Kalifornien hat zu viel grüne Energie

Rainer Sturm  / pixelio.de, Solaranlagen

TIM PEARCE
Kalifornien hat den Ausbau weiterer erneuerbarer Energiequellen eingefroren, da es mit all dem zusätzlichen Strom, der derzeit öfter anfällt, zu kämpfen hat. Probleme, die wir in Deutschland zur Genüge kennen, nun auch offiziell im Bundesland des amerikanischen Energiespezialisten Arnold Schwarzenegger. [ergänzt, der Übersetzer]

Die Solarenergieproduktion ist von weniger als einem Prozent des kalifornischen Energiemixes im Jahr 2010 auf rund 10 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. An bestimmten Tagen, an denen die Bedingungen günstig sind, hat Solar laut Quartz sogar die Hälfte der Energie geliefert, die von Kaliforniern verbraucht wird.

Die California Public Utilities Commission hat vorgeschlagen, dass der Staat jede weitere Investition in erneuerbare Energien zurückhält, da Privatpersonen und Unternehmen im ganzen Staat weiterhin ihre eigenen privaten Energiequellen kaufen, wie z. B. Solarzellen, die auf den Dächern von Gebäuden angebracht werden. Wenn mehr Privatpersonen in private Energie investieren, verringert sich die Nachfrage nach dem öffentlichen Stromangebot, berichtete Greentech Media.

Auch in Kalifornien ist es schwierig, zu prognostizieren, wie viel erneuerbare Energie zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden ist und wie die Stromversorgung stabil gehalten wird. Bei mehreren Gelegenheiten zahlte Kaliforniens Arizona-Versorgungsunternehmen andere Abnehmer dafür, überschüssige Solarenergie abzunehmen, um zu vermeiden, sein eigenes Netz zu überladen, berichtet die Los Angeles Times.

„Es ist wirklich enttäuschend“, sagte Jan Smutny-Jones, Vorstand der Independent Energy Producers Association, gegenüber Greentech Media über die Entscheidung Kaliforniens, Investitionen in erneuerbare Energien zu stoppen.“Im Grunde sagen sie: „Es ist viel zu viel; wir wissen nicht, was wir tun sollen, also werden wir für eine Weile nichts tun. „

 

Greentech Media

Kalifornien stellt zwei neue Solarrekorde auf

… Milde Temperaturen und sonniger Himmel halfen Kalifornien, in den letzten Tagen zwei neue Solarrekorde aufzustellen.

Am Sonntag, den 4. März 2018, erlebte California Independent System Operator einen absoluten Spitzenwert bei der Einspeisung von Solarstrom, der um 12:58 Uhr einen Rekordwert von 49,95 Prozent erreichte. Das ist ein Anstieg gegenüber dem vorherigen Spitzenwert von 47,2 Prozent, der am 14. Mai 2017 erreicht wurde.

„Der Rekord ist das Ergebnis eines kühlen, sonnigen Tages“, schrieb Anne Gonzales, Senior Public Information Officer bei CAISO, in einer E-Mail.

„Weil es ein Wochenende und das Wetter mild war, war die Mindestlast relativ niedrig, etwa 18.800 Megawatt.  Mittlerweile betrug die Solarproduktion mehr als 9.400 Megawatt.“

Einen Tag später, am 5. März, stellte CAISO einen weiteren Solarrekord auf und erreichte um 10:18 Uhr einen neuen Höchststand für die Solarproduktion von 10.411 Megawatt. Der bisherige Rekord lag bei 9.913 Megawatt am 17. Juni 2017.

Grafik: CAISO Gesamtproduktion Erneuerbare Energien für den 5. März 2018

Kein Wunder, dass die Solarenergie einen immer größeren Anteil am kalifornischen Strommix ausmacht. Die drei privaten Energieversorger des Bundesstaates liegen mit ihren Beschaffungsplänen für erneuerbare Energien weit vor dem Zeitplan und sind auf dem besten Weg, das 33-prozentige Mandat des Bundesstaates für 2020 zu erfüllen. Gleichzeitig investieren die Community-Choice-Aggregatoren (CCAs) in zusätzliche Solaranlagen.

