90 Millionen US-Dollar für eine Tesla-Batterie in Süd-Australien, 28.224 Milliarden EUR dafür in Deutschland

Die Zukunft? Wohl eher nicht! Bild: Jan Claus / pixelio.de

Helmut Kuntz
So viel würde ein Akkuspeicher mit realistisch, benötigten 14 Tage Speichervolumen (bei halber Füllmenge) für Deutschland kosten, wenn mit den Kosten von Elon Musks generösem Akkuspeicher-„Geschenk“ für Australien gerechnet wird.

Visionäre sind immer willkommen

E. Musk war vor einiger Zeit beim Retten der Welt sehr generös und machte dazu ein großartiges „Speichergeschenk“ an Australien, welches einem mit Deutschland vergleichbarem Öko-Energiewahn frönt, in der Umsetzung jedoch bereits weiter ist und es dadurch sein Energiesystem schon heute „an die Wand gefahren“ hat:
EIKE 30. Juli 2017: Der Visionär E. Musk (Tesla) rettet Südostaustralien für 32 Sekunden vor dem Blackout

Unsere Qualitätsmedien berichteten natürlich etwas anders darüber. Wobei „Bericht“ falsch ist, denn es wurde wie üblich, unisono eine Meldung des „Wahrheitsinstituts“ dpa weitergeleitet:
SPIEGEL ONLINE 01.12.2017: Tesla nimmt weltgrößte Batterie in Betrieb
Manager Magazin
01.12.2017: Lithium-Ionen-SpeicherTesla nimmt in Australien weltgrößten Akku in Betrieb
Auch bekannte Fachperson*innen für Klima und Energie waren davon begeistert, denn so eine Tat wird Leuchtturmcharakter für deutschlands (kommende) Energie-Probleme haben:
Klimaretter.Info, 15. Juli 2017: Teslas Riesenbatterie: Topp, die Wette gilt
Tesla-Chef Elon Musk ist nun offiziell eine Wette mit Südaustralien eingegangen: In 100 Tagen will er dort die weltgrößte Batterie aufbauen – dauert es länger, kriegt der australische Bundesstaat den millionenschweren Stromspeicher geschenkt.
… Jetzt will er für die südaustralische Regierung die weltgrößte Batterie mit einer Kapazität von 129 Megawattstunden bauen – in 100 Tagen.
Klimaretter.Info[2] … Australien, speziell Südaustralien, litt unter großflächigen Stromausfällen, weil die Klimaanlagen des Landes durch den besonders heißen australischen Sommer stark hochgefahren waren und das Stromnetz überlasteten. Rund 90.000 Haushalte saßen im Dunkeln, die Industrie durfte nur noch eingeschränkt arbeiten.

Nur doppelt so teuer wie versprochen

Inzwischen liegen über dieses Projekt die fehlenden Daten zu den Kosten vor [2] und es lohnt sich, diese anzusehen.
Einmal hat das Projekt nicht nur die angesagten, „50 Millionen Dollar oder mehr“ gekostet [3], sondern landete bei 90 Millionen US-Dollar [3], zusätzlich kostet es pro Jahr noch zwischen 4 … 5 Millionen Dollar Betriebskosten.
Nun kennt man das von öffentlichen Projekten auch bei uns als Normalfall und wäre damit keine Erwähnung wert.
Interessant wird es erst, wenn man diese hochgelobte Speicher“Lösung“ auf deutsche Verhältnisse überträgt.

Die Speicherlösung ist kein Problem – nur unbezahlbar

Für unsere Politiker ist das Speicherproblem längst gelöst:
Onetz 25.05.2018: Ein Speicher für die Zukunft
… Der neue Batteriespeicher der Kraftwerksgruppe Pfreimd öffnet das Tor für das Stromsystem der Zukunft. Mit einem Knopfdruck nimmt ihn Bayerns Energie- und Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer in Betrieb.

Leider ist auch dieser Staatssekretär der CSU (Studium der Politik- und Sozialwissenschaften) einer von denen, bei welchen man irgendwie den Verdacht nicht los wird, dass sie entweder außer von Politik keine Ahnung haben, oder falls unvermutet doch, sie etwas verheimlichen.

Denn das Nachrechnen der „Speicherlösung der Zukunft“, ausgeweitet auf den Bedarf Deutschlands auf Basis der Kosten des angeblich so billigen Tesla-Batteriespeichers, ergibt eine Investitionssumme, die vor dem „Tor der Zukunft“ erschauern lässt:

Tabelle der Akkuspeicherkosten auf Basis des australischen TESLA-Akkuprojektes. Basis: Tesla-Speichervolumen: 129 MWh

Mögen Akkus in Zukunft noch etwas billiger werden. Aber die orientierenden Kostenvolumen von 28 Billionen EUR zur Ersterrichtung von ausreichend Akkuspeicher und zusätzlich 627 Milliarden EUR jährliche Betriebs- und Akku-Austauschkosten bringt vielleicht machen realistisch Veranlagten ins Grübeln.

Kein Wunder, dass ganz wichtige Energiefachpersonen deshalb darauf hinweisen, dass es viel vorteilhafter ist, erst einmal gar nicht daran zu denken, sondern zuerst unser bewährtes Energiesystem vollständig kaputt zu machen. Danach ist die Not bestimmt so groß, dass niemand mehr über Kosten reden wird:
Klimaretter.Info: [3]Quaschning sieht solche Großprojekte aber nicht als Bedingung für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren: „Es wird gern vorgeschoben, dass große Projekte wie der Netz- oder Speicherausbau erstmal fertig sein müssen, bevor die Energiewende losgehen kann“, kritisiert er.
Fragt man Quaschning, sind Netze und Speicher sogar der letzte Schritt. Der erste heiße Kohleausstieg – und der ist in Australien noch nicht weit fortgeschritten.

