Bemerkungen über die plötzliche, noch nie da gewesene „Eisschmelze“ in Grönland

Nun haben wir es wieder einmal schwarz auf weiß: In Grönland sei es zu einem „massiven Abschmelzen“ des Eises gekommen. Dem Medienhype zufolge ist die Gefahr groß, dass Grönland noch in diesem Jahr eisfrei sein könnte.

Natürlich erinnert das an den Hype um das Abschmelzen der Gletscher im Himalaya bis zum Jahr 2035, nur dass eben die Schmelze in diesem Jahr stattfindet. Der Gipfel war die Behauptung, dass „97% des Grönlandeises schmelzen“.

In Wirklichkeit – das steht selbst beim Herausgeber dieser Meldung, der NASA, wurde aber vom Medienhype unterschlagen – hat es eine Woche lang auf 97% des Grönlandeises leichtes Tauwetter gegeben – das Eis taute oberflächlich für wenige Stunden an. Inzwischen ist dort oben längst alles wieder gefroren. Das Bild rechts zeigt den Temperaturverlauf an der Station Summit am höchsten Punkt Grönlands.

Kein Zweifel kann es an der Tatsache geben, dass es in Grönland, auch auf dem Eisschild, so mild wie seit vielen Jahren nicht mehr war. Aber ist das nicht ein ganz normales Extrem?

Immerhin, die „Süddeutsche Zeitung“ hat berichtet, dass es Eisbohrkernen zufolge alle 150 Jahre zu einem solchen Schmelzereignis kommt. Das steht auch hier.

Irgendwann (vielleicht demnächst?) wird es auf Grönland wieder so kalt sein wie seit vielen Jahren nicht mehr. Ob das dann auch als ein solcher Hype durch den Pressewald rauscht? Und ob die NASA dann überhaupt davon Notiz nimmt?

Man fragt sich natürlich, was das Ganze in dieser Form soll. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Die beste, mir bekannte Zusammenfassung des Tauwetters in Grönland (auf Deutsch!) steht hier: http://wkserv.met.fu-berlin.de/Beilagen/2012/Groenlandeis.pdf. Auch die Artikel, die ich ursprünglich aus dem Englischen hierzu übersetzen wollte, kommen da nicht heran.

Chris Frey für EIKE

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9 Kommentare

  1. @ #6
    „ … Je nachdem wie sich die Großwetterlagen entwickeln, kann ein kalter Winter/Sommer in Deutschland auch bedeuten, dass günstige Bedingungen für viel Wärme im Süden Europas oder anderen Teilen existieren…“

    Herr Hader,
    gilt dies dann auch für den Umkehrfall (warme Winter/ Sommer in Deutschland, dafür arschkalt in anderen Breiten) oder ist diese Situation dann ausgeschlossen, weil nicht passend zur Erwärmungshysterie?

    GT

    P.S. Chapta ist Ketzer , wo ist der Like-button?

  2. #6
    Aber umgekehrt ist es dann wohl zulässig, lokale Ereignisse als Beleg für den „von Jedem deutlich fühlbaren, fortschreitenden Klimawandel“ herzunehmen.

    Fast täglich kommen in „meiner“ Tageszeitung diese lancierten Meldungen.
    Gestern, dass die Blitze in Bayern beängstigend zunehmen, natürlich verfasst von einem „versicherungsfreundlichen“ Institut, das seine Blitz-Erkennungsleistung verkaufen will (ist das nun eine lokale, oder globale Belegführung?).
    Heute, dass Nürnberg 2100 wegen Übererwärmung fast unbewohnbar sein wird, sofern nicht teure und die Bürgerrechte einschneidend verändernde Maßnahmen ergriffen werden. Interessant, dass dies von der Stadt-Verantwortlichen für Nürnberger Klimafolgenvorbereitung verkündet wird. Man erkennt, dass die von den Deutschen Städten und Gemeinden auf Bundesanordnung eingestellten Klimafolgenvorbereitungsbeamten Wirkung zeigen (und wohl nie wieder abgeschafft, sonder wegen Überlastung sicher massiv ausgebaut werden).
    Die begründende Studie soll vom geographischen Institut der Uni Erlangen kommen.
    Dieses forscht auch über Paläoklima und Klimafolgen. Der Erklärungstext dazu lautet: „Im Rahmen der hochaktuellen Dikussionen um Klimawandel tragen unsere Arbeiten zu einem vertieften Verständnis krisenhafter Veränderungen an der Mensch-Umwelt-Schnittstelle bei.“
    Ich habe dort zur Studie und der verwendeten Datenbasis nachgefragt. Bin gespannt, was dabei (wirklich) herauskommt.

