IPCC erreicht Glaubwür­digkeit Null!

Der neue IPCC-Bericht: geschrieben in Wolkenkuckucksheim! Bild: dagmar zechel / pixelio.de

Barry Brill
Das IPCC weiß nur zu genau, dass eine Halbierung der CO2-Emissionen innerhalb von 12 Jahren unmöglich, ökonomisch unbezahlbar und klimatisch völlig unnötig ist.
Dem jüngst veröffentlichte IPCC SR15-Report zufolge erreicht die globale Erwärmung zwischen 2030 und 2050 1,5°C, was Aussterben von Spezies, Wetterextreme und Risiken bzgl. Nahrungsmittelversorgung, Gesundheit und Wachstum mit sich bringen würde. Wenn wir dies vermeiden wollen, müssen die Gesamt-CO2-Emissionen vom Niveau des Jahres 2010 bis zum Jahr 2030 um 45% abnehmen, gefolgt von weitgehender Eliminierung. Allein die erforderlichen Investitionen bzgl. Energie werden sich auf 2,4 Billionen Dollar pro Jahr belaufen.
Ist das möglich?

Mit Stand im Jahre 2015, welches sich nicht wesentlich vom Jahr 2010 unterscheidet, stammte über die Hälfte der Gesamt-CO2-Emissionen des Planeten aus nur drei Ländern:

Sowohl China als auch Indien haben eindeutig klargestellt, dass die dringendsten Bedürfnisse ihrer Völker jede Möglichkeit einer Beteiligung an Emissions-Reduktionen im Zuge des Pariser Klimaabkommens vor dem Jahr 2030 ausschließen. Stattdessen wird erwartet, dass China sein Emissionsniveau um 50% bis 100% steigern wird, während die International Energy Agency vorhersagte, dass Indien seine Emissionen im Zeitraum 2010 bis 2030 verdreifachen wird.

Falls Indien und China allein im Jahre 2030 23,31 GT freisetzen würden – etwa 65% der jetzigen Gesamt-Emissionen – ist das vom IPCC vorgegebene Ziel einer globalen Reduktion um 45% eindeutig unmöglich. Selbst wenn alle anderen 195 Mitglieder des UNFCCC (einschließlich der USA) irgendwie alle ihre CO2-Emissionen bis 2030 eliminieren könnten, würden immer noch viel weniger Reduktionen erreicht als die globale Abnahme verlangen würde.

Aber es kommt noch schlimmer. Die USA haben das Paris-Abkommen vollständig zurückgewiesen. Gestattet man den USA Emissionen von 5 GT im Jahre 2030 bedeutet das, dass die übrigen 194 Länder ihre Emissionen um 134% reduzieren müssten. Klar, dass es dazu nicht kommen kann.

Im SR15 wird berechnet, dass gegenwärtige nicht bindende Vereinbarungen unter dem Paris-Abkommen zu einer Erwärmung um mehr als 3°C führen würden. Diese Ziele sollen Treibhausgas-Emissionen im Jahre 2030 auf weniger als 58 GT CO2-Äquivalent drücken – eine Zunahme um fast 30% im Vergleich mit dem Niveau von 2014. Aber schon das erweist sich als viel zu ambitioniert, und nur sehr wenige Länder versuchen überhaupt erst, diese Ziele anzustreben.

Trotz der Tatsache, dass die Regierungen der Welt schon verkündet haben, dass selbst ihre intensivsten kollektiven Bemühungen nicht mehr erreichen können als einen Anstieg auf 46 GT CO2-Äquivalent, verlangt das IPCC eine Reduktion auf weniger als 30 GT CO2-Äquivalent. Ein solches Luftschloss kann nicht durch noch größere Anstrengungen erreicht werden und kann nur zu hilflosem Zusammenschlagen der Hände über dem Kopf führen.