Leider wurde dieser Vorschlag: Wenn du viele Probleme hast, schaffe ein großes und die vielen kleinen verschwinden von alleine, von unserer Politik inzwischen vollständig als richtungsweisender Lösungsansatz übernommen.
Allerdings hat man bei manchen den Eindruck, dass sie einiges nicht richtig verstanden haben:
Deutschlandfunk, Sendung vom 21.01.2018: Annalena Baerbock im Gespräch mit Barbara Schmidt-Mattern
… Das ist vollkommen klar. An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet. Ich habe irgendwie keine wirkliche Lust, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren. Die Bundesnetzagentur, das Bundeswirtschaftsministerium war mit dabei in den Sondierungsgesprächen, als Experten geladen, haben das durchgerechnet. Das ist machbar …
Wer so fest von seinem Wissen überzeugt ist, diskutiert natürlich nur noch mit Fachpersonen, die dem eigenen vorbehaltlos zustimmen. Das macht Herr Schellnhuber vom PIK:
Klimaretter.Info: Münchner Klimaherbst 2015
Hans Joachim Schellnhuber … Dort habe ihm eine Phalanx „älterer Herren“, die sich allesamt als Klimaskeptiker entpuppten, gegenüber gesessen, die ihn mit völlig unhaltbaren, längst widerlegten Thesen konfrontiert habe. Zeitverschwendung für jemand wie Schellnhuber, der zwecks Weltrettung von Termin zu Termin, von Auftritt zu Auftritt jettet. Der Ärger über die unbotmäßigen Fragensteller war dem Wissenschaftler auch heute noch anzumerken.
An diesem Abend freilich sprach er zu einem Publikum, das ihm förmlich an den Lippen hing
.
Warum soll ihm das eine ausgewiesene „Wissensgröße“ der GRÜNEN nicht nachmachen. Diskussionen mit unabhängigen Fachpersonen, deren Karriere nicht von (der Zustimmung zu) politischen Vorgaben abhängig sind, hat man schlichtweg nicht mehr nötig und sie „fressen“ auch nur etwas von der zur Weltrettung auch bei GRÜNEN überwichtigen Zeit.

Wie könnte man Deutschland noch vor solcher Intelligenz retten?

Man soll aber nicht immer nur auf die GRÜNEN und „kleine Leute“, wie Staatssekretäre der (künftigen) Splitterpartei CSU eindreschen, in der hohen Politik sind die selbsternannten Fachpersonen nicht besser:
SVZ.de
16. September 2014: Riesenakku fürs Stromnetz
… Batteriespeicher wie der in Schwerin seien ein „wichtiger Schritt nach vorn für die erneuerbaren Energien und eine wichtige Voraussetzung, um sich Schritt für Schritt von Kohle und Gas verabschieden zu können“, erklärte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) gestern. Für Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ist das Werk indes der Einstieg in intelligente Lösungen auf dem Erneuerbaren-Energien-Markt, die „betriebswirtschaftlich und ohne Dauersubventionen am Markt erfolgreich betrieben“ werden können: „Die Energiewende muss gelingen, ohne dass sie permanent neue Kostensteigerungen auslöst.“ Bei der Entwicklung von Speichertechnologien müsse auf die „Kosteneffizienz Augenmerk gelegt werden“. Mecklenburg-Vorpommern zeige indes, wie die Energiewende funktionieren könne, sagte Gabriel …

Wohl nur, sofern sich Geschichte wiederholt

Australien ist nicht nur beim Ökostromausbau und den daraus folgenden Problemen Deutschland weit voraus, es hat auch schon einen Regierungswechsel hinter sich. Und auf einmal sieht die Betrachtung dort anders aus:
Ruhrkultour: [2] “chaotisch und überteuert”
… Keane erinnert an das Versprechen Elon Musks, die Batterie innerhalb von 100 Tagen zu bauen. Musk habe es während eines heute berühmten Twitter-Austauschs mit dem Unternehmer Mike Cannon-Brookes gegeben.
Die Kosten des Projekts haben den Zorn der Regierung Süd-Australiens auf sich gezogen, sagt Keane. Sie beschuldige ihren Vorgänger, eine “eilige, chaotische und teure Lösung für das Energieprobleme in Südaustralien” betrieben zu haben. 

Quellen

[1] SPIEGEL ONLINE 01.12.2017: Tesla nimmt weltgrößte Batterie in Betrieb

[2] Ruhrkultour September 27, 2018: 90 Millionen US-Dollar Für Tesla-Batterien In Süd-Australien

[3] Klimaretter.Info, 15. Juli 2017: Teslas Riesenbatterie: Topp, die Wette gilt

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48 Kommentare

  1. Mich würden einmal wirklich belastbare Aussagen zu den Kosten von Lithiumionenakkus interessieren – derzeit und progonstiziert für die Zukunft. Das was man so liest (egal ob Statista, Bloomberg, wikipedia,…) lässt bei mir doch sehr viele Fragen offen: Handelt es sich bei den angegebenen Kosten pro kWh um die Kosten für die Herstellung einer Zelle? Oder um den ganzen Akkupack mit allen Anbauten? Sind es reine Herstellungskosten oder ist ein – wenigstens kostendeckender – Vertrieb bereits inkludiert?

    usw, usf…

    Es werden derzeit Zahlen von teilweise unter 200 Euro/kWh herumgereicht…Rechne ich die Kosten, die hier im Artikel genannt werden (und das war ja immerhin 2017, also erst vor ca. einem Jahr), komme ich eher auf knapp 700 Euro/kWh. Wenn ich die Betriebsfolgekosten mit berücksichtige, ist es noch viel mehr.

    Wenn da irgendjemand mal wirklich gesicherte Zahlen hat, wäre ich sehr dankbar.

    • Wenn zwischendurch mal bis zu 10 GW Windstrom in diesem Zeitraum eingespeist wurden, dann kann man das nicht wirklich als signifikant wenig bezeichnen. Gleichzeitig wurden in diesen Zeiträumen mehrfach  bis zu 11 GW Exportüberschüsse erzielt. Zu bachten ist auch, dass an den Wochenenden bis zu 20% weniger Strom grundsätzlich verbraucht werden, das typische Wochenendflattern. Wirklich kritische Tage können also maximal an 5 Werktagen hintereinander entstehen. Für das Maximum an Reservekapazität zählt aber immer nur der eine Maximalverbrauchstag. Zieht man davon die Speicherkapazität und die Lastberschiebungskapazitätten ab, dann bleibt das übrig, was an maximaler flexibler Kapazität immer vorhanden sein muß. Das hatten bisher immer flexible Kohlekraftwerke und flexible Gaskraftwerke erbracht, ohne dass jemand gejammert hat, und das werden sie auch weiterhin tun, zusammen mit den zusätzlichen neuen flexiblen BHKW.

