Gierige Afrikaner lassen unsere Autos auf dem Trockenen stehen

Paul Driessen
US-Politiker und –Bürokraten haben weniger Leidenschaft und gesunden Menschenverstand als der normale Londoner. „Haben Sie von Live Aid gehört? Nun, dies ist Drive Aid“, sagt ein begeisterter junger Mann, als er sich Londoner Fußgängern näherte. „Gefräßige Leute in Entwicklungsländern nehmen gewaltige Mengen Nahrung zu sich, die man leicht in Biodiesel verwandeln könnte als Treibstoff für unsere Autos. In Afrika werden Ländereien von der Größe Belgiens zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt, und wir sagen, dass das in die Autos hier in UK fließen soll. Bekomme ich Ihre Unterstützung?“

Die Londoner reagierten mit Unglauben und Zorn, wie das ActionAid UK video zeigt, und lehnten es ab, seine Pseudo-Petition zu unterzeichnen. Der amüsante Vorfall zeigte aber einen wesentlichen Punkt: Biotreibstoff-Programme sind dazu da, Nahrung in Treibstoff umzuwandeln, was landwirtschaftliche Flächen zu Treibstofferzeugungs-Flächen macht. Dies unterbricht die Versorgung hungernder Menschen mit Nahrungsmitteln weltweit. Die fehlgeleiteten Programme haben auch ernste Konsequenzen hinsichtlich der Umwelt.

Warum bloß können Politiker, Bürokraten und Umweltaktivisten nicht den gleichen gesunden Menschenverstand an den Tag legen wie die Londoner? Warum hat Präsident Obama den Afrikanern (von denen viele unterernährt sind) im Juli 2009 gesagt, dass sie Abstand nehmen sollten vom Verbrauch „schmutziger“ Treibstoffe und stattdessen ihren „reichlichen“ Biotreibstoff und andere erneuerbare Ressourcen nutzen sollten? Wann wird der Kongress die Standards erneuerbarer Treibstoffe endlich verwerfen?

Äthanol und andere Biotreibstoffe mögen halbwegs sinnvoll gewesen sein, als der Kongress im Jahre 2005 den Energy Policy Act auf den Weg gebracht und Standards gesetzt hat, denen zufolge Raffinierer und Verbraucher große Mengen Äthanol und andere Biotreibstoffe verbrauchen. Damals dachten viele Leute trotz einer wachsenden Zahl von Beweisen, dass das Gegenteil der Fall war, dass uns Gas und Öl ausgehen würden. Außerdem glaubten sie, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung den Planeten bedrohe. Aber wir schreiben nicht mehr das Jahr 2005. Jene Maßgaben sind nicht mehr angemessen.

Die Fracking-Revolution hat die Propaganda des Club of Rome bzgl. „PeakOil” obsolet gemacht, dass wir bald den Weltvorrat an Petroleum aufgebraucht hätten. Klimagate und andere IPCC-Skandale demonstrierten, dass die „Wissenschaft” hinter dem Klima-Kataklysmus auf Vermutungen beruht, manipuliert und sogar betrügerisch ist. Und aktuellen Beobachtungen zufolge haben sich Temperatur, Stürme, Dürren, Meeresspiegel und das arktische Eis strikt geweigert, den Computermodellen zu folgen und die Katastrophen-Szenarien von Hansen-Gore-EPA-IPCC zu zeigen.

Tatsächlich gibt es für Biotreibstoffe und Standards für erneuerbare Treibstoffe keinerlei Rechtfertigung mehr.

Die USA verbrauchen 40 Millionen Acres für den Getreideanbau (Iowa plus New Jersey) und 45% der Maisernte, um 14 Milliarden Gallonen Äthanol jährlich zu erzeugen. Diese Menge Mais könnte etwa 570 Millionen Menschen ernähren, und zwar aus der Menge der 1,2 Milliarden, die immer noch mit 1,25 Dollar pro Tag ihr Leben fristen müssen.