  3. #3: „Es ist niemals möglich, dass bei diesem Durschschnittssomer, der Juli war immerhin in Deutschland um 0,6 Grad kälter als der Schnitt der letzten 30 Jahre, alles Eis in vier Wochen abgeschmolzen sein wird.“

    Lieber Herr Kowatsch, ein normaler oder gar ein warmer Juni in Deutschland bringt das Eis in Grönland nicht zum schmelzen. Wenn man sich mit dem Wetter wenigstens ein bissel auskennen würde, dürfte man doch wissen, dass ein warmes Jahr in Deuschland nicht gleichbedeutend mit einem warmen Jahr in Europa und schon gar nicht mit einem warmen Jahr auf der nödlichen Halbkugel verbunden sein muss. Je nachdem wie sich die Großwetterlagen entwickeln, kann ein kalter Winter/Sommer in Deutschland auch bedeuten, dass günstige Bedingungen für viel Wärme im Süden Europas oder anderen Teilen existieren. Deshalb würde ich Sie zur Vorsicht mahnen, wenn Sie versuchen, anhand deutscher Verhältnisse oder gar die in ihrem Garten auf die der gesamten Welt schliessen zu wollen.

    Gruss
    S.Hader

  4. Was wäre wenn unsere Katastrohphenexperten wie Dr. Mayer recht hätten und es zu einer anhaltenden Erwärmung Grönlands kommen würde.
    Wäre dann nicht zu befürchten, dass Horden englischer und deutscher Touristen die noch ursprünglichen Badestrände okkupieren würden und den Inuit (Eskimo = Rohfleischesser darf man ja nicht mehr sagen obwohl das Wort Veganer doch wohl auch aus der Inuitsprache kommt und dort soviel wie „Zu blöd zum Jagen“ bedeutet; ich schweife ab) einen komplett anderen Lebensstil aufprägen würden.
    Von den Verteilungskämpfen um die Liegestühle möchte ich noch gar nicht reden!

    Müssen unsere Gutmenschen nicht dagegen sei, dass wenn die Inuit (nicht Eskimo) Mädchen, die es gewohnt wären sich in kalten Iglos (darf man das noch sagen oder ist das Schleichwerbung?) die Nasen zu reiben, plötzlich mit Waikiki Bast Bikinis Caipirinhas servieren würden?

    Darf der Inuitmann den Touristen dann eisgekühltes rohes Robbenfleisch servieren, von Robben, die keine Tore schießen und dann noch 2000 km weiter nördlich leben?
    Fragen über Fragen.

    Ich persönlich werde es auch weiterhin mit Mittelmeer, Karibik Thailand und Indonesien halten.

  5. Ergänzende Beobachtungen zur Grönland-Eisschmelze aus fachlicher Sicht

    Zunächst einmal möchte ich Herrn Frey meinen Dank für diesen Text und vor allem auch für seine vielen Übersetzungen aussprechen. Aus fachlicher Sicht kann ich zu seinem Text Folgendes ergänzen:

    In dem von Herrn Frey verlinkten Beitrag von Prof. Wehry ist weiter unten von einem Hochkeil die Rede, der ungewöhnlich lange über Grönland gelegen hat. Ein solcher Hochkeil ist grundsätzlich eine Zone mit absinkender Luftbewegung, wodurch die Luft erwärmt und vor allem ausgetrocknet wird. Ein solcher Hochkeil findet sich häufig im Winter auch bei uns. Während dabei im Flachland häufig sehr kaltes und auch trübes Wetter herrscht, ist es auf den Bergen sonnig mit extrem guter Fernsicht und relativ hoher Temperatur. Die Relative Luftfeuchtigkeit beträgt in diesen Fällen auf den Bergen jedoch manchmal nicht einmal 10%.