      • @Herr Tarantik

        Ihre Kommentare liegen auf Kita-Niveau.

        Empfehlung: 4 Jahre elektrische Energietechnik mit Schwerpunkt Elektrizitätserzeugung und Netzbetrieb studieren. Damit dürften Sie zumindest schon einmal den Sprung auf Grundschulabschluß erreichen können.

        Ich wette, dass Ihre Kommentare dann anders sein werden, als heute. Ich wette auch, dass Sie dann das, was Herr Tarantik 4 Jahre zuvor geschrieben hat, als dummes Zeug bewerten werden.

        Glück auf!

        • Gibt es außer Polemik auch irgend welche sachlichen Einwände?

          Haben Sie in Richtung Second-life Batterien der Autohersteller schon mal Überlegungen angestellt?

          • Auch eine Lösung. Anstatt die Batterien entsorgen zu müssen. Verwendet man defakto verschlissene Batterien um den Peek-Strom aufwendig zu verheizen.

  2. Eine Bemerkung zu diesen Zitat…

    „Kein Wunder, dass ganz wichtige Energiefachpersonen deshalb darauf hinweisen, dass es viel vorteilhafter ist, erst einmal gar nicht daran zu denken, sondern zuerst unser bewährtes Energiesystem vollständig kaputt zu machen. Danach ist die Not bestimmt so groß, dass niemand mehr über Kosten reden wird:
    Klimaretter.Info: [3]Quaschning sieht solche Großprojekte aber nicht als Bedingung für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren: „Es wird gern vorgeschoben, dass große Projekte wie der Netz- oder Speicherausbau erstmal fertig sein müssen, bevor die Energiewende losgehen kann“, kritisiert er.
    Fragt man Quaschning, sind Netze und Speicher sogar der letzte Schritt. Der erste heiße Kohleausstieg – und der ist in Australien noch nicht weit fortgeschritten.“

    …. ist die Strominfrastruktur in einen Land erst eimal zerstört, dann wird so schnell nichts mehr aufgebaut werden und erst recht kein sog. Erneuerbares Energie Subventionskonstrukt. Es fehlen dieser Volkswirtschaft (Deutschland oder Australien) dann schlicht und einfach die Einnahmen…die Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wird auf Null gesetzt…das einzige mit dem man sich dann rumschlägt ist der MANGEL und die ARMUT! Der tägliche Überlebenskampf!

     

  3. Regenerative Energie additiv zu nutzen ist grundsätzlich ok. Die Basisversorgung eines Industrielandes darauf umzustellen ist Schwachsinn und muß scheitern. Irgendwann wird sich diese Erkenntnis bei allen durchsetzen. Am schnellsten wären die Menschen geheilt, wenn wir einmal 4 Wochen ein Stromversorgung hätten, die nach den Vorstellungen der Grüninnen funktioniert (oder auch nicht)

    • Das ginge mir wie der Rest des grünen Schwachsinns am Südpol vorbei,.

      Schwups, wird der Dieselgeneratur angeworfen, die Heizölleitung geöffnet und

      bei einem stündlichen Verbrauch von ca. 2 Litern bei 35 KW Generatorleistung

      Strom für Jahre verfügbar.

      •  

        lucki 2. Oktober 2018 um 15:24
        Schwups, wird der Dieselgeneratur angeworfen, die Heizölleitung geöffnet und
        bei einem stündlichen Verbrauch von ca. 2 Litern bei 35 KW Generatorleistung
        Strom für Jahre verfügbar.

        2 Liter bei 35 KW Generatorleistung, reichen gerade mal für 6,7 kWh Strom, zu einem Kraftstoffpreis von um die 23 Cent/kWh (Strom).
         
        Quelle für Kraftstoffverbrauch vom 261 g/kW/h um die 0,3 Liter/kWh (Strom)
        http://www.brodinger.at/pdf/DIESEL-03_40kW_Stromerzeuger.pdf

        Nach bereits um die 11 Minuten sind Ihre 2 Liter verbraucht.
        Die Generatorleistung steht Jahrelang zur Verfügung, nur wird die ein Jahr abgerufen sind über 70.000 € für den Kraftstoff fällig.

  4. Zu „Klimaretterinfo“
    Kann ich eigentlich stolz darauf sein, dass ich dort nach 10 Kommentaren aus einem lächerlichen Grund (Wiederholung eines Argumentes) lebenslängliche Sperrung bekommen habe?
    Die müssen eine panische Angst davor haben, dass bei ihnen einer „wider den Stachel löckt“!
    Wes Geistes Kind die sind, zeigt ein neuer Artikel dort mit dem Titel „Kaffee trinken fürs Klima“!

    • „kann ich eigentlich stolz darauf sein,dass ich dort nach 10 Kommentaren aus einem lächerlichen Grund … lebenslängliche Sperrung bekommen habe?“

      Nun, ich bin bereits nach einem Kommenar gesperrt worden. 10 Kommentare scheinen mir etwas lang…

      😉

      • Und unsereins wird bei dieser Internetzeitschrift niemals versuchen was zu schreiben.

        Man macht sich ja lächerlich angesichts der fachlichen Inkompetenz mancher Autoren mit Prof. vorm Namen, wenn man da was schreiben würde.

        In den wissenschaftlichen Publikationsorganen gibt es übrigens auch welche, die einen miesen Ruf haben, weil deren Reviewer nicht korrekt  arbeiten und Artikel durchlassen, die in den Reißwolf gehören.

  5. Nach meinen überschlägigen Berechnungen würde durch einen solchen Batteriespeicher, an der Stelle, an der ins Netz eingespeist, der Strom im Jahresdurchschnitt mindesten 1 EURO je KWh mehr kosten als heute. Dazu kommen natürlich noch die allseits bekannten Kosten für das zusätzliche Netz, alle mögliche sonstige zusätzliche Apparaturen, Steuern usw. bis der Strom beim Verbraucher ankommt. Da kann man wohl mit dem Zwanzigfachen des heutigen Strompreises rechnen. Mindestens.

      • Wenn es so weit kommen sollte, werden wieder verbotene Bücher bei Kerzenschein gelesen. Aber vorher wird unser marodes Land von anderen Staaten übernommen, die es besser können, ohne Ökofimmel.

