Klimawandel: Sind Christen bibelfest?

Grabkreuz – grün überwuchert und damit politisch korrekt! Bild:Maria Lanznaster / pixelio.de

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, EIKE Pressesprecher
Die Funktionäre der katholischen und evangelischen Kirche, in höchster Instanz sogar Papst Franziskus, warnen vor einem menschgemachten Klimawandel und rufen zur Buße auf. Sind diese christlichen Funktionäre aber überhaupt bibelfest?

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Alle Religionen der Welt beruhen auf Narrativen (Narrativ hier wie „zum Narren halten“), die der Aufklärung und dem gesunden Menschenverstand Hohn sprechen. Selbst die albersten Geschichten waren und sind für die Überzeugung der Gläubigen immer noch gut genug. Natürlich haben auch einige der weltweiten Religionen inzwischen den modernen Naturwissenschaften Tribut zollen müssen, leider nicht alle. So werden zumindest von christlichen Funktionären (Pfarrern, Bischöfen, Kardinälen, Papst) Narrative, wie z.B. die leibliche Wiederauferstehung beim jüngsten Gericht oder die Rettung der Fauna vermittels der Arche Noah etc. inzwischen als „Bildnisse“ und nicht mehr als Realität verkauft.

Bedenklich wird es allerdings, wenn sich Religionsfunktionäre, hier der aktuelle Papst Franziskus, zu sachlichen Urteilen über naturwissenschaftliche Phänomene versteigen (hier, hier, hier) und daraus Handlungsdirektiven für ihre Glaubensanhänger ableiten. Für solche Beurteilungen sind sie auf Grund ihrer akademischen Ausbildung und intellektuellen Fähigkeiten weder befähigt noch zuständig. Hier wird eine bedenkliche Rückwendung sichtbar, an deren konsequentem Ende wieder die Vernichtung von Ketzern steht. Bekanntestes historisches Beispiel war der seiner Zeit weit vorausgreifende Naturwissenschaftler Giordano Bruno, der am 17.Feb. 1600 in Rom als Ketzer verbrannt wurde (hier). Seine Rehabilitierung erfolgte erst 400 Jahre(!) später durch Papst Johannes Paul II.

Immerhin wagt das „idea Spektrum“ eine Zeitschrift von Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt, diese Entwicklung zu kritisieren. Es geschieht vorsichtig und sogar ein wenig ironisch, indem zwei konträre Meinungsvertreter sich äußern dürfen. Der Artikel lautet „Kann der Mensch den Klimawandel stoppen?. Er erschien in idea, Nr. 23, 6. Juni 2018. Auf der Seite der Befürworter von „Klimaschutz“ steht Frau Stefanie Linner als Aktivistin einer globalen christlichen Bewegung (hier) mit der Aussage „Unser Lebensstil hat das Gleichgewicht der Schöpfung tiefgreifend beeinflusst„. Auf der anderen Seite steht Dr. Rainer Facius (Physiker) mit der Aussage „Was der Mensch nicht verursachen kann, das kann er auch nicht stoppen„.

Frau Linner hat, wie alle Gläubigen, überhaupt keine Sachargumente, mit denen sie ihre Auffassung stützen könnte. Ihre Argumentationsschiene besteht aus einer freien Glaubensbehauptung, denn sie schreibt „….. Der Lebensstil, den wir uns gemeinsam in den letzten paar hundert Jahren angewöhnt haben, hat das Gleichgewicht der Schöpfung tiefgreifend beeinflusst. Diese Veränderungen führen zu einem Klimawandel, dessen Konsequenz uns im Prinzip klar ist ….“. Leider ist nichts klar, liebe Frau Linner! Hat der vor rund 60 Millionen Jahren herabstürzende Großmeteorit, der gemäß heutiger wissenschaftlicher Auffassung für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war, etwa nicht das Gleichgewicht der Schöpfung tiefgreifend beeinflusst? Dass die Behauptungen von Frau Linner auch nur versuchsweise belegt werden, kann nicht erwartet werden. Ein unverrückbares Mantra musste genügen.

Herr Facius argumentiert dagegen sachlich: Zuerst mit der Schwäche von Klimamodellen, die als Beweismittel untauglich sind. Er erwähnt den seit 20 Jahren anhaltenden globalen Temperaturstillstand, der mit dem zunehmenden CO2 nicht zusammenpasst. Er erwähnt die weit höheren CO2-Konzentrationen der Erdvergangenheit, die keine Katastrophen verursachten und er spricht die Ausgasung von CO2 aus dem Meer bei steigenden Temperaturen an, wobei die Temperatur das CO2 führt, nicht umgekehrt.

