EIKE Brief an Siemens Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher: „Wüstenstrom ist eine Win-win-Situation“ erschienenes Interview mit Herrn Dr. René Umlauft, Leiter Ihrer Sparte „Renewable Energy“

Der Focus Heft 30/2010 – bekannt für seinen Anspruch auf Fakten, Fakten, Fakten – interviewte Dr. René Umlauft, Leiter Ihrer Siemens-Sparte „Renewable Energy“. Das Interview erschien unter der Überschrift „Wüstenstrom ist eine Win-win-Situation“. Etwas wovon Dr. Umlauft offensichtlich überzeugt ist. Und der Fakten orientierte Focus-Interviewer war nicht genug vorbereitet, um den offensichtlichen Unsinn in den Antworten des Dr. Umlauft zu erkennen, geschweige denn zu entlarven. EIKE schrieb daraufhin einen Brief (Datum 3.8.10) an den Chef des Dr. Umlauft, den Siemens Vorstandsvorsitzer Peter Löscher und bat um Aufklärung. Eine Antwort steht aus. Auch der scheidende Chefredakteur des Focus und Erfinder des Fakten, Fakten, Fakten-Anspruches, Helmut Markwort erhielt mit gleichem Datum eine Kopie. Auch von dort keine Antwort. Weil bisher keine Antwort vorliegt, haben wir uns entschlossen, unser Schreiben zu veröffentlichen. Lesen Sie selbst.

Sehr geehrter Herr Dr. Löscher, 

als Fachleute in Klimafragen und besonders als  Energiewirtschaftler (Rechtsunterzeichner) mit jahrzehntelangen Berufserfahrungen schreiben wir Ihnen diese Zeilen, weil wir aufs Äußerste besorgt sind über die Haltung von SIEMENS (und darüber hinaus anderer deutscher Industrieunternehmen), die sich rein politisch-ideologisch geprägten Forderungen nach „Klimaschutz“ unbesehen und ungeprüft unterwerfen, sich zwar damit kurzfristig Profite versprechen, aber dabei die Interessen der Volkswirtschaft und der Bürger des Landes völlig aus den Augen verlieren. Die Haltung anderer großer Länder (USA, Russland, Kanada, Australien, China u. v. a.) zeigt eindeutig in eine völlig andere Richtung: Dort wurde erkannt, dass eine solche Politik, wie sie in Deutschland und der EU praktiziert wird, erhebliche volkswirtschaftliche Verluste verursacht und darüber hinaus keinen der gewünschten Effekte bringt. Die Ergebnisse der Kopenhagen-Konferenz belegen das nur zu deutlich!        

Anlass unseres Schreibens ist ein im Heft 30/2010 des FOCUS unter der Überschrift „Wüstenstrom ist eine Win-win-Situation“ erschienenes Interview mit Herrn Dr. René Umlauft, Leiter Ihrer Sparte „Renewable Energy“. Uns haben diese Ausführungen nicht nur erstaunt, sondern im höchsten Maße bestürzt! 

SIEMENS ist seit weit mehr als einem Jahrhundert weltweit ein klangvoller Name in der   Energie- und Elektrotechnik – vor allem dank der Erfindungen von Werner von Siemens, die heute noch unverzichtbar für die moderne Industrie sind. SIEMENS konnte sich so erfolgreich entwickeln, weil seine Ingenieure und Manager es immer verstanden haben, modernste Technik mit maximaler Wirtschaftlichkeit zu kombinieren. 

Aus dem Interview mit René Umlauft muss man schließen, dass der Konzern diesen bewährten Weg verlassen will. Das ist nicht nur daran zu erkennen, dass er auf technisch nicht ausgereifte und unwirtschaftliche Technologien zur Nutzung von erneuerbaren Energien setzt, sondern auch daran, mit welchen schwachen und sogar falschen Argumenten er die Öffentlichkeit von seinen Vorstellungen überzeugen will. 

Gestatten Sie uns, als Beleg für unsere Worte, nachfolgend einige Anmerkungen zum Interview. Wir gliedern unsere Ausführungen in die drei komplexe Technik, Ökonomie und Politik.   

