Gletscherrückzug und Vorstoß in Montana

Überraschung: In Montana zogen sich Gletscher bis zu sechsmal rascher als heute in den 1930er und 1940ern zurück.

Neue Studie über alpine Gletscher in den USA

Eine neue Studie, veröffentlicht in Quaternary Science Reviews stellt fest, dass alpine Gletscher im Glacier National Park, Montana, während der 1930er und 1940er Jahre bis zu sechsmal rascher zurückgingen als während der vergangenen 40 Jahre.

 

Foto: Wikimedia (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grinnell_overlook.jpg)
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de

Der Grinnell Gletscher im Glacier National Park (USA) in der Mitte des Hintergrunds. Der See vor dem Gletscher ist durch einen starken Rückzug des Gletschers in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. Ein kleinerer Gletscher namens Salamander befindet sich unten rechts auf dem Bild. Einst waren beide Gletscher ein einziger. (Photo credit: Wikipedia)

Die “Multi-Proxy-Studie von Sediment-Kernen aus Seen unter modernen Gletschern trägt zur ersten detaillierten Neoglazial-Chronologie für den Glacier National Park (GNP) bei”, und sie zeigt “die höchsten rekonstruierten Rückzugsraten [für] 1930″ von etwa 125 Metern pro Jahr im Vergleich zu nahezu Null um die 1975er und etwa 20 Meter/Jahr am Ende der Aufzeichnung für das Jahr 2005. Die Autoren schreiben: “Die Ergebnisse zeigen an, dass im Holozän die alpinen Gletscher im Glacier National Park zwischen dem Beginn des Neoglazials vor 6.500 Jahren und heute mehrfach vorstießen und sich zurückzogen.” Und weiter: „Der Rückzug seit dem Maximum der Kleinen Eiszeit war der dramatischste während der letzten 1000 Jahre.”

Abstract:

A lacustrine-based Neoglacial record for Glacier National Park, Montana, USA

15 October 2012
Jeffrey S. Munroe | Thomas A. Crocker | Alena M. Giesche | Lukas E. Rahlson | Logan T. Duran | Matthew F. Bigl | Benjamin J.C. Laabs

Eine Multi-Proxy Studie von Sediment-Kernen aus Seen unter heutigen Gletschern trägt zur ersten detaillierte Neoglazial-Chronologie bei für den Glacier National Park (GNP), Montana. Die Analyse konzentriert sich auf Sediment-Eigenschaften, die sensitiv auf die Ausdehnung und die Aktivität von Eis im oberen Gletscher sind, darunter: Wasser, organisches Material, Kohlenstoff, biogenischer Siliziumgehalt, Lagerdichte, Massen-Akkumulations-Rate, Phosphor-Auftrennung, magnetische Suszeptibilität, L*a*b* Farbwerte, Verteilung der Korngrößen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass alpine Gletscher im Glacier National Park mehrfach während des Holozäns nach dem Beginn des Neoglazials vor etwa 6.500 Jahren vorstießen und sich zurückzogen.

Die beiden ältesten Phasen der Gletscherausdehnung verliefen synchron mit dem gut dokumentierten Garibaldi (vor 5.600–6.900 Jahren) und dem Tiedemann-Peyto (vor 1.900–3.700 Jahren) in West-Kanada. Jüngere Phasen korrespondieren mit dem ersten Millennium-Vorstoß in West-Kanada, wie auch mit Gletscher-Vorstößen in der Sierra Nevada. Der Höhepunkt der Vorstöße in der Kleinen Eiszeit war der jüngste und ausgedehnteste in einer Reihe von Vorstoß-/Rückzugszyklen im letzten Jahrtausend. Der Rückzug seit dem Maximum der Kleinen Eiszeit war die dramatischste Episode des Eisrückgangs während der letzten 1.000 Jahre.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE

Original auf WUWT

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8 Kommentare

  1. #5: Gunnar Innerhofer,
    wer hier ständig mit Füßen tritt, sind Sie als AGW-Anhänger. Da nützen auch nicht ein-zwei vernünftige Sätze. Mit Modellrechnerei kann man keine CO2 Erwärmungstheorie begründen, die man nicht messen kann.

    MfG

  2. @6 Herr Frank Bohne: „Ich wundere mich aber schon seit langem, wieso die mittlere Sonnenscheindauer so vernachlässigt wird“

    Darüber wundere ich mich auch schon sehr lange. Aber beim Thema AGW wundert mich inzwischen eigentlich gar nichts mehr. Was glauben Sie, in welch geringem Ausmass die IPCC Klimakirchenjünger Bäcker, Hader, Fischer, Mendel, Ketterer, Ebel, usw. es interessiert, welche anderen Faktoren als CO2 einen Einfluss auf bodennahe Temperaturen haben. Nur CO2 interessiert diese Klima Lobbyisten. Vom Rest der Welt wollen diese Denker gar nichts wissen, im Gegenteil, sie werden bissig, bösartig, aggressiv, wenn man sie darauf hinweist, dass es da auch noch die Sonne, Wolken, Vulkane, kosmische Strahlen, Aerosole, usw. gibt. Bei diesen eindimensionalen Denkern, die überhaupt nicht verstehen, wie Wissenschaft funktioniert, gibt es nur CO2, CO2, hundert Mal CO2, und weiter CO2. Wie traurig reduziert die Denkwelt eines AGW IPCC Jüngers doch ist.