Diese auf Mais konzentrierte Landwirtschaft ersetzt Weizen und andere Getreidesorten, was Getreide- und Nahrungsmittelpreise dramatisch zunehmen lässt. Gleichzeitig wird Land kultiviert, das sonst in Natur-Habitate umgewandelt worden wäre. Es erfordert Millionen Pfund Insektizide, Milliarden Pfund Dünger, riesige Mengen auf Petroleum basierender Energie und Milliarden Gallonen Wasser – um einen Treibstoff zu erzeugen, der nur etwa ein Drittel der Fahrleistung pro Gallone Benzin bringt und noch dazu insgesamt keinerlei Reduktion von Treibhausgasen mit sich bringt.

Die Äthanol-Produktion hat dafür gesorgt, dass die Maispreise in den USA von 1,96 Dollar pro mittlerem Buschel im Jahr 2005 auf 7,50 Dollar 2012 und 6,68 Dollar 2013 gestiegen sind. Maisanbauer und Äthanol-Hersteller wurden reich. Allerdings bedeuten rasant steigende Maispreise auch, dass Rind- und Schweinefleisch, Geflügel, Eier, Fisch und Maissirup ebenfalls rasant teurer werden; Lebensmittelläden zahlen mehr für Mais, Fleisch, Fisch und Maissirup; Familien zahlen mehr für alles auf ihrem Mittagstisch; und hungernde Afrikaner bleiben hungrig, weil Hilfsorganisationen nicht mehr ausreichend Nahrung kaufen können.

Der Energy Independence and Security Act aus dem Jahr 2007 (eine Modifizierung des Gesetzes aus dem Jahr 2005) verlangt bis zum Jahr 2022 die Herstellung von 15 Milliarden Gallonen maisbasiertem Äthanol, 21 Milliarden Gallonen Zellulose und anderer, nicht auf Mais basierender Biotreibstoffe. Dies wird all diese Probleme massiv verschlimmern.

Genauso geisteskrank: Ein Gesetzentwurf der EPA in diesem Jahr verlangt, dass Raffinierer 14 Millionen Gallonen auf Zellulose basierender Biotreibstoffe verbrauchen müssen. Da gibt es nur ein kleines Problem: Dieser Treibstoff existiert nicht. Lediglich 4900 Gallonen wurden im März erzeugt und Null in den anderen Monaten. Also werden die Unternehmen gezwungen, Phantasie-Treibstoff zu kaufen, saftige Strafen zu zahlen, wenn sie das nicht tun – und sie werden bestraft, wenn sie betrügerische „Erneuerbare-Treibstoff-Zertifikate“ kaufen von „sozial verantwortlichen“ Unternehmen wie Clean Green Fuel, Absolute Fuels und Green Diesel.

Äthanol wirkt hygroskopisch, was zum Stillstand der Motoren führen kann. Es korrodiert Plastik, Gummi und Weichmetallteile. Automotoren, Ersatzteile und Systeme, die vor 2001 gebaut worden sind, könnten gar nicht in der Lage sein, E15 fuel blends (15% Äthanol, 85% Benzin) zu verbrennen. Ältere Autos, Motorräder und Schiffe, die mit E15 betankt werden, könnten gerade an ungeeigneten und gefährlichen Stellen ihren Geist aufgeben; und zu guter letzt werden teure Reparaturen an den Motoren fällig. Rasenmäher und andere, mit Benzin angetriebene Maschinen sind genauso anfällig.

Im globalen Maßstab trennt der Biotreibstoff-Unsinn Millionen Acres Ackerland von der Erzeugung von Nahrungsmitteln ab, verwandelt Millionen Acres Regenwald und andere Habitate in Ackerland und erfordert Milliarden Gallonen Wasser, um Mais, Jatropha, Palmöl und andere Produkte zu erzeugen, nur um für politisch korrekten Biodiesel und andere Biotreibstoffe zu dienen.

Was dieser ganzen, scheinbar unerschöpflichen Liste politischer Idiotien die Krone aufsetzt – all dieses Äthanol und die ganzen anderen Biotreibstoffe könnten ganz einfach durch neue ergiebige Öl- und Gasvorkommen ersetzt werden. Erstaunliche neue seismische -, Tiefwasser- und Tiefenbohrungen, hydraulisches Brechen und andere Technologien haben zur Entdeckung riesiger neuer Reserven von Öl und Erdgas geführt – und es den Unternehmen ermöglicht, viel mehr Petroleum aus den Reservoiren zu extrahieren als ursprünglich gedacht.