CCGAs … sind eine Alternative zum investoreneigenen Energieversorgungsnetz, in dem sich lokale Einheiten in den USA ansammeln, um die Kaufkraft einzelner Kunden in einem definierten Zuständigkeitsbereich zu bündeln, um alternative Energieversorgungsverträge zu sichern. [1]Die CCA wählt die Stromerzeugungsquelle im Auftrag der Verbraucher aus. Durch die Bündelung der Kaufkraft sind sie in der Lage, große Verträge mit Erzeugern zu schließen, was einzelne Käufer möglicherweise nicht leisten können. Die Hauptziele von CCAs bestanden darin, entweder die Kosten für die Verbraucher zu senken oder den Verbrauchern eine bessere Kontrolle ihres Energiemix zu ermöglichen, indem sie hauptsächlich „umweltfreundlichere“ Erzeugungs-Portfolios anbieten als lokale Versorgungsunternehmen.

 * * *

Eine Mischung aus populärer Stimmung und Gesetzgebung hat dazu geführt, dass in Kalifornien in den letzten Jahren stark in erneuerbare Energien investiert wurde. Die hohen Investitionen sind jedoch für die Steuerzahler unangenehm, da ihre Energierechnung um 50 Prozent gestiegen ist, mehr als in anderen Bundesstaaten, berichtete die Los Angeles Times.

Erneuerbare Energien sind überhaupt eine Hürde bezüglich ihrer Vorhersagbarkeit. Die erzeugte Energie hängt bei Sonnenenergie und Wind vom Wetter ab, das in gewissem Maße vorhersehbar, aber nicht kontrollierbar ist. Die Widersprüchlichkeit, mit der erneuerbare Energien Strom erzeugen, ist einer der Gründe, warum die Steuerzahler in Kalifornien die Rechnung dafür bezahlen müssen, dass die Energie ihres Staates über Nachbarstaaten ausgeschüttet wird.

Erschienen auf The Daily Caller am 10.03.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/03/10/california-green-energy/

 

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16 Kommentare

  1. Köstlich, wenn man sich solche Beiträge und die Kommentare dazu in einiger zeitlicher Entfernung noch einmal durchliest.
    Ende 2020 gibt es solche Schlagzeilen:
    „Die Kalifornische Energiekommission hat beschlossen, dass neue Wohn- und Geschäftsgebäude im Bundesstaat ab 2020 grundsätzlich nur mit einer Photovoltaikanlage gebaut werden dürfen.“
    oder:
    „US-Bundesstaat will bis 2045 keine Treibhausgase mehr ausstoßen“

    Und das nicht etwa wegen Präsident Trump – sondern „trotz Präsident Trump“. Es scheint, als ob man in Kalifornien die „Probleme Vorhersagbarkeit und Kontrollierbarkeit“ für lösbar hält …

  2. Strom ist eben nicht nur Leistung sondern auch Arbeit….und wenn zu viel Leistung bei zu wenig Arbeit erzeugt, dann hat man eben ein Problem…bzw. wenn zu wenig Leistung dann wieder bei zu viel Arbeit gegeben hat man ebenfalls ein Problem….dieses Problem tritt bei einen reinen Kraftwerkspark-Energie-Stromerzeugungs- und Verteilungssystem so gut wie nie auf…bei einen Sonnen und Wind Stromerzeugungs- und Verteilungssystem um so mehr. Der Faktor ZEIT ist das Problem. Wind und Sonne können diesen Problem nicht lösen, weil diese selbst von der ZEIT abhängig sind…Kraftwerke hingegen sind Zeit UNABHÄNGIG.

