Wenn schon pleite, dann aber richtig ! Ein Nachruf auf die „Smart region Pellworm“

Pellworm Vorzeigeprojekt "Erneuerbare" zur Vollversorgung. Bild. P. Würdig

Die Nordseeinsel Pellworm, sollte das Vorzeigeprojekt für völlige Energieautarkie mittels „Erneuerbarer Energie“ werden. Ohne Rücksicht auf Verluste und Naturgesetze wurden Millionen investiert und…in den Sand gesetzt. Jetzt zog Projektbetreiber EON die Notbremse und stieg still und heimlich aus. Kein Politiker die zuvor das Zukunftsprojekt nicht laut genug preisen konnten, äußerte sich dazu. Nur die Welt (Birger Nicolay) brachte einen sachlichen Artikel dazu.
Peter Würdig-Reetz ergänzt die Story

Ach, Du liebe Smart Region, wie warst Du uns, den Fans der Energiewende, doch lieb und teuer, vor allem jedoch teuer, sodass wir nun Abschied nehmen müssen, denn Dein Ziehvater, das HanseWerk, Tochter von EON, sieht keine Chance mehr, Dein Leben durch weitere Alimentation noch zu erhalten. Einziger Trost, wenn Du nun bald auf dem Müllhaufen der gescheiterten Projekte und Planungen der Energiewende entsorgt wirst, da bist Du nicht alleine, da liegt schon jede Menge anderes, und es kommt bald noch mehr dazu.

Dabei hatte es doch so vielversprechend angefangen, 2013, auch der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Torsten Albig, war gekommen, um im feierlichen Rahmen der Prominenz Deinen Start mit den Worten zu begrüßen: „Hier wird dezentrale Stromgewinnung mit innovativer Speichertechnik und gutem Netz-Management verknüpft“. Dass es mit dem Verknüpfen dann doch nicht so einfach war, auch wenn man reichlich Geld reinknüpft, zeigte auch der Ergebnis-Bericht, der im letzten Herbst erschienen ist, äußerte man sich trotz der sichtbar gewordenen Schwächen noch optimistisch, es heißt: „dass ein wirtschaftlicher Batteriebetrieb zukünftig zu erwarten ist.“ , und man hatte „Geschäftsmodelle“ entwickelt, bei denen allerdings schon erste Zweifel laut wurden: „„Die monetäre Analyse der Geschäftsmodelle zeigt, dass derzeit keines der entwickelten Modelle die Investitionskosten der Großspeicher deckt.“.

Mit dieser Einschätzung im Bewusstsein, dass das System zwar kränkelt aber doch noch gerettet werden wird, habe ich dann im Oktober letzten Jahres einen smarten Besuch auf der Insel gemacht. In dem zugehörigen Sonnen-Pavillon konnte ich ein echtes Stück Öko-Käsekuchen genießen (mit EE-Strom gebacken), serviert von der freundlichen Bedienung, denn in dieser Jahreszeit war die Saison gelaufen, und den dann selten gewordenen Gästen begegnete man überall auf der Insel sehr entgegenkommend. So konnte ich dann auch von den beiden Speichern, ein Li-Ionen-Speicher und ein Redox-Flow-Speicher, noch ein Foto machen, zur Erinnerung also, und seltsam, wie eine Vorahnung, vor den eindrucksvoll großen Containern stehend ging mir damals schon die Musik von Beethoven durch den Kopf, Fidelio, Arie des Kerkermeisters Rocco, „Wenn sich nichts mit nichts verbindet, ist und bleibt die Summe klein“.