Das bedeutet, dass wir jetzt viel mehr Energie mit viel weniger Landverbrauch gewinnen können; mit deutlich weniger Auswirkungen auf die Umwelt, die Biodiversität und gefährdete Arten; und mit keinem der hässlichen Nebeneffekte hinsichtlich Versorgung mit Nahrungsmitteln, deren Preisen und dem Welthunger, die der Biotreibstoff-Unsinn mit sich bringt.

Wir könnten das tun – wenn radikale Grüne in der Obama-Administration, in den UN und unter den Öko-Fundamentalisten ihre ideologische Opposition gegen Bohren, Fracking, die kanadischen Ölsande, die Keystone-Pipeline und zahllose andere Projekte aufgeben würden. Wir könnten das tun, wenn sie damit aufhören würden, sich wie der Umweltaktivist Bull Connors zu benehmen, der auf arrogante Weise die Türen zu Menschen- und Zivilrechten blockiert.

Diese kolossale globale Biotreibstoff-Industrie existiert nur, weil Ideologien bzgl. Ressourcen-Ausbeutung und Klima-Armageddon nicht so einfach tot zu kriegen sind – und weil Politiker Regierungsbeteiligungen und Milliarden Dollar der Steuerzahler verschwenderisch an Firmen ausschütten, die einflussreiche Lobbyisten haben, und bei denen man sich darauf verlassen kann, dass diese Dollars an diejenigen Politiker zurückfließen, die diese Abzocke betreiben.

Das o. g. ActionAid UK-Video hat einer ernsten Angelegenheit einige gute Prisen britischen Humors beigefügt. Wie ein anderer wohlbekannter Brite sagen könnte, es ist an der Zeit, ein globales Theater zu beenden, das bereits einen zu hohen Zoll von Menschen und Umwelt verlangt hat.

Um diese längst überfälligen Bemühungen auf den Weg zu bringen, muss der Kongress den Energy Policy Act aus dem Jahr 2005 nachbessern, die Erneuerbare-Treibstoffe-Standards eliminieren und die Subventionszahlungen aus dem Geld der Steuerzahler einstellen.

Einige tausend Landwirte und Äthanol-Hersteller werden zweifellos dabei Schmerzen verspüren. Einige hundert Politiker werden  weniger Geld in den Koffern ihrer Wiederwahl haben. Jedoch werden zahllose Wildtiere und –pflanzen in ihren neuen Wildnis-Habitaten viel leichter atmen können – und Millionen Familien werden sich einer neuen Freiheit erfreuen, einer neuen Welle ökonomischer Gelegenheiten und willkommenen Erleichterungen hinsichtlich Hunger und Unterernährung.

About Paul Driessen

Paul Driessen is the senior policy adviser for the Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT); he is also is a senior policy adviser to the Congress of Racial Equality (CORE) and author of Eco-Imperialism: Green Power – Black Death.

Link: http://www.conservativeactionalerts.com/2013/07/greedy-africans-are-starving-our-cars/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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19 Kommentare

  1. E. Teufel sagt:
    “ Ich stell mich zumindest nicht hin und verleugne (or sorry, schon wieder das Wort!) die Tatsachen.“

    Sie schreiben wahrscheinlich im Sitzen.

    E. Teufel sagt:
    „Welche Konsequenzen ich aus was ziehe, darüber brauchen Sie sich nicht Ihr Köpchen zu zerbrechen.“

    Ich denke an nichts anderes, ich wache nachts schweißgebadet auf wegen ihnen…

  2. #17: „Herr Teufel, das haben hier schon alle bemerkt, dass es bei ihnen zu nicht mehr als zu Stichpunkten reicht. Und sie würden uns einen großen Gefallen tun, uns auch nicht mal mehr mit ihren Stichpunkten zu belästigen.“

    Lieber Herr Jensen, wenn Sie sich von etwas belästigt oder genervt fühlen, dann steht es Ihnen immer noch frei, es einfach zu ignorieren. Diese Möglichkeit scheinen Sie noch gar nicht in Betracht gezogen zu haben, die Beiträge von Herrn Jung (oder auch meine ;)) einfach NICHT zu lesen.