Die Forderungen des IPCC sind verwegener als selbst das ambitionierteste, von der IEA in seinem World Energy Outlook 2017 ausgegebene Szenario. Grund hierfür ist, dass im SR15 nur jene modellierten Wege herangezogen werden, die vorstellbar zu 1,5°C führen, aber nicht Szenarien dessen, was überhaupt in der realen Welt möglich ist.

Man betrachte nur einmal die Ungeheuerlichkeit der 1,5°C-Phantasterei. Kohle, welche derzeit 37% der Weltenergie deckt, muss innerhalb von 11 Jahren komplett eliminiert werden. Aber der WEO17-Report stellt fest, dass Kohle weiterhin einen Anteil von 20% über die nächsten 20 Jahre behalten wird. Außerdem heißt es darin, dass CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Öl im Transportwesen fast jenes Niveau erreichen würden, welches bis 2040 von Kohlekraftwerken ausgeht. Die IEA vermutet, dass ein Anstieg der Emissionen um 20% durch zunehmenden Luftverkehr und Hochsee-Schifffahrt bis 2040 die Emissions-Reduktionen der 280 Millionen Elektroautos weit überkompensieren wird (erwartet werden global bis zum Jahr 2040 2 Milliarden derartige Fahrzeuge).

Ein anderer IEA-Report vor einigen Tagen kam zu dem Ergebnis, dass Petrochemikalien der Haupt-Verbraucher des globalen Öls und für die Zunahme des Ölverbrauchs um ein Drittel bis 2030 verantwortlich sein werden (und um fast 50% bis 2050) – noch vor Lastwagen, Luftverkehr und Transportwesen.

Um das 2°C-Ziel zu erreichen, müsste die Abnahme bis zum Jahr 2030 20% betragen und um 2075 Null erreichen.

Ist das bezahlbar?

Die vom IPCC modellierten Wege zeigen, dass 2,4 Billionen Dollar investiert werden müssen in neue saubere Energie bis 2035 – jedes Jahr! Dazu merkt Bloomberg an, dass dies eine Steigerung der Investitionen in erneuerbare Energie in Höhe von 333,5 Milliarden Dollar im Jahre 2017 um das Siebenfache bedeutet. Das ist eine gesamtwirtschaftliche Investition von 48 Billionen Dollar. Die Zinsen allein (vielleicht 5% p.a.) würde 200 Billionen Dollar pro Monat ausmachen – das ist mehr als die ganze Welt derzeit für Bildung und Umweltschutz zusammen aufbringt.

Der Bericht sagt, dass „das Informationsmaterial der Gesamtkosten bzgl. Abschwächung von 1,5°C begrenzt ist und in dem Report nicht berücksichtigt worden ist“. Andere haben massive zusätzliche Ausgaben bzgl. Energie-Effizienz, Stromleitungen und Speicherung, CCS und andere Verfahren zur Kohlendioxid-Entfernung berechnet. Aber selbst mit diesen Schätzungen wird nicht versucht, einen Preis abzuschätzen für die „beispiellosen Änderungen sämtlicher gesellschaftlichen Aspekte“, welche das IPCC verlangt.

Man stelle sich einmal vor, nur ein Bruchteil dieser massiven Gelder würde stattdessen in Anpassung an das Klima investiert. Oder in Forschungen für Zukunfts-Technologien. Oder in die Bekämpfung von Armut.

Der Nobelpreisträger William Nordhaus verwendet komplexe Modelle, um Kosten und Nutzen zur Erreichung von Klimazielen zu taxieren. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das optimierte Ergebnis ein Anstieg um 3,5°C bis zum Jahr 2100 wäre. Björn Lomborg sagt dazu:

Eine noch stärkere Reduktion des Temperaturanstiegs würde höhere Kosten als Vorteile verursachen, was der Welt potentiell einen Verlust von 50 Billionen Dollar bescheren könnte“

Ist das notwendig?

Dr. Judith Curry schreibt:

Auf dem Festland sind wir bereits über diese 1,5°C hinausgekommen, falls man es mit dem Jahr 1890 vergleicht. Um das Jahr 1820 war es über 2°C kühler“.