Nun, ganz nichts, was man da verbunden hatte, war es nicht, denn man hatte ja immerhin einen Selbstversorgungsgrad von über 97 % erreicht, und man schrieb: „und es hätte eine etwa doppelt so große Dimensionierung (der Speicher) erfordert, um auch die letzten 2,5 % der auf der Insel benötigten Energie während wind- und sonnenarmen Zeiten aus gespeicherter Energie zu decken.“ , aber auch das heißt ja konkret, dass man das ursprüngliche Ziel, wie es wörtlich so definiert war Das Hauptziel von „SmartRegion Pellworm“ ist die Demonstration einer stabilen, kosteneffizienten und marktorientierten Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien“ eben nicht erreicht hat. Jeder Wert unter 100 % (mit einem gewissen Sicherheitszuschlag) bedeutet ja, da die Lücken der Versorgung nicht planbar sind, dass jederzeit auf dem Festland ein konventionelles System im Leerlauf mit voller Bereitschaft vorhanden sein muss, um im Sekundentakt einspringen zu können und um den Insel-Blackout zu vermeiden. Damit ist dann diese Anlage für das vorgegebene Ziel, den Klimaschutz, weiterhin vollkommen wertlos.

Im Ansatz des Projektes hieß es noch: „Die 37 km2 große Insel mit 1.177 Einwohnern ist landwirtschaftlich geprägt und zählt zu den sonnen- und windreichsten Regionen Deutschlands. Die Insel ist somit der ideale Ort für das Forschungsprojekt: Hier wird 3-mal so viel Energie erzeugt wie die Einwohner verbrauchen – aber nur dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint.“ Hier liegt also eine „best-case“-Situation vor, und wenn es selbst unter diesen Umständen nicht gelingt, den allerersten Schritt zur Energiewende, die Stromwende, wirklich zu meistern, dann sollte allerdings, was die Energiewende betrifft, insgesamt Ernüchterung eingetreten sein. Die Angabe, dass man „eine etwa doppelt so große Dimensionierung“ gebraucht hätte, ist reichlich verwaschen, könnte auch das drei- bis fünffache sein, warum hat man nicht einmal das versucht, um wenigstens an dieser hervorgehobenen Stelle endgültige Klarheit über die tatsächlichen Kosten zu erreichen ? Also, außer Spesen nichts gewesen.

 

Einige Merkwürdigkeiten kommen noch hinzu. Da hat man einen ziemlichen Aufwand an Installation von Mess- und Rechensystemen getrieben, um auch die Speichereinheiten der auf der Insel bei einigen Bewohnern vorhandenen privaten PV-Anlagen mit einzubinden, das hätte man sich sparen können, denn da hat man dann tatsächlich „mit nichts“ verbunden, denn diese Speicher, die nur zu Werbezwecken den Leuten angedreht werden, sind viel zu mickrig, um irgend etwas tatsächlich zu bewirken. Dann hat man auch noch Elektro-Speicherheizungen in das Speichersystem mit eingebunden und unterschlägt dabei elegant, dass damit elektrische Energie nicht gespeichert wird sondern nur Wärme, diese gerade mal für einige Stunden, auch noch zweifelhaft, dass man so Edel-Energie aus Öko-Strom, die ja als etwas besonders Wertvolles angesehen wird, einfach nur verheizt. Da die PV-Anlagen Energie nur im Sommer liefern während das Energieangebot im Winter deutlich knapper ist, bedeutet das, dass man vor allem im Sommer die Heizungen versorgt hat. Das wäre allenfalls ein Werbe-Slogan für den Tourismus, „wir bieten heiße Sommer-Nächte auf der Insel“, das könnte glatt missverstanden werden. Die Leute, die ich (zufälligerweise) auf der Insel angetroffen hatte, sagten mir aber, wir heizen „ganz normal“ (also mit Öl), und den Winter verbringen wir auf dem Festland.

Dann hatte man auch bei den Insel-Bewohnern jede Menge Smart-Meter installiert, die Erfahrung hat aber gezeigt, das verwendet praktisch niemand, niemand schaut erst auf die Windprognosen um seinen täglichen Lebensablauf zu gestalten, die Leute sind es gewohnt, dann Strom einzuschalten, wenn sie ihn brauchen, und das hat dann auch keiner geändert.