    „Meine Antwort darauf kennen sie. Rohstoffe und Geld fast im Überfluss in bettelarmen Ländern“

    Rohstoffe im Überfluss? Ja und nein, das kommt auf das jeweilige Land an. Oft fehlt es einfach an der politischen Stabilität und Machtbegrenzung von einzelnen Leuten, diese Reichtümer auch zum Wohl des Volkes zu nutzen. Geld im Überfluss, für fast alle Diktatoren trifft es zu. Und es spricht nicht für unsere Regierungen, dass die das billigend in Kauf genommen haben. In der Hinsicht müssten wir Druck auf unsere Regierung machen, damit die wiederum Druck auf Diktaturen machen, auch wenn man damit eigene wirtschaftliche Interessen verletzt. Und zum Bashing, wer vom Kapitalismus wirklich überzeugt ist, der kann auch souveräner mit Kritik daran umgeben. Und wer ein Experte in Sachen Kapitalismus ist, der kennt auch die Schwächen dieses Systems und nicht nur die Stärken.

  3. Herr Teufel, das haben hier schon alle bemerkt, dass es bei ihnen zu nicht mehr als zu Stichpunkten reicht. Und sie würden uns einen großen Gefallen tun, uns auch nicht mal mehr mit ihren Stichpunkten zu belästigen. Sie würden auch die Ausbeuter in den armen Ländern nicht noch mehr unterstützen, wenn sie ihren Computer abschaffen würden.

    Das große Kapitalismus- und Konzernbashing ist auch kein neuer Stichpunkt zum Nachdenken, der für mich völlig neu ist. Für diesen Stichpunkt braucht es keinen Teufel. Das ist ein alter Hut. Meine Antwort darauf kennen sie. Rohstoffe und Geld fast im Überfluss in bettelarmen Ländern. Wenn sie sich dafür verantwortlich fühlen, bitte schön. Dann ändern sie was in ihrem Leben.

  4. Herr Jensen, lassen Sie bitte meine Sachen auch meine Sachen sein. Ich stell mich zumindest nicht hin und verleugne (or sorry, schon wieder das Wort!) die Tatsachen.
    Welche Konsequenzen ich aus was ziehe, darüber brauchen Sie sich nicht Ihr Köpchen zu zerbrechen.

  5. Ach Herr Teufel, sie schreiben ja hier hin und wieder auch mal was. In ihrem Computer oder smart-Phone stecken bestimmt ’ne Menge Teile und Rohstoffe, die unter schlechten Arbeitsbedingungen in China oder sonstwo in der Dritten Welt gewonnen/produziert wurden. Das schlechte Gewissen muss sie ja unheimlich plagen. Respekt, wie heroisch sie diesen innerlichen Widerspruch ertragen. Oder sind sie einfach nur skrupellos?

  6. Hallo Herr Jensen,

    Das eine (Diktaturen) hängt nicht vom anderen (IKEA) ab. Zumindest sehe auch ich keinen Zusammenhang. Es waren nur zwei Stichpunkte zum Nachdenken für Sie. Hat wieder nicht geklappt. Mehr als Stichpunkte gebe ich hier auch nicht mehr. Lohnt sich ja eh nicht. Wenn das Gegenüber sein Hirn abgeschaltet hat, hilft weder das eine noch das andere.

  7. Einer Gesellschaft geht es nur so gut, so lange diese Gesellschaft eine „politische“ Führung hat, die mit Vernunft und Verstand sein Volk und damit seine Bürger einbindet.
    Wenn der Menschen die Freiheit bekommt Marktwirtschaft zu betreiben, dann wird dies schon mal einer guter Schritt sein.
    Bei den afrikanischen Staatenlenkern habe ich weder den Eindruch noch habe ich da die Hoffnung, dass die Politik dieser Länder dieses Vernunft und Verstand Verständnis erlangt haben.
    China hat hier schnell gelernt. Erst hat die chinesische Führung ihr Land aus dem sozialistischen Tiefschlaf gerissen und dann fangen die an in Afrika, Schritt für Schritt, die Vorteile einer freien Marktwirtschaft, nicht nur zu ihrem Vorteil, sondern auch zum Vorteil der in wirtschaftsbeziehenden afrikanischen Ländern aufzubauen.
    Die Chinesen wissen sehr viel Besser um das „Gute“ vom Geben und Nehmen. Dies hat Europa noch nicht begriffen, wenn es um Afrika geht.
    Dabei ist Afrika als gorßer wirtschaftlicher Absatzmarkt vor den Toren Europas sehr interessant…mal schaun, wann die Politik von Europa und den USA respektvoller mit Afrika umgeht.