        • Ginge es außer plumper Angstmache auch etwas sachlicher?

          Das mit dem Dreisatz wäre: Eine Altbatterie mit ca. 20 KW mal eine Million = ? Das Ergebnis ist in jedem Falle ein flexibles Werkzeug, das im Millisekundenbereich und Sekundenbereich alle Schwankungen ausgleichen kann und in Verbindung mit flexiblen Kraftwerken die Worte Grundlast und „rotierende Massen“ in die Steinzeit verbannt.

          • 20 KW (Kilowatt?) mal 1.000.000 = 20.000.000 Kilowatt = 20.000 Megawatt. Ja, und? Was machen Sie mit diesem tollen Tool, mit diesen ausgelutschten Akkus?

            Skizzieren Sie bitte mal das Konzept anhand eines Übersichtsschaltplanes einschl. aller Nebenanlagen, wie Stromrichter, Transformatoren, Fernwirkverbindungen zu den Netzleitstellen, Fernwirkverbindungen zu den Abrechnungsstellen, ergänzt um Lagepläne und die Anbindungen an das Netz.

            Kalkulieren Sie bitte den finanziellen Aufwand für die Errichtung der 20 KW (kW oder kWh, entscheiden Sie sich bitte) mal 1 Million Second-life-Akkus und für den Betrieb. Vergessen Sie bitte nicht die Instandhaltung, die Personalkosten und die Fahrtkosten zu den vielen Second-life-Akkuzentren.

            Welche Betriebszeiten bei welchen Lastzyklen setzen an? 5 Jahre flexibel und 3 Jahre hochdynamisch? Aus 1 Million Second-life-Akkus werden 1 Million Trash-life-Akkus, die durch einen neuen Satz mit 1 Million Second-life-Akkus ersetzt werden müssen?

            Der Himmel bewahre uns vor Techniken à la Tarantik.

  6. Der mittlere Verbrauch hat eine Leistungseinheit? Das ist mir ganz neu.

    Die Grundlast liegt in D bei knapp 40 GW, (fast) unabhängig von der Jahreszeit. Die Spitzenlast liegt im Sommer bei etwa 70 GW im Winter bei etwa 90 GW. Wie Sie da auf 70 GW Durchschnitt kommen, interessiert mich schon. Anhand der Daten vcon ENTSO komme ich auf höchstens 60 GW. Und wie kommen Sie auf die Idee, zur Speicherung von 14 hintereinanderliegenden Tagen Polarnacht und Windstille in D ausschließlich Akkus zu verwenden? Ich meine, sie können so einen Unsinn privat im stillen Kämmerlein gerne durchrechnen, aber das dann noch im Internet zu veröffentlichen, lässt eher darauf schließen, dass Energieversorgung nicht gerade Ihre starke Seite ist.

    • Acht Tage Dunkelflaute klingt natürlich besser als vierzehn Tage. Aber wenn dann nach einigen Tagen wieder eine Dunkelflaute von acht Tagen kommt und es war noch keine Gelegenheit, die Speicher zu füllen? Dann bleibt nur übrig zu sagen, – dumm gelaufen.

      Achso, noch was. Wenn Sie nicht mit Akkus speichern wollen, – haben Sie dann andere Vorschläge? Vielleicht das Netz, wie es uns Annalena B. erklärt?

    • @Herr Dietmar Schubert

      Ob der mittlere Leistungsbedarf 60.000 MW oder 70.000 MW beträgt, ändert nichts an der Aussage, dass die alleinige Deckung einer 14-tägigen Dunkelflaute durch Batteriespeicher à la Tesla etliche 1000 Milliarden Euro an Investitionen und einen Haufen Geld an regelmäßiger Instandhaltung kosten würde.

      Als Randbedingung ist eine Dunkelflaute im Winter m E. mit 14 Tagen sogar optimistisch. Realistisch wären 21 Tage, die es in den letzten Jahren schon gegeben hat, und die deshalb zur Gewährleistung der Elektrizitätsversorgung des Landes nicht unterschritten werden dürfen. In diesem Sinne sind m. E. 21 Tage Dunkelflaute eine Auslegungsbedingung zur Verhinderung des GAU der Elektrizitätsversorgung – des großflächigen und lange andauernden Black-out.

      Der Worst-case von 21 Tagen ist im Winter, irgendwann von Dezember bis Februar. In dieser Zeit schwankt der Leistungsbedarf zwischen 60 GW und 85 GW. 70 GW als mittleren Bedarf anzusetzen, um die nötige Energie ermitteln zu können, die die Netzakkus für die Spanne von 21 Tagen zu liefern haben, ist damit eine zutreffende Auslegungsbedingung einer Konzeptberechnung. Zusätzlich müssen sie in der Lage sein, jederzeit während der Dunkelflaute die Höchstlast von 85.000 MW liefern zu können. Die Alternative wäre staatlich verordnete Elektrizitätszuteilung, also Kommunismus des Elektrizitätssystems mit Stromzuteilungsmarken.

      Nach Ende der Dunkelflaute muss die jetzt wieder auferstandene Erneuerbare Erzeugung (EE) soviel Leistung liefern können, dass 1. alle Verbraucher versorgt werden und 2. die Akkus wieder aufgeladen werden, die nach 21 Tagen leer sind.

      Jetzt wären die Randbedingungen zu definieren, welche Leistung an EE zusätzlich zur Deckung des normalen Leistungsbedarf im Elektrizitätssystem vorgehalten werden muss, also zusätzlich installiert sein muss und innerhalb welcher Zeit die über 21 Tage aus den Akkus gesaugten durchschnittlichen 70.000 MW wieder in die Akkus gepumpt sein sollen.

      Zu viel Zeit darf dafür nicht eingeräumt werden. Denn auch im Elektrizitätssystem ist es, wie beim Fußball: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Wer zu lange herumeiert, den bestrafen die Wettergötter mit der nächsten Dunkelflaute, ehe die Akkus wieder aufgeladen sind.

      Unabhängig von allen Überlegungen, steht es Ihnen, sehr geehrter Herr Schubert, frei, eine eigene Berechnung zur Überbrückung einer 21-tägigen Dunkelflaute irgendwann von Dezember bis Februar zur Verhinderung des Elektrizitäts-GAU im deutschen Elektrizitätssystem vorzustellen. Der Admin würde Ihnen die Veröffentlichung eines Schubert-Artikels sicherlich gewähren.