     

    • Da sind ja wohl die „Spezialisten“ unter sich bei solchen Kommentaren…

      Natürlich ist die Sonneneinstrahlung und der Wind abhängig von der Zeit…

      Sie mischen übrigens Leistungund Arbeit, beides kst nicht dasselbe und wenn man schon so tut als ob man Ahnung hätte, sollte man sich zumindestetwas informieren…

  3. Geschickter Schachzug, dem Leser zu suggerieren, es wäre „Grünstrom“ im Überfluß vorhanden. Nur die Kraftwerksbetreiber wollen/können aus Profitsucht und/oder Inkompetenz diesen Grünstrom nicht einsetzen.
    Selbst mein Bekanntenkreis bringt mich mit diesem Szenario regelmäßig an den Rand des Wahnsinns. “ Warum nehmen diese Idioten nicht den Überschußstrom und erzeugen damit Wasserstoff. “ Wenn ich entgegne, dass selbst geschenkter Strom den Wirkungsgrad von 30% nicht verbessert, denken meine Gesprächspartner, ich wäre strunzdumm und hätte das Große , das Ganze überhaupt nicht verstanden. Frage ich aber gezielt nach der Herkunft des verschenkten Stromes  und das irgend jemand für die Erzeugung bezahlt worden ist,  kommt in der Regel: Dafür gibt es ja das EEG. Aha, und die zahlen das dann….
    Der andere Punkt ist die Mengenangabe des erzeugten Stromes. Auch nehme ich wieder meinen Bekanntenkreis. Auf irgendeine Sensationsmeldung, z.B. am 21.4.15 wurden 25 Gw PV-Strom erzeugt. Rekord!!!! Alle lagen sich in den Armen und jubelten dem Ende der fossilen Kraftwerke entgegen. Dann frage ich: Und wie war die Leistung am 13.12.2015 ???
    Komisch, weiß keiner. will aber auch keiner wissen, denn  die WKA wuppen das dann und die Speicher….. (welche??) Manche haben sich Akku`s für ihre PV Anlage angeschafft. Aber nicht ein ein einziger war so konsequent, sich vom Stromnetz abklemmen zu lassen .

    In diesen Momenten denke ich an meinen Hausarzt, der Patienten hasst, die aus dem Internet alles über ihre Erkrankung wissen und  nur noch seine Unterschrift unter der Überweisung/Rezept brauchen.

    Ich fasse es alles nicht.

     

     

  4. In südlichen Ländern ist Solarstrom ein wirklich preisgünstiger Energielieferant für Klimaanlagen, der auch zeitgleich zur Verfügung steht. Die können dann auch quasi unabhängig vom Netz laufen, bzw. ohne Einspeisung ins Netz.

    Sogar wenn die Solaranlagen etwas überdimensioniert sind, oder nicht immer gebraucht werden, rechnet sich das.

    • @Johannes Herbst

      Solarstrom und Windstrom rechnet sich EBEN NICHT! Strom ERZEUGUNG und VERSORGUNG ist eine FRAGE DER ZEIT!

      Um den Wohlstandstandard eines Industrielandes wie Deutschland zu bekommen, bedarf es einer RUND UM DIE UHR…zu jeden Zeitpunkt in der geforderten Menge gewährleistenden Stromversorgung.

      Mit Solarstrom und Windstrom = mit der zeitlichen Abhängigkeit von den Launen der Natur wird kein Land auf dieser Welt den Standard…den Wohlstand/Fortschritt eines Industrie-Kraftwerk Landes erlangen. Spanien, Frankreich, Portugal, Italien…all diese Südländer sind an ein Kraftwerk-Stromerzeugungs-und Verteilungsnetz angeschlossen….das gibt es kein Land das sich auf Solar- und Windstrom stützt….Solar und Windstrom wäre ohne Subventionszahlung = marktfeindliche Gesetze nicht zu bekommen….auf den Kraftwerken beruht der Wohlstand Europas und NICHT auf Sonne und Wind! Und das ist auf der ganzen Welt so.

       

       

      • 1. Ihr Beitrag war mit Abstand zu lang. Bitte deutlich kürzen und ggf. neu veröffentlichen.
        2. Hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.

  5. wie ?

    Klimaanlagen zuschalten im April, September ? oder gar Winter ? oder am Wochenende ? haben die Kommunen so viele Wassertürme ?

    Na dann motiviert mal.

    Und so eine Umstandskrämerei nur, weil die Produzenten, also die die von den Erneuerbaren profitieren, man nicht belästigen will, weil man diese Unternehmen weiterhin bedenkenlos produzieren lassen will.

