Die Botschaft von Schiefergas lautet: Gesetzgebung zum Klima einstampfen!

Christopher Booker
Die Nachricht, dass wir [in UK] über so reiche Schiefergas-Reserven verfügen, verschiebt unsere Energiepolitik immer weiter ins Lächerliche. Wer könnte noch daran zweifeln, dass der Allmächtige einen Sinn für Humor hat. Am gleichen Tag, an denen es von Schlagzeilen wimmelte, denen zufolge unser Stromsystem in einem so prekären Zustand ist, dass wir demnächst Stromsperren und Strom-„Rationierungen“ erwarten müssen, wurde uns auch gesagt, dass UK auf etwas sitzt, das man „das mit Abstand größte Schiefergas-Vorkommen der Welt“ bezeichnet.

Bild rechts: Ein Arbeiter auf einem Fracking-Bohrloch nahe Preston, Lancastershire. UK verfügt über potentielle Schiefergas-Reserven, die genauso wichtig sind wie Öl und Gas aus der Nordsee. Photo: Gabriel Szabo/Guzelian

Es kann einige journalistische Freiheit darüber gegeben haben, von welchen Behauptungen diese beiden Berichte abgeleitet worden sind. Aber selbst dann bestätigen die vorsichtigen Vorhersagen des British Geological Survey, dass UK über Schiefergas-Ressourcen verfügt, die so wichtig sind wie Öl und Gas aus der Nordsee, und dass es genug ist, für viele Jahrzehnte den gesamten Energiebedarf von UK zu decken.

Der Punkt dieser beiden entgegen gesetzten Verkündigungen ist, dass sie deutlicher denn je das kaum glaubliche Schlingern beleuchten, mit dem mehrere aufeinander folgende Regierungen unsere nationale Energiepolitik betrieben haben, wie lächerlich verdreht sie durch deren Besessenheit hinsichtlich der globalen Erwärmung geworden ist und deren Einbildung, dass wir durch Reduzierung unserer „Kohlenstoff-Emissionen“ irgendwie das Erdklima verändern können.

Die gegenwärtige Politik der Regierung ist, wie ich hier schon wiederholt dargelegt habe, zweischneidig.

Einerseits basiert sie auf der Errichtung Tausender nutzloser und lächerlich teurer Windturbinen, was nur möglich ist, weil wir gezwungen werden, das Doppelte und Dreifache der normalen Kosten für den winzigen Anteil Strom zu bezahlen, die sie so unzuverlässig erzeugen. Andererseits plant sie durch Steuern und Regulationen, dazu gedacht, die „Erneuerbaren“ wettbewerbsfähig aussehen zu lassen, die Kosten jedweden Stromes aus anderen Quellen zu verdoppeln, seien das nun fossile Treibstoffe oder die Kernkraft. Kurz gesagt, sie will unseren Strom teurer machen als irgendwo sonst in der Welt.

Dann, gerade als diesen irrsinnigen Witz einer Politik zusammen geschustert haben, entdecken wir, dass wir auf etwas sitzen, das potentiell die weltweit größte Reserve eines Treibstoffes ist, so billig, dass sich der Preis jenseits des Atlantiks innerhalb von nur fünf Jahren halbiert hat.

Das letzte Mal, als ich zu dem Schluss gekommen bin, dass der Allmächtige einen Sinn für Humor haben muss, war im Oktober 2008. Unsere Abgeordneten haben fast einstimmig für das Klimagesetz (Climate Change Act) von Ed Milliband gestimmt, was uns zum ökonomischen Selbstmord verdonnert, wenn wir unsere CO2-Emissionen innerhalb der nächsten 40 Jahre um 80% drosseln sollen. Und gleichzeitig hat es in London zum ersten Mal seit 74 Jahren im Oktober wieder geschneit.

Wir werden kein Ende dieser Geisteskrankheit erleben, bis unsere Politiker zur Besinnung kommen, sich in die reale Welt zurück arbeiten und das Gesetz aus den Statuten entfernen.

