Orwellscher Neusprech! – oder wovon reden heute Journalisten eigentlich?

1949 wurde der wohl berühmteste Roman von Georg Orwell „1984“ veröffentlicht. (Es gibt eine empfehlenswerte Verfilmung mit John Hurt und Richard Burton.). In dem Roman führt Orwell „Neusprech“ ein. Dies ist eine künstliche Sprache, die vom Regime vorgeschrieben wird. In Neusprech sind Begriffe zum Teil so unklar oder diametral entgegen ihrer ursprünglichen Bedeutung formuliert, dass man deren wahre Bedeutung nicht mehr erkennt. Das Anliegen dahinter ist es die Gedanken der Menschen auf die Linie des Staates zu bringen.

Wie lassen sich Einschränkungen der Freiheit als Gewinn verkaufen? Indem man sie sprachlich vernebelt.Was hat dies mit dem Hier und dem Jetzt zu tun? Es gibt Parallelen, die einen bewusst werden, wenn man sich ein paar der täglich durch die Medien geisternden Begriffe etwas näher betrachtet.

Energiewende

Kann man Energie wenden? Physiker wissen, dies geht mit Sicherheit nicht, denn es ist weder ein Blatt Papier, was bekanntlich geduldig ist, noch eine An- oder Einsicht, die für manche wenig zählt. Wenden kann man aber auch auf der Autobahn, allerdings wird man dann zum Geisterfahrer. Dies kann für Individuen gefährlich bis tödlich sein, für eine Gesellschaft ist es irrsinnig und selbstzerstörerisch. Was verbirgt sich also hinter diesem Wortungetüm?

Man will das Klima retten, sagt man uns. Angeblich wird durch das anthropogene CO2 die globale Temperatur im Jahr 2100, weit genug weg, so dass es niemand nachprüfen kann, um 2-6°C steigen. Zu diesem Zweck will Deutschland bis 2050den CO2-Ausstoss um 90% senken. Was die globale Temperatur, eine Größe die es weder theoretisch noch praktisch gibt, um 0.007°C verringern würde. Um diesen fundamentalen deutschen Beitrag zu leisten werden ungefähr eine Billion Euro benötigt und Deutschland als Industrienation abgeschafft.

Dabei wären sowohl höhere Temperaturen und eine erhöhte CO2-Konzentration wünschenswert, da dadurch die Produktion der Biomasse steigen würde und somit mehr Menschen ausreichend ernährt werden könnten.

Energiewende ist Orwellches Neusprech für Energiereduzierung, Energiemangel, Energienotstand.

Erneuerbare Energie

Erneuerbare Energie ist auch Neusprech. Es suggeriert in Analogie zum Erneuern eines abgefahrenen Reifens, dass man niederwertige Energie wieder in höherwertige Energie erneuern kann. Dazu hat man in Berlin sogar ein Gesetz erfunden – das Erneuerbare-Energie-Gesetz. Ein Teil der erneuerbaren Energie ist der Solarstrom, der angeblich kostenlos ist, weil die Sonne, wie man uns sagt, keine Rechnung schickt. Wenn das so ist, warum mussten wir dann  knapp 8 Milliarden Euro als Vergütung für den Solarstrom 2011 zahlen? Wenn wir das heilige Energieland erreicht haben und der gesamte Strom von der kostenlosen Sonne kommt, macht dies 6000 € für jeden Beschäftigten im Jahr aus. Einige werden da wohl auf der Strecke bleiben. Kollateralschäden für ein höheres Ziel. Für 6000 EON-Mitarbeiter beginnen die Segnungen schon etwas früher. Sie verlieren ihre Arbeit in diesem Jahr. Dank der Energiewende.

Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG)

Das Erneuerbare-Energie-Gesetz. hat mit Energie wenig aber viel mit einer finanziellen Umverteilung von unten nach oben zu tun. Vermögende Bauern oder Hausbesitzer bedecken ihre Scheunen- oder Hausdächer mit Solarmodulen und kassieren dafür völlig überhöhte aber auf 20 Jahre gesicherte Stromentgelte. Falls aus irgendwelchen Gründen kein Strom ins Netz eingespeist werden kann, bekommen sie trotzdem ihr Geld. Bezahlen tun dies Diejenigen, die den Irrsinn nicht mitmachen wollen oder können über ihre Stromrechnung. Das EEG sollte besser Geldabschöpfungs- und Umverteilungsgesetz heißen.

Das EEG beschert uns aber Arbeitsplätze, sagt die Regierung. Nicht gesagt wird dabei, dass jeder Arbeitsplatz mit mehr als 200 000€ subventioniert wird.  Trotz dieses vielen Geldes gehen die Betriebe pleite z.B. Solar Millennium und Solon. Und wie üblich trifft es den kleinen Mann. Nach Darstellung des Handelsblatts soll sich das insolvente Solarunternehmen Solar Millennium  sogar größtenteils über Kleinanleger finanziert haben.

Und was hat Solon vor dem Bankrott gesagt: „Als börsennotiertes Solarunternehmen wissen wir nur zu gut, dass auch bei einem grünen Invest die Rendite stimmen muss.“ Jetzt sind 800 Arbeitsplätze in Gefahr und öffentliche Mittel in Höhe von 146 Mio. Euro. Solon entging einer früheren Pleite nur dank einer staatlichen Bürgschaft des Bundes und der Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

Abschaltverordnung

Abschaltverordnung ist Neusprech aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Es wird nichts verordnet in dieser Vorlage. Im Gegenteil. Großverbraucher von Strom, die freiwillig ihre Anlagen abschalten, wenn es Probleme im Netz gibt, bekommen dies vergütet. Die Kosten würden auf das Netzentgelt umgelegt, das die Verbraucher über den Strompreis zahlen. Da nur wenige Großverbraucher dafür in Frage kommen, dürften die Mehrkosten nach Schätzung der Regierung den Betrag von 102 Millionen Euro im Jahr nicht übersteigen, hieß es.

Wenn das nicht Fortschritt ist. Früher verdiente man Geld mit produzierten Waren. Heute bekommt man Geld, wenn man Nichts produziert. Ob dies etwas mit dem Spruch „Energie ist intelligent geworden“ zu tu hat?

Smartmeter

Das Smartmeter hat weder etwas mit smart noch mit einer Länge zu tun. Es ist Neusprech für einen „intelligenten“ Stromzähler. Da durch all die genannten Errungenschaften Energiewende, Erneuerbare Energie und EEG die Preise für den elektrischen Strom ständig bis in exorbitante Höhen steigen werden, soll der Smartmeter gegensteuern. Wenn in der Nacht zufällig der Wind stark weht, aber kein Bedarf für den von Windkraftanlagen erzeugten Strom existiert dann kommt der Smartmeter in Erscheinung. Es wird nämlich angenommen, dass die Strompreise in der Zeit sinken und deshalb die Wäsche besonders günstig gewaschen werden kann. Das Gerumpel nachts um 3 Uhr im Bad kann man ja mit Ohropax dämpfen. Allerdings hört man dann auch den Wecker nicht. Ökologisch grün denkende Arbeitgeber werden dies aber sicher nachsehen. Essen kochen könnte man zu dieser Zeit auch günstig. Ein bisschen umstellen muss man sich schon, wenn man die Welt retten will.

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Das Wärmedämmverbundsystem kann auch leicht zum Neusprech werden. 80% der von der Regierung geförderten und geforderten Dämmung von Häusern geschieht mir Styropor als WDVS. Falls dies allerdings einmal in Brand geraten sollte, dann wirkt dies wie ein Brandbeschleuniger. Es schmilzt und tropft in großer Breite von den Wänden und bildet vor dem Haus eine undurchdringliche Barriere aus brennenden heißen Material. Die Wärmedämmung wird zur Feuerfalle.