Im Bericht ist auch davon die Rede, dass man versucht hat, Wetter-Prognosen in die Steuerung des Systems mit einzubinden, aber das hatte dann nur eine sehr geringe Zuverlässigkeit, auch verständlich, denn eine örtliche und sehr begrenzte Wolke kann die Erzeugung der PV-Anlagen spürbar beeinflussen, so kleinflächig sind auch heute Wettervorhersagen nicht möglich. Da gilt dann der Satz von Karl Valentin, „Prognosen sind gut, vorausgesetzt, sie befassen sich nicht mit Zukünftigem“.

Nun also steigt das HanseWerk endgültig aus dem Projekt aus, denn allein die Unterhaltung der Speichereinheiten bewirkt erhebliche Kosten, die sonst niemand tragen will. Das ist auch eine Folge des EEG, denn wenn elektrische Energie, die gerade nicht gebraucht wird, trotzdem zu garantierten Preisen abgesetzt werden kann, notfalls im Ausland mit zusätzlichen Kosten, dann besteht keinerlei Anreiz, in Speichereinheiten, die eigentlich nötig sind, um aus EE-Strom noch etwas Brauchbares zu machen, zu investieren. Der genaue Ablauf in der Schluss-Phase ist noch nicht entschieden, der Bürgermeister der Insel hat angeboten, die Speicher für einen symbolischen Preis von 1 € zu übernehmen. Ob er sich dabei nicht eher noch selbst übernimmt, ist auch unklar, denn die Kosten für die Unterhaltung bleiben, und selbst wenn man am Ende wenigstens die Container für Legebatterieen verwenden will, bleiben ja immerhin noch die Kosten für die Entsorgung der Batterie-Zellen, auch nicht ganz billig, da dort jede Menge chemische Substanzen enthalten sind.

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30 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Handler-Kunze, Sie machen mir Angst.

    Schauen Sie mal schnell durch Ihr Fenster! Wenn da weißgekleidete Leute, mit einer Zwangsjacke, stehen, machen Sie nicht die Haustür offen!

    „Wir haben das Projekt, von Anfang an, vor die Wand fahren wollen, weil wir nicht wussten, wie Windkraftanlagen funktionieren.“

    Aua, aua!

  2. Antwort eines der großen Projektbetreibers:
    Sehr geehrter Herr Handler-Kunze,

    vielen Dank für Ihre Nachfrage. Auch wir haben den einseitig und fehlerhaft recherchierten Artikel in der Welt am Sonntag zum Forschungsprojekt Smart Region Pellworm zur Kenntnis genommen. Ganz offensichtlich ging es dem Journalisten vor allem darum, ein Forschungsprojekt für die Energiewende negativ darzustellen und dabei auch noch die Insel Pellworm schlechtzureden.

    Ziel des von Anfang an auf Zeit angelegten Projekts war es, das Zusammenspiel der intelligenten Techniken zu testen und die vor Ort erzeugte grüne Energie möglichst optimal zu nutzen. Beides wurde erreicht, wie man in der Dokumentation zur ersten Projektphase nachlesen kann. http://www.smartregion-pellworm.de/fileadmin/smartregion/user_upload/PDF/SmartRegion_Pellworm_Ergebnisse.pdf

    Darauf aufbauend läuft derzeit eine von HanseWerk mit rund 800.000 Euro finanzierte zweite Projektphase. Hierbei wird erforscht, ob und wenn ja wie sich eine Wirtschaftlichkeit der Anlage herstellen lässt. Derzeit wird die Bereitstellung von Regelenergie, durch die Einbindung in ein Virtuelles Kraftwerk getestet. Hinzu kommt die geplante Teilnahme an Arbitragegeschäften – denn die hohe Flexibilität des Batteriespeichers ermöglicht die Nutzung zeitlicher Strompreisdifferenzen an verschiedenen Kurzfrist-Strommärkten. Eine Leistungssteigerung der Batterien ist nicht geplant.