Medien hinsichtlich ,Drosselung’ getäuscht

Wie gewöhnlich war es merkwürdig anzuschauen, wie geflissentlich es die BBC und Channel 4 in ihrer Berichterstattung über die Finanzen der Nation vermieden haben, in irgendeiner Weise den mächtigen Elefanten zu erwähnen, der in den  Raum trompetet hat. Als George Osborne seine Pläne enthüllt hat, die öffentlichen Ausgaben innerhalb der nächsten zwei Jahre um 11,5 Milliarden Pfund zu kürzen, hätte man meinen können, dies sei ein verheerender Schlag für unser öffentliches Budget (wie es Jon Snow auf den Punkt gebracht hat: „der öffentliche Sektor im Belagerungszustand“).

Aber man wartete vergeblich auf irgendeine dieser Kürzungen – auf besessene Journalisten, die den offensichtlichsten Punkt hinsichtlich Osbornes Kürzungen ansprachen – dass er sich auch dann immer noch in jedem einzelnen Monat so ziemlich die gleiche Summe borgen muss, um  den unaufhörlichen Anstieg der Mehrausgaben der Regierung aufzufangen.

Im Mai musste sich Mr. Osborne 15,3 Milliarden Pfund leihen, etwas mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Weit davon entfernt, gekürzt zu werden, steigen die öffentlichen Ausgaben immer noch. Bis zum nächsten Jahr wird projiziert, dass sich unsere Schulden verdoppelt haben, seit diese Regierung an die Macht kam, von 600 Milliarden Pfund auf 1200 Milliarden Pfund. Trotz der Schlagzeilen, dass einige Ministerien der Regierung mit Kürzungen bis 25% rechnen müssen, sieht das allgemeine Bild doch so aus, dass der öffentliche Sektor sich weiterhin unkontrollierbar ausdehnt. Es kann kein Zeichen dafür sein, dass die Realität Einzug in unsere Zwangslage hält, solange die Allianz der Steuerzahler berichten muss, wie es im vorigen Monat der Fall war, dass nicht weniger als 2525 Behördenmitarbeiter 100000 Pfund oder mehr pro Jahr verdienen. Aber man kann von der BBC kaum erwarten, dass sie davon Kenntnis nimmt, wenn die Anzahl deren Mitarbeiter mit einem ähnlichen Gehalt gerade mal 360 beträgt.

Link: http://www.telegraph.co.uk/earth/energy/10149478/The-message-of-shale-gas-is-scrap-the-Climate-Act.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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2 Kommentare

  1. „Die gegenwärtige Politik der Regierung ist, wie ich hier schon wiederholt dargelegt habe, zweischneidig.“
    Das ist auch der Komplexität der Sache geschuldet! Auffällig ist, dass die Schiefergaseuphorie (wie ich sie schon vor einigen Jahren nannte) fast ausschließlich von Branchenfremden Personen bedient wird. Bei den tatsächlich märchenhaft großen Schiefergasvorräten in D. (auch wenn da „nur“ vielleicht ‚mal 20% davon gewinnbar werden würden) sollte man immer daran denken, dass es sich hier nicht um etwa bisher nicht entdeckte Wasservorräte in Form von Kavernen o.ä. handelt, woraus man den Rohstoff einfach nur so abschöpfen müsste, weil er einfach nur da ist. Nein, weit gefehlt! Wenn das alles soo einfach wäre, bin ich übezeugt, wäre alles zur Schieferegasförderung Notwendige schon lange erledigt worden!(nicht nur „Grüne“ Vorbehalte spielen dabei eine Rolle! Die wären nicht DAS Problem.)
    MfG
    B. Hartmann

  2. Womit wir bei den ökonomischen Aspekten der unkonventionellen Förderung von Kohlenwasserstoffen angekommen sind.

    Ein Wirtschaftsfachmann, dessen Vortrag ich kürzlich verfolgte, sprach von einem Gesamtwert der unkonventionell förderbaren Erdgasmengen in Deutschland:

    1 Billion Euro!

    Natürlich ist diese Zahl mit größeren Unsicherheiten behaftet, sowohl was die sich ändernden Preise als auch die keineswegs genau bezifferbaren gewinnbaren Reserven angeht.

    Noch eine Zahl, die im Gegensatz zur vorherigen, etwas sicherer ist:

    Der Förderzins, den die Untenehmen für die geförderten Erdgasvolumnina an das Bundesland entrichten müssen, liegt im gegenwärtigen Hauptförderland Niedersachsen bei 37%! Bei Erdöl sind es 19%!

    Hinzu kommen Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinden, auf deren Gebiet die Förderstätten liegen.

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