Die Weltkirchenkonferenz der „Church of Global Warming“in Kattowitz

Dr. Axel Robert Göhring, Freier Journalist
Der Pressesprecher von EIKE, Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, reiste vor kurzem ins polnische Kattowitz zur Weltklimakonferenz COP24 (United Nations Framework Convention on Climate Change, 24th Conference of the Parties), um an einer Gegenveranstaltung des US-amerikanischen Thinktanks Heartland Institute teilzunehmen.

Jeder der Heartland-Sprecher und auch Lüdecke hielten dort einen Vortrag in einer „life-stream“ Austrahlung via Internet. Lüdecke hatte somit auch die Gelegenheit, die ihm bislang persönlich nicht bekannten Mitglieder dieses Instituts kennenzulernen, die sich als sehr nett und ungemein humorvoll erwiesen. Natürlich wurde auch die Gelegenheit genutzt, für einige Stunden die UN-Klimakonferenz zu besuchen. Eine offizielle Zulassung seitens der UN als „Acknowledgement of participant’s nomination, competitive enterprise institute, observer-NGO“ musste vorher per Internet beschafft werden – war problemlos.  In diesem Kurzinterview nun berichtete er mir von seinen Beobachtungen.

Die Konferenz von Heartlandwar eine Veranstaltung in einem Hotelraum räumlich außerhalb der COP24 und wurde in 37 Staaten übertragen. Diese Ausstrahlung fand offenbar starke Resonanz. Mehrere Anfragen an Lüdecke mit der Bitte um seinen Vortragstext und die Vortragsfolien sind als Folge dieser Life-Sendung aus dem Ausland gekommen.

Bemerkenswert fand der EIKE-Pressesprecher die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen der polnischen Polizei. Bei der Ankunft in seinem Hotel in Krakau, in dem augenfällig auch viele afrikanische Delegierten der UN-Konferenz untergebracht waren, wurden die Ausweise der Hotelgäste akribisch von zwei Polizeioffizieren mit Hilfe eines speziellen Prüfgeräts authentifiziert. Befürchtete man einen Anschlag auf staatliche Vertreter der afrikanischen Länder? Da viele Konferenzteilnehmer in Krakau nächtigten, gab es Busdienste nach Kattowitz und zurück. An jeder größeren Kreuzung oder Straßeneinmündung ab Kattowitz in Richtung Krakau parkierten Polizeiautos mit Blaulicht. Am Eingang des UN-Tagungsgebäudes ging es zu wie im Flughafen: Taschen wurden geröntgt und die Besucher mit dem Metalldetektor überprüft. Die Heartland-Organisatoren und Lüdecke, alle als Nichtregierungsorganisation angemeldet, erhielten dort schließlich ihre um den Hals zu hängenden Identifizierungsplaketten für das Gebäude. Offenbar wollte der Weltklimarat sich nicht die Blöße geben, Klima-Realisten und damit Kritiker der Konferenz abzuweisen.

Im Inneren des riesigen Kuppel-Komplexes der COP24 gab es auch mehrere Hunderte sehr kleiner offener Separées, in denen Firmen und Organisationen für ihre Produkte, Projekte und Beratungsdienste warben. Lüdecke sprach mit einigen von ihnen über ihr Anliegen, unter anderem mit einer Organisation, die „Eco-villages“ weltweit betreibt oder propagiert sowie mit einer in Deutschland tätigen Firma, die Landwirtschaftsinvestoren in Afrika berät. In allen Fällen hat Lüdecke den Eindruck gewonnen, dass diese Vertreter von den technischen Grundlagen ihrer Anliegen und insbesondere von der realen Klimaentwicklung keinen blassen Schimmer hatten und sich dafür auch nicht interessierten. Es ging nur um die Aktion selber. Nach sachlichen Gründen der Aktion zu fragen war geradezu unvorstellbar. Alle Gesprächspartner zeigten sich hier hilflos und konfus, aber stets freundlich und bei vielen gegenseitigen Scherzen stets gutgelaunt. Kurz, bei allen Ausstellern handelte es sich um reine PR-Vertreter. Die Repräsentantin der in Deutschland tätigen Firma, eine junge Dame so um die 25, sprach nicht einmal deutsch, nur Englisch. Sie bekam ratlose Kinderaugen bei der Frage, ob sie etwas Näheres über die Verbreitung, Ursachen, Dauern und Stärken der Dürren wüsste, deren Darstellungen so plakativ an den Wänden ihres Stands hingen oder ob sie zu diesen Problempunkten vielleicht Informationsflyer hätte.