    Übrigens: Anders als in der Welt am Sonntag behauptet, wurde bei Projektbeginn kein „Autarkieversprechen“ abgegeben, – dass bei Forschungsprojekten keine „Versprechen“ zu Ergebnissen abgegeben werden, sollte sich von selbst verstehen. Anders als behauptet, hat die Insel von dem Projekt profitiert – beispielsweise durch die Modernisierung des Stromnetzes. Es wurden auch – entgegen der Darstellung – diverse Dienstleistungen für das Projekt von lokalen Firmen erbracht (u.a. Installationen, Winterdienst, Transporte, Erdarbeiten, Übernachtungen, Gastronomie). Und dass für Aufträge wie die Softwareentwicklung oder die Messdatenauswertung auf der relativ kleinen Insel schlichtweg keine Fachkräfte gibt, hätte der Autor bei seriöser Recherche durchaus feststellen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ove Struck

    Leiter Unternehmenskommunikation
    T +49-41 06-6 29 3678
    F +49-41 06-6 29 1 3678
    M +49-151-121 367 72
    ove.struck@hansewerk.com

    HanseWerk AG
    Schleswag-HeinGas-Platz 1
    25450 Quickborn

    • das Zusammenspiel der intelligenten Techniken zu testen und die vor Ort erzeugte grüne Energie möglichst optimal zu nutzen.

      Guck an, guck an. Wieviel Intelligenz ist nötig um eine satte Pleite schön zu reden? Antwort: Siehe oben!
      Man muss wohl Handler-Kunze (wer ist Handler und wer kunze?) heißen, um dieses Geschwurbel für bare Münze zu nehmen.
      Mal sehen welche Erklärungen uns Herr Handler-Kunze zur Pleite von Solarworld anbieten wird.
      Erste Vermutungen:
      1. Es handelt sich bei Solarworld nur um einen -von Anfang an zeitlich wie finanziell begrenzten Großversuch- gedacht, geplant und durchgeführt – einzig zu dem Zweck herauszufinden, ob und wie man den Chinesen direkt oder indirekt deutsche Subventionen zukommen lassen kann.
      2. Die Gelder wurden geplant investiert- weil es herauszufinden galt- ob intelligente Solarproduktionstechniken auch in Deutschland des 21. Jahrhunderts für alle Welt gewinnbringend – außer für Deutschland – erprobt werden können. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Versuchs – der besseren statistischen Daten wegen – auf viele Firmen verteilt (siehe oben), also der (von Anfang an geplanten, aber aus politischer Rücksichtnahme nicht vorher verkündeten) Insolvenz von Solarworld sind alle Versuchsziele erreicht worden.

      • Der Herr Handler-Kunze heißt Handler-Kunze weil sein Vater auch schon Handler-Kunze geheißen hat, die Reihe kann man fortsetzen.
        Was die fast profihafte Aktualisierung von Humorreserven betrifft, die hier in manchen Kommentaren aufblitzen, Chapeau!
        Wir verbringen seit vielen Jahren, zumindest jedes zweite Jahr unseren Urlaub auf Pellworm. Wir haben uns in die Insel, das Naturschutzgebiet Wattenmeer und besonders in die Menschen richtiggehend verliebt. Unsere Silberhochzeit am Leuchtturm war nur ein Höhepunkt vieler Urlaube. Deshalb mein Interesse.
        Was das Lächerlichmachen einer Versuchsanordnung betrifft: Wenn ein neues Automodell auf den Markt kommt, stecken Monate von Testfahrten, Tag und Nacht, in dem Produkt. Zitat aus eine Dokumentation von Mercedes: “ Insgesamt ist ein neues Modell von Mercedes über drei Millionen Kilometer unterwegs, ehe sich die Ingenieure sicher sind, dass alles an ihm stimmt.“ So ein Wahnsinnn, oder? Das glaubt doch keiner, so viele Kilometer, um Räder und Motoren und Bremsen zu testen, deren Funktionen schon lage bekannt sind.