Wir dürfen gespannt sein, was uns Berlin und seine Hilfs-Medien noch für Neusprech servieren wird

Von Bernd Hüttner

zuerst erschienen auf Journalistenwatch hier

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10 Kommentare

  1. #6: E.Teufel sagt: Übersetzung für smart

    Lieber Herr Teufel,

    weitere Übersetzungen für smart sind „listig, getrieben, gerissen, Schmerz, usw.“, schon Seltsam welche Wortschöpfungen man dabei aus „smart meter“ machen könnte.

  2. Schön dass es im Forum Menschen gibt, die einem noch was erklären wollen und sicher auch „collateral damage“ so schön darlegen können wie Smartmeter… Huch schade, ich kann es selbst – Begleitschaden – kann man das wörtlich übersetzen und diese wortgemäße Übersetzung beschreibt ja auch wunderbar, was das denn ist, oder etwa nicht?
    Und das Ministry of Truth kümmert sich ja auch nur um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit… und die Qualitätsmedien liefern mediale Qualität… und die Erde ist ne Scheibe oder hohl glaub ich dann auch noch. Bald.

    Bestimmt.

  3. „Das Smartmeter hat weder etwas mit smart noch mit einer Länge zu tun. “
    Englisch -> Deutsch
    smart -> intelligent
    meter -> Messgerät

    smart meter -> intelligentes Messgerät / intelligenter Stromzähler.

  4. M. Hofmann 3# “ Darüber sollte sich diese Machtdame mal Gedanken machen ansonsten wird Sie bei der nächsten Wahl erbarmungslos untergehen!“

    Das sieht in unserer „Betrügerrepublik Deutschland“ (nicht von mir „erfunden“) dann so aus, oder?: Ja, zwar die Wahl verloren, dennoch „seine bzw. ihre Schäfchen“ im Trockenen haben sprich mit Höchstpensionsanspruch, Übergangsgeld und vielleicht bestdotierten Aufsichtsratsjob in den „sauren“ Abschied versüßend gehen. Und wenn DIE dann weg wäre, bekommen wir dann andere, bessere Politiker, gar vermutet-befürchtet von Rot-Grün?
    Erbarmungslos untergehen sollte für was anderes stehen um nachhaltig überzeugend für ähnliche Nachahmungstäter zu wirken. Nur das ist keine offizielle Option in unserem Staat. Die inoffizielle aber deswegen keineswegs harmlose Option lautet: Dass wir „kleinen Leute“ das ALLES erbarmungslos bezahlen sollen, das ist so sicher wie das Amen in den meist nur zur Weihnachtszeit vollen Kirchen!

    Die Kostensteigerungs- und Verarmungsspirale wurde nicht erst mit dem EEG gestartet. Die Jagd auf die sogenannten Leistungsträger, d.h. die treu und brav zahlenden Steuerzahler, Lohnabhängigen und Produktivbeschäftigten ist schon viel früher eröffnet worden. Die Unschuld der jungen Republik wurde mit Beginn derselben schon früh verloren, Beispiel Umstellen des Rentensystem auf Umlage statt Kapitalisierung.
    Viele Menschen verspüren zwar großes Unbehagen dennoch gehen diese zu den Wahlen, um ihre Stimme, je nach Wahl grenzwertig zur Wahlberechtigtenminderheit gehörend, mehrheitlich den Etablierten zu geben. Darauf bauen und sonnen sich doch die etablierten Parteivertreter im Namen der Demokratie und Protestwähler wie auch Nichtwähler erreichen gar nichts, weil die einen zu wenig (vielleicht zum Glück) und die anderen zu vielen NICHTS durch Nichtwählen erreichen. Also, was sollte sich an der grundsätzlichen Politik auf legalem Wege ändern? Ich werde hier keine illegalen Wege aufzeigen, sondern befürchte, dass sich eine rasant steigende Wut und Ohnmacht aus den Folgen der Energiewende und auch ESM-Putsch nicht evolutionär entlädt sondern massenhaft R-evolutionär. Wie das aussieht, können wir aktuell immer wieder in der Welt erleben, die blutige Realität bringen unsere werten Nachrichtenbringer das dann meist ideologisch westlich gefärbt auf die Scheibe und ans Ohr.
    Das „Alte System“ wird fallen, muss es aber erst aus den Köpfen und Herzen der Menschen selbst. Solange man nämlich selbst diese „Neusprechen“, wie im Artikel bestens darlegend, verwendet, duldet und hinnimmt, was soll dann ändern? Wer hätte die Notwendigkeit, die Veranlassung dazu? Solange diese vernebelten, irreführenden Begriffe Energiewende, Erneuerbare Energie, Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG), Abschaltverordnung , Smartmeter und Wärmdämmverbundsysteme neben vielen anderen Begriffen gleicher Kategorie mit „Gut und richtig“ belegt oder die Folgen nicht verstanden sind wer weiß denn schon was „Abschaltverordnung“ faktisch bedeutet, solange rennen wir hier gegen Beton und schreiben uns die Finger wund. Vielleicht ist das unsere Aufgabe dabei. Und wenn es auch dem dient, sich noch im Spiegel ertragen zu können.

