Wann wird der ,Stillstand‘ der globalen Temperatur wieder eintreten?

Bild: A.Dreher / pixelio.de

Christopher Monckton of Brenchley
Ein weiteres Jahr – ein weiteres Fehlen einer globalen Erwärmung mit einer Rate, die auch nur halb so hoch ist wie vom IPCC im Jahre 1990 prophezeit.
Die CO2-Emissionen haben mit einer Rate zugenommen, die um Einiges über der höchsten Prophezeiung des IPCC-Berichtes Nr. 1 (1990) liegt. Im Jahre 2013 beliefen sich unsere Emissions-Sünden auf insgesamt 10,8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff; im Jahre 2014 waren es der offiziellen Schätzung zufolge 10,9 Milliarden Tonnen, wie die jährliche Veröffentlichung von le Quéré et al. zeigt:

Man kann darüber streiten, ob die wirkliche Rate der Zunahme von Emissionen wirklich so gering wie 0,1 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr ist angesichts des Umstandes, dass China und jetzt auch Indien Kohlekraftwerke mit einer rekordhohen Rate ans Netz bringen. Aber die offizielle Vorgabe lautet, dass die Emissionen fast aufgehört haben zuzunehmen. Nichtsdestotrotz liegen die Emissionen noch weit über jedweden, vom IPCC angegebenen Stabilisierungs-Szenarien.

Im Business-as-usual-Szenario A prophezeite das IPCC im Jahre 1990, dass die Temperatur um 1,0 (0,7; 1,5)°C bis zum Jahre 2025 steigen würde, das ist äquivalent mit einer Rate von 2,8 (1,9; 4,2)°C pro Jahrhundert. In der Executive Summary wurde gefragt „Wie viel Vertrauen setzen wir in unsere Prophezeiungen?“ Das IPCC verwies dann auf einige Unsicherheiten (Wolken, Ozeane), kam aber zu dem Ergebnis:

Nichtsdestotrotz … setzen wir substantielles Vertrauen darin, dass die Modelle zumindest den allgemeinen Rahmen des Klimawandels prophezeien können … Es gibt Ähnlichkeiten zwischen den Ergebnissen gekoppelter Modelle, in die einfache Repräsentationen des Ozeans eingehen, und den Modellen, die kompliziertere Beschreibungen verwenden, und unser Wissen über derartige Differenzen gibt uns einiges Vertrauen in die Ergebnisse“.

Und doch ist die Rate der globalen Erwärmung seit 1990 – das wichtigste Element des „allgemeinen Rahmens des Klimawandels“, welches die Modelle prophezeien sollen – derzeit noch nicht einmal halb so hoch wie vom IPCC damals prophezeit.

Im Jahre 1990 sagte das IPCC:

Auf der Grundlage der derzeitigen Modelle prophezeien wir:

unter dem Business-as-Usual-Szenario des IPCC (Szenario A) der Emission von Treibhausgasen wird die Rate des globalen Temperaturanstiegs während des nächsten Jahrhunderts etwa 0,3°C pro Dekade betragen (mit einer Unsicherheits-Bandbreite von 0,2°C bis 0,5°C pro Dekade). Dies ist ein höherer Wert als während der letzten 10.000 Jahre beobachtet. Dies wird bis zum Jahr 2025 zu einer wahrscheinlichen Zunahme der globalen Temperatur von etwa 1°C über den jetzigen Wert und bis zum Ende des nächsten Jahrhunderts von 3°C führen. Der Anstieg wird aufgrund des Einflusses anderer Faktoren nicht stetig verlaufen“ (p. xii).

Später sagte das IPCC:

Die unten genannten Zahlen basieren auf hoch auflösenden Modellen und sind skaliert, um konsistent zu sein mit unserer Best Estimate der globalen mittleren Erwärmung von 1,8°C bis zum Jahr 2030 (verglichen mit den präindustriellen Temperaturwerten). Für Werte, die konsistent sind mit anderen Schätzungen des globalen Temperaturanstiegs, sollten die Zahlen unten um 30% für die niedrige Schätzung reduziert bzw. um 50% erhöht werden für die hohe Schätzung“ (p. xxiv).

