Preise für CO2 Emissionsrechte springen nach einem Urteil um 32 Prozent nach oben

Potentiell sind die EU-Strukturen dank ihrer Konstruktion für Korruption und Insiderhandel anfällig. Bloomberg und anderen zufolge hat die Umweltkommission des EU-Parlaments eine Entscheidung gestützt, wonach die „Kohlenstoff-Deckelung“ („carbon caps“) während der kommenden Jahre strikter gehandhabt werden soll, d. h. es sollen einige Zertifikate vom Markt genommen werden.

Der Preis für ein Zertifikat über eine Tonne CO2 sprang darauf augenblicklich um 32 Prozent oder so, etwa von € 7 auf € 10. Die 68 Mitglieder starke Kommission konnte also de facto den Wert seiner Billionen Euro teuren Industrie innerhalb weniger Minuten verändern, einfach durch "Hand heben".

Die finanziellen Transfers durch dieses "Hand heben" bedeuten umgerechnet Zehnermilliarden von Dollar pro Kopf der "Handheber". Und jetzt versuchen Sie mal, mich zu überzeugen, dass diese Leute neutral handeln können, ohne jeden externen Druck und externe Verbindungen. Aber seien Sie darauf vorbereitet, dass ich hysterisch über Ihren Witz lachen werde, und der Wind durch mein Lachen könnte Sie bis zum Mond pusten.

Die Unschuldsvermutung sollte daher durch die Schuldvermutung ersetzt werden, wenn es sich z. B. bei der Umweltkommission des EU-Parlamentsum geht. Es ist m.E.n. für die meisten dieser Leute vermutlich physisch ziemlich  unmöglich, nicht zu korrupten Kriminellen zu werden, die finanziell mit den Halunken verbunden sind, die diese verabscheuungswürdigen Papiere für Milliarden von Dollar kaufen und verkaufen.

Es wird nicht genau gesagt, ob die „Märkte“ (welche mit freien Märkten in diesem Falle nichts zu tun haben) dieses Votum und dessen erwartete Folgen schon im Voraus kennen. In jedem Falle gilt, dass Leute, die entweder beeinflussen können, ob die Abstimmung stattfindet, oder ob das Ergebnis Ja lautet, im Endeffekt auch das Potential haben, Hunderte Milliarden Dollar zu machen. Natürlich reicht schon ein winziger Teil von etwa 1% davon aus, dass diese Leute superreich werden.

Es ist praktisch undenkbar, dass diese Leute in der Umweltkommission niemals mit den Haltern der Zertifikate kommuniziert haben. Diese gehören fast mit Sicherheit zu den Leuten, mit denen sie sich am häufigsten austauschen. Stellen Sie sich also vor, Sie halten Kohlenstoff-Zertifikate im Wert von 10 Milliarden Euro in der Hand und kennen einen Typ, der eine solche Abstimmung, die den Wert Ihrer Papiere auf 13 Milliarden Euro steigern wird,  organisieren könnte. Sie würden 3 Milliarden Euro Profit machen, und daher wollen Sie Ihren Freund im EU-Parlament davon überzeugen, dieses Votum zu organisieren.

Sie könnten ihm sagen, dass seine Frau, vielleicht Managerin in einer kleineren Firma, ihr Gehalt plötzlich verdreifachen könnte, auf etwa 3 Milliarden Euro pro Jahr. Das Geld kommt aus den Kohlenstoff-Zertifikaten. Für beide Seiten würde das kein schlechter Deal sein. An diesem Punkt habe ich vermutet, dass der Vorgang fast unter Garantie von dieser 68 Köpfe starken Kommission gestützt wird.

Sollte das Ja nicht garantiert sein, werden sich die Details ändern, aber die Tatsache, dass da das Potential für gewaltige Bestechungen – fast unvermeidliche Bestechungen – weiter besteht, wird sich nicht ändern. Wenn die Abstimmung ungewiss ist, könnte eine ausreichende Zahl von ihnen gekauft werden. Nehmen wir an, dass 25 Kommissionsmitglieder garantiert Ja-Sager sind. Man braucht dann noch 10 weitere, bisher „unentschiedene“ Leute, die Ja sagen. Noch einmal, wenn man weiß, dass sich der Wohlstand aufgrund dieses Votums um 3 Milliarden Euro erhöhen wird, hätte man eine ausreichend große Geldmenge zur Verfügung, die 10 Leute dahingehend zu beeinflussen, wie sie abstimmen sollten. Natürlich wäre schon der tausendste Teil dafür ausreichend.

