Ein amerikanischer Triumph: Die Schiefer-Revolution bringt sauberere Umwelt zusammen mit Arbeitsplätzen und Wohlstand

Onkel Sam führt der Welt vor, dass CO2-Emissionen stark und billig reduziert werden können. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte waren die USA in der Lage, ihre Wirtschaftsleistung während der letzten fünf Jahre zu erhöhen bei gleichzeitiger erheblicher Reduktion der CO2-Emissionen. Der größte Teil dieser historisch einmaligen Reduktion von CO2 geht auf das Konto der Schiefergas-Revolution, die etwa im Jahr 2007 mit technischen Durchbrüchen hinsichtlich des hydraulischen Brechens begonnen hat.

Der top energy fact 2012 findet sich in einem Beitrag mit dem Titel „An American Triumph“ von John Hanger und gipfelt in der Darstellung oben rechts, welche das reale BIP der USA und jährliche CO2-Emissionen von 1986 bis 2012 zeigt, wobei Schätzungen aus dem vorigen Jahr auf Daten aus den ersten 9 Monaten für beide Reihen basieren. Während der 20-jährigen Periode von 1986 bis 2006 gab es eine stark positive Beziehung zwischen dem US-BIP und der Menge der CO2-Emissionen in jedem Jahr (eine Verteilung, die auch noch viel weiter zurück reicht). Viele Jahrzehnte lang haben die Aktivitäten im Zusammenhang mit der zunehmenden Wirtschaftsleistung [economic output] zu einem zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen geführt, wie aus der Graphik eindeutig hervorgeht.

Aber die historische positive Beziehung zwischen BIP und CO2-Emissionen wurde etwa im Jahr 2007 durchbrochen. Während der letzten fünf Jahre seit 2007, als die höchsten CO2-Emissionen der Geschichte aufgetreten waren (mehr als 6 Milliarden metrische Tonnen), stieg das reale BIP um 3,4%, während die CO2-Emissionen um etwa 12% zurückgegangen sind. Abhängig von den Berechnungen für das letzte Quartal könnten die CO2-Emissionen im Jahr 2012 auf das niedrigste Niveau seit 20 Jahren fallen, also seit 1992 (siehe Graphik). Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte waren die USA damit also in der Lage, die Wirtschaftsleistung während der letzten fünf Jahre zu steigern mit gleichzeitigen gewaltigen Reduktionen der CO2-Emissionen.

Wie ist das möglich? Während eine gestiegen Energieeffizienz und erneuerbare Energien eine gewisse Rolle bei der Reduktion von Treibhausgasen gespielt haben, trägt jedoch die Schiefergas-Revolution den Hauptanteil an dieser nie da gewesenen Reduktion. Sie begann im Jahr 2007 mit technologischen Durchbrüchen beim hydraulischen Brechen. John Hanger erklärt diesen „Amerikanischen Triumph“ folgendermaßen:

„Es ist ein wirklicher amerikanischer Triumph, dass energiebezogene Kohlendioxidemissionen 2012 um weitere 4% im Vergleich mit 2011 zurückgingen und vermutlich das Niveau von 1995 erreichen. Die Kohlendioxid Uhr wurde um 17 Jahre zurückgestellt, und die Emissionen 2012 werden sogar geringer sein als im Beinahe-Rezessionsjahr 2009.

Das US-BIP ist seit dem 1. Juli 2009 in jedem Quartal gestiegen, und heute ist unsere Wirtschaft größer als 2007, dem Jahr mit dem Spitzenwert des CO2-Ausstoßes. Und doch werden unsere Kohlendioxidwmissionen um 12% niedriger liegen als 2007, und das selbst mit einer Wirtschaft, die größer ist als 2007.

Das Rezept für den Kohlendioxid Erfolg in den USA enthält mehr als Erdgas, erneuerbare Energie und Energieeffizienz. Zentral und einmalig im US-Erfolg sind die massive Schiefergas-Erzeugung und die daraus resultierenden niedrigen Gaspreise, die zu einer substantiellen Verschiebung der Stromerzeugung hin zu Gas mit niedrigem Kohlendioxidausstoß und weg von Kohle und Öl geführt haben.

Viele andere Länder wie China investieren erheblich in erneuerbare Energie und Energieeffizienz, und diese Investitionen sind auch essentiell. Trotz dieser beeindruckenden Investitionen in saubere Energie sind der Kohleverbrauch und die Kohlendioxidemissionen in China und anderen Ländern gestiegen. Weltweit helfen Erneuerbare und Energieeffizienz, haben aber nicht ausgereicht, die Kohlendioxidemissionen für sich allein auch nur zu stabilisieren, geschweige denn sie zu reduzieren.