A) Technik:

– Umlauft behauptet, das Projekt „Strom aus der Wüste“ sei „technisch durchführbar“, denn: „Wir haben in Südspanien ähnliche Verhältnisse wie in Nordafrika.“ Gibt es in Spanien tatsächlich ähnlichen Wassermangel wie in der Sahara? Und von Sandstürmen in Südspanien ist bisher wenig bekannt…  Hat SIEMENS technische und zugleich wirtschaftlich tragbare Lösungen zur Wasserversorgung für Tausende Megawatt große Dampfkraftwerke in der Wüste? Wie sollen die Sahara-Sandstürme beherrscht werden? 

– Als Größenordnung für die geplanten Wüstenkraftwerke wird angegeben: „… bis 2050 rund 100 Gigawatt Strom, das entspricht der Leistung von etwa 100 Großkraftwerken    oder 15 Prozent des Strombedarfs in Europa.“ – Eine höchst peinliche Verwechslung von Leistung und Arbeit durch einen Ingenieur! Der „Strombedarf in Europa“ – gemeint ist hier der Bedarf an Elektroenergie – wird nicht in Watt (hier z. B. Gigawatt), sondern in Wattstunden (z. B. Terawattstunden) gemessen. 

– Solarthermische Kraftwerke können „in Grenzen disponiblen“ Strom erzeugen. Kann man mit einem derartigen Strom beispielsweise elektrischen Zugverkehr oder Stahlwerke betreiben? Reicht er für Haushaltkühlschränke im warmen Spanien? – Exakt: Ein „in Grenzen disponibler Strom“ ist ein unzuverlässiger Strom, der notwendigerweise zur Gewährleistung einer zuverlässigen Elektrizitätsversorgung eine praktisch hundertprozentige Reservehaltung erfordert. Das heißt, jedes in einer solarthermischen Anlage installierte Megawatt erfordert ein Megawatt Reserveleistung in konventionellen Kraftwerken!

„Ein 300 Kilometer mal 300 Kilometer großes Areal der Sahara“ würde „rein rechnerisch“ ausreichen, um die ganze Erde mit Sonnenenergie zu versorgen? – Auch nachts? Weder „rein rechnerisch“ noch praktisch ist so etwas möglich! Warum werden von SIEMENS derartige Spekulationen genährt? 

– Umlauft behauptet: „Mit einer Leistung von 50 Megawatt kann das solarthermische Kraftwerk bald 50000 Haushalte der Region mit … Strom versorgen.“ Tatsächlich kann ein solarthermisches Kraftwerk nicht einen einzigen Haushalt mit Strom versorgen, denn „Versorgung“ verlangt die bedarfsgerechte und unterbrechungsfreie Bereitstellung elektrischer Energie.

 B) Ökonomie:

– Umlauft will aus „dem deutlichen Absinken der Erzeugungskosten von Windenergie der vergangenen Jahre“ hochrechnen, dass solarthermisch erzeugte Elektroenergie aus der Sahara „auch ohne Subventionen mittelfristig wettbewerbsfähig werden“ könne.                                                                                                     

Dazu erstens: Die Erzeugungskosten aus Windenergieanlagen sind mit der Errichtung von Offshore-Anlagen deutlich gestiegen; allein die spezifischen Investitionskosten bei Alpha Ventus in der Nordsee liegen rund doppelt so hoch wie bei Windenergieanlagen im Binnenland.

Zweitens: Auch Windenergieanlagen können nur dank umfangreicher, ständig wachsender Subventionen betrieben werden; das EEG sorgt dafür!                  