Im Jahre 1995 nannte das IPCC eine Prophezeiung der Erwärmungsraten, die man als Reaktion auf verschiedene Raten der Zunahme der CO2-Konzentration erwarten könne. Die auf der Grundlage der aktuellen Rate erfolgte Prophezeiung wird hervorgehoben:

Die tatsächliche Zunahme der CO2-Konzentration während der beiden Dekaden seit 1995 betrug 0,5% pro Jahr. Folglich sollte der zentrale Prophezeiung des IPCC aus dem Jahr 1995 zufolge eine Erwärmung um 0,36°C seitdem eingetreten sein, äquivalent zu einer Rate von 1,8°C pro Jahrhundert.

Im 3. IPCC-Zustandsbericht (2001) heißt es auf Seite 8 der ,Summary for Policymakers‘: „Für die Zeiträume 1990 bis 2025 bzw. 1990 bis 2050 beträgt die projizierte Erwärmung 0,4 bis 1,1°C bzw. 0,8°C bis 2,6°C“. Die mittlere Schätzung belief sich auf eine Erwärmung von 0,7°C während der 36 Jahre von 1990 bis 2025, äquivalent zu 1,9°C pro Jahrhundert.

Tabelle 1 fasst diese mittelfristigen prophezeiten globalen Erwärmungsraten aus den ersten drei Zustandsberichten zusammen:

Es stellte sich rasch heraus, dass die Prophezeiungen einer globalen Erwärmung nach dem Business-as-Usual-Szenario kindisch wilde Übertreibungen waren. Für diese Übertreibungen gibt es viele Gründe. Hier folgen ein paar dieser Gründe: Das IPCC übertrieb die Zunahme der CO2-Konzentration, die man als Reaktion auf eine gegebene Rate der Zunahme von Emissionen erwarten konnte; es übertrieb die Zunahme der Methan-Konzentration erheblich; es übertrieb den CO2-Antrieb erheblich; und es übertrieb den Einfluss starker positiver Temperatur-Rückkopplungen auf die Klimasensitivität überaus erheblich.

Wie war das aber nun mit den globalen Temperaturen in der realen Welt seit 1990? Die Antwort, aus dem linearen Regressionstrend kleinster Quadrate in den Satelliten-Datensätzen von UAH und RSS lautet, dass die Rate der globalen Erwärmung weniger als halb so hoch ist wie die mittlere Rate, welche vom IPCC 1990 prophezeit worden war, und sie lag sogar noch deutlich unter der Prophezeiung der Untergrenze der Bandbreite:

Der vom IPCC (1990) prophezeite Bereich der Vorhersage ist in Orange dargestellt und die Trendlinien in rot. Die tatsächlichen, in der realen Welt aufgetretenen Temperaturen sind dunkelblau und der Trend hellblau gezeigt.

So weit ich weiß, hat kein einziges Mainstream-Medium über diese fortgesetzte und substantielle Diskrepanz zwischen den nervösen Prophezeiungen und der Realität einerseits berichtet, obwohl die Regierungen auf der Grundlage der wilden Prophezeiungen seit Jahrzehnten Billionen aus dem Fenster werfen, und der unspektakulären Realität einer Erwärmungsrate andererseits, die nicht unterscheidbar ist von der internen natürlichen Variabilität.

Es ist lohnend, einen Blick auf die gesamte Satelliten-Aufzeichnung seit dem Jahr 1979 zu werfen. Zuerst auf RSS, deren unbequeme Daten weit weniger Erwärmung zeigen als prophezeit, und die kurz davor stehen, scharf nach oben überarbeitet zu werden, um die vordergründige Erwärmungsrate auf Parteilinie zu bringen:

Als Nächstes UAH, deren Datensatz üblicherweise eine höhere Erwärmungsrate zeigt als alle anderen Datensätze. Allerdings wurden im vorigen Jahr Adjustierungen vorgenommen, nachdem man entdeckt hatte, dass die Instrumentierung der Hütten die Platin-Widerstands-Thermometer erwärmt hatte. Jetzt zeigt UAH eine niedrigere Erwärmungsrate als alle anderen Datensätze:

