Chinas unfreiwillige Dekarbonisierung

von David Archibald
China ist sich bewusst, dass seine Kohle knapp wird, und die es neue Energiequellen braucht. Der Rest der Welt nimmt fehlerhaft an, dass fossile Brennstoffe wird reichlich vorhanden sein werden.
Zur Ergänzung dieses Beitrags, eine Information der chinesischen Entwicklungs- und Reform-Kommission zum Bau von Kernkraftwerken – Recherche A. Demmig

Auf einer Konferenz über Kohlevergasung in Colorado Springs am 12. Oktober, war der Hauptredner Dr. Yong-Wang Li von Synfuels China. Die dritte Folie seiner Präsentation enthielt diese Aussage:

China has to find solutions to completely replace fossils fuels with new energy resources within about 100 years

China muss innerhalb der nächsten 100 Jahre Lösungen finden, fossile Energien durch neue Energien zu ersetzen.

Das schließt Kohle mit ein. Es gibt Menschen, die heute in China geboren werden, die das Ende der Kohle sehen werden. Dies stimmt mit meiner eigenen Analyse überein, dass China die Hälfte seiner Kohle-Vorräte im Jahr 2025 verbrannt haben wird:

 

Grafik: WUWT

Die Kohleproduktion in China ist relativ undurchsichtig. Letzten Monat hat der E.I.A. [US Energy Infomation Agency] ihre Schätzung des chinesischen Energieverbrauchs aus Kohle um 14% revidiert. Trotz Chinas Abkommen mit der Obama-Regierung die Kohlendioxid-Emissionen zu beschneiden, erhöht China seinen Kohleverbrauch durch den Bau von Kohle-zu- synthetischem Erdgas (SNG) Werken. Möglicherweise werden mehr als 30 gebaut, was eine Erhöhung der Kohleverbrauch um mehr als 400 Millionen Tonnen pro Jahr bedeutet. Nach der Theorie des Verbrauchs einer endlichen Ressource, steigen die Herstellungskosten, wenn die Hälfte der Ressource verbraucht worden ist. Auf dieser Grundlage werden die Kosten für „alles“ in China ab 2025 merklich steigen und die relative Wettbewerbsfähigkeit Chinas wird rückläufig.

Wie Dr. Li erwähnt, hat China, neue Energiequellen zu entwickeln. Letztendlich ist China ist sich des Problems bewusst. Im Jahr 2014 wurden das Entwicklungsteam des chinesischen Thorium Salzschmelze-Reaktor aufgefordert, in zehn Jahren anstatt der ursprünglichen 25 Jahre fertig zu werden, was das Team sich selbst vorgenommen hatte. Die Forscher die an dem Projekt arbeiten, sagen, dass sie unter beispiellosen "kriegsähnlichen" Erfolgsdruck leiden. Im Idealfall für China, wird der Rückgang der Kohleproduktion, in der Mitte der 2020er Jahre nahtlos nach und nach durch Kernkraftwerke mit Thorium-Reaktoren ersetzt werden.

Erschienen auf WUWT am 2. Nov. 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://wattsupwiththat.com/2015/11/02/involuntary-decarbonization/

Ergänzung durch

China gelobt, die Kernenergie an den Ostküsten ankurbeln

Chinas Energieverbrauch ist in 2014 um 4,7% gestiegen. Die Reformkommission empfiehlt eine Änderung der Energiestruktur. Günstige Energie ist jedoch ein Schlüsselfaktor, zur Förderung des Aufbaus einer Mittelschicht. Daher kann auf die Nutzung von Kohle zur Erzeugung elektrischer Energie nicht verzichtet werden. Um aber den Bemühungen der Klimaaktivisten nach zu kommen, plant China den Co2 Emissionen des weiteren Wachstums durch den Bau von weiteren Kernkraftwerken entgegen zu wirken. 

Die Karte zeigt die[16] Standorte von Chinas großen Kernkraftwerken.
[Photo / Das Ministerium für Umweltschutz]
Legende:

[grün]    Kraftwerksblöcke in Betrieb

[orange] im Bau

[weiß]    geplant

 Dazu die Nachricht vom 2014.12.05

Chinesische Behörden planen mehr Kernkraftwerke entlang der Ostküste zu bauen, diese mit garantierter Sicherheit.

Sie erwägen auch die Möglichkeit, Kernkraftwerke in den inneren Teilen des Landes zu haben.

Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission wird auch private Investitioren ermutigen, an diesem Sektor teilzuhaben.

Die Entscheidungen wurden im Rahmen einer Pressekonferenz der NDRC heute Nachmittag veröffentlicht.

(National Development and Reform Commission – nationale Entwicklungs und Reform Kommission, eine Organisation der Regierung)

 Nachricht gefunden auf

http://en.ccchina.gov.cn/Detail.aspx?newsId=49871&TId=131

Hinweis:

Die chinesischsprachige Webseite enthält andere Informationen als die englischsprachige – für Ausländer. Es ist zu merken, dass die neuesten Nachrichten COP21 „hofieren“.