Drittens: Es ist eine leere Behauptung, dass Solaranlagen elektrische Energie ökonomisch günstiger als Wettbewerber (Kohle- oder Kernkraftwerke) erzeugen können – besonders „mittelfristig“

 – Wenn die spezifischen Anlagekosten der Sahara-Anlagen gegenüber den solarthermischen Anlagen in Südspanien um 20 Prozent sinken könnten, liegen sie immer noch bei 3200 bis 4800 €/kW und damit höher als bei Kernkraftwerken und sogar bei Wind- und Photovoltaik-Anlagen! Wenn zusätzlich auch noch Salzwärmespeicher eingesetzt werden sollen, muss berücksichtigt werden, dass dadurch die spezifischen Anlagekosten weiter steigen werden, denn für die Erzeugung der Speicherwärme müssen sowohl Speicher als auch zusätzliche Solarabsorber gebaut werden. Die Wärmespeicherung führt natur-notwendig zu Energieverlusten, die ebenfalls zu erhöhten Kosten beitragen.

– Schon die solarthermischen Anlagen in Südspanien würden mit 29 Cent/kWh über 20 Jahre eine „verlässliche Rendite“ abwerfen – aber nur dank umfangreicher Subventionen! Der Chef der SIEMENS-Sparte „erneuerbare Energien“ sollte eigentlich wissen, dass ein zeitweiliger EEX-Börsenpreis von vier bis fünf Cent/kWh nichts mit den realen Erzeugungskosten von photovoltaisch erzeugter elektrischer Energie zu tun hat; sie liegen nach wie vor in der Größenordnung von vierzig bis 50 fünfzig Cent/kWh!

– Kein Wort verliert Herr Umlauft über den zum Elektroenergietransport über mehrere Tausend Kilometer aus Nordafrika nach Europa. Wie hoch sind die Investitionskosten und die Übertragungsverluste? Wie steht es bei Einbeziehung dieser notwendigen Technik-Komponenteum um die Wettbewerbsfähigkeit?  

C) Politik:

– Was ist „sauberer Strom“, der aus USA-Solarthermie-Kraftwerken angeblich kommt? Wodurch unterscheidet er sich von „schmutzigem Strom“? – Derartige Begriffe entstammen einem ideologisch geprägten Wortschatz, der bei einem promovierten Ingenieur höchst seltsam anmutet. 

– Was ist „CO2-freier Strom“? Bisher habe ich noch keinen CO2-haltigen Strom kennengelernt – auf jeden Fall fließt durch die Kupferleitungen in unseren Wohnungen kein CO2. (Allerdings gibt es CO2-freies und CO2-haltiges Mineralwasser.)

– Umlauft behauptet, es ginge darum, „die CO2-Emissionen deutlich zu verringern“. Glaubt er etwa ernsthaft daran, mit geringeren Emissionen dieses lebensnotwendigen Spurengases das Klima retten zu können? Hat er gar den wissenschaftlichen verifizierbaren Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen mehr oder weniger CO2 in der Atmosphäre und Klimaveränderungen in der Tasche? Er wäre der Erste! Weder IPCC noch alle anderen Klimaforscher konnten bisher einen solchen Beweis erbringen!

Zusammenfassend müssen wir hier noch einmal feststellen: Wir sind zutiefst erschüttert über das intellektuelle Niveau, das hier im Namen der angesehenen Firma SIEMENS verbreitet wurde! Wir bitten Sie daher darum, konkrete Schlussfolgerungen hieraus abzuleiten. 

Mit freundlichem Gruß

Michael Limburg (Dipl. Ing)           Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer (VDI)

Vizepräsident EIKE                                          EIKE

PS: Wir erlauben uns, diese Feststellungen nicht nur der Redaktion des FOCUS, sondern auch uns bekannten Fachkollegen zur Kenntnis zu geben.

Der Energiefachmann, Siemens Aktionär und ehemals langjäriger Siemens Mitarbeiter Dr. Lutz Niemann hat folgenden Rede bei der letzten Siemens Hauptversammlung gehalten. Wir veröffentlichen sie im Wortlaut, sowie die Anmerkungen von Dr. Niemann, über die Erlebnisse während und nach seiner Rede.  

 Dr. Lutz Niemann                                                                              Tel.: 08024 / 7347

83607 Holzkirchen                                                                           gml.niemann@t-online.de

                                                                                                                                                         Siemens HV 2010.doc

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Damen und Herrn vom Vorstand und Aufsichtsrat, verehrte Mitaktionäre!