    Chapcha Bildung wie oft sehr nahe am eigenen Gedanken…

  5. @#3 Die vielen Ausnahmen die jetzt fuer eine soziale/gewerbliche Schicht nach der anderen gemacht werden, werden letztlich keine Abhilfe schaffen. Es werden dann die anderen Leute umso mehr belastet, und diese werden ihre Kosten an die anderen weitergeben. Es erinnert an die Steuern, wo man offiziell einen Teil der Steuern dem Arbeitgeber, einen anderen Teil dem Arbeitnehmer auflastet. In Wirklichkeit kommt beides aus dem gleichen Topf – es ist reine Buchhaltung.

    Die Brotpreise wurden uebrigens schon vielerorts erhoeht, mit dem Argument der „steigenden Energiepreise“. Es werden immer mehr Rueckkopplungs-Effeke auftauchen. Trinkwasser braucht auch viele Kilowattstunden, um geklaert und zum Wasserhahn gepumpt zu werden. Benzin/Diesel benoetigen grosse Mengen an Strom/Gas (meines Wissens c.a. 2 kWh pro Liter) um raffiniert zu werden. Alles wird teuerer, waehrend die Politik davon ausgeht dass eine 3 koepfige Familie dank Energiesparen bald nur noch 3000 kWh im Jahr verbraucht (in Wahrheit verbrauchen manche das pro Monat).

  6. Die ganze Energiepolitik in Deutschland ist unter der Ökomerkel und zuvor schon durch Rot-Grün zur Wohlstandsvernichtung einer sozialistischen Planwirtschaft mutiert.
    Nicht nur das man die physikalischen Gesetze missachtet und die daraus entstehenden wirtschaftlichen Unlösbarkeiten. Nein, man hat auch die sozialen Verwerfungen bewusst damit in Kauf genommen.
    Ein Problem folgt dem anderen bei der sog. Energiewendepolitik der ökosozialistischen Regierung.
    Jetzt sollen nicht nur die energieintesiven Unternehmen von der EEG-Zwangsabgabe befreit werden sondern auch die mittelständichen Unternehmen und es weiter nachgedacht, ob nicht auch die 8 Millionen Deutsche, die der Armutsgrenze nahe sind, nicht auch von dieser EEG-Zwangsabgabe befreit werden sollen.
    Also, wenn soviel Befreiung bei einer Politik im Spiel ist, dann scheint hier was grundsätzliches in die falsche Richtung zu laufen!
    Bei soviel Befreiung will doch dann überhaupt NIEMAND diese Energiewende der Ökokanzlerin. Darüber sollte sich diese Machtdame mal Gedanken machen ansonsten wird Sie bei der nächsten Wahlt erbarmungslos untergehen!
    Strompreise sind die modernen Brotpreise!

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