Zieht man das Mittel der Datensätze von RSS und UAH heran zeigt sich, dass die langzeitliche Erwärmungsrate während des gesamten Zeitraumes von 39 Jahren seit 1979 bei lediglich 1,3°C pro Jahrhundert lag, was weniger als halb so groß ist wie die IPCC-Prophezeiung aus dem Jahr 1990:

Es ist für die vom IPCC so profitabel propagierte Theorie der hohen Klimasensitivität unabdingbar, dass die Rate der globalen Erwärmung nicht abnehmen sollte angesichts des Umstandes, dass sich die Treibhausgase in der Atmosphäre weiterhin akkumulieren, besonders wenn sie weiterhin mit einer Rate akkumulieren, die über der originalen Business-as-Usual-Prophezeiung des IPCC liegen.

Ein einfaches Verfahren zu testen, ob die Rate der globalen Erwärmung seit 1979 zugenommen hat ist es, den linearen Regressionstrend kleinster Quadrate der Daten mit einem jüngeren Startzeitpunkt zu berechnen. Ich habe das Jahr 1997 gewählt, weil dieser Zeitpunkt vor dem El Nino 1998 lag. Das Mittel der beiden Datensätze zeigt, dass die Erwärmung seit 1997 weniger als zwei Drittel eines Grades pro Jahrhundert betrug oder gerade halb so groß war wie die Erwärmungsrate im gesamten Zeitraum seit 1979.

Im Gegensatz zur Hoch-Sensitivitäts-Marke, welchem sich die internationale regierende Klasse weiterhin sklavisch unterwirft (mit der lobenswerten Ausnahme der demnächst ins Amt kommenden US-Regierung), beschleunigt sich die Rate der globalen Erwärmung eben nicht. Sie nimmt vielmehr ab.

Man muss aber einige Vorsicht walten lassen. Zur Jahrtausendwende beendete die Pazifische Dekadische Oszillation, ein etwa 60 Jahre dauernder Zyklus im Ozean, der sich typischerweise durch 30 Jahre Erwärmung, gefolgt von 30 Jahren der Abkühlung manifestiert, eine ungewöhnlich steile positive (Erwärmungs-)Phase und trat in seine negative (Abkühlungs-)Phase ein. Es ist daher möglich, dass ein gewisser Beitrag anthropogener Emissionen sich diesem natürlichen Zyklus überlagert, was den falschen Eindruck einer sehr rapiden Erwärmung von 1976 bis 2000 vermittelt und keinerlei Erwärmung mehr seitdem.

Was jedoch inzwischen unbestreitbar ist: der Beitrag anthropogener Einflüsse auf die globale Temperatur ist beträchtlich geringer als ursprünglich prophezeit. Woher ich das weiß? Weil das IPCC selbst erkannt hat, dass es auch noch den letzten Rest Glaubwürdigkeit, den es noch hat, verspielen würde, wenn es weiterhin absurd übertriebene Mittelfrist-Prophezeiungen ausstößt. Es hat diese fast halbiert:

Wie jede Meinungsumfrage zeigt (und wie es sich auch bei Brexit und Trump zeigte), folgen die Menschen nicht mehr der Parteilinie. Der einzige Weg für sie, die sterbende Klimapanik am Leben zu halten besteht darin, ihre langfristigen Prophezeiungen unverändert beizubehalten und sich auf ihre Speichellecker in den Mainstream-Medien zu verlassen, die entweder nichts über die steigende Diskrepanz zwischen den mittelfristigen Prophezeiungen des IPCC und der beobachteten Realität berichten oder die Halbierung dieser Prophezeiungen seitens des IPCC nicht erwähnen [In der Tat, in der sich ach so seriös gerierenden „Süddeutschen Zeitung“ herrschte dazu bisher nur dröhnendes Schweigen! Anm. d. Übers.].

Mark Boslough, einer der wenigen noch verbleibenden Klima-Extremisten, der noch nicht in der Versenkung verschwunden ist, hat auf verblüffende Weise die zunehmende Verzweiflung der Partei kundgetan, indem er jedem 25.000 Dollar bietet, der darauf wettet, dass der GISS-Temperaturdatensatz für das Jahr 2017 höher ist als der von 2016. Es könnte in diesem Jahr zu einer La Nina kommen, so dass man die Wette annehmen könnte – das heißt, falls man dem GISS vertrauen kann, einen ehrlichen Datensatz der globalen Temperatur zu erstellen.

