Warum eine niedrige Sonnen­flecken-Aktivität auf eine längere Klima-Kaltphase hinweist

Larry Bell
Weniger Sonnenflecken = mehr kosmische Strahlung = globale Abkühlung
Der Tweet von Präsident Trump vom 28. Dezember, in welchem er das „kälteste Silvester jemals“ in Verbindung brachte mit der Nicht-Zahlung von „Billionen Dollar“, um „jene gute alte globale Erwärmung zu verhindern“, führte tatsächlich zu einem Medien-Wunder. Es brachte viele „Mainstream“-Kritiker endlich zu der Erkenntnis einiger fundamentaler Klima-Realitäten, auf welche wir schon lange hingewiesen haben.

[In Deutschland muss man auf dieses Medien-Wunder wohl noch warten. Anm. d. Übers.]

Kendra Pierre-Louis schrieb herablassend in der New York Times: „Tatsächlich wird es an der Ostküste in manchen Gebieten rekord-tiefe Temperaturen geben. Für New York sind die kältesten Neujahrs-Temperaturen seit den sechziger Jahren vorhergesagt. Aber Mr. Trumps Tweet enthielt den allgemein begangenen Fehler, lokale Wettervorgänge zu betrachten und daraus Erkenntnisse für das globale Klima abzuleiten“.

Ja, Kendra hat wie auch die NYT jedes Mal lauthals Alarm geschrien, wenn irgendein bestimmtes Jahr, ein Monat oder ein Tag nahezu überall „der/das Wärmste war seit …“ Und dann belehrt uns Kendra nachdenklich: „Klima bezeichnet das Verhalten der Atmosphäre über einen langen Zeitraum, während man mit Wetter alles bezeichnet, was im Kurzfrist-Zeitraum passiert. In gewisser Weise ist Klima die Summe langer Wetterperioden“.

Wie wahr! Da sind beispielsweise die letzten zwei Jahrzehnte, in welchen Satelliten einen völlig flach verlaufenen Temperaturgang gemessen haben. Das ist zwar noch kein voller Klimazyklus, aber noch ein Jahrzehnt, und der Vorgang ist qualifiziert für diese ziemlich willkürliche Unterscheidung.

Vielleicht erinnert sich mach einer noch daran, dass vor der jüngsten Erwärmung die gleiche New York Times das Hereinbrechen der nächsten Eiszeit hinausposaunt hat nach drei Jahrzehnten der Abkühlung seit Mitte der vierziger Jahre.

Andererseits – was ist, wenn jene gute alte globale Erwärmung, zu der es kurzzeitig von Ende der siebziger bis zu den neunziger Jahren gekommen war, nicht wieder einsetzt und weitere zwei, drei Jahrzehnte dauert? Sie glauben, das kann nicht passieren? Eine beobachtete Sonnenaktivität so schwach wie seit 200 Jahren nicht mehr weist jedenfalls zusammen mit neuen, intensiven Forschungen in die andere Richtung.

Wichtige Relationen zwischen Sonnenaktivität, Wolkenbedeckung und Temperaturen werden erklärt in einem jüngst von Nature Communications veröffentlichten Report. Leitautor Henrik Svensmark von der Technical University of Denmark stellt fest, dass Klimamodelle diese natürlichen Einflüsse drastisch unterschätzt haben, während sie die Bedeutung des atmosphärischen CO2 genauso drastisch überschätzt haben.

Sonnenflecken zeigen magnetische Änderungen auf der Sonnenoberfläche an, welche die Stärke des Sonnenwindes beeinflussen. Dieser wehrt kosmische Strahlung ab – hoch energetische Partikel von Supernovae, welche in der gesamten Galaxis diffundieren. In Perioden geringer Sonnenfleckenzahl (also schwachem Sonnenwind) erreicht mehr dieser kosmischen Strahlung den inneren Bereich unseres Sonnensystems.

Kosmische Strahlen, die es bis zum Auftreffen auf die Erdatmosphäre schaffen, schlagen aus den Luftmolekülen Elektronen heraus und erzeugen Ionen (elektrisch positive und negative Moleküle). Diese Ionen wiederum helfen Aerosolen (Clustern zumeist aus Schwefelsäure- und Wassermolekülen), mittels eines Kernbildung [nucleation] genannten Prozesses bei der Wolkenbildung.