 

Mein Name ist Lutz Niemann, steht hier als Aktionär und Privatperson ich habe 31 Jahre bei Siemens gearbeitet, daher liegt mir Siemens am Herzen.

Es geht mir wie alle Jahre um den Tagungsordnungspunkt 2, dem Lagebericht von Siemens, speziell der Geschäftspolitik von Power Generation zu sprechen. Siemens sieht sich als eine Firma mit „grünem Portfolio“, und zu dem Engagement mit Rosatom habe ich das ganze Jahr nichts gehört.

 

Was ist geworden aus dem Gegensatz: hier KE, dort grüne Technik.

 

Siemens macht derweil große Geschäfte mit grüner Technik, grünen Produkten, grünen Lösungen, 23 Milliarden € Umsatz. Das zwar heute schön, aber mit Zukunftsfähigkeit hat das ganze nichts zu tun. Die grüne Technik ist unrentabel, die gibt es nur, weil sie von anderen rentablen Techniken am Leben erhalten wird. Und daher muß Siemens den anderen sie erhaltenden Techniken dankbar sein. Sagen wir es deutlich, nur solange KE-Strom noch da ist, und solange jemand anderes die Subventionen für unrentable Technik verdienen kann, bleibt diese am Leben. Wir wissen, als Dänemark seine Unterstützung für Windräder einstellte, seitdem wurde dort keines mehr aufgestellt. Und Zapatero in Spanien hat der bei der Förderung des Solarstromes doch auch schon die Bremse angezogen. Mit Siemens wird es ganz plötzlich vorbei sein, wenn von der Politik die grüne Technik nicht mehr künstlich am Leben erhalten wird. Dann ist es mit dem Wachstum vorbei, dann geht es in den Keller, mit den Aufträgen, mit den Arbeitsplätzen, mit den Siemensaktien. Das wird kommen, wenn die Politik nicht das Zeichen gibt, dann wird es von globalen Markt kommen, wenn Deutschland seine infolge seiner überhöhten Preise die Waren am Weltmarkt nicht mehr verkaufen kann.

 

Einige Beispiele: Desertec! Das ist chancenlos. Der Grund ist einfach. Steht im Siemens-Heftchen „Technische Tabellen“. Es ist wegen der Leitungsverluste nicht möglich, den Strom aus der Sahara bis zu uns zu leiten. Bei HGÜ und Nennlast mit 380kV, Vierfach-Bündel, 600MW hat man einen Gleichstromwiderstand von 0,03Ohm/km, daraus errechnet sich der Verlust von 1,3% pro 100km, ergibt auf die mindestens erforderlichen 3000km rund 40% Verlustleistung. Ich frage mich, ist den Siemens-Ingenieuren das Ohmsches Gesetz abhanden, der Unterschied von Arbeit und Leistung vergessen worden?

Eine Bestätigung ergab sich neulich über die VDI-Nachrichten vom 27.11.2009: Anbindung vom Offshore-Windpark alpha-ventus ans Netz über 200km durch 400MW-HGÜ-Kabel bis Papenburg für 400 Mill. EURO mit 7% Übertragungsverlust. Daraus folgt für die 3000km von der Sahara bis zu uns schon 105% Verlust. Man muß also danach nur 5% zulegen, damit bei uns in Deutschland kein Strom mehr ankommt. Und die Kosten bei 10GW über 3000km summieren sich auf 150Mrd. EURO allein für den Transport. Thermische Großkraftwerke baut man an große Flüsse, wegen des enormen Kühlwasserbedarfs. Wo sind denn in der Sahara die großen Flüsse?

Wenn ich überschlage 100GW in der Sahara mit den Kosten nach Andasol 1 (also fast ohne Speicherung) und den Daten der Leitung von alpha-ventus komme ich auf 2000 Mrd. EURO Kosten für die genannten 15 bis 20% des Strombedarfs Europas. Ein Irrsinn, wer soll das bezahlen?