Auch bei bemühter Neutralität und allem gebotenen Respekt für den religiösen Glauben unserer Mitmenschen leben wir immer noch in Zeiten der Aufklärung! Die Entscheidung, welcher der beiden Meinungsäußerungen mehr Gewicht beigelegt werden sollte, kann daher dem logisch denkenden und naturwissenschaftlich kundigen Leser nicht schwer fallen. Ironischerweise kommt im idea-Artikel auch zur Sprache, dass sich Gott (hier ist natürlich der christliche gemeint) höchstselbst für die Rettung des Klimas verbürgt hat. So ist nämlich in 1. Mose 8,22 (Luther Bibelübersetzung) nachzulesen

„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“

Daraus ist zu folgern, dass christliche Kirchenfunktionäre, zumindest was den Klimawandel angeht, noch nicht einmal bibelfest sind.

 

 

 

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8 Kommentare

  1. „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“
    Dieses Bibelzitat steht absolut nicht im Widerspruch zum vom Menschen verursachten Klimawandel, wie dies vom Autor impliziert wird.
    Es ist völlig richtig, dass die christlichen Kirchen sich der überwältigenden Übereinstimmung von Klimaforschern sich nicht verschließt, sondern positive Akzente setzt zum Wohle aller Menschen.

  2. Als Autor der erwähnten Kontra-Argumentation in IDEA  möchte ich ergänzen, daß Vertrauen in die biblische Botschaft und in empirische naturwissenschaftliche Fakten(!) bei kritischer und selbstkritischer Bewertung für mich kompatibel sind – wie mein (nicht! ironisch gemeinter) Verweis auf 1.Mos.8.22 belegen können. Im übrigen sind es gerade die von den Kirchenfunktionären zutiefst verinnerlichten Postulate der Aufklärung, die sie blind und taub gegenüber der biblischen Botschaft gemacht haben.

    Rainer Facius (dankbarer Abnehmer auch der von EIKE präsentierten Fakten)

    PS: Nicht nur in der „Kirche des brennenden Planeten“ mit ihren zahlreichen Denominationen sind die Unterschiede zwischen Postulaten, Modellen, Hypothesen, Theorien und empirischen Fakten unbekannt! 🙂

  3. Bitte prüfen Sie mal nach, was es bedeutet, „Christ“ zu sein.

    Die Kirchen sind .a.g. NICHT christlich (pseudo-christlich allenfalls). Das System Katholizismus war schon von Anbeginn eine grobe Verfälschung des christlichen GLAUBENS, was die Reformation korrigieren wollte. Leider blieb die Reformation unvollständig und das Evangelium ist mittlerweile auf die weltliche Formel „Schont die Umwelt und seid nett zueinander!“ degeneriert.

    Das alles ist KEIN Zeichen eines (echten) Christen.

    Der Schwindel Katholizismus mal anschaulich in wenigen Bildern:

    http://www.chick.com/de/reading/tracts/0769/0769f_01.asp?dist=DE0100

  4.  
    Was wollen die, die einen Wanderprediger zu Gott hochstilisieren?
    Jemanden rehabilitieren, den sie gequält haben?
    Die, die sich Gesetze zum Schutze der eigenen Überheblichkeit geschaffen haben, wollen richten?
    Lachhaft!
    Die schaffen sich ihre eigene Wahrheit und morXXX dafür.
    Werfen Sie denen einen Knochen hin, der den Anschein einer Stärkung, oder des Erhalts des Systems erkennen lässt, schon greifen die zu.
    Siehe CO2.

    Wenn Sie so etwas wie einen Teufel suchen, fangen Sie im Vatikan an.

  5.  
    Sind Christen bibelfest?

     
    Die sich für kompetent halten, mit Sicherheit nicht, wie man sehen kann. Zur Festigung ihrer, nach außen sichtbaren, Persönlichkeit deuten die sogar Texte und Regeln ihres eigenen Geschichtenbuchs um.

    Allein aus deren Profilneurose und aus der Verteidigung einer vorgegebenen Meinung heraus, lügen die sogar, dass sich die Balken biegen.

    Die Gläubigen, die vorgegebene Regeln sowieso nicht beachten, dieses aber von den Mitmenschen verlangen, wollen nichts erkennen und fühlen sich im gewollten Untergang recht wohl.

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