Nur in den USA gab es einen Schiefergas-Boom, und nur die USA haben ihren Kohlendioxidausstoß seit 2006 substantiell reduziert. In Kombination  mit steigendem Anteil an erneuerbarer Energie und Energieeffizienz hat der Schiefergas-Boom substantiell zu einem Rückgang der US-Kohlendioxidemissionen geführt. Mehr noch, die Strompreise sind 2012 in den USA kaum gestiegen, und die Preise für Erdgas sind abgestürzt. Sauberere und billigere Energie sind ein wirklicher amerikanischer Triumph und mein „Top Energy Fact“ 2012!“

Mark Perry: Soweit John Hanger. Wie ich schon früher kommentiert habe, ist es wirklich schwer, all die wichtigen Vorteile der Schiefergas-Revolution für die Wirtschaft in den USA während der letzten fünf Jahre zu übertreiben, und die signifikante Reduktion der Kohlendioxidemissionen seit 2007 ist nur ein Teil eines „wirklichen amerikanischen Triumphes“, wie John Hanger das nennt. Zusätzlich zu den bedeutenden Umweltvorteilen von Schiefergas hat die Revolution sowohl für Schiefergas als auch für Schieferöl einen gut zeitlich passenden Energie-Stimulus für die Wirtschaft seit 2007 gebracht, gerade als die Große Rezession und die Finanzkrise die Wirtschaft schwer bedrängt haben. Es ist ziemlich ernüchternd, daran zu denken, wo die US-Wirtschaft und die Lage am Arbeitsmarkt heute stehen würde, und um wie viel höher die CO2-Emissionen wären ohne die „Energie-Revolution“, die durch fortgeschrittene Bohrtechnologie ermöglicht worden ist.

Zusammenfassend:

Der große „Amerikanische Triumph” schafft Millionen Arbeitsplätze im gesamten US-Arbeitsmarkt, stimuliert die Wirtschaft mit Billionen [US trillions] von Dollar neuen Investment-Kapitals, reduziert die Energiekosten für private und kommerzielle Verbraucher und erbringt Milliarden Dollar Einsparungen; er lässt die US-Erdgaspreise auf das niedrigste Niveau der Welt fallen und verhilft zu eine Renaissance energieintensiver Produktion; er spült zusätzliche Milliarden Dollar für die Einnahmen von Bundes- und Staatsregierungen in die Kassen und erzeugt tausende neuer Millionäre durch Öl- und Gasgebühren, die an Farmer und Landbesitzer im ganzen Land gezahlt werden. Solange es keine wesentliche politische oder regulatorische Einmischung gibt, fangen die Auswirkungen der Energie-Revolution und der „wirkliche amerikanische Triumph“ jetzt erst an und sind einer der stärksten Gründe, optimistisch über die US-Wirtschaft, die Lage am Arbeitsmarkt und die Umwelt zu sein.

Mark J. Perry, AEIdeas

Link: http://www.thegwpf.org/american-triumph-shale-revolution-delivers-cleaner-environment-jobs-prosperity/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkungen des Übersetzers: Der Autor des Artikels geht offenbar fest von einem Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Klima aus. Offiziell ist das ja auch bei uns so. Darum geht es dem Autor aber nicht. Der Grund, warum ich diesen Artikel zur Übersetzung ausgesucht habe, ist Folgender: legt man die eigene offizielle Lesart bei uns zugrunde, sollte man hierzulande sehr genau zur Kenntnis nehmen, was in den USA möglich war! M. E. kommt die ganze Verlogenheit der grünen Argumentation bei uns zum Ausdruck, wenn einerseits eine Reduktion von „Treibhausgasen“ gefordert wird, gleichzeitig aber ein sehr geeigneter Weg, dies zu erreichen, so vehement abgelehnt wird. Dass die sog. „Erneuerbaren“ eben kein geeigneter Weg sind, hat der Autor am Rande ebenfalls erwähnt.

Die nationalistischen Töne von dem hier zitierten John Hanger scheinen etwas dick aufgetragen, doch kann ich den Stolz des Verfassers auf sein Land nachvollziehen.

C. F.

image_pdfimage_print

8 Kommentare

  1. @4

    Effektiv ist die ausgestoßene Menge CO2 pro Kilometer bei der Verbrennung von Erd/)Schiefer)gas identisch mit jener, welche bei der Verbrennung von Benzin im Otto-Motor ensteht.

  2. Da tauchte neulich irgendwo in unseren Medien auf, daß Deutschland seine CO2-Emmissionen in 2012 trotz Ausstieg aus der Kernkraft reduziert hätte. Wo das geschrieben stand, weiß ich nicht mehr. Am Schreibtisch wird manches ausgerechnet, und es gibt auch immer wieder einige Leute, die das glauben. Ich glaube diesen Schmarrn nicht. Deutschland hatte seine CO2-Emmissionen schon in den Jahrzehnten davor reduziert, weil energieintensive Industrien abgewandert sind, z.B. Bergbau und Herstellung der Metallvormaterialien. Deutschlands Regierung arbeitet weiterhin auf diesem Gebiet, verjagt noch viele andere Industrien. Später wird man hören: „Wer hätte das gedacht?“
    Und dann diese CO2-Redution in den USA? Na ja, ich weiß den Grund nicht, wenn es überhaupt stimmt (Wir haben da ja viel Erfahrung machen müssen im Bereich Klima, es wird gelogen, gelogen, gelogen). Wohlstand ohne Energie gibt es nicht! Institute brauchen Fördermittel, und derjenige be-kommt am meisten davon, der das sagt, was die Politik hören will. Daher bekommt auch das PIK Fördermittel, EIKE aber nicht und muß schaun, wies weiter geht.
    Niemann

  3. Zu #4:

    Sie meinten vermutlich „… zu einem größeren Teil aus der Knallgasreaktion erzeugt also aus dem Verbrennen von WASSERSTOFF.“ und nicht Kohlenstoff.