Übersetzt durch Andreas Demmig

Deutschland fällt weiter zurück, das fiel sogar „Die Welt“ auf

http://www.welt.de/wirtschaft/article114273680/Deutschland-verpasst-den-neuen-Atomkraft-Boom.html

image_pdfimage_print

9 Kommentare

  1. Im obigen Text wird behauptet, bzw. der Eindruck erweckt, die chinesische kommunistische Regierung, würde Rücksicht nehmen wollen, auf die geistesgestörten Öko-Faschisten, auch bzgl. des Kohlenstoffdioxids. Kann das sein? Für mich nicht glaubwürdig.

    Ich darf dann davon ausgehen, „der“ Artikel hat sich massiv verschätzt, was die Kohlevorkommen angeht, in Bezug auf die gelbe Gefahr?

    Ich will daran erinnern, China ist in etwa NUR genauso groß wie die USA ohne Alaska.

    Danke.

  2. #3: Verehrter Herr H. R. Vogt, Sie haben schreiben wollen, Zitat:

    „Indien würde ich dagegen nicht empfehlen, weil ich zu gut weiß woran dieses Land immer noch krankt :-)“

    Ich gestatte mir die Frage, was haben Sie hier im Sinn bitte? Wollen Sie es uns nicht verraten? Ein kleiner Wink zumindest?

    Mit freundlichen Grüßen

  3. Wenn ich lese, dass das Entwicklungsteam des chinesischen Thorium Salzschmelze-Reaktors in 10 statt 25 Jahren fertig sein muss, schwant mir das Ergebnis: Ein Desaster.
    In meinen langen Jahren als Produktmanager habe ich mit eiserner Konsequenz durchlitten, dass per Order festgelegtes Verringern (realistischer) Entwicklungszeiträume durch das Management immer!!!! der Beginn eines Problems anstelle einer Lösung wurde. Zum Schluss verstrich immer die ursprünglich geschätzte Zeit, es entstanden aber zusätzlich wesentlich höhere (Fehler-)Kosten. Natürlich kann man das laut Lehrbuch einfach mit Entwicklungs-Kreativität verhindern – VW ist ein aktuelles Beispiel.
    Dass das in China anders sein soll, kann ich nicht glauben. Das Land ist geradezu ein Paradebeispiel von schwerwiegendsten auch technischen Misserfolgen durch politische Ordern.

  4. #5: Was Sie aber noch deutlichst vergessen haben, verehrter Herr Marc H.(aha),
    ist, die Kinder der Wissenschaft sind UNZUFRIEDEN mit den leeren Versprechen DER Kantschen Wissenschaft. Es sind die Zöglinge, der Schule von Kant, die sich dagegen auflehnen. Und der Widerstand geht VON DEN REICHEN ZÖGLINGEN, den im Wohlstand BADENDEN SCHAMLOSEN Kindern der SINNLOSEN Wissenschaft.

    Denn, auch Sie schummeln, und lassen die wichtigsten Fragen UNBEANTWORTET. NATÜRLICH.

    Mit sehr freundlichen Grüßen

    Die Fehler im System RÄCHEN SICH JETZT. Und Sie haben AUCH keinen Mut, den bitteren Kelch bis um Schluss auszutrinken. Ihrem (falschen) Weltbild geht es schon noch an den Kragen. Diese Technik ist noch zu kompliziert für Sie. Das macht aber nix. Was Astrophysiker heute alles behaupten, stellt jede andere (angebliche) Torheit längst millionenfach in den Schatten. So tief herunter- und verkommen ist die Empirie mittlerweile. Heuchelei ohne Ende.

    Eines ist sicher. Mit dem Wohlstand scheint es hierzulande bergab zu gehen.

  5. @ H.R. Vogt #3
    Vorsicht mit „Hochmut“. Hochmut hat nie selten gut getan. Und EU-Deutschland ist schon seit Jahren hochmütig gegenüber den Chinesen und anderen Regionen dieser Welt. Dabeit schafft gerade EU-Deutschland seit Jahren sein industrielle Wissen ab bzw. ins EU-Deutsche Ausland. Wie T.Heinzwo in #4 schon angedeutet hat, hat es China nicht nötig sein eigenes Wissen einzusetzen. China kauft sich diese Wissen einfach weltweit ein und schafft damit gleichzeitig die zukünftigen Industrie- und Wissenschaftsarbeitsplätze im eigenen Land. Und China ist ja nicht alleine. Auch Japan, Südkorea und andere asiatische Länder sind extrem wirtschaftlich, wissenschaftlich und technisch erfolgreich. Aufgebaut alles auf dem „alten“ Industrie- und Technikwissen der europäischen Ländern. Diese Grün-Sozialistische Energiewende (Große Transformation unserer EU-Deutschen Gesellschaft) ist eine Kampf gegen die EU-Deutsche Innovationskraft. Ein Kampf gegen die Wirtschaft, gegen die Technik und gegen die Wissenschaft.
    Und damit schaffen wir auch den Wohlstand und unser ausgleichendes Sozialsystem (sozialen Frieden) in EU-Deutschland Schritt für Schritt ab. Bin gespannt, wie lange die anderen EU-Länder diese asozialen und wertevernichtenden Energiewendeweg der Grün-Sozialistischen Merkelregierung noch mit gehen. Frankreich, England und Polen setzen in Zukunft jedensfalls auf die Kernkraft. Aber auch hier mischen die Chinesen bereits beim Bau der Kernkraftwerke in England kräftig mit. Finanzell wie auch Arbeitstechnisch. China holt sich somit nicht nur Wissen und die zukünftigen Arbeitsplätze nach China, sondern kauft sich auch in europäische Länder/Staatsbetriebe und Privat Unternehmen ein.

