Mehr Blackouts durch intelligente Stromzähler?

Schwankungen am Strommarkt könnten Stromnetze zusammenbrechen lassen

Sogenannte „intelligente Stromzähler“ sind in Deutschland seit 2010 in Neubauten Pflicht: Die Geräte sollen dabei helfen, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Die wachsende Menge an Strom aus erneuerbaren Energiequellen verstärkt diese Schwankungen bereits: Der Wind weht nicht immer gleich stark, und die Sonne scheint nicht überall gleich. Wird mehr Strom produziert, so sinkt der Strompreis ab – bei Windstille oder bewölktem Himmel dagegen sinkt die Produktion, so dass die Nachfrage und damit auch der Preis ansteigen.

Stromsparen bis zum Blackout? Intelligente Stromzähler sollen Schwankungen im Stromnetz ausgleichen – und könnten gerade dadurch zu Stromausfällen führen. Da die Geräte auf Angebot und Nachfrage reagieren, könnten auch am Strommarkt Blasen und Zusammenbrüche wie an der Finanzbörse entstehen, wie deutsche Physiker in Computersimulationen herausgefunden haben. Beim großflächigen Einsatz intelligenter Stromzähler müssten Versorger daher unbedingt auf diese Effekte vorbereitet sein, um Blackouts zu vermeiden, warnen die Forscher.

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13 Kommentare

  1. Wem das Risiko von Blackouts durch intelligente Stromzähler zu hoch ist bauen sich eine Solaranlagen auf die einen Stromspeicher haben.
    Das ist ja Kostenneutral besser gesagt man machen noch ein „Geschäft“ damit.

  2. Natürlich kann man über den Sinn oder Unsinn der „intelligenten Stromzähler“ diskutieren.
    Hier geht es aber doch darum, ob smart grid einen Blackout befördert.
    Ein europaweiter grossflächiger Blackout über 2 Wochen wird wahrscheinlich mehr Todesopfer fordern und und ein vielfaches an finanziellen Verlusten verursachen als der GAU eines AKW mit Evakuierung und allem Drum und Dran.
    Dieser Gefahr nähern wir uns mit weiterem ungeplantem Ausbau der EE nach dem EEG mit grossen Schritten!
    Gerade auch durch den Einsatz von intelligenten Stromzählern.
    Einfach mal „Blackout Massnahmen“ googeln, erstaunlich, was da gestammelt wird!

  3. In Brasilien werden „intelligente“ Stromzähler erfolgreich eingesetzt. Damit werden von den EVUs die Verbrauche analysiert und (scheint häufiger zu sein) Stromklau erkannt. Ein gutes Beispiel, wem die „Intelligenz“ nutzen soll.
    Bei uns wird man damit sicher demnächst die unbelehrbaren Energieräuber (wird Kindern inzwischen so gelernt) entdecken und bestrafen. Und wer einem flüchtigen Energieräuber dann Obdach gibt, wird ebenfalls erkannt.

  4. „intelligente Stromzähler“? Der Begriff ist sicher falsch. Was ist daran intelligent?

    Da ist mir die Aussage eines Professors, der heute im Radio zum Thema künstliche Intelligenz interviewt wurde, sympathisch. Er wurde befragt, was man mit künstlicher Intelligenz machen könnte. Eine Antwort: Politiker.

    Beim Thema künstliche Intelligenz gibt es das gleiche Problem wie bei der Energieversorgung. Politiker wollen heute alles verbieten, weil alles angeblich gefährlich wäre und die Welt untegehen lässt.

    Die intelligenten Stromzähler haben aber einen „Vorteil“. Die Wohnungen können überwacht werden. Per Handy kriegt man mit, wann man in einer Wohnung einbrechen kann. Und Hacker können 30 Mio. Dollar durch Stromdiebstahl verdienen:

    http://tinyurl.com/oalz2k2

    gespart wird auch nichts. Die Kosten sind höher als die Einsparung:

    http://tinyurl.com/noq5czl

  5. #6: Herr Mueller
    Ich sehe es ganz genauso, dass für diese NIE fast keine Anwendung existiert. Eine der wenigen wäre der Betrieb der Entwässerungspumpen im Rhein-Ruhr-Gebiet o.ä.
    An wirtschaftlichen Maßstäben gemessen wird das trotzdem nicht besser, aber im Vergleich zu allem, was mir sonst so eingefallen ist, inkl. „PowerToSonstWatt“ dürfte es am effizientesten sein.