  3. Zuber, Hofmann

    einfach nach ZAMG und HISTALP googeln, da ist alles zu finden bzw. auf der ZAMG Klimaseite.

    Hofmann:
    wozu sollte ich „umdenken“?
    Ich war und bin immer der Ansicht, dass ein großer Teil der Erwärmung seit der LIA auf die Sonnenkativität zu schließen ist, bzw. auf das, was eben so langfristig noch dazu kommt, wie eben die Albedoänderungen der hohen Breiten der NHK usw.
    Nur deshalb muss man aber nicht die komplette Physik der Atmosphäre mit Füssen treten und behaupten, eine CO2 Anreicherung würde zu keiner zusätzlichen Erwärmung führen und „nur“ weil das IPCC maßlos übertreibt, ist das Vorzeichen nicht falsch!

    Die Zunahme der Sonnenscheindauer im Alpenraum ist freilich eine regionale Sache die in erster Linie mit einer Änderung der Großwetterlagen bzw. deren Häufigkeiten einhergeht. Diese wiederum dürften auch mit den anderen Oszilationen (NAO usw) irgendwie in Verbindung stehen, dass ist jetzt aber nicht so wichtig. Diese Änderung der GWL hat die letzten 3 Dekaden zu dem Rückzug der Gletscher geführt (Alpen) und es war definitiv nicht irgend ein AGW Einfluss.

  4. s@1 Herr Gunnar Innerhofer: „In den Alpen zB. hat die Sonnenscheindauer über die Sommermonate um gut 20% zugenommen“

    Dieser Hinweis ist tatsächlich sehr interessant!! Gibt es dazu eine wissenschaftliche Arbeit oder offzielle Statistik einer meteorologischen Institution, z.B. von ZAMG??

  5. @Gunnar Innerhofer #1
    Mit Ihrer Aussage „Die Sonnenscheindauer hat um 20% zugenommen“ stellen Sie ja schon wieder DIE SONNE als treibende Kraft in den Mittelpunkt und nicht das menschengemachte CO2…darf ich hier ein Umdenken bei ihnen feststellen???
    Auch schreiben Sie am Anfang Ihres Kommentars davon, dass „Das Erwärmen“ (dies kann ja von 1910-1940 nicht durch massenhaftes erzeugen von menschlichen CO2 stattgefunden haben) durch DIE Sonne stattgefunden haben muss. Hier steht also schon wieder kein „menschenerzeugtes CO2“ im Mittelpunkt der Erwärmung bzw. Gletscherschmelze…Sie werden doch nicht langsam das Umdenken vom „Menschengemachten CO2 hin zur Sonne/kosmischen Kräften als treibende Kraft beim Erdklima“ vollziehen wollen…

  6. @G. Innerhofer #1
    Zitat:
    ——
    In den Alpen zB. hat die Sonnenscheindauer über die Sommermonate um gut 20% zugenommen,
    —–
    Womit zu klären wäre, was nun zu dem Wolkenrückgang geführt hat….

    🙂

  7. ganz was Neues!?

    viele Gletscher der NHK haben so um 1600 bzw. 1850 ihre maximale Ausdehnung im Holozän erreicht. Wenn es danach recht flott wärmer wird und so einen „Schub“ gab es eben auch von ca. 1910 bis 1940, dann sollte klar sein, dass all diese Gletscherzungen, welche sehr weit in tiefe Lagen vorgedrungen waren, auch sehr schnell abschmelzen können. Heute ist, bzw. war die Ausgangslage eine ganz andere und dort, wo eben nur mehr wenig Eis vorhanden ist, kann auch nicht so viel schmelzen, auch wenn es noch so warm ist.
    Übrigens wäre interessant zu analysieren, warum es wirklich zu diesem schnellen Abschmelzen kam. Die meisten Gletscher sind sehr strahlungssensibel, die absolute T ist nicht so wichtig. In den Alpen zB. hat die Sonnenscheindauer über die Sommermonate um gut 20% zugenommen, seit ca. 1980 und das alleine reicht praktisch, um die neuerlichen negativen Bilanzen fast vollständig zu erklären und das hat nun auch so gut wie gar nichts mit dem CO2 Gehalt zu tun.
    Das es aber damals schnellere Rückzüge gab, ist logisch, sie waren ja auch beim Übergang von Glazial zum Holozän viel gewaltiger, weil eben viel da war, was schmelzen konnte…

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