Ausblendendendes Nichtwissen über die Klimafakten galt für alle Konferenzteilnehmer, mit denen sich Lüdecke unterhielt. Ein senegalesischer Wasserwirtschafts-Manager beispielsweise schien wirklich Ahnung von der Wasserwirtschaft zu haben, meinte aber, die Regenfälle in seinem Land hätten des menschgemachten Klimawandels wegen stetig abgenommen. Auf die erstaunte Nachfrage, wie er darauf komme, konnte er aber keine Quelle für seine Behauptung nennen. Auf die weitere Anmerkung, dass auch für sein Land die Daten der monatlichen Regenfälle (ab 1901 bis 2015) im Internet veröffentlicht und leicht zugänglich seien, reagierte er mit höflichem Nichtverstehen. Wie kann man nach so etwas überhaupt fragen! Die Behauptung des netten Senegalesen sei natürlich falsch gewesen. Eine langfristige Tendenz von abnehmendem Regen in Senegal ist nicht auszumachen. Über Zeitspannen von ein paar Jahren schwankt natürlich die Jahresregenmenge wie ein Lämmerschwanz, das sei aber auch schon alles – so gemäß der später vorgenommenen Überprüfung der numerischen Regenreihe von Senegal durch Lüdecke.

Es ergab sich insgesamt der Eindruck, dass hier viele staatliche und privatwirtschaftliche Vertreter zur COP24 angereist waren, die an die Fördertöpfe der UN heranwollten, ohne wirklich vom Klimageschehen betroffen zu sein oder auch nur die geringste Ahnung von ihm und seinen realen Auswirkungen zu haben. Die zahlreichen unmittelbar sichtbaren Konferenzbesucher waren weit überwiegend unter 30 Jahren alt und davon wieder der größere Anteil Frauen. Ferner konnte man den Eindruck gewinnen, dass etwa die Hälfte aller Besucher nicht-weiße Vertreter aus nicht-westlichen Ländern waren. Auf die Klimakonferenz von Kattowitz kamen offensichtlich kaum naturwissenschaftliche, biologische oder ökonomische Experten, sondern vielmehr junge ahnungslose Leute und vor allem das globale Juste Milieu von technikfernen Intellektuellen sowie Oberschichtler und Politiker. Letztere wissen offenbar sehr gut Bescheid, wie man durch die „richtigen“ Kontakte und die religiösen Überzeugungen der Church of Global Warmingan an die Gelder der Industrienationen herankommt.

Fazit: Eine große religiöse Bewegung zur Rettung der Welt verfehlt nicht ihre Wirkung auf die zerebralen Zentren von Empathie und Aktionismus. Erst die Aufklärung hatte damit aufgeräumt, indem sie Rationalität, naturwissenschaftliche Erkenntnis und Bevorzugung von Fakten dagegen setzte. Beim Klimaschutz erleben wir wieder die Rückwendung zum Mittelalter. Die Facetten, wie Verfolgung von Nichtgläubigen und Profit der Abgebrühten, die den Schwindel für ihren eigenen Vorteil zu nutzen wissen, sind die alten geblieben.

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16 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Guthmann,

    „… Und weiter!?“ –  und weiter, dass der Eindruck bestätigt wird, hier wollen vor allem die „Nicht-Westlichen“ an die großen Geldtöpfe kommen.

    Nicht wahr, das haben Sie auch gedacht?

  2. Nachtrag zur Weltklimakonferenz: Die Handlanger der Scharlatane waren unter sich und machten wieder mal viel Lärm um nichts.

    Der einfache Sachverhalt, der der kollektiven Wahnvorstellung von der Existenz eines atmosphärischen Treibhauseffekts entgegensteht, kann auch kurz und leicht verständlich    so formuliert werden:

    Frage an Radio Eriwan: „Stimmt es, daß der atmosphärische Treibhauseffekt in der Natur noch nie beobachtet werden konnte?“

    Antwort von Radio Eriwan: „Im Prinzip ja. Dafür ist er auf den selbstgemalten schematischen Darstellungen der Phantomwissenschaft Klimaforschung ganz deutlich zu erkennen.“

    Nur in diesem Sinne ist der Klimawandel tatsächlich menschengemacht.

    Für Leser mit Sinn für Sarkasmus und Polemik: http://www.klimaschutzlüge.de

    Norbert Staude

     

     

  3. Vielen Dank für diese Schilderung. Leider ist das Fazit schwach. Erst die Aufklärung hat den heute zu beobachtenden „Adam-Effekt“ ausgelöst, der die Selbstüberschätzung des Menschen („Ich kann Klima!“) zum Ausdruck bringt. Die Kirche hat immer betont, daß „Verstand“ und „Glaube“ zusammengehören. Wer das anzweifelt, möge sich die Universitätsgründungen, die durch die Kirche erfolgten, ansehen. Und wann bitte hat die Kirche im Mittelalter Heiden systematisch verfolgt? Vielleicht, um sie zu missionieren, aber das auch ohne Zwang. Wie so oft, darf man hier nicht „Staat“ und „Kirche“ gleichsetzten. Fazit: Bitte keine oberflächlichen und anti-religiösen statements. Ihr wollt doch nicht enden wie ein Klima-Ideologe, oder? 😉

      • Bitte erst informieren. Es gibt ausreichend Literatur dazu. Hexenverfolgungen waren vor allem ein deutsches Thema und wurden von Rom abgelehnt. Produzieren Sie keine heiße Luft  ~ das könnte das Klima verändern 😉

    • So halb stimme ich zu. Die römische Kirche hat (früher) tatsächlich die Wissenschaft gefördert und Unis mit-betrieben.
      Mal abgesehen von unserer aufgeklärten Kirche aber ist jegliche Religion im Prinzip wissenschaftsfeindlich, weil sie die Konkurrenz fürchtet. Und Sachen wie Klimakatastrophe sind religiös.