      • Herr Küper,

        sie haben vollkommen recht mit ihrer Berechnung.

        Mir ist aber keine Studie und auch kein Politiker bekannt, welcher vorgeschlagen hat die Dunkelflaute nur mit Batterien abzudecken. Meist wird PtG, Gaskraftwerke, , Netze, Norwegen und Import als Kombination vorgeschlagen.

        Haben Sie eine Quelle für die vorgeschlagene  Dunkelflaute-Batterie?

        • Hallo Herr Hansen, Sie haben natürlich recht. Bisher hat noch niemand von den Energiewendefraktionen gefordert, eine Dunkelflaute ausschließlich mit Akkus überbrücken zu wollen, da die Dunkelflaute unter praktisch ausschließlicher Versorgung mit „Erneuerbaren Erzeugungsanlagen“ (EE) bisher ignoriert wird.

          Für die Energiewendefraktionen sind Akkus, wie die Teslas in Australien oder die Miniakkus im deutschen Netz jedoch etwas Tolles, etwas, was auch Deutschland unbedingt zu einem Gelingen der Energiewende bräuchte.

          Herr Kuntz kombiniert jetzt dankenswerterweise die deutsche Dunkelflaute mit dem Retter der Energiewende in solchen Zeiten, dem Akku, und eröffnet damit eine Diskussion über Machbarkeit und Kosten im Grenzfall, dem Worst-case, mit einer (nur) 14-tägigen Dunkelflaute mit ausschließlicher Überbrückung durch die vielgerühmte Akkumulatorentechnik unter Verwendung von Tesla-Zahlen.

          Vor Konzeptentscheidungen ist es bewährte Praxis, Grenzfälle zu betrachten, die nicht alle Einzelheiten zu enthalten haben.

          Die Grenzfallbetrachtung 100% Überbrückung von (nur) 14-tägigen Dunkelflauten mit Akkus zeigt aber, dass Deutschland tunlichst die Finger davon lassen sollte und dass Deutschland gut beraten wäre, Akkus wegen der miserablen Energiedichte und wegen des miserablen Nutzen-Kostenverhältnisses nicht in Planungen einzubeziehen, die die Überbrückung von Dunkelflauten betreffen.

          Herrn Kuntz sei deshalb gedankt für den Start einer Diskussion über die Beherrschung von Dunkelflauten.

          Mit jedem thermischen Kraftwerk, das das deutsche Elektrizitätssystem ersatzlos verlassen muss, wachsen die Wahrscheinlichkeit großflächiger Netzausfälle und das Versagen des kurzfristigen Netzwiederaufbaus. Wer bringt es den Energiewendefraktionen bei? Der AfD glauben sie es ja leider nicht.

          •  

            von Rainer Küper 2. Oktober 2018 um 16:47
            Die Grenzfallbetrachtung 100% Überbrückung von (nur) 14-tägigen Dunkelflauten mit Akkus zeigt …..…………..

            Sehr geehrter Herr Rainer Küper,
            Ihre Grenzfallbetrachtung, 100% Überbrückung aus Akkus für 14 Tage bei  Dunkelflauten kann man bei Grimm’s Märchen einschreiben.

            Bingen Sie doch mal einen Zeitraum wo 100% von den Konventionellen und Kernkraftwerken an Leistung gekommen ist und das für (nur) 14 Tage.

            Das werden Sie nicht finden, da eine Grundlast von um die 10 GW von den „erneuerbaren“ abgedeckt wird.

            Die Leistungsnachfrage schwankt im Tagesverlauf von um die 40 GW bis um die 80 GW in Deutschland, durchschnittlich sind um die 67 GW an Nachfrage vorhanden.

            Selbst in der Dunkelflaute, Januar 2018 wurden über 42% von den „erneuerbaren“ geliefert und im Februar 2018 über 32%.
             

            Nichts mit 100% aus Akkus in der Dunkelflaute.
             

            Quelle zu 42% und 32%
            https://www.energy-charts.de/ren_share_de.htm?source=ren-share&period=monthly&year=2018

          • Lieber Herr Peter, es ist geplant, bis 2050 80% des Strombedarfs aus „Erneuerbaren“ zu decken.

            Durch die sogenannte Sektorkopplung, d.h. den Ersatz von fossilen Heizungen, Prozesswärme und Treibstoffen durch elektrische Energie, wird sich der Strombedarf mindestens verdoppeln. Da diese Berechnung auf der sehr optimistischen Vorraussetzung beruht, dass bis dahin 50% des Gesamtenergiebedarfs eingespart werden soll, gehe ich eher von mindestens 200GW Leistungsbedarf aus.

            Sie benötigen also mind. 160GW gesicherter Leistung von den „Erneuerbaren“. Wasser und Biomasse werden kaum mehr als 40GW beitragen können, verbleiben also 120GW, die von Wind/Sonne geliefert werden müssen.

            Gehen wir von einer gesicherten Leistung dieser Energieträger von positiv geschätzt 20GW aus, dann müssen 100GW durch Speicher abgesichert werden, dass sind für eine 10tägige Flaute 24 TWh, die vorgehalten werden müssen.

            Natürlich kann dieser Speicher nicht nur durch Akkus abgedeckt werden, aber von den Kosten her dürften sich die anderen Methoden kaum unterscheiden. Man beachte nur den Mehrbedarf an „Erneuerbaren“ durch miese Wirkungsgrade wie bei PtG sowie zusätzliche gewaltige Infrastrukturmaßnahmen.

            Die Beschränkung der Kostenrechnung auf Akkuspeicher macht also durchaus Sinn. Der derzeitige Preis für 1KWh beträgt ca. 200€. Bei optimistischer Annahme von 100€ kommen wir also für 24TWh auf 24*1.000.000.000(KWh)*100€ = 2,4 Billionen €, bei Ansatz des Tesla-Preises von 697$/KWh = 606€/KWh landen wir dann bei 14,5 Billionen € plus jeweils jährliche Wartungskosten von 5%. Und nach max. 10 Jahren beginnt das Spiel von vorne.

            Wir haben also jährliche Zusatzkosten für Speicher von mindestens 250 Milliarden €, also dem zehnfachen der derzeitigen EEG-Kosten.