    Vermutlich werden die Ideologen, die Ihre Erklärung lesen, als nächstes behaupten, das dass dabei entstehende Wasser nur weiter den Meeresspiegel erhöht 😉

  4. #4

    Danke Herr Kowalk,

    reicht mir abe als Erklärung nicht vollständig aus. Letztendlich sind Erdgas-KW,s ohnehin effektiver als Kohle-KW,s und durch die Verbrennung von Kohlewasserstoffe ist der „Energiegewinn pro CO2-Freisetzung“ gemäß Ihrer Erklärung nochmal höher. Nun, bezugnehmend auf den Artikel, haben etwa die USA über Schiefergas in riesegen Dimensionen auf Kohleverbrennung verzichtet? Und 2. zwischen Gasverbrennung und Benzinverbrennung sehe ich keine Unterschiede und schon gar nicht zwischen Schiefergas und „konventionellen“ Gas.

    Grüße

  5. zu #1

    Gas besteht aus Kohlenstoff und Wasserstoff, i.d.R. CH4, d.h. vier Wasserstoff pro Kohlenstoffatom. Der Wasserstoff ‚verbrennt‘ zu H2O, also Wasser (die Knallgasreaktion), C zu CO2. Insgesamt wird daher Energie (in größerem Umfang als bei Öl, aber auch als bei reinem Kohlenstoff aus Kohle) zu einem größeren Teil aus der Knallgasreaktion erzeugt also aus dem Verbrennen von Kohlenstoff. Deshalb erzeugt diese Reaktion weniger CO2 als z.B. das Verbrennen von Kohle bei gleicher Energiegewinnung.

  6. Sind die Zahlen zum CO2 Ausstoß in der Graphik überhaupt korrekt? Kann man überhaupt korrekte Zahlen angeben?

    Das Maximum liegt in dem Bild in der Nähe von 6000 Mio. Tonnen, der Wert für 2011 bei etwa 5500 Mio. Tonnen.

    BP zeigt andere Zahlenwerte auf: http://tinyurl.com/d422hx8
    Für 2007 ein Maximum von 6523 Mio. Tonnen und für 2011 6016 Mio. Tonnen.

  7. Was ist hier mit sauberer Umwelt gemeint?. Wenn CO2 gemeint ist,dann ist dies energisch zurückzuweisen, denn CO2 ist kein Schadstoff sondern daß Lebenselexier alles Lebendigen.
    MfG
    H. Urbahn

  8. Es gibt viele gute Gründe auf Schiefergas und Schieferöl zu setzen und wenig Gründe, auf CO2-Ausstoß zu achten. Das, was ich nicht verstehe, ist der Zusammenhang zwischen Schiefergas und CO2-Reduktion, mal abgesehen davon, dass ich eine exakte CO2-Ausstoß-Messung einer Nation anzweifle.

    Es gibt kein Unterschied beim CO2-Ausstoß, wenn man Importgas und Importöl durch Schiefergas ersetzt. Ökonomisch und strategisch sind die Unterschiede natürlich gewaltig. Vergleicht man Öl, Gas und Kohle, ergibt sich das gleiche Bild. Letztendlich beruht die Energiegewinnung auf den gleichen Prozess: Kohlestoffverbindungen werden zu CO2 verbrannt. Auch wenn Gaskraftwerke effizienter sind, dürfte der CO2-Ausstoß sich nur marginal ändern. Die höhere Umweltverträglichkeit der Gasverbrennung ist vorhanden, da meines Wissens nur naturverträgliche Produkte wie CO2 entstehen, die CO2-Bilanz bleibt aber praktisch unverändert. Um die CO2-Bilanz entscheidend zu verändern, müssen in Größenordnung Kohlestoffverbrennungsprozesse durch andere ersetzt werden. Es wird zwar in der Ökoreligion suggeriert, dass der Einsatz von „guter Energie“ (Gas) CO2 reduziert, aber nach dem Massenerhaltungsgesetz geht die Rechnung nicht auf.

    Wenn man ein Autoantrieb auf Gas umstellt, schont man den Geldbeutel, eventuell die Natur, da die Benzinverbrennung mehr Schadstoffe freisetzt, erzeugt aber ein paar Milligramm mehr CO2, da der Brennwert von Gas niedriger ist.

    Nun, wie wird CO2 durch Schiefergas reduziert?

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:

  1. Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
  2. Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
  3. Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
  4. Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
  5. Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
  6. Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.

Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Kontakt"

*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.