    In nördlicher gelegenen Breiten kommt ein solcher Hochkeil seltener zu liegen, wenn aber doch, ist es stets eine sehr stabile Angelegenheit. Im Bereich des erwähnten Hochkeiles über Grönland dürfte also dieses Absinken geherrscht haben, und es ist davon auszugehen, dass an einer so hoch gelegenen Station wie Summit die Sonne von einem tiefblauen Himmel strahlte, und das fast Tag und Nacht. Klar, dass die Temperatur da auch ein paarmal etwas über den Gefrierpunkt steigt – so wie es auf unserer Zugspitze im Januar bei einer ähnlichen Wetterlage auch hin und wieder der Fall ist. Allerdings taut dabei kein Schnee, denn das Tauen erfolgt mit der sog. Feuchttemperatur, die bei so trockener Luft weit unter dem Gefrierpunkt liegt (Feuchttemperatur = die Temperatur, die ein nasser Körper annimmt, wenn er der Verdunstung ausgesetzt ist – also z. B. nasse Wäsche, die im Freien trocknet).

    Und noch etwas bzgl. der erwähnten „dunklen Oberfläche“ (Ruß o. ä.). Niederschläge fallen in so großen Höhen bei aufsteigender Luftbewegung und damit Abkühlung ausschließlich als Schnee. Es ist also mit Sicherheit davon auszugehen, dass es vor dieser Hochdrucklage in Grönland zumindest auf der Hochfläche heftig geschneit hat. Frischer Schnee kann sich aber nicht innerhalb weniger Tage verdunkeln und besitzt sehr hohe Reflektionseigenschaften (Fachbegriff Albedo). So wird Sonnenlicht zu etwa 96% von frischem Schnee einfach reflektiert und steht für die Umwandlung in warme Infrarotstrahlen und damit für Schmelzvorgänge gar nicht zur Verfügung.

    Fazit: aus den obigen Ausführungen folgt, dass Schnee und Eis in Zentralgrönland höchstens hier und da angetaut sind, und das vermutlich auch in diesen berühmten „97%“ der Fläche. Wie ein mehrere Kilometer dicker Eispanzer unter solchen Bedingungen in seinem Bestand bedroht sein soll, erschließt sich mir nicht. Explizit hat das vielleicht auch niemand gesagt, aber der Tenor der Berichterstattung in den Medien geht m. E. eindeutig in diese Richtung.

    Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

  6. Heute am 1.August beträgt die Ausdehnungsfläche des gesamten Arktischen Eises: 6 355 000 Quadratkilometer. Noch etwa vier Wochen wird das Eis weiter schmelzen, bevor der Sommer dann abrupt enden wird. Es ist niemals möglich, dass bei diesem Durschschnittssomer, der Juli war immerhin in Deutschland um 0,6 Grad kälter als der Schnitt der letzten 30 Jahre, alles Eis in vier Wochen abgeschmolzen sein wird. Wer hat diese Panikmache wieder bloß initiiert. Aber immerhin, in der Südwestpresse mit einer Auflage von 400 000, meiner Heimatzeitung, kommen solche Meldungen nicht mehr, da ich die Redakteure ständig bearbeitet und nach Quellen und Beweisen gefragt habe.

  7. Hallo, Ihr Lieben, in der Druckversion des Artikels fehlt die Graphik zum Temperaturverlauf. Das ist natürlich minderprächtig.

  8. „Man fragt sich natürlich, was das Ganze in dieser Form soll. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.“

    CUI BONO !!!

    Leider hat sich bei uns in Deutschland bis heute Politisch nichts geändert.

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