      • Erlauben Sie mir kurz zu antworten. Kurz, weil es hier ja eigentlich um die Klimakonferenz geht. Ich stimme Ihnen zu: Die Selbstüberschätzung des Menschen bezogen auf die Klimaentwicklung hat sich zu einer „Anbetung eines Götzen“ entwickelt. Ich nenne es den „Adam-Effekt“.  Der moderne Mensch ist ja derart aufgeklärt, daß er Gott nicht mehr benötigt. Er hält sich für Gott und glaubt daher auch, daß er das Klima beeinflussen kann, etc. Zum zweioten Punkt kann ich Ihnen versichern, daß die katholische Kirche die Wissenschaft nicht fürchtet. Viele Naturwissenschaftler glauben an Gott, weil sie ihre Grenzen spüren. Wenn die Kirche die Wissenschaft als Konkurrenz fürchtet, warum war dann der Atheist Stephen Hawking seit 1986 Mitglied der päpstlichen Akademie der Wissenschaften, mmhh?

        https://www.dw.com/de/papst-empf%C3%A4ngt-astrophysiker-hawking/a-36556909

        Wir Katholiken (Christen generell) fürchten uns nicht vor Menschen (Ehefrauen ausgenommen 😉 Wir sind (oder sollten) bemüht sein, in der Nachfolge Christi zu leben. Die größte Feind sind wir uns selber. Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Lektüre des apostolischen Glaubensbekenntnisses, das sagt viel über uns aus. Gesegnete Weihnachten!

         

        • Ich bin Atheist, aber mich wundert schon lange, daß die Kirche nicht die Wahrung der Schöpfung anmahnt. Wenn der Papst sich derart der Klimareligion anschließt, hat sich die Kirche nun doch dem Mainstream, d.h. der weltlichen Macht untergeordnet, um teilzuhaben am Reichtum der Machthaber.

           

          • In der Tat ist es sehr bedauerlich, daß der heilige Vater die falschen Berater hat, z.b. Herrn Schellnhuber. Die gesamte Kirche besteht jedoch aus der „wandernden Kirche“ (die noch auf der Erde leben), der „leidenden Kirche“ (Fegefeuer“) und die Heiligen im Himmel (die es quasi geschafft haben). Als Atheist werden Sie jetzt schmunzeln, aber so ist nun einmal unser Glaube. Die Kirche ist also wesentlich größer, als der rein sichtbare Teil (zum Glück). Mir sind jedoch auch eine ganze Reihe Christen bekannt, den den Götzen „menschgemachter Klimawandel“ nicht anbeten. Aber es ist schon wahr, der Einfluß dieses Irrglaubens ist schon stark. Bleiben wir voller Hoffnung: Zumindest kennen Sie nun mindestens einen Katholiken, der diesem Irrglauben nicht folgt, gell 😉

        • Adam-Effekt klingt gut. Aber ist die Gottlosigkeit ein Grund, sich selbst als Gott zu sehen? Römische Kaiser und Pharaonen erkannten Götter an und sahen sich als Kollegen.
          Und früher einige asoziale Päpste wie Alexander VI- kein Atheist, aber machttrunken. So wie Schellnhuber, der KLimapapst. („Über mir kommt nur noch Gott“)

          • Gottlosigkeit ist m.E. eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um sich selber auf eine Stufe mit Gott zu stellen. Nicht alle Atheisten sind größenwahnsinnig. Andererseits wird es keinen echten Christen geben, der von sich sagen wird, er sei Gott gleichwertig. Die heutige Gottlosigkeit birgt eben die Gefahr, daß Menschen sich überschätzen. Es entsteht eine Leere, die man mit sich selber füllt. Daher – und natürlich aus wirtschaftlichen Gründen – betet man, vielleicht ohne es zu wissen, einen Götzen an. Davon gibt es ja noch viele andere, aber hier geht es nun einmal um das Klima 😉

  4. „Offenbar wollte der Weltklimarat sich nicht die Blöße geben, Klima-Realisten und damit Kritiker der Konferenz abzuweisen.“

    Der Umgang mit Kritikern ist schon mal ein Unterschied zur EIKE/Heartland-Konferenz. Dort gab man sich die Blöße und wirkte hinterher unzufrieden damit, wie die Steilvorlage medial verwertet wurde.

  5. „Ferner konnte man den Eindruck gewinnen, dass etwa die Hälfte aller Besucher nicht-weiße Vertreter aus nicht-westlichen Ländern waren.“

    Und weiter!?

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