  8. #9 Uwe Richard,

    Hallo Herr Richard,

    ich hatte es nach Abfassung meines Kommentars(#3) schon geahnt, dass da etwas z.T. falsch rüberkommen würde.

    Nebenbei bemerkt: Kommentare sind keine Promations- oder Habilitationsschriften. Ich jedenfalls beschränke mich in vielen Fällen gern auf das Wesentliche.

    Selbstverständlich – und in diesem Punkt stimme ich Ihnen ausdrücklich zu – ist formal nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Landwirt, z.B. in einem afrikanischen Land der eher tropischen Zone sein Land aus freien Stücken und in Übereinstimmung mit den Gesetzen an einen größeren Investor verkauft.

    Sofern die Grundlage eines solchen Geschäftes der freie Wille auf beiden Seiten ist.

    Davon kann jedoch nicht in allen Fällen ausgegangen werden. Oft herrscht keine völlige Gleichheit der Ausgangsbedingungen (der eine ist „schwächer“ als der andere), darüber hinaus kann auch die fehlende Rechtssicherheit ein Grund für den Verkauf sein.

    Ein Beispiel. Wie würden Sie es nennen, wenn eine korrupte Regierung, unterstützt durch korrupte lokale Amts- und Würdenträger dem ausländischem Agrokonzern beim Ankauf der landwirtschaftlichen Flächen mit Druck auf den kleinen Bauern „behilflich“ ist? Nötigung, Erpressung, im schlimmsten Fall Vertreibung sind doch nicht nur eine Erfindung.

    Solche Fälle werden immer wieder genannt. Natürlich können wir die Vorgänge im Einzelnen von hier aus nicht exakt verfolgen. Aber schauen Sie sich mal den Webauftritt von regenwald.org an! Da wird des häufigeren über solche Vorfälle aus verschiedenen Kontinenten berichtet.

    Das Ergebnis solcher Vorgänge kann sehr wohl der Verlust an bäuerlicher, landwirtschaftlicher Fläche sein – mit Folgen für die lokale Ernährungs- und Lebenssituation zahlreicher Einwohner.

    Natürlich sind solche Vorgänge auch im Zusammenhang mit anderen Vorhaben, wie z.B. einem Bauxittagebau, denkbar.

    Ich hoffe, mich diesmal verständlicher ausgedrückt zu haben. Die, wie Sie es nennen, „Geschäftfähigkeit“ der bäuerlichen Landeigentümer ist nur ein Faktor von mehreren denkbaren.

    mit freundlichen Grüssen

    Dirk Weißenborn

  9. Herr Teufel, ich glaube, ihr Weltbild ist noch etwas simpler als meines.
    Wenn der Hugo der und Hosni und der Muamar und viele andere Präsidenten und Könige und Diktatoren rohstoffreicher Länder so viel Geld haben und das Volk auch nach 40 Jahren Welthandel so arm ist, dann liegt das sicher nicht daran, dass ich bei IKEA Möbel kaufe.
    Sie können sich ja selbst weiter beschuldigen und geißeln, wenn sie der Meinung sind, dass sie mit ihrem Leben für den Hunger der Welt verantworltich sind. Ich jedenfalls lade mir diese Bürde nicht auf.

  10. #3: Dirk Weißenborn

    Auf meine Frage:
    Ist es aber andererseits nicht auch richtig, dass steigende Lebensmittelpreise es für Afrikaner attraktiver macht, mehr Lebensmittel selbst zu produzieren?

    antworteten Sie:

    Im Prinzip ja! Nur, was geschieht wenn große ausländische Agrosprit-Konzerne Ihnen vorher die dazu nötigen landwirtschaftlichen Flächen abkaufen?

    Werter Herr Weißenborn,

    ich verstehe Ihre Gegenfrage eigentlich nicht. Wenn ein Landwirt ein ihm gehörendes Stück Land im Einklang mit den Gesetzen verkauft, geht das Eigentum mit allen Rechten und Pflichten an den Käufer über, das geschieht.