Visionen wie Desertec brauchen wir nicht, im Duden steht bei Visionen „Trugbild“ und der Visionär ist ein „Geisterseher“. Mit Trugbild und Geisterseher können wir nicht die Zukunft gestalten!

 

Da gibt es das Schlagwort von den „smart grids“, ein „intelligentes“ Netz, das schmückende Adjektiv „intelligent“ soll überdecken, wie dumm das ganze ist. Stromverbrauch nur dann, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, also ein umgedrehtes Netz, kein Lastfolgebetrieb. Stromzuteilung für die Untertanen von oben her, eine neue Zwangswirtschaft. Das wird nicht funktionieren. Vielleicht gerade für die Waschmaschine im Keller, wenn diese vorbereitet wartet, das Beispiel wird auch überall genannt, also <1% des Verbrauchs. Für alles andere nicht, vergessen wir die „smart grids“.

 

Die Emirate haben verstanden, um was es geht: 4 große KKW’s bestellt in Südkorea (s. DIE WELT), weil dort billiger, die werden ca. 40 Mrd. kWh im Jahr zu jeder Zeit liefern. Zur Beruhigung des Gewissens auch 1 Mrd. für Solarstrom in Aussicht gestellt (s. DIE WELT), die Anlagen können dort ca. 300 Mill. kWh im Jahr liefern, natürlich nur am Tage, natürlich nur mit Unterstützung anderer Kraftwerke, die den Lastfolgebetrieb sicher stellen, das kann die Sonne nicht.

 

Italien, das 3 seiner KKW’s nach dem Unfall 1986 abgeschalten hatte, hat es verstanden, neue Kernkraftwerke sind in Planung, im Senat gab es bei 154 Sitzen nur eine Gegenstimme, das ist hervorragende Zustimmung, keine Opposition vorhanden. Man kann also erfolgreich für die richtige Sache Werbung machen. Das ist ein Zeichen von Klugheit.

 

Die grünen Geschäfte einer grünen Firma Siemens beruhen auf der Existenz des EEG. Nun, Gesetze werden von Menschen gemacht, und Menschen können nun einmal irren, auch die Gesetzgeber. Es gibt Gesetze, die wurden von Gott gemacht, 10 an der Zahl, schon 4000 Jahre alt. Das sind die wichtigsten Gesetze, sie regeln das menschliche Miteinander. Wer sie befolgt, wird mit seinen Mitmenschen gut auskommen. Man soll seinen Mitmenschen nicht betrügen, nicht belügen, ihm nicht seine Habe wegnehmen, auch nicht seine Frau. Und einiges mehr. Diese Gesetze wurden von den deutschen grün denkenden und grün handelnden Gutmenschen außer Acht gelassen, denn Deutschland stiehlt seiner Jugend die Zukunft, Siemens verdient zur Zeit daran. Mit grün geht es nicht, die KE ist eine grüne Technik, sicher und verantwortbar. Denken Sie mal darüber nach. ——- Danke

 

 

Update:

Es gibt etwas von der Siemens-Hauptversammlung vom 26.1.2010 zu berichten.

Siemens ist eine „GRÜNE Firma“ (siehe Bild: Werbung in "Hopenhagen") geworden, macht große Geschäfte mit grüner Technik, grünen Produkten, grünen Lösungen, 23 Milliarden € Umsatz, das sind 25% vom Gesamtumsatz. Man liest das in den Hochglanzbroschüren und an der Zeit, den GRÜN in der HV einnahm.

Ich hatte im ersten Rednerblock 10 Minuten zur Verfügung, geschätzte 5000 Aktionäre in der Olympiahalle. Meine vorgetragenen Kritikpunkte:

·      Die grünen Techniken Wind und Solar sind subventioniert, daher gebührt denjenigen Dank, die das Geld für diese unrentablen Techniken erarbeiten.

·      Irgendwann kann die Unterstützung zu Ende gehen, wenn von der Politik die grüne Technik nicht mehr künstlich am Leben erhalten wird oder wenn Deutschland pleite geht. Dann geht es in den Keller, mit Aufträgen, Arbeitsplätzen, Aktien.

·      Desertec ist