Bürger wehren sich: Der Windkraftausbau stagniert

Der Rotmilan, auch Königsweihe, ist DER deutsche Greifvogel, der hauptsächlich bei uns vorkommt. Ein typisches Windkraftopfer. Von Richard Crossley - The Crossley ID Guide Britain and Ireland, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29447711

von AR Göhring

Selbst die „Tagesschau“ muß zugeben, daß mittlerweile kaum noch Windräder neu gebaut werden. Die Ziele der ruinösen Energiewende können so nicht mehr erreicht werden. Als Grund wird vor allem der zunehmende Widerstand genervter oder naturliebender Bürger genannt.

Die Blockade durch klagende Anwohner bezieht sich natürlich ausschließlich auf die Anlagen an Land. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden nur 86 Windräder gebaut, gleichzeitig aber 51 alte und kleine Windmühlen stillgelegt. Der Netto-Zuwachs an Nennleistung betrug somit nur 231 Megawatt; der geringste Zuwachs seit Verabschiedung des EEG 2000. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zuwachs um 82% gesunken.

Es wird im besten Falle davon ausgegangen, daß 2019 nur 1.500 Megawatt erreicht werden können; 2014 bis 2017 waren es 4.500 MW per annum. Zur Verdeutlichung der Zahl: Eine Metropole wie Hamburg benötigt bis zu 1.700 Megawatt – allerdings tatsächliche Leistung, nicht nur theoretische Nennleistung.

Experten und Verbände erklären den Rückgang mit den vielen Klagen von Anwohnern und mit fehlenden Flächen. War der Baugrundmangel nicht absehbar, als die Energiewende 2011 vom Zaun gebrochen wurde? Natürlich war er das; wie vieles andere.

Konkret stecken Bauvorhaben mit einer Nennleistung von etwa 11.000 MW im Genehmigungsverfahren fest. Die Prozesse dauern bis zu fünf Jahre und kosten bis zu 100.000 Euro. Weitere Vorhaben mit 4.000 MW Nennleistung dürfen vorerst nicht durchgeführt werden, da sie zu nah am Funkfeuer der Flugsicherung stehen. Oha – wussten Sie, daß die Windräder nicht nur Vögel, Fledermäuse und Fluginsekten gefährden, sondern auch fliegende Menschen?

Pikanterweise sind die Kläger häufig nicht einfach nur Anwohner mit Krach- und Infraschall-Allergie, sondern Natur- und Artenschützer mit Sympathie für die deutsche Flugfauna. Klagen hier Grüne gegen die grüne Energiewende, oder EIKE lesende Heimatfreunde? Wahrscheinlich beides.

Nach dem Naturschutzgesetz ist es bekanntlich verboten, bedrohte Tierarten zu töten oder nur zu stören. Die Windkraft-Profiteure und die „Klimaretter“ ficht das natürlich nicht an, weil nach ihrer Verschwörungstheorie ja das ganze Klima vom bösen, weißen Industrie-Betreiber vernichtet werde und so alle Tiere mit über den Jordan gingen. Da muß man halt ein paar Arten wie den Rotmilan opfern.

Auf See gibt es naturgemäß keinen Widerstand von Bürgern, so daß im ersten Halbjahr 2019 planmäßig 42 Windräder mit 252 Megawatt errichtet wurden. Für die Möwen gibt es offenbar keine Lobby; die sind nicht gefährdet und man sieht sie auch nicht oft. Es bleibt dem Klimaskeptiker, zu erwähnen, daß die deutsche Industrie hauptsächlich im Süden zu finden ist. Hinzu kommt, daß, von Hamburg abgesehen, im deutschen Küstenbereich keine Siedlungs-Agglomerationen zu finden sind. Heißt, der Meeres-Windstrom muß mit sehr teuren Überland-Hochspannungsleitungen sehr weit ins Inland transportiert werden. Deutschland ist nicht Holland. Und wenn der Wind in der Nordsee zu stark bläst, muß abgeregelt oder exportiert werden, damit unsere Leitungen und Generatoren nicht durchbrennen.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte zum Thema bereits Branchenvertreter, Landespolitiker und Mitglieder von Bürgerinitiativen ins Haus geladen, ohne Ergebnis. Demnächst trifft sich dann das „Klimakabinett“, um ein Maßnahmenpaket zu beschließen, das derzeit in der GroKo noch umstritten ist. Man will dann klären, wie man noch mehr Flächen zu Windkraft-Zonen machen, und wie man die Verfahren beschleunigen kann.