Alle vom IPCC gelisteten Risiken treten auf dem Festland auf, falls die Temperatur um mehr als 1,5°C über das vorindustrielle Niveau steigt. Sogar der Anstieg des Meeresspiegels wird durch Abschmelzen auf dem Festland getrieben. Und obwohl mit „vorindustriell“ per definitionem das Jahr 1750 gemeint ist, wird die Grundlinie der Temperatur bereits von 1850 bis 1900 festgelegt.

Willis Eschenbach stellt dazu unmissverständlich fest:

Wir haben das Experiment durchgeführt. Die Temperatur ist bereits um 2°C gestiegen – und das hat überall große Vorteile mit sich gebracht. Warum also sollte man hinsichtlich eines geringeren Anstiegs um 1,5°C hyperventilieren?“

Warum also hat das IPCC diesen jede Glaubwürdigkeit zerschlagenden Bericht veröffentlicht? Ein Bericht, der von 91 Wissenschaftlern aus 41 Ländern unter Hinzuziehung von über 6000 begutachteten Studien geschrieben worden ist?

Von anderen Entwicklungsländern, darunter Iran, Indonesien, Mexiko, die Türkei und Vietnam wird erwartet, dass sie ihre Emissionen bis 2030 signifikant steigern werden. Auch hinsichtlich des internationalen Transportwesens (o,6 GT) und der Luftfahrt (0,5GT) wird ein starker Anstieg erwartet.

Am anderen Ende der Skala stehen 47 weniger entwickelte Länder, welchen unter dem UNFCCC „spezielle Aufmerksamkeit zuteil wird aufgrund ihrer begrenzten Kapazität, auf den Klimawandel zu reagieren“. Nur von Annex II countries (OECD-Mitglieder) wird erwartet, dass sie Maßnahmen zu Emissions-Reduktionen ergreifen können.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/10/14/ipcc-achieves-net-zero-credibility/

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5 Kommentare

  1. Ach ja vergessen……………

    Wie wir es auch drehen, es gibt nur eine Lösung für nahezu alles.

    Die Menschen müssen weniger werden.

    Europa hat das ja im Griff, nur leider füllen unsere Politiker die sich lichtenden Reihen mit Kulturfremden Muslimen auf, was in mehrfacher Hinsicht jede Lösung der Probleme wirksam verhindern wird.

    Erstens werden die sich hier noch lange extrem vermehren und zweitens dabei unsere Wissenschaft und Wissenskultur stagnieren, ja vielleicht sogar verschwinden lassen.

    Ich als Kind eines Bauern, wenn ich als Junge sah wie man eine schöne grüne flache Wiese überbaute, da hat mich das immer beschäftigt, denn Land war für mich vor allem dazu da um Nahrungsmittel zu produzieren. Für mich gab es nichts vornehmeres.

    Aber gerade das schöne Land wurde oft eingezohnt und überbaut.

    Allein, es ist seitdem alles noch viel schneller vorangeschritten, obwohl wir Schweizer eigentlich weniger wurden.

    Seit den Initiativen des James Schwarzenbach war ich mir des Problems bewusst, obwohl ich damals noch viel zu klein war um abstimmen zu dürfen.

    —————————————–

    Nochmals, es ist nicht ein Problem der Technik, sondern der Masse.

    • Die Erderwärmung von 3° auf 1.5° innert Jahren zu reduzieren ist doch Quatsch. Das  heisst  doch, dass die Erderwärmung IMMER noch zunimmt … damit wird doch die Klimaerwärmung nur um 10’000 Jahre hinausgeschoben … In erdgeschichtlicher Zeit  ein Mückenschiss.