Es ist nicht meine Sache, etwas gegen Dr. Schmidt [vom GISS] zu sagen. Darum sage ich nichts außer dass ich diese Wette gerne annehmen würde, falls sie entweder auf der Grundlage des HadCRUT4-Datensatzes beruht, nachdem der Extremist Jones das Feld verlassen hat, oder auf dem Mittel der Datensätze von RSS und UAH, sogar noch nachdem Dr. Mears den RSS-Datensatz manipuliert hatte, um diesen auf eine Linie mit der Manipulation terrestrischer Datensätze zu bringen. Aber ich werde keine Entscheidung treffen auf der Grundlage jedweder Klimainformation der NASA, bis Mr. Trump diese Ganoven reformiert hat.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/07/when-will-the-pause-in-global-temperature-return/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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3 Kommentare

  1. „Die Wortwahl „Lügner“ ist nicht zielführend in einer Debatte. Man kann nicht in einen Menschen hineinschauen und ergründen, warum er etwas tut.“

    Man braucht auch nicht hineinschauen.

    Es reicht zuzuhören.

     

    „Die meisten Menschen suchen Daten und Fakten, die zu ihren Überzeugungen passen.“

    Richtig!

    Welche Daten und Fakten passen zur AGW-Hypothese??? 

     

    „Einen Menschen eine Lügner zu nennen, erzeugt bei ihm eine Hormonausschüttung. Adrenalin = Fight or Flight. Kampf oder Flucht. Und dann ist es mit einer sachlichen Diskussion komplett vorbei.“

     

    Mit Ideologen und Glaubensfanatikern ist keine sachliche Diskussion zu führen.

    Insbesondere auch, weil dieser Personenkreis bar jeder notwendiger Bildung ist.

  2. „Der einzige Weg für sie, die sterbende Klimapanik am Leben zu halten besteht darin, ihre langfristigen Prophezeiungen unverändert beizubehalten und sich auf ihre Speichellecker in den Mainstream-Medien zu verlassen, die entweder nichts über die steigende Diskrepanz zwischen den mittelfristigen Prophezeiungen des IPCC und der beobachteten Realität berichten oder die Halbierung dieser Prophezeiungen seitens des IPCC nicht erwähnen [In der Tat, in der sich ach so seriös gerierenden „Süddeutschen Zeitung“ herrschte dazu bisher nur dröhnendes Schweigen! Anm. d. Übers.].“

    Das ist auch der Grund, warum jede Diskussion mit dem AGW-Lügengesindel sinnlos ist:

    Sie lügen und sie wissen daß sie lügen.

    Wie will man einen Lügner in einer Diskussion „überzeugen“ können?

    • besso keks
      12. JANUAR 2017 UM 12:55

       
      „Das ist auch der Grund, warum jede Diskussion mit dem AGW-Lügengesindel sinnlos ist:
      Sie lügen und sie wissen daß sie lügen.
      Wie will man einen Lügner in einer Diskussion „überzeugen“ können?“

      Die Wortwahl „Lügner“ ist nicht zielführend in einer Debatte. Man kann nicht in einen Menschen hineinschauen und ergründen, warum er etwas tut.
      Die meisten Menschen suchen Daten und Fakten, die zu ihren Überzeugungen passen. Das tun auch die Skeptiker. Und hier entsteht der sogenannte Confirmation Bias. Man muss immer auch seinen eigenen Ansichten gegenüber skeptisch sein. Ansonsten geht es nicht mehr um Wissenschaft, sondern um Glaubensüberzeugungen.
      Es gibt auch eine Grauzone zwischen Confirmation Bias und Lüge, wo ein Teil des Inneren eigentlich schon weiß, dass die Überzeugung falsch ist und ein Teil diese Erkenntnis verdrängt.
      Einen Menschen eine Lügner zu nennen, erzeugt bei ihm eine Hormonausschüttung. Adrenalin = Fight or Flight. Kampf oder Flucht. Und dann ist es mit einer sachlichen Diskussion komplett vorbei.

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