    Mal etwas polemisch gegengefragt:
    Sprechen Sie Landwirten ganz allgemein, oder afrikanischen im Besonderen die Geschäftsfähigkeit ab? ;-))

    Mit freundlichem Gruß

    Uwe Richard

  11. Na Herr Jensen, nichts geht doch über ein einfaches Weltbild. Der Hugo hat doch Geld, warum hungern da andere Menschen und sind Opfer des Kapitalismus? Hat IKEA nun das Märchen des bsen Kapitalismus bei Ihnen nicht bestätigt? Was sind Sie dann nur für ein Mensch? Ach ja, IKEA ist ja die Ausnahme.

  12. Hallo Tem Jean,

    ich stimme ihnen mit ihrer Einschätzung voll zu. Das Märchen vom bösen Kapitalismus, der sich auf Kosten der Dritten Welt nen fetten Wanst anfrisst, ist auch einer der lange gehegten und gepflegten falschen Vorwürfe der Linken an den Westen.
    Ich brauche mir nur mal die sichergstellten Vermögen der gestürzten arabischen Diktatoren anschauen (so um die 40 Mrd $ waren sie alle mit dabei, das ist soviel, wie die reichsten Menschen in den höchstentwickelten kapitalistischen Industriestaaten haben)) oder den Prunk vieler afrikanischer Herrscher oder das Vermögen eines Hugo Chavez usw…
    Alles Länder, die voller Bodenschätze und damit voller natürlichem Reichtum sind. Dazu die Milliarden an Entwicklungshilfe, die der Westen über Jahrzehnte dorthin geschafft hat, in ein Fass ohne Boden. Und trotzdem hungern die Menschen dort oder leben in Armut und Unfreiheit.
    Mir braucht niemand mehr etwas davon zu erzählen, dass der Kapitalismus auf Kosten der Ärmsten der Welt lebt. Ich jedenfalls habe überhaupt kein schlechtes Gewissen! Wenn das viele Geld, das dort hingeflossen wäre, besser verteilt oder investiert worden wäre oder wenn die Gesellschaften dort durchlässiger wären (weil sie es nicht sind, ging ja der sog. „Arabische Frühling“ erst los), dann würde es den Menschen dort heute besser gehen. Aber an offenen und freien Gesellschaften haben die Herrscher in den Ländern aber kein Interesse. Und wenn überhaupt, dann kann sich der Westen vorwerfen lassen, die Entwicklungshilfe oder wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht an härtere Bedingungen geknüpft zu haben. Aber zuerst sind mal die „Politiker“ vor Ort verantwortlich. Nicht wir normalen Leute im Westen.

  13. Sie haben Recht. In Afrika ist sozusagen der Hunger endemisch trotz der Milliardenhilfen. Auch in Asien gab es vor Jahrzehnten Hunger. Er ist heute dort weitgehend verschwunden. Ich habe den Eindruck, daß dies auch mit der Mentalität der Leute zu tun hat, insbesondere,wenn ich mir das Afrika südlich der Sahelzone ansehe.
    MfG
    H. Urbahn

  14. Ich habe zu diesem Thema einige Fragen.

    In Afrika hungern Menschen. Wie viele Menschen hungern dort? Wie lange hungern sie dort schon? Seit wie vielen Jahren wird den hungernden Menschen dort schon Unterstützung zur überwindung des Hungers angeboten? Seit wie vielen Generationen hungern die Menschen dort schon? Ich frage weil in meiner Kindheit schon von Hunger in Afrika gesprochen worden ist. Offensichtlich hat sich dort seit einem halben Leben nichts geändert. Warum nicht?

    Wie viele Milliarden Dollar und Euro sind in die Unterstützung der hungernden Menschen in Afrika oder sonstwo auf der Welt schon überwiesen worden? Was ist mit dem Geld geschehen?

    Wie viele Menschen sind damit vor dem Hungertod gerettet worden? Was haben diese Menschen gemacht? Vielleicht viele Kinder in die Welt gesetzt die jetzt hungern?