  6. Zum Thema Blackout gibt es den gut recherchierten Roman von Marc Elsberg „Blackout“
    Beim Lesen über den 2-wöchigen Stromausfall in Europa wird es einem ganz anders.
    Der Stromausfall im Roman wird übrigens durch „intelligente Stromzähler“ verursacht.
    So, in der Zeitschrift „Schweiz am Sonntag“ lesen wir nun, dass der Schweizer Armeechef, General André Blattmann, das Scenario dieses Romans für äusserst realistisch hält.
    Er hat privat zu Hause einen Notvorrat an Lebensmittel und 300 Liter Mineralwasser.
    Denn damit wird es bei einem Blackout ganz gewaltig hapern.
    http://tinyurl.com/o7tcfes
    http://tinyurl.com/oqwtp8c

  7. Die entscheidende Frage ist doch die, welche Verbraucher für diesen „darbietungsgerechten“ Verbrauch überhaupt in Frage kämen. Schliesslich ist beim Wetter keinerlei Planbarkeit gegeben. Im Haushalt sind kaum sinnvolle Einsatzmöglichkeiten vorstellbar, wer will schon im Kalten sitzen, wenn der Wind im Winter mal 10 Tage am Stück ausfällt (Sonne kann man dann eh vergessen).
    In der Industrie ist die Situation ähnlich, Produktion und Verteilung von Gütern müssen nach Marktbedarf und nicht nach Wetterlage erfolgen. Und Kühlhäuser? Wer so etwas vorschlägt, hat von den tatsächlichen Verhältnissen keine Ahnung. Kühlhäuser sind extreme Stromfresser, und der Strombedarf steigt mit jedem zusätzlichen Grad Temperaturdifferenz exponentiell an. Kein Betreiber wird ein Kühlhaus tiefer als erforderlich herunterkühlen, um mit diesem Puffer eine eventuelle Flaute unbekannter Dauer zu überbrücken, das kostet viel mehr Energie als die Aufrechterhaltung des stationären Zustands.

    Mfg

  8. @Admin

    „Der Text reicht eigentlich nicht aus, um hiermit was anfangen zu können.“

    Doch, eigentlich ganz einach, was Herr
    Landvogt den Arbeitern und Bauern sagen wollte:

    „Heute gibt es keine Bananen“

    Alles schon dagewesen.

  9. Der Text reicht eigentlich nicht aus, um hiermit was anfangen zu können. Denn die SmartMeter sind m.E. dazu geeignet, den Bedarf in Zeiten der niedrigen Preis – also des Überangebotes – zu erhöhen und in Hochpreisphasen abzusenken. Antizyklisches Verbraucherverhalten sollte die Spitzen kappen und die Blackout-Gefahr senken.

    Dennoch könnte an der These was dran sein. Denn das Lastmanagement arbeitet ja mit Erfahrungswerten und Statistik. Wenn SmartMeter zu Game-changern werden, kann die Nachfrageseite immer schlechter eingeschätzt werden. Im Besonderen, wenn Preissignale automatisch das Zu- oder Abschalten von Verbrauchern steuern, kann es zu kurzzeitigen starken Lastwechseln kommen, die die Stabilität der Netze beeinflussen.

    Das dürfte aber nur der Fall sein, wenn es eine große Verbreitung der SmartMeter gibt. Hier wird man in die Entwicklung aber anpassen, dass es eigentlich nicht zu diesen Szenarien kommen wird.

  10. Naja, dass wird zwangsläufig so oder so kommen…um so mehr an einen Systemnetz, wie es das Stromversorgungsnetz darstellt, dran hängt, um so anfälliger wird dieses Netz.
    Man macht mit der Energiewende aus einen „einfachen“ Stromerzeugungs- und Verteilungsnetz ein kompliziertes und das bringt zwangsläufig Nachteile mit sich.
    Zuviele Köche (technische Eingriffe) verderben halt den Brei (Versorgungssicherheit).

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