            Ich finde das Wort Irrsinn in diesem Zusammenhang für absolut untertrieben. Mir fiele noch was anderes ein, das darf aber hier nicht veröffentlicht werden;-)

          • Herr Geiselhart,

            der Stromanteil aus Langzeitspeichern liegt bei unter 10%. Dh ihre 24 TWh liegen ca. um den Faktor 10 daneben. Man muss bei gefühlten Daten aufpassen. Auf Smard.de kann man sich die Realdaten runterladen und mal auf ein 100% hochskalieren, um ein besseres Gefühl für die Dimensionen zu bekommen

          • Herr Hansen, es geht nicht um das heute und jetzt, sondern um die Zeit, wenn es keine KKWs und keine Kohle-KWs mehr gibt, dann erst gilt es, Schwankungen von 100GW Leistung bei Wind/PV kurzfristig auszugleichen.

            Ein zuverlässiger Sockel von derzeit 30-40GW ist dann nicht mehr vorhanden, zu denen noch zusätzlicher Leistungsbedarf bis 2050 von 80GW kommen wird. Die Langzeitspeicher PSW und Gas sind nicht unbegrenzt verfügbar, insbesondere PSW dürfte schnell an Kapazitätsgrenzen von ein paar Stunden kommen. Gas ist sowie schon mit 20% Grundversorgung eingerechnet, zusätzliche Speicherarbeit ist deswegen auch begrenzt. Deswegen spielen Kurzzeitspeicher wie Akkus eine erhebliche Rolle, die 24TWh sind sehr vorsichtig gerechnet.

          •  
            Sehr geehrter Herr Werner Geiselhart,
            bis jetzt hat noch keiner gesagt in welchen Zeitfenster das mit den 14 Tagen ist wo man 100% von Speichersystemen abrufen müsste, wenn man die „erneuerbaren“ ausbaut, umbaut.

            Erst das beantworten dann die nächsten „Luftschlösser“ betrachten.
             

          • Ordnen Sie bitte erstmal Ihre Gedanken, sehr geehrter Herr Herrmann Peter, ehe Sie hier Kommentare verfassen.

            Nochmals zur Auffrischung und speziell für Sie: Hier ist Labern jedoch nicht gewünscht, sondern die fachgerechte Ausarbeitung eines Vorschlages, mit welchen technischen Mitteln eine Dunkelflaute in der Winterzeit beherrscht werden kann.

            Die Festlegung der Randbedingungen, sehr geehrter Herr Peter, sei Ihnen überlassen, ebenso wie Anzahl und Auswahl der Ersatzkraftwerke und die Brennstoffbevorratung.

            Denken Sie bitte daran, dass das Szenarium um 2050 spielt, wenn Deutschlands Energiebedarf praktisch vollständig ohne CO2-Emissionen gedeckt werden soll. Eine kommerzielle Bewertung hinzuzufügen, würde Ihrer Arbeit den letzten Pfiff verleihen.

            Da Sie über profundes Wissen verfügen, sollte Ihre Präsentation spätestens morgen Abend, 05.10.2018, hier zu finden sein.

            Besten Dank im Voraus, sehr geehrter Herr Peter, für Ihren Einsatz und für Ihre umfassende Präsentation.

          • Herr Peter, das Zeitfenster ist in diesem Fall ein zusammenhängender Zeitraum, in dem weniger als die übers Jahr ermittelte durchschnittliche Leistung erbracht wird. Für 2017 sind das für Wind/PV kombiniert 17GW.

            Je nach Wirkungsgrad der Speicher liegt dieser Wert höher (20-50%), die installierte Leistung muss angepasst werden, um auf diesen Wert zu kommen, 2017 also 20GW.

            Liegt die Leistung über diesem Wert, kann die Energie gespeichert werden. Darunter muss sie aus dem Speicher abgerufen werden.

            Beispiel Dunkelflaute Januar 2017, vom 14.01.-28.01. unter 20GW, Schnitt 3,5GW.

            https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=solar-wind&year=2017&month=1

            Bei der geplanten Verfünffachung der installierten Wind/PV-Leistung bis 2050 bei insgesamt verdoppelter Strommenge kämen wir also auf eine Mindest-Durchschnittsleitung von 100GW, bei PtG entsprechend höher.

            Wenn man optimistischerweise von 10GW gesicherter Leistung auch bei Flaute ausgeht, sind 90GW über andere Quellen (Speicher, Importe, Gas) abzusichern, wobei durch Speicher ca. 60GW abzudecken wären.

            Für 14 Tage wären also bei optimistischer Betrachtung über 20TWh abzudecken!

             

             

      • Nachtrag:

        Die Energie, die aus den Akkus abrufbar sein muss:
        70.000.000 kW x 21 Tage x 24 Std./Tag = 35.000.000.000 kWh. In Worten: Fünfunddreißigmilliarden Kilowattstunden.

        Würde jemand auf die Idee kommen, die Energie als Erdgas oder als Erdgasäquivalent einzulagern, sollte er daran denken, dass in diesem Falle Gaskraftwerke und ein Gasversorgungssystem aufzubauen wären, die in der Lage sind, 85.000 MW Leistung gesichert, also unter Vorhaltung von Reserven für geplante und ungeplante Unverfügbarkeiten des Gas-Dunkelflautensystems, zur Verfügung zu stellen.

        Dieser Jemand sollte in diesem Fall mit 200 Gaskraftwerken à 500 MW kalkulieren.

        Natürlich könnte ein Jemand auch auf die Idee kommen, alles Vorhandene und Denkbare zu kombinieren.

        Er möge dann bitte hier in diesem Forum beginnen, seine Ideen mit allen dazugehörenden Auslegungsbedingungen und mit den Ergebnissen in Zahlen so zu präsentieren, dass das Forum die Vorschläge nachvollziehen kann.

        Bitte nicht vergessen: Die Lösungen müssen auch die Netzsystemdienstleistungen Frequenzhaltung und Spannungshaltung erbringen können und sie müssen in der Lage sein, einen Netzwiederaufbau bewerkstelligen zu können. Schwarzstartfähigkeit ist nur eine von mehreren Eigenschaften, die dazu benötigt werden.

