Klimapolitik außer Kontrolle!

Die Profiteure der Klimapolitik lassen afrikanische Dörfer für den Handel mit Emissionsgutschriften brandschatzen. Hierzulande nimmt die Umverteilung im Namen des Klimaschutzes noch zivilisiertere Formen an. Außer Kontrolle ist die Klimapolitik trotzdem.

Klimaforscher und Umweltpolitiker glauben, das Klima kontrollieren zu können und vergessen derweil, dass sie nicht einmal mehr in der Lage sind, die Auswüchse der Klimapolitik zu kontrollieren. So musste man vergangene Woche in der New York Times lesen, dass ein Forstunternehmen bei der Erschließung von Land für die gewinnträchtige Anpflanzung von Wäldern für den Handel mit Treibhausgaszertifikaten die Siedlungen von Menschen brandschatzen ließ. Was offiziell als "friedliche" und "freiwillige" Räumung deklariert wurde, muss nach Schilderungen der Betroffenen eine Orgie der Gewalt gewesen sein. Nach Angaben des angesehenen amerikanischen Nachrichtenmagazins handelte es sich bei diesem Vorfall nicht um einen Einzelfall. Schon früher fielen die Siedlungen von rechtlosen Einheimischen der industriell organisierten Landnahme internationaler Konzerne zum Opfer.

Doch nicht nur in diesen Fällen gelingt es der Politik nicht mehr, der Auswüchse ihrer Klimapolitik Herr zu werden. Nicht immer ist dabei kriminelle Energie im Spiel. Vielmehr liegt es in der Natur der Sache, dass eine künstliche Verknappung von Ressourcen im Dienste des Weltklimas unbeabsichtigte Folgen nach sich zieht. Ob es der fatale Einfluss der Förderung von Biokraftstoffen auf die Lebensmittelpreise ist, die preistreibende Wirkung knapper Emissionsrechte in der europäischen Energiewirtschaft oder das zu befürchtende Anziehen der Mieten infolge der der Immobilienwirtschaft aufgezwungenen, ineffizienten Energiesparinvestitionen. Und stets trifft es diejenigen, die dem Treiben der Politik aufgrund geringer Einkommen und schwacher politischer Interessenvertretung am meisten ausgeliefert sind: Unzureichend ernährte Familien in armen Ländern, die den überwiegenden Teil ihres geringen Einkommens für Lebensmittel ausgeben, und einkommensschwache Haushalte in den Industrieländern, die monatlich hohe Anteile ihrer Ausgaben für Miete und Energie einplanen müssen. Einer unsicheren Entlastung in der Zukunft, wie es die Protagonisten der Klimapolitik erwarten, stehen handfeste Belastungen in der Gegenwart gegenüber. Viele Mitmenschen bringen diese Opfer ganz umsonst, weil sie die Folgen der Klimapolitik durch Unterernährung und Krankheit nicht überleben. Nicht erst der Klimawandel ist ein mutmaßliches Verteilungsproblem, bereits die Klimapolitik, die eigentlich angetreten ist, seine Folgen abzumildern, greift dem schon heute vor.  

Völlig außer Kontrolle geraten ist aber auch der Kampf um die Pfründe der Klimapolitik. Ob es die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energieträger unter der Fahne der Klimapolitik ist oder die Verteilung der Renten des europäischen Treibhausgashandels, stets bedarf es eines besonderen Drahtes zu den Schaltzentralen der Macht, um am Ende nicht nur als leuchtendes Vorbild des umwelttechnischen Fortschritts zu gelten, sondern auch stattliche Renditen einzufahren. Seit zwei Jahrzehnten fließen Jahr für Jahr Summen in Milliardenhöhe in die Energiewirtschaft für Klimaschutz von zweifelhaftem Wert. Auch mit den gratis verteilten Emissionsrechten ist seit einigen Jahren ein stetiger Geldstrom von den Energieverbrauchern zu den Energieversorgern verbunden, was dort neben einer prächtigen Ertragslage Investitionen in eine teure und anfällige Energieversorgungsstruktur auslöst; wertvolle Ressourcen, mit denen schon heute hunderttausende Menschen vor den Folgen des Klimawandels durch Anpassung bewahrt werden könnten. Für diese Gewinne lohnt sich in vielen Fällen neben dem Kokettieren mit den Mächtigen auch Korruption und kriminelles Handeln. Ob das Klima irgendwann außer Kontrolle gerät, ist bis heute trotz des Alarmismus aus Wissenschaft, Medien und Politik nicht abzusehen. Dass die Klimapolitik schon nicht mehr kontrollierbar ist, kann man dagegen jeden Tag in der Zeitung lesen.