        • Lieber Hr. Handler-Kunze,
          es tut mir leid, dass Sie hier teils etwas hart angegangen werden, aber das liegt auch an dem, was Sie hier vorbringen, und an der Art, wie Sie hier dabei auftreten.
          Mit Ihrer Hartnäckigkeit, mit der Sie den aktuellen Rückgang der Gletscher erneut als Hinweis auf den (menschengemachten) „Klimawandel“ werten, obwohl Sie auf anderslautende Aussagen von glaubwürdigen Quellen hingewiesen wurden, wirken Sie hier halt nicht unbedingt glaubwürdig, und angesichts der Attacken, die diverse Trolle hier ständig reiten, ist der Ton hier leider auch in der Gegenrichtung manchmal etwas rau.
          Ihr Problem ist jedoch vor allem ein doch nicht allzu hoch entwickeltes Verständnis von Technik. Das, was auf Pellworm hingestellt wurde, war keine „Versuchsanordnung“ im klassischen Sinne. Es wurde von Anfang an als Propagandainstrument für die „Energiewende“ konzipiert und benutzt. Technisch ist die Energiewende als Ganzes nicht machbar, ob Sie es glauben oder nicht. Sie werden es noch selbst erleben, dass dieses Kartenhaus in sich zusammenbricht. Dennoch werden hunderte Mio. € in unsinnige Projekte dieser Art gesteckt, obwohl jeder Fachmann, der nicht gekauft ist (solche gibt es leider zuhauf), klar erkennen kann, dass dabei nur Geld um der Ideologie willen zum Fenster hinausgeworfen wird.
          Und Ihr Beispiel aus der Kfz-Industrie greift nicht. Es geht nicht daum, „Räder, Bremsen und Motoren zu testen, deren Funktion schon lange bekannt sind“, wie Sie sagen. Ein modernes Auto besteht aus zig Tausenden Einzelteilen. Mit jedem neuen Modell wird hieran weiter optimiert, d.h. man versucht, über die bisher bekannten Grenzen hinauszugehen, um das Auto noch besser, agbasärmer, leichter etc. zu machen, und begibt sich hierbei auf Neuland. Zudem muss auch das Zusammenspiel all dieser Teile und Aggregate geprüft werden, z.B. ob ein Bauteil die Vibrationen, die von einem anderen erzeugt weden, auch über die Geasmtlebenszeit aushalten wird. Deshalb kostet die Entwicklung eines neuen Autos heutzutage auch schnell mehr als 1 Mrd., obwohl die wesentlichen Prinzipien auch schon beim Bau des Ford Modell T bekannt waren.
          Herr Handler-Kunze, ich schlage vor, Sie ziehen sich einfach mal aus der Diskussion zurück. So, wie Sie sich hier in ein psychlogisches Abseits manövriert haben, bringt eine Fortsetzung weder Ihnen noch den anderen hier irgendeinen Nutzen. Ich gebe Ihnen nur noch ein paar gutgemeinte Tipps: Wenn Sie sich über Alpengletscher Gedanken machen, dann sollten Sie nicht nur über Temperaturen, sondern auch über die langjährige Entwicklung der Regenmengen nachdenken und auch mal schauen, was die Statistiken zur Entwicklung der jährlichen Sonnenscheindauer aussagen.

          Mfg

    • Was mich mal am Rande interessieren würde: Ist das jemand aus dem erweiterten Familienkreis des ehemaligen deutschen Ministers Struck, der dazu beitrug, deutsche Soldaten zum Sterben nach Afghanistan zu schicken, weil man „die Freiheit der Bundesrepublik Deutschland am Hindukusch verteidigen“ müsse.

      Weiss jemand etwas darüber?

      Mfg

  3.  
    Heute aktueller Stromfluss auf Pellworm geschaut und da wir Strom an des Festlandnetz abgegeben ca. 6200kW.
     
    Sogar Strom aus den Akkus wird rausgenommen obwohl die Akkus nur noch zu ca. ¼ gefüllt sind. Gut wenn die Akkus ziemlich voll sind kann man das ja machen aber nicht wenn die fasst leer sind.
     

