volle Leistung oder fast keine Leistung, eine Sache von Minuten! Voll der Schrott, die „Erneuerbaren“. Sau-teuer verbunden mit NULL-Nutzen, das ist das Resultat der „Energie-Wende“ der sozialistischen Planwirtschaft von SED-2.0 (rot/rot/grün/schwarz), unterstützt durch die „Qualitätsmedien“.

    Und wer ist eigentlich der Haupt-Profiteur der Energiewende? Antwort: die Hochfinanz, die Superreichen! Dass sich die Altparteien nicht schämen, ihre Wähler so zum Ausplündern freizugeben? Das nenne ich Umverteilung von unten nach ganz weit oben.

    Super gemurkselt! Wie schaffen das! Die Zerstörung Deutschlands wird gelingen!

    • “ Altparteien nicht schämen, ihre Wähler so zum Ausplündern freizugeben?“
      Ähem, Politiker? Was erwarten Sie? Und dann die Jungaktivisten wie Vielflieger-Luisa oder Feuerland-Rackete. Denen ist es sch–egal, was die Plebs erdulden muß. Und das für nur einen Job, ein Amt, ein bißchen Profit oder Ruhm.
      Daher braucht ein funktionierendes System harte Kontrollen und harte Strafen für Amtskriminelle.

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