Steffen Hentrich, Liberales Institut

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ökowatch.

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6 Kommentare

  1. #5: Greg House sagt:
    am Mittwoch, 05.10.2011, 23:48

    Sehr geehrter Hr. House,

    wenn sie Fachlich und Sachlich in der Lage sind ihre Aussage darzustellen bitte ich um entsprechende Aufklärung.
    Vielen Dank im voraus.

  2. //// #4: Uwe Klasen sagt:

    „“HKU research team finds climate change the ultimate cause of large-scale human crisis“

    Quelle: http://tinyurl.com/6bscvuh“ ////

    Dieses Werk ist mit Sicherheit genauso wissenschaftlich, wie „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas.

  3. Als Ergänzung hier noch eine Studie der Universität Hongkong (HKU) zu historischen Ereignissen in Zusammenhang mit kälteren Klimaphasen:

    „HKU research team finds climate change the ultimate cause of large-scale human crisis“

    Quelle: http://tinyurl.com/6bscvuh

  4. @#1 House
    Zitat: „..A Ugandan government spokesman said residents in Namwasa were illegal encroachers…“

    Soso, ein „Sprecher Ugandas“ behauptet also ..

    Na wenn das so ist, dann besteht ja kein Zweifel: Die Brandschatzungen waren sowas von legal und berechtigt, ja als Akt der Wiederherstellung von Recht und Ordnung geradezu begrüßenswert!
    Im Flächennutzungsplan Namwasas, den es ja bestimmt gibt, waren diese Flächen sicher nicht wie üblich als Bauland ausgewiesen, und Baugenehmigungen waren natürlich auch nicht vorhanden, so wie für alle anderen Hütten im Busch von Uganda sonst üblich ..
    Und die Ermordeten hatten noch nicht einmal einen Lebensberechtigungsschein bei sich. Selber Schuld also, wer sich den „Klimaschützern“ in den Weg stellt.

    Ist es in etwa das, was sie uns sagen wollen?

  5. Der Beitrag von Steffen Hentrich ist eine genaue Beschreibung der furchtbaren Situation und Men- schenverachtung die von den Verantwortlichen der Klimareligion und deren spekulierenden Helfern verschuldet ist.Es gibt ja schon lange die Berichte der Weltbank und der Retter des Regenwaldes über die Auswir-kungen der iditischen Exportaufträge für Bio- diesel und Bioäthanolin den armen Ländern.Und haarsträubend ist es für Menschen mit noch nicht wegindoktriniertem gesunden Menschen-verstand dass seit 2007 bis Ende 2010 die Zahl der dem Hungertod ausgelieferten von 0,8 Mrd auf mehr als 1,1 Mrd.angestiegen ist.die 300 Mio.gehen auch lt. Weltbank auf das Konto der Spekulanten und Politiker die als sich als Neokolonialmacht mit dem Elend der Armen ihre Gewinne maximiert.Frau Merkel sollte sich schämen,denn sie hat neben ihren Kollegen der anderen reichen Länder Exportaufträge mit tödlicher Wirkung in diese Hungerländer gegeben.
    Meine Familie und ich haben vor einigen Tagen einen Diavortrag von der Reise eines Freundes in ein solches Land zun seinen Eltern gesehen. Es hat uns den Schlaf geraubt und den letzen Funken Achtung vor solchen Verursachern zerstört.Ich schäme mich dass ich solche Politiker mit menschlichem Antlitz gewählt habe.
    PS: Greg House sollte die echten Fakten bedenken
    Freundliche Grüße H.D.Bellmann

  6. //// „Die Profiteure der Klimapolitik lassen afrikanische Dörfer für den Handel mit Emissionsgutschriften brandschatzen.

    …Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ökowatch.“ ////

    Ich empfehle sehr, solche Nachrichten besser zu recherchieren.

    Ökowatch verweist auf New York Times Artikel, und in dem Artikel findet man folgendes: „But in this case, the government and the company said the settlers were illegal… …The company and government said the residents were living illegally in a forest… Residents said they had rights… A Ugandan government spokesman said residents in Namwasa were illegal encroachers…“

    http://tinyurl.com/6b67ozv

    Es sieht so aus, dass es nicht um „Dörfer“, sondern um illegale Siedlungen handelt.

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