        Wer ein systemgerechtes Dunkelflautensystem nicht präsentieren kann, möge schweigen.

        Über die Kosten reden wir lieber nicht, denn „Deutschland ist ja ein reiches Land“.

        • Hatte nicht Japan zeitweise das von Ihnen beschriebene fast 100% Gassystem, als die AKW vorübergehend ausgeschaltet wurden?

          Technisch müsste das in DE auch klappen. Wahrscheinlich sogar mit positiven Einfluss auf Netzstabilität, Frequenz und Schwarzstartfähigkeit. Im Vergleich zu den bisherigen Kosten der Energiewende wäre die Verdopplung der Gaskapazität nur aus Sicht des Invest sogar das geringste Problem.

          Strom aus Erdgas ist bei neuen Anlagen aber mit die teuerste Option. Keiner hat Lust, auch nur 21 Tage 10 ct/kWh an der Börse zu zahlen. Deswegen hat Japan auch schnell wieder die AKWs angeschmissen.

          • Die Japaner haben nach dem Seebeben 2011 Kernkraftwerke zeitlich gestaffelt für Überprüfungs- und Nachrüstzwecke außer Betrieb genommen und eine Ersatzstromerzeugung aufgebaut mit einem hohen Anteil an Gas als Energieträger. Außerdem haben die Japaner begleitend eine staatlich kontrollierte Elektrizitätsbewirtschaftung eingeführt, um Überlastungen zu verhindern. Inzwischen sind die ersten KKW wieder am Netz und die Japaner sind dabei, eine Energiestrategie zu entwickeln, in der die Wasserstofftechnik offenbar eine große Rolle spielen wird. Näheres weiß ich nicht.

            In Deutschland gibt es wegen der Gaspreise nur wenige Kraftwerke, die mit Gas befeuert werden. Die modernsten Anlagen in Irsching wurden kurz nach der IBS außer Betrieb genommen und sind seitdem von der Bundesnetzagentur BNA und dem Übertragungsnetzbetreiber ÜNB Tennet als „systemrelevante Kraftwerke“ eingestuft, die ausschließlich vom ÜNB eingesetzt werden. Der Stromkunde zahlt diese Schizophrenie mit den Netzkosten.

            Sollte Deutschland Dunkelflauten mit Gaskraftwerken überbrücken wollen, dann müsste der Gesetzgeber den Unternehmen befehlen, sie zu bauen und er müsste den Unternehmen ausreichende Einnahmen garantieren. Denn in einer willkürlichen Marktordnung investiert keiner mehr freiwillig.

            Da es nur wenige 1000 MW an Gaskraftwerken hier gibt, müsste also fast die gesamte Flotte neu aufgebaut werden – zusätzlich zu den dann 200.000 MW installierter Leistung an Erneuerbaren und das Ganze nur, um Dunkelflauten überbrücken zu können, die die Merkel-Kabinette noch nicht haben wegregieren können.

          • Laut Energy-Charts gibt es knapp 30 GW Gaskraftwerke in DE. Dazu noch ein paar GW anderer Gase (Biogas, Klärgas, Grubengas etc)

            Eine Verdopplung mit einfachen offenen Gasturbinen dürfte also schon ausreichen.

            Sie haben aber den zweiten wichtigen Punkt angesprochen. Was macht man mit 200 GW Spitzenleistung. Nur da können die Batterien was machen, aber auch nur für wenige Stunden. Ab da wird die Diskussion spannend. Bei PtG sind wir sofort wieder in der Kosten Diskussion.

            Diese Diskussion find ich viel spannender als die theor. Grenzberrachtung mit Batterien. Da kann man ganz flapsig antworten, dass Batterien nur für Spitzen da sind und jetzt schon für die PRL-Bereitstellung günstiger als fossile Kraftwerke sind.

          • @Küpper

            „in der die Wasserstofftechnik eine große Rolle spielen wird…“

            Wird sie nie!

            H2ist nicht wirtschaftlich speicherbar.

            Am Speicherproblem sind bislang alle Versuche gescheitert. Die Physik wird auch in 1000 Jahren noch die leiche sein.

    •  
      Sehr geehrter Herr Schubert,
       
      die benötigte, mittlere Leistung habe ich ganz einfach dem Agora-Viewer entnommen. Der zeigt wahre Werte. Dass die mittlere Leistung mit Grundlast gleichzusetzen wäre, ist mir neu, aber man lernt nie aus. Auf die Idee, das latente Speicherproblem alternativ mit Akkuspeicherung zu lösen, bin nicht ich gekommen – habe in allen meinen vielen Artikeln zur Energie wegen der exorbitanten Kosten immer massiv dagegen „angeschrieben“ -, das ist GRÜNES und leider auch Mainstream- „Wissenspotential“.
       
      Zudem bitte einfach entschuldigen, dass man es sich erlaubt, hochgelobte, lösungsorientierte Leuchtturmprojekte in einer eventuellen, globalen Umsetzung monetär darzustellen und dann auch noch zu publizieren. Gefiele es Ihnen besser, nach Parteidoktrinen zu rechnen: Sonne und Wind stellen immer noch keine Rechnung, es sind alleine die Ökoenergie-Blockierer?
       
      Mittlerer Verbrauch und Leistungseinheit.
       
      Sie haben zielorientiert bemerkt, dass zu den richtig angegebenen 70 GW mittlerer elektrischer Leistung welche das Stromnetz anbieten muss, flapsig ein „mittlerer Verbrauch“ getextet wurde. So etwas darf einem Ökoenergie-Kritiker selbstverständlich nicht einmal in einer kurzen Persiflage passieren, denn es kann ja Leser bereits in der ersten Zeile so verwirren, dass sie alles Weitere – vor allem die benötigten Finanzmittel – nicht mehr verstehen. Aber dazu die Bitte: Schreiben Sie doch auch die vielen Energie-Fachpersonen der GRÜNEN an und weisen diese auf ihre Fehler in Energieaussagen hin, auf welche diese leider politische Maßnahmen ableiten. Und bitten Sie diese doch, die erforderlichen Finanzmittel mit zu nennen.
       

      • Sehr geehrter Herr Kuntz,

        Ich habe die mittlere Verbraucherleistung anhand der ENTSO-Daten bestimmt. Wie Sie auf die Idee kommen, ich hätte die mittlere Verbraucherleistung mit Grundlast gleichgesetzt, erschließt sich mir nicht. Ich habe lediglich die Grundlast als minimale Last angesehen, mehr nicht.

        Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand bisher auf die Idee gekommen ist, 14 Tage Dunkelflaute mit Akkus zu überbrücken, außer Sie. Mir erschließt sich nicht, wie man mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, über so einen Unsinn referieren kann.

        1.) Ich halte es, auf absehbare Zeit, für ausgeschlossen die Energieversorgung von D zu 100% aus alternativen Energiequellen zu realisieren.

        2.) Ich halte es für sinnvoll, alternative Energieerzeugung dezentral einzusetzen. Wobei diese bestimmte, technische Randbedingungen erfüllen müssen.

        2.1) Die Residuallast eines Teilnetzes darf am Übergang zur nächst höheren Spannungsebene in Richtung der höheren Spannungsebene nicht positiv sein. Tritt der Fall ein, werden alle alternativen Energieerzeuger dieses Teilnetzes, bezogen auf ihre installierte Nennleistung, entschädigungslos abgeregelt. Damit wäre die Frage Leitungsausbau weitestgehend vom Tisch.

        2.2) Alternative Energieerzeugung darf nur in den Spannungsebenen des Verteilernetzes einspeisen. Die Spannungsebenen des Übertragungsnetzes (380, 220 kV) sind ausschließlich konventionellen Energieerzeugern vorbehalten, um die Energieversorgung der energieintensiver Industrie sicherzustellen.

        2.3) usw. führt hier aber viel zu weit.

        3.) Ich halte nichts davon, Strom auf der Nordsee zu erzeugen und nach Bayern zu transportieren. Diejenigen, die dagegen protestieren, wären aber genauso degegen, wenn ein Kraftwerk, egal welcher Art, in der Nähe ihres Ortes gebaut würde. Die Protestierer sind für mich scheinheilig.

        Die Idee, Fehler in einer wissenschaftlichen Arbeit als Persiflage abzutun, sagt viel über die Qualität des Autors aus. Wissenschaft ist eine ernste Sache und gehört eigentlich nicht ins Kaberett.

  7. Die Irren sterben halt nicht aus. Weil zum Abitur Physik nicht mehr Prüfungsfach ist gibt es inzwischen massenhaft Idioten mit Studienabschluß.

    • Das hätten wir vor 30 Jahren ändern können. Aber eine polytechnische Schulbildung war nicht erwünscht. Außerdem macht man sich mit Polytechnik nur die Hände schmutzig und die Handwerker arbeitslos. Seinen Namen tanzen können ist wichtiger, als zu wissen, warum die Steckdose 2 Löcher hat.

    • Die Irren sterben nicht nur nicht aus, trotz aller angeblich weltweiten Informations- möglichkeit und angeblich weltweitem neuen Lernen werden massenhaft neue Irre produziert durch ideologische, grünversiffte  Weltrettungs-Indoktrination. Nur so muss mensch leben! Hauptsache Soziologir, Politikwiss.  oder irgendwas mit Medien.

      Eine groessere Universität hat heute an die 300 „Studiengänge“. Das ist total irre. Das erzeugt Irre. Das hat Methode. Abgeleitet von einem römischen Rechtsgrundsatz übertragen auf Information: Summa information, summa ininformatio.

       

      • Ganz so ist es nicht, lieber Herr Heinzow!

        Sowohl bei meinen Kindern als auch deren Freunde stehen MINT-Fächer in hohem Ansehen.

        Aber deren Meinung zu Politik lässt sich mit einem Schiller-Zitat beschreiben:

        Hier wendet sich der Gast mit Grausen…

        Eigentlich schade, aber von uns nicht mehr zu ändern. Eben auch eine Spaltung der Gesellschaft.

        •  
          Sehr geehrter Herr Günter Dehren,
          das persönliche Ansehen von MINT-Fächern reicht da nicht aus.Die Didaktik in diesen Fächern wurde in den letzten 30 Jahren so versaut,dass die gewünschte Erkenntnis aus diesem vermittelten Wissen,nicht mehr erreicht wird.Und da steckt Absicht dahinter,und wenn nicht Irrationalität.
          Da nutzt es nichts,wenn man sich mit dem Gedanken trägt,vom Acker zu gehen.
          Die Programme bei der alten Post,werden heute von jungen Russinnen gepflegt!! (nur ein Beispiel)

          Mit herzlichem Glückauf
           

        • Bereits die Bezeichnung MINT zeigt doch, daß da was nicht stimmt: „MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.“

          Was lernen die Schüler denn? Doch nur Grundwissen (in den Naturwissenschaften) und das reicht nicht.

          Wenn ich mir die heutigen (Anfänger) Ärzte in den Krankenhäusern anschaue, wird mir im Ergebnis kotzelend. Da kann man froh sein, wenn man einen Aufenthalt überlebt hat. Ich habe mit meiner naturwissenschaftlichen Vollmethodikausbildung am Math.-Nat.-Gym. kein Problem die primitiven Medizinbücher in der UKE-Bib. in Hamburg zu lesen und zu verstehen. Ach ja, da steht viel Latein drin. Macht nix, das kleine Latinum hat unsereins auch. Mehr braucht man dazu nicht … .

          Und deshalb weiß ich auch, was die medzinische Verwandtschaft realiter kann: Nämlich fast nix. Man kann es auch anders ausdrücken: Der Mensch ist so gut konstruiert, daß er 99,99999 % seiner Erkrankungen selbst beheben kann.

           

          • „und deshalb weiß ich auch, was die medizinische Verwandschaft realiter kann: Nämlich fast nix.“

            N ja, Herr Heinzow, im Fach „Rechnungen Schreiben“ hat dieser Personenkreis durchaus bemerkenswerte Fähigkeiten…

          • Tja, lieber Herr Heinzow, da haben Sie doch genau erklärt, dass MINT mit Medizin nicht zu tun hat!

            Übrigens hat die Trennung von Politik und Mathematik damit begonnen, als unser hochverehrter Altbundeskanzler Helmut Schmidt stolz verkündete, er könnte seine Stromrechnung nicht verstehen. Damit war der Grundstein gelegt, dass Naturwissenschaftler mit Politik eigentlich nichts zu tun haben wollen.

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