  2. Der Gründungsauftrag des IPCC ist es, die Schuld des CO2 (des Menschen) an der letzten Erwärmungsphase zu beweisen. Das Verständnis des Klimasystems steht gar nicht zur Debatte. Es wird nur versucht, es in passender Weise zu verstehen. Wissenschaftliche Glaubwürdigkeit kann so gar nicht entstehen. Dieser Beweis steht bis heute aus, was unsere grünlinken Eliten aber nicht stört, in endloser Folge zu behaupten, das sei alles absolut 10000%ig sicher und damit ihre Zerstörerischen Maßnahmen rechtfertigen und das Volk bejubelt es oder nimmt es hin. Das IPCC räumt weiterhin zähneknirschend ein, dass bis jetzt keine Häufung von Wetterextremen zu beobachten ist, auch das sehen unsere Eliten komplett anders. Sie sind schon viel weiter! Ein Grüner Politiker meinte vor ca. 1 Monat, dass CO2 die Atmosphäre zerstören würde. Auf eine Nachfrage der AfD blieb er arrogant und selbstherrlich dabei, man könne das alles in Schulbüchern nachlesen, das sollte er mal belegen müssen. In Schulbüchern wird, wie von Rainer Hoffmann sehr klar gezeigt, dass die Erde noch gar keine „gefährliche“ Temperatur hat.

  3. Hat sich denn mal jemand die Klimaszenarien des IPCC genauer angesehen? Diese basieren auf der Annahme wonach CO2 Senken als solche nicht existieren würden. Stattdessen würde sich die CO2 Konzentration in der Atmosphäre nur dadurch verzögert erhöhen, weil andere CO2 Speicher hinterher hinken und allmählich voll laufen. Von dort würde es dann praktisch ad infinitum wieder re-emittiert und somit ständig im Kreislauf bleiben.

    Man sieht das sehr schön am Beispiel des Szenarios „RCP3“, wenn man nebst den unterstellten CO2 Emissionen und der ausgewiesenen athmosphärischen CO2 Konzentration auch noch (unschwer) die CO2 Senken berechnet.

    http://i736.photobucket.com/albums/xx10/Oliver25/rcp3.png

    Man sieht sehr schön wie die CO2 Senken sofort nachlassen, sobald die CO2 Emissionen fallen, trotz steigender CO2 Konzentrationen. Gegen Ende des Jahrhunderts hätten sie, trotz praktisch konstanter CO2 Konzentrationen, ihre Wirkung weitgehend verloren um dann später, um 2130 herum, gar negativ zu werden (nicht mehr im Chart zu sehen).

    Bei solchen Annahmen kann das CO2 eigentlich immer nur Ansteigen, niemals sinken. Was jetzt erdgeschichtlich die Frage aufwirft, wie es denn in der Vergangenheit genau andersrum sein konnte.

  4. Au weia…………..

    Zitat :

    Die IEA vermutet, dass ein Anstieg der Emissionen um 20% durch zunehmenden Luftverkehr und Hochsee-Schifffahrt bis 2040 die Emissions-Reduktionen der 280 Millionen Elektroautos weit überkompensieren wird (erwartet werden global bis zum Jahr 2040 2 Milliarden derartige Fahrzeuge).

    ——————————————————–

    Nun ja, in der Schweizer Weltwoche hat man sich darüber auch mal Gedanken gemacht.

    Und man ist zum Schluss gekommen das die Ressourcen an „seltenen *Erden“ nur für ca. 1.6 Milliarden Autobatterien ausreichen werden.

    1.6 Milliarden werden es aber nur wenn wir die Bauhandwerker und Handy Batterien abschaffen, denn sonst verbrauchen die wohl die hälfte der seltenen Erden für sich.

    Bleiben also gegen 1 Milliarde Autos die wir mit Batterien ausrüsten können.

    Natürlich können noch Vorkommen entdeckt werden, aber unsere Erde wurde schon ziemlich gut erforscht, was das angeht. Wirklich fulminante Vorkommen werden kaum noch gefunden werden können.

    Zudem haben sich die seltenen Erden bereits stark verteuert, was wenn wir dann sehr unergiebige Vorkommen ausbeuten müssen ?

    Kostet eine Tesla Ersatzbatterie anstatt satten 44ooo dann unglaubliche 100ooo Franken ?

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