Es ist nicht nötig, dass jeder Halter von Kohlenstoffzertifikaten dieses Spiel mitmacht. Es reicht, wenn es Einige sind, und schon würden Millionen Dollar um jedes Kommissionsmitglied kreisen. Nun könnte man sagen, dass alle Kommissionsmitglieder, die mindestens 1 Million Euro aufgrund dieser Abstimmung verdient haben würden, ins Gefängnis wandern oder in ein psychiatrisches Asyl geschickt werden sollten.

Diese Kohlenstoff-„Märkte” sind total verrückt, weil sich der Preis ständig brutal ändert, und de facto tut er das aufgrund von Abstimmungen wie diese. Daher ist es ein Markt, aber eine Versammlung von 68 Bürokraten bestimmt de facto den Preis, den sie haben wollen, indem sie die Zertifikate entsprechend anpassen. Das Potential für Bestechung – ob man nun die o. g. Algorithmen heranzieht oder andere – ist fast unbegrenzt. Falls es ein Problem mit Treibhausgasen gäbe, das es in Wirklichkeit nicht gibt, wäre eine direkte Steuer oder eine Extra-CO2-Abgabe eine ehrlichere Lösung als diese Lösung eines Marktes, der kein echter Markt ist.

Und das ist das Memo.

Link: http://motls.blogspot.com/2011/12/carbon-allowances-jump-32-percent-after.html

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

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3 Kommentare

  1. Hallo Rainer Manz,

    „Zum einem werden mal wieder wie so oft in der menschlichen Geschichte einige wenige die großen Kriegsgewinnler sein. Nichts anderes als Krieg mit anderen Waffen ist der CO2-Handel nämlich.“

    Das können Sie bei jeder Art von Handel sagen. Da gibt es größtenteils Gewinner und auch Verlierer.

  2. „Dieser C02-Handel ist der Sargnagel unserer Industrie und Gesellschaft „ Kurzum – ZIEL erreicht, oder? Operation erfolgreich – Patient tot.
    Zum einem werden mal wieder wie so oft in der menschlichen Geschichte einige wenige die großen Kriegsgewinnler sein. Nichts anderes als Krieg mit anderen Waffen ist der CO2-Handel nämlich.
    Zum anderen ermöglicht es in DL und wahrscheinlich der gesamten EU den Machtstrebenden und –innehaltenden unter uns, ihr sozialistisches (Alp)-Traumland egal weder Farbe auf dem Schutt unserer Industrie und Gesellschaft zu errichten. Man schaue nur in der Geschichte an, wo und warum solche „Paradiese der Friedhöfe“ entstanden sind und entstehen und welches Gedankengut dahintersteht und gestanden hat.

    Zum Trost für alle späteren Generationen, für meine und die zeitnah kommenden eher leider nicht – nichts bleibt für ewig bestehen.

    Irgendwann erreicht jedes System ihr Endstadium. Das Ende fürchten die Systemprofitierenden wie der Teufel das Weihwasser. Alle erkennbaren staatlich-politisch-bürokratischen Maßnahmen wie der CO2- Handel und konstruierte „Hilfsmittel“ wie der als Katastrophe aufgeblasene natürlich stetige Klimawandel sollen dem Machterhalt UND –ausbau dienen. Was diese ja auch (noch) perfekt machen.

    Eines lehrt uns die Geschichte. Der in der Renaissancezeit im großen Stil betriebene, durchaus als Vorlage dienende Ablasshandel im großen Maßstab mündete mit der einhergehenden klimatisch über lange Zeit wirksamen Abkühlung – Stichwort „kleine Eiszeit“ nicht nur in einer Kirchenspaltung und in verheerenden Kriegen sondern insgesamt zu gewaltigen gesellschaftlichen Umbrüchen. Nach 1800 war jedenfalls nichts mehr wie es 1500 noch war. Und es war durch DIESE Umbrüche zugleich das Zeitalter der Aufklärung.

    Freilich nützt das mir, Ihnen und unseren direkten Nachfahren recht wenig. Halten wir uns zum eigenen Trost an Lincoln „Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.“ Und an ein verwegenes Motto – Du hast KEINE Chance, aber nutze sie.

  3. Dieser C02-Handel ist der Sargnagel unserer Industrie und Gesellschaft. Die Produktivität wird zurückgefahren, die Produktion beschränkt. Mangelwirtschaft wird Einzug halten, der Wohlstand und Fortschritt geht zurück. Die Gesellschaft wird auf das Ökosozialistische Gedankengut beschränkt. Der nächste Schritt wird in der EU die „menschliche C02-Steuer“ sein. Der Mensch in der EU wird in seiner Freiheit bis zur völligen staatlichen Kontrolle eingeschränkt. Wer den C02-Handel kontrolliert, der kann über das Schicksal der Gesellschaft bestimmen und das ist Diktatur! Die Diktaten werden sehr viel Kapital in die eigene Taschen fließen lassen und der Großteil der europäischen Bevölkerung fällt in die Armut zurück.

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