Kurz gesagt: weniger Sonnenflecken (schwächerer Sonnenwind) lässt mehr kosmische Strahlung die Erdatmosphäre erreichen, welche die Aerosol-Moleküle ionisiert, die dann wiederum zu Kondensationskernen für Wolken anwachsen, die Abkühlung verursachen. Mehr Sonnenflecken haben den gegenteiligen Effekt – weniger Wolken – höhere Temperaturen.

Henrik Svensmark und sein Kollege Nir Shaviv berichten, dass die Ergebnisse ihrer neuen Studie allen in der Öffentlichkeit viel zu stark akzeptierten theoretischen und numerischen Modellprojektionen diametral widersprechen, dass nämlich kleine Aerosole wieder verschwinden, bevor sie groß genug werden, um als Kondensationskerne zu fungieren. Der Nachweis in einer Wolkenkammer zeigt: „Wechselwirkungen zwischen Ionen und Aerosolen können das Wachstum beschleunigen, indem sie Material den kleinen Aerosolen hinzugefügt wird, die damit groß genug für die Wolkenbildung werden“.

Einer weiteren Studie von Valentia Zharkova aus dem Jahr 2015 zufolge kann durchaus erwartet werden, dass eine weitere multi-dekadische „Kleine Eiszeit“ auf dem Zeitplan der Natur steht. Sie prognostiziert, dass sich das Aktivitätsniveau des derzeitigen Zyklus‘ Nr. 24, welches ohnehin schon das schwächste Niveau seit dem Sonnenzyklus von vor 6200 Jahren aufweist, noch weiter abschwächt bis zu einem „Maunder Minimum“ (lange Perioden mit Minima der Sonnenflecken), welche zuletzt vor 370 Jahren aufgetreten waren.

Zharkovas Modell geht von Dynamo-Effekten in zwei Schichten der Sonne aus – eine dicht unter der Oberfläche und die andere tief innerhalb der Konvektionszone. Beide haben eine Frequenz von etwa 11 Jahren, zeigen jedoch einen geringen Unterschied und sind auch zeitlich verschoben. Ihr Modell prognostiziert, dass das Wellenpaar während des Zyklus‘ Nr. 25, welcher im Jahre 2022 seinen Höhepunkt erreicht, zunehmend zeitverschoben auftritt.

Während des Sonnenzyklus‘ Nr. 26, also in der Dekade von 2030 bis 2040, werden die Wellen exakt asynchron werden und zu einer sogar noch stärkeren Reduktion der Sonnenaktivität führen. Im Sonnenzyklus 26 werden die Wellen genau spiegelbildlich zueinander daherkommen – mit ihrem Maximum gleichzeitig, aber auf den gegenüber liegenden Hemisphären der Sonne.

Wie auch immer dem sei, ob sich die gegenwärtige Abkühlung fortsetzt oder nicht – gibt es irgendeinen Grund für Panik? Nein, und im gleichen Atemzug: wenn jene gute alte globale Erwärmung wieder einsetzt – was zweifellos irgendwann der Fall sein wird – wollen wir die jetzigen Bedingungen doppelt dankbar begrüßen.

Link: http://www.cfact.org/2018/01/08/why-low-sunspot-activity-portends-prolonged-climate-chill/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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5 Kommentare

  1. @Dr. Klaus Eckhard

    Wissen Sie, was die größte Manipulation der Gesellschaft ist….die Frechheit der Wetter Moderatoren im Radio und Fernsehen, das Wetter zu bewerten…..dem Wetter/einer Jahreszeit eine Bewertung zukommen zu lassen obwohl das Wetter erst seit 100 Jahren durch technische Hilfsmittel versteht bzw. damit etwas genauer für einen Zeitraum vorhersagen kann (für einen Kurzen Zeitraum).

    Wer aber das Wetter, die Jahreszeiten und zum Schluss das Klima BEWERTEN will und eine Meinung dazu abgeben kann, der müsste schon 3-4 Milliarden Jahre ALT sein. Man kann nur etwas bewerten, was man auch kennt. Das Wetter und das Klima kennt der Mensch erst seit seiner Entstehung. Als erst seit einen Wimpernschlag auf der Zeitskala von Wetter und Klima.