    Und zuschalten zu verbilligten Preisen ist auch nichts anderes als Energieverschwendung. Man, die grüne Seite, will ja die Energie verteuern, damit weniger verbraucht wird ! und jetzt kommt der Vorschlag Energie billiger abzugeben, damit mehr verbraucht wird. Ändert sich dann finanziell was für den Verbraucher ?

    Also, es werden schon verrückte Vorschläge entwickelt. Mit Effiziens, Wirtschaftlichkeit hat das wenig zu tun.

  6. In den USA wurden im vergangenen Jahr Solaranlagen mit einer Leistung von rund 10,6 Gigawatt (GW) neu installiert und bei der Kernkraft ?

    MfG

  7. Ich verstehe, dass es schwierig ist Energiespeicher zu entwickeln und zu installieren. Aber könnte man anstatt Minuspreise zu zahlen, nicht bestimmte Abnehmer motivieren in Spitzenerzeugunszeiten nicht auch mehr zu verbrauchen? Beispielsweise könnten die Kommunen ausgesuchte Verbraucher, wie z.B. Wassertürme oder Klimaanlagen zu verbilligten Preisen zuschalten. Natürlich wäre ein flinkes Angebotssystem und auch Abrechnungssystem von Nöten.

    • Das ist zwar in Deutschland Stand der Technik, kann aber das „Mengenproblem“ nicht lösen:

      Seit 1972 betreibe ich eine effiziente, elegant regelbare elektrische „Wärmespeicher Heizung“.  Der Versorger schaltet täglich an 8 Stunden seiner Wahl (Schwerpunkt nachts) mit einem Signal auf den billigen Tarif, das jeweils auch die von mir aktivierten Verbraucher einschaltet. – Leider kassiert inzwischen (mit steigender Tendenz) die mit dem EEG  „erzwungene unsinnige Subvention des Flatterstroms“ den größeren Teil des Strompreises! 

    • Lieber Harald,

      der Vorschlag ist in der Realität nicht durchführbar. Die Indsutrie ist der mit Abstand grösste Verbraucher und deren Prozesse sind nicht einfach zu verschieben oder zu verlagen, bei der Bevölkerung ebenso. Und Wassertürme benötigen Strom, kein Gas, die allermeisten Klimaanlagen auch.

      Mfg

    • Lieber Harald,

      soviel geballte Naivität wie bei Ihnen wird im bildungsfernen Deutschland leider immer häufiger…..

      Es wurde in der DDR schon versucht, „organisatorisch“ Lastspitzen in den Betrieben zu vermeiden, damit die maroden Netze und die auf Anschlag laufenden Kraftwerke im Winter  nicht zu häufig „abkackten“. Da wurden dann schon mal Arbeitszeiten verschoben, mit allen Folgen wie „ungeplanten“ Lohnzuschlägen, per „Befehl“ verlängerten  Öffnungszeiten der Kindertagesstätten, damit die großteils jungen weiblichen Mitarbeiter die „Arbeitszeitverlagerung“ familiär gebacken bekamen. Ich war mal Abteilungsleiter in einer Truppe von 80 Mitarbeitern, die zu 95% aus Frauen bestand. Wir hatten zwar eine Menge „thermische Prozesse“, die im intermittierenden Betrieb nur „intermittierend“ Abwärme abgaben, aber als Raumheizung keinen großen Beitrag leisteten konnten. Die Gebäudeheizung war aber eine betriebszentrale Dampfheizung, die nachts nur eingeschränkt betrieben werden durfte, um die Kohlenkontingente nicht zu überziehen. Uns wurde dann ein el. Raumheizer mit 6 kW zur Verfügung gestellt, dessen Betrieb aber von der Kombinatsleitung genehmigt werden musste.

      Ich dachte, solche Zustände hätten wir 1989 überwunden, aber die DDR scheint uns wieder einzuholen, aber wahrscheinlich muss es noch viel schlimmer kommen, ehe Merkel und die anderen grünen Konsorten zum Tempel hinaus gejagt werden …..

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