  6. @ #3 H.R. Vogt

    „Beispiel: Bau von modernen Passagier-Flugzeugen. (Die vierstrahlige britische de Havilland DH 106 Comet flog bereits in den 50-ziger Jahren täglich nach Westberlin)“

    Und die Tante Ju fliegt immer noch … . 😉

    Schauen Sie sich mal die 737-900 an. Deren Konstruktion geht immer noch auf die gute alte 707 zurück, denn die Rumpfkonstruktion ist immer noch gleich … . Wirklich neu sind nur die Plastikflieger 787 und A350. Ansonsten alles konventionelle Technik. Natürlich nicht die Elektronik und die Triebwerke, die Herzstücke moderner Flugzeuge. Airbus hat vier Flugzeugbaureihen entwickelt: den A300 mit A330 und A340 incl. Beluga, den A320 mit den Untertypen A318, 19 und 21 und den A380. Der A350 als Plastikflieger als Ersatz der A300-Baureihe. Demnächst gibt es dann den 320-Neo.

    Da die Entwicklung eines neuen Flugzeuges extrem teuer ist, muß ein Absatzmarkt existieren. Der ist aber dicht besetzt von zwei Herstellern, die quasi den ganzen Markt abdecken, der lukrativ ist. Im Regionaljetbereich teilen sich Embraer und Bombardier den Markt, nachdem Fokker und Dornier platt gemacht wurden.

    Die Chinesen könnten schon sowas bauen, aber warum sollten die, wo doch Airbus denen die Technik liefern wird, so wie VW, Daimler und andere denen die Automobiltechnik geliefert haben. Blaupausen für Frachter haben die z.B. damals mit 5 Schiffen bei Rickmers in Bremerhaven gekauft … . Und dann die Solarindustrie oder Chipindustrie. Wo läßt Apple bauen?

  7. Sehr ambitioniertes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass China in vielen Wirtschaftszweigen noch immer technologisch unterentwickelt ist.
    Beispiel: Bau von modernen Passagier-Flugzeugen. (Die vierstrahlige britische de Havilland DH 106 Comet flog bereits in den 50-ziger Jahren täglich nach Westberlin)
    Apropos UK. Dort ist Kernenergie kein Tabu . Deshalb gibt es dort u.a. auch die private
    Weinberg Foundation
    http://tinyurl.com/3g6kt3u
    Wenn die Chinesen schnellere Fortschritte bei der Entwicklung von KKWs der „vierten Generation“ machen wollen , dann sollten sie sie sich m.E. Japanern und Briten eventuell auch mit Putin- Russland zusammentun.

    Indien würde ich dagegen nicht empfehlen, weil ich zu gut weiß woran dieses Land immer noch krankt 🙂

  8. Es ist schon erstaunlich, dass selbst bei WUWT beim Märchen von dem nahen Ende fossiler Energiequellen offensichtlich jegliches skeptisches Denken ausgeschaltet wird.
    Schon ein kurzer Blick in wikipedia unter „Kohle/Tabellen und Grafiken“ zeigt, dass die Aussagen im Artikel über das nahe Ende der Kohle in China (und natürlich auch die daraus abgeleiteten Aussagen) völliger Schwachsinn sind. China verbraucht derzeit ca. 3 Mrd. Tonnen Kohle pro Jahr.
    Entscheidend über die Frage, wie lange ein Rohstoff reicht, sind die Ressourcen, d.h. alle Kohlelagerstätten, auch wenn sie vielleicht ungünstiger liegen, kleiner sind usw., so dass die Förderung dort derzeit teurer wäre. Diese Ressourcen an Kohle belaufen sich in China auf über 5000 Mrd. Tonnen, d.h. China könnte noch knapp 2000 Jahre so viel Kohle verbrauchen wie heute!
    Die angeblich schröckliche Mitte des Ressourcenverbrauchs liegt also nicht „gleich morgen“ im Jahre 2025, wie im Artikel orakelt, sondern erst in 1000 Jahren!

  9. Was meinen die Chinesen mit Kohlereserven, ihre eigenen oder die weltweit. Dies wird aus dem Artikel leider nicht ganz klar. Zu Chinas Kohlereserven kann nicht nichts sagen, aber für die weltweiten Kohlereserven ist die Aussage von 100 Jahren sicher falsch.
    MfG

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:

  1. Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
  2. Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
  3. Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
  4. Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
  5. Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
  6. Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.

Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Kontakt"

*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.