    Sowas ARROGANTES und HERABLASSENDES wie die Wettermoderatoren sich ein Urteil über das Wetter…über Jahreszeiten und das Klima machen…schlägt jeden Faß den Boden aus. Der moderne Mensch meint dem Wetter, den Jahreszeiten und dem Klima vorschreiben zu können, wie es zu sein hat und sich zu verhalten hat….ARROGANTER/Realitätsfremder geht es wahrlich nicht mehr.

     

     

  2. usschnitt aus einem meiner Leserbriefe:
    Wie mehrfach erwähnt, lassen nur regelmäßige geologische und orbitale Kreisläufe eindeutige, teilweise Minuten genaue, Vorhersagen zu. Dazu gehören u.a. Jahr und Tag, Sommer und Winter, Ebbe und Flut, die Mondphasen und auch die Aktivitäten der Sonne, u.w. Die Sonnenflecken (Schwabe)- Zyklen durchlaufen einen ca.11-jährigen Zeitraum. Zu Zeiten geringer Anzahl Flecken während eines Zyklus war es kalt auf unserem Erdenball. Im 24. Zyklus geht derzeit die Anzahl der Sonnenflecken stark zurück; jetzt 2017/18 sogar fast gegen Null.
    Demzufolge nimmt die GEMESSENE  Neutronen Höhenstrahlung (Uni Kiel und Moskau) stärker zu. Eine Folge davon ist eine verstärkte Wolkenbildung, der „Svensmark Effekt“. Auswirkung a.) neu und b.)bisher:
    a. Das erhöhte Regen- und Schneeaufkommen der letzten Zeit könnte daraus eine Folge sein. Auf kommende stärkere Hochwässer sollten sich die Rettungsstäbe gut vorbereiten.
    b. Von allen größeren Hochwässern der Flüsse Mitteleuropas und auch des Amazonas seit 1710 fallen 73% davon in die Sonnenflecken armen Zeiten der 11jährigen Schwabe Zyklen. Also den Zeiten mit verstärkter Höhenstrahlung, die die Wolkenbildungen forcieren.

     Dipl. Phys. Dr. H. Borchert (Uni Mainz) hat die gemessenen Werte für die Höhenstrahlung mit der vom DWD  GEMESSENEN  Wolkenbildung korreliert, den eindeutigen Zusammenhang bewiesen und damit den Svensmark Effekt bestätigt.
    Dr. Borchert kommt in seinem Vortrag zu folgendem Schluss: „Der Temperaturanstieg der Erde seit Ende der 80ziger Jahre um ca. 0,9°C war die Folge einer außergewöhnlichen Aktivität der Sonne. Seit 2006 geht die Aktivität zurück, was zur Stagnation der Temperatur auf hohem Niveau führt. Der CO2 Anstieg ist Folge der Meeresentgasung. Die Klimaänderung seit den 80ziger Jahren war nicht anthropogen und hat mit CO2 nichts zu tun“.

  3. Habe mich über 6200 Jahre gewundert. Nach dem engl. Original vermute ich eher, dass Zyklus 6 vor 200 Jahren gemeint ist – hinter  „6,“  fehlt ein Leerzeichen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Herwig Waldschläger

  4. Immer dasselbe Schema: alles was mit Wärme – wärmstes Jahr seit, Rekordhitze, Wärmerekord – zu tun hat, buchen die Klimaaktivisten auf ihr Konto und scheren sich einen Dreck darum, dass es sich um lokale Wetterereignisse handelt.

    Hat das aber mit Kälte zu tun wie gegenwärtig an der Ostküste der USA, sind das singuläre  Ereignisse ohne Bedeutung.  Im Gegenteil, oft wird durch eine besondere Rabulistik mit irrwitziger Herleitung auch das noch dem menschenverursachten Klimawandel zugeschlagen.

    Der Tag wird kommen, an dem die ganze pseudowissenschaftliche Konstruktion zusammenfällt.  Vorher wirds noch reichlich Widerstand geben, weil das hehre Ziel, das Weltvermögen umzuverteilen, dann  aufgegeben werden muss.

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