Na, da werden sich die Anwohner und Naturschützer aber freuen, wenn die Regierung noch einfacher noch mehr Naturräume zum Abschuß frei gibt. Halali!

Die Welt sieht die ganze Affäre übrigens ein wenig kritischer als die Schreibaktivisten der Aktuellen Kamera 1. Zitat:

In einem „Aktionsplan“ spricht die Lobbyorganisation von einer „oft überzogenen, unverhältnismäßigen Auslegung des Artenschutzes“. Die gelte es schnellstens zu beenden: „Der Artenschutz muss im Einklang mit der Windenergie sachgerecht angewendet werden“, fordert der Verband. Und „sachgerecht“ heißt aus Sicht der Lobbyisten explizit: „Im Zweifel für die Windenergie.“

 

 

 

 

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7 Kommentare

  1. In vielen Ländern wird der Strom ständig abgeschalten.Warum nicht in Deutschland? Die überwiegende Mehrheit der Wähler haben sich dafür entschieden!Aber der Glaubenskrieg
    gilt nur für die anderen! Christen kennen das schon 2000 Jahre: Wasser predigen und
    selbst Wein Saufen!

  2. Die Germanies gefallen mir immer besser. Von Berufsprotestierern aufgewiegelt wird gegen jedwede Art der Energieerzeugung protestiert und geklagt (Strom kommt ja schließlich aus der Steckdose!!!). Glaubt der Autor ernsthaft, dieselben Bürger würden bei einem Kernkraftwerk in gleicher Nähe zu Jubelfeiern aufbrechen? Die Germanies haben Angst vor Allen und Jeden und da wird geklagt, was das Zeug hält, damit ja alles so bleibt, wie es ist. Jede Veränderung erfüllt die Germanies mit Angst und Panik – German Angst. Heinrich Heine hat das schon ganz richtig erkann – „Denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht.“

  3. Akzeptanzsteigerung der Windkraft: Welcher Mensch, der bei klarem Verstand ist, akzeptiert die Zerstörung seiner Gesundheit, die Vernichtung seiner Eigentumswerte und die Wegnahme seiner lebenswerten Heimat durch Windenergieanlagen?

  4. Kein Mensch, außer den Profiteuren dieser Schandmaschinen, braucht derartige den Menschen und die Natur zerstörende Technik. Irgendwie erinnern diese mich stets an das offensichtlich noch nicht beendete Mittelalter. Um mit Marx im Bilde zu bleiben: Kommt alles wieder, nur auf höherem Niveau. Nun gut, hoch genug ist dieser Quatsch ja. Mich interessiert in diesem Zusammenhang auch, wie die politischen Traumtänzer zukünftig Züge, LKW, Flugzeuge und Schiffe, von der ganzen 5G-Euphorie und KI mal ganz zu schweigen, mit ausschließlich dieser „Energietechnik“ am funktionieren halten wollen. Kommt dann die Bahn nur noch am Tage falls die Sonne scheint oder der Wind kräftig weht? Zufallsfahrplan? Naja, die üben ja schon. Von irgendwelcher Industrie brauche ich gar nicht schreiben, die wird ja bereits aus Deutschland vertrieben. Ist ja auch richtig, dann muß ja auch kein Arbeiter mehr pendeln. Mir fällt noch sehr viel mehr ein, es bedrückt mich jedoch so dermaßen, daß ich mir das alles verkneife. Wo sind wir eigentlich hingeraten?

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