    Wenn vor dreissig Jahren schon Menschen in Afrika hungerten, warum sind in Afrika dennoch die Einwohnerzahlen gestiegen? Laut Wikipedia ist Afrika der Kontinent mit den höchsten Wachstumszahlen? Wie passt dies mit der ständigen Erwähnung von verhungernden Afrikanern zusammen?

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Population_growth_rate_world_2011.svg

    Entweder in Afrika hungern Menschen, dann werden es aber weniger Menschen weil sie sterben. Oder sie hungern nicht und haben viel Nachwuchs. Oder sie Hungern weil sie zu viel Nachwuchs haben. Mit Westen, Wirtschaft, Europa, Industrie und co hat das nur dahingehend zu tun dass diese von der „Weltgemeischaft“ erpresst werden für den Hunger verantwortlich zu sein obwohl sie es nicht sind.

    Wenn man davon ausgeht dass vor dreissig Jahren Menschen gehungert haben, und Heute immer noch Menschen hungern – es aber inzwischen 3 Milliarden Menschen mehr auf der Welt gibt, kann man nicht davon ausgehen dass der Hunger nicht das Problem ist? Immerhin ist die Bevölkerungsmenge der Menschen massiv gestiegen und steigt weiterhin.

    Es leben Heute mehr Menschen die nicht hungern, als vor 40 Jahren Menschen auf der Welt existierten. Inwiefern kann man noch von einem Hungerproblem reden? Offensichtlich gibt es genug Nahrung für 3 Milliarden Menschen.

    Tem Jean

  15. In den Beiträgen entgegen den Bio-Treibstoffen fehlt immer das essenzielle Verständnis, wie Marktwirtschaft funktioniert. Am Prinzip des „Verbrennens von Lebensmitteln“ finde ich nichts unmoralisches, solange man mit seinem erarbeiteten Geld für 100% der Herstellungskosten aufkommt. Das ist so als hätte man diese selbst hergestellt.

    Das Argument daß dann die Marktpreise für Lebensmittel steigen, würde ja bedeuten, daß es unsere Aufgabe als Verbraucher ist, den Markt so zu beeinflussen, daß irgendwo anders auf der Welt jemand etwas billiger kaufen kann.
    Wenn es unmoralisch sein soll, Lebensmittel zu verbrennen, dann ist es auch unmoralisch für einen Landwirt, einen Forst anstelle eines Maisfeldes zu bewirtschaften.
    – Diese Diskussion führt geradewegs in die Staatswirtschaft.

    Falsch an de Bio-Treibstoffen ist nur die Subvention, der E10 Zwang, usw. Wenn jemand in einem freien Markt beschließt sein Auto mit Ethanol zu betanken (oder mit Erdnußöl wie einst Rudolf Diesel) dann sollte er auch das tun dürfen ohne für den Hunger in der Welt verantwortlich gemacht zu werden.

  16. #1 Uwe Richard

    Hallo Herr Richard,

    „Ist es aber andererseits nicht auch richtig, dass steigende Lebensmittelpreise es für Afrikaner attraktiver macht, mehr Lebensmittel selbst zu produzieren?“

    Im Prinzip ja! Nur, was geschieht wenn große ausländische Agrosprit-Konzerne Ihnen vorher die dazu nötigen landwirtschaftlichen Flächen abkaufen?

    mfG

    Dirk Weißenborn

  17. In Europa drohte eine ähnliche Entwicklung zum totalen Ökowahn beim Kraftstoff. Nun scheint die EU zurück zu rudern, zweifellos auf Anraten Günter Oettingers. Bisher mußten in den Dieselkraftstoff bis zu 7 % RME (Rapsölmethylester) geschüttet werden. Künftig soll die Zumischung nur noch 5,5 % betragen – immer noch 5,5 % zu viel. Hoffen wir also auf Vernunft wenigstens in Europa, die freilich nicht bei den „Klimaschützern“ angesiedelt ist – siehe Biogas aus Mais und anderer Unsinn.

  18. Nun, es ist sicherlich richtig, dass mit diesen Biotreibstoffen die Umwelt belastet wird und die Lebensmittelpreise tendentiell steigen.

    Ist es aber andererseits nicht auch richtig, dass steigende Lebensmittelpreise es für Afrikaner attraktiver macht, mehr Lebensmittel selbst zu produzieren?

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