     
    Wenn sich natürlich das Festlandnetz von E.ON aus den Akkus auf Pellworm bedient braucht man sich nicht wundern wenn bei Dunkelflaute dann keine vernünftige Abdeckung gegeben ist.
     

     
    Hier können Sie live verfolgen, was in diesem Moment im Energiesystem auf Pellworm passiert:
     
    http://windenergiepark-westkueste.de/pellworm/pellworm
     

     
    Gruß
     

     

    •  
      Der momentane Leistungsfluss zu den Verbrauchern beträgt 804 kW. Alleine aus den WA kommt 4,800 kW! Die installierte Windleistung liegt also um den Faktor 6 über dem tatsächlichen Bedarf! Dabei ist die PV sowie die „Biogas“ Leistung noch gar nicht berücksichtigt. Man erkennt also dass es einer absurden Überkapazität bedarf um nur fast „autonom“ zu sein. Solche Überkapazitäten sind auf Gesamtdeutschland gar nicht skalierbar, die Erkenntnisse von solchen Laborversuchen sind daher praktisch wertlos. Und in der Praxis garantiert ja selbst diese absurde installierte Leistung keine 100% Autonomie; Experiment 100% gescheitert! Aber wie sagte schon Wagner, „Deutsch sein, heißt eine Sache um ihrer selbst willen zu tun.“ Treffender kann man den absoluten Irrsinn der Deutschen „Energiewende“ nicht beschreiben…..
       

    •  
      Wer dieser animierten Grafik Glauben schenkt, hat es selbst in Schuld.
      Schade, dass man die Zappelstromleistung nicht sehen kann!
      Das einzig stabile sind die Biogas-Anlage und die Leitung zum Festland.
      Das Festland konnte sich früher mal ohne Pellworm versorgen – das war dann ja ein Wunder.
      So ein Schmarren!
      Nur die Schmarotzer sprechen nicht von den Kosten.
       

    • Pellworm war schon vor Jahresfrist Thema in EIKE. Damals hatte ich über mehrere Tage den Stromfluss verfolgt. Eine Sinnhaftigkeit beim Auf- und Entladen der Akkus war nicht zu erkennen. Einerseits ist es so, wie von Ihnen beschrieben, bei Überproduktion und fast leeren Akkus wird aus denen auch noch Strom gezogen.

      Andererseits werden bei Mangel und Stromlieferung vom Festland die Akkus aufgeladen. Z. B. 01. 04. 2016 22:00 Uhr:

      -Verbrauch:  1247 kW

      -Produktion (PV, Bio, Wind): 836 kW

      -Zulieferung Festland: 517 kW

      -Aufladung RFB: 103 kW

      -Aufladung: Li-Ionen: 3 kW

      Also genau umgekehrt, wie man es von einem Speichersystem eigentlich erwartet. Aber man hat demonstriert, dass die Akkus innerhalb des Smart Grid auf- und entladen werden können.

    • Personen mit Erfahrung im Projektmanagement erkennen an diesem Pellworm-Experiment sofort den zeitlich fatal versetzten Feldversuch für das Projekt „Energiewende“.

      Der klassisch unumgängliche Feldversuch wird stets am Ende der sogenannten Machbarkeitsstudie (einschließlich Kostenplanung) durchgeführt. Erst der erfolgreiche Ausgang des Feldversuchs legitimiert den Projektstart.

  4. Dass auf Pellworm auf Elektro-Speicherheizungen gesetzt wurde, hatte ich erst für einen Lesefehler gehalten. Aber tatsächlich im Welt-Artikel (nicht auf normaler Welt.de-Seite vorhanden!?) ist auch von Nachtspeicheröfen die Rede.
    Ein paar provokante Aussagen:
    Man könnte meinen ein Praktikant von EON durfte hier mal so richtig loslegen.
    Liegt Pellworm am Polarkreis? Scheint die Sonne dort nur vier Monate im Jahr? Solarthermieanlagen? Saisonale Speicherung? Hat man bei EON noch nie etwas von Nahwärmenetzen gehört?

    Das Beispiel Jühnde (das erste Bioenergiedorf Deutschlands)
    http://www.bioenergiedorf.de/home.html

    Bioenergiedorf Jühnde: Mit High-Tech in die Zukunft

    • Interessant ist dieser Artikel von Ingenieur.de von 2001 über das Engagement der Pellwormer in Sachen Erneuerbarer Energien:

      Insel Pellworm probt die Energiewende

      22.06.2001
      Sie will auf fossile Brennstoffe verzichten und setzt ausschließlich auf regenerative Energien.

      Gut 30 m tief hat er deshalb hier bohren lassen, danach stand fest: Das Erdreich eignet sich als Wärmespeicher. „Unten ist eine undurchlässige Kleieschicht“, erklärt der Ingenieur, „und darüber ein fast stehender Grundwasserleiter.“

      Dieses Grundwasser wollen die Insulaner im Sommer nach oben pumpen, und mit der überschüssigen Wärme aus dem BHKW erhitzen. Anschließend wird das heiße Wasser zurückgepumpt. „Im Winter wollen wir dann Wasser von 70 °C aus dem Erdspeicher holen und ins Nahwärmenetz leiten“, definiert Schikotanz das Ziel des Projekts. Gelingt das, gibt es auf Pellworm Eurapas ersten oberflächennahen Hochtemperatur-Speicher.

      http://www.ingenieur.de/Branchen/Energiewirtschaft/Insel-Pellworm-probt-Energiewende

      Dort sind einige Fakten mehr geschildert und zusammen mit dem aktuellen Welt-Artikel es wird klar, dass die Sache mit der Integration eines Akkus erstens praktisch ohne Abstimmung mit der Pellwormer Bevölkerung vonstatten ging aber auch, dass dieser Akku unnötig wäre, wenn die EE-Projekte so umgesetzt worden wären, wie es im Jahr 2001 geplant war, nämlich mit einer 1-MW-Biogasanlage zur Deckung der Grundlast bzw. der Dunkelflauten. Gab es zuwenig Biomasse bzw. Viehmist dafür?

      Und was ist mit der saisonalen Speicherung der Biogasanlagen-Abwärme? Wurde das gestrichen? Davon ist keine Rede im Welt-Artikel.

  5. Wir leben hier in Südfrankreich von März bis November in den Cevennen in einer Alleinlage ohne Anschluss an das öffentliche EdF-Stromnetz. Autark mit PV.

    Das geht natürlich, aber nur mit entsprechendem finanziellen Aufwand. Schlicht und ergreifend das Speicherproblem.

    Da unsere PV-Module für die sonnenarmen Zeiten überdimensioniert sind, sind von April bis September die Speicher schon morgens um 10-11 Uhr voll, – es wird abgeregelt. Über Monate. Diesen Strom zu speichern ist für uns sowieso ein Unding, genauso für Pellworm oder für ganz Deutschland.

    Trotzdem hat es uns Spass gemacht und macht es uns noch heute, eine solche Versorgung zu realisieren, die auch, zumindest für uns, funktioniert. Die Veranlassung dazu war aber der Kostenvoranschlag der EdF in Höhe von 15.000 Euro, um unser Haus mit Strom anzuschliessen.

    MfG günter1934

    • Sag ich doch: Wenn Geld keinerlei Rolle spielt, kann man sein Haus autark mit Strom versorgen. Aber wieviel Euro hätte Sie der Spaß gekostet, wenn Sie die Speicherkapazität hätten so auslegen müssen, dass Sie im Sommer die elektrische Energie produzieren und speichern, die Sie im Winter benötigen, um diesen zu überstehen? Hätten dann 15 kEUR gereicht?

      • Ich gehe davon aus dass die überdimensionierte PV nicht genug bringt um durch den Winter zu kommen.
        Also reicht die Zeit in der die PV Strom produziert nicht aus um den Rest vom Tag zu überbrfürcken.

        Würde die Lithium-Ionen-Batterie von Pellworm mit 560 kWh ausreichen? Die wird wohl nicht mehr gebraucht.

      • Wenn ich hätte 15.000 Euro ausgeben wollen, hätte ich das Haus natürlich an das EdF-Netz angeschlossen.

        Damals, noch berufstätig, waren wir nur zum Urlaub hier, da hat die PV-Versorgung mit nur einem 50-Watt Paneel ausgereicht, wurde dann hobbymässig immer weiter ausgebaut und reicht uns heute noch, wenn wir von Mitte März bis Mitte November hier sind.

    •  

      # Guenter Dehren

      Und auch mit „entsprechendem finanziellen Aufwand“, wie sie schreiben, reicht es sicher nur für die Stromversorgung von Licht, TV, PC und Kühlschrank. Schon einen Elektroherd und die Waschmaschine können Sie ohne wirklich extreme Kosten für den Speicher nicht mehr sicher betreiben. Wahrscheinlich haben sie einen Gasherd und sind sehr sparsam beim Wäschewaschen. Und wenn in den Cevennen mal wieder eisiger Wind weht, wird das Holzfeuer im Kaminofen für angenehme Wärme sorgen. Und wahrscheinlich haben sie noch irgendwo einen kleinen Generator rumstehen, wenn es wirklich mal eng wird mit dem Sonnen- und Batteriestrom. Dazu kommt der sorgenvolle Blick auf die Spannungsanzeige (kenne ich von meiner Anlage), wenn mal wieder länger schlechtes Wetter herrscht (und das kommt selbst in den Cevennen vor).

      • @Klaus Metzger

        Sie haben mit Ihrer Antwort natürlich recht. 100 pro.

        Aber letztendlich haben wir keinen Anschluss an das EdF-Netz, sind aber keineswegs stromautark. Im Supermarkt geniessen wir die Beleuchtung, die Tiefkühltruhen und die elektrischen Kassen. Und und und. Alles mit Atomstrom.

        Und selbst wenn das in Pellworm funktionieren würde, würde dort mit jedem vom Festland eingeführten Artikel natürlich auch zu dessen Produktion benötigtem „schmutziger“ konventioneller Strom eingeführt. Alles nur Augenwischerei.

  6. E.ON hat im Oktober 2016 die folgende Pressemitteilungen veröffentlicht:

    „Wind und Sonne können eine Region allein mit Energie versorgen“

    https://tinyurl.com/l6ynt78

    Tasmania und El Hierro haben auch 100% erneuerbare Energien versucht und es ging nicht.

    Die wollen oder können es nicht zugeben daas es nie und nimmer funktonieren wird.

    • Da muss ich leider widersprechen: Wenn Geld, Naturzerstörung und Gesundheit keinerlei Rolle spielen würden, hätte man Pellworm sicher stromautark machen können. Letztlich würde Pellworm dann aber wohl entvölkert werden, und das wiederum passt zur menschenverachtenden grünen Ideologie.

    • Daß das Ganze nicht funktionieren kann war jedem, der ein paar graue Zellen zwischen den Ohren hat,schon immer klar.

      Das Neue ist, daß das verlogene und verblödete Politgesindel samt zugehöriger Industrie-Mafia die Flucht ergreift.

      Viele Nazis sind nach Paraguay bzw. nach Argentinien geflohen.

      Bin mal gespannt, wohin sich die AGW- und Energiewendefaschisten absetzen…

      • Hallo Herr Keks,

         

        schön wäre es, wenn sich das Pack wegen der von ihm erwarteten Klimaerwärmung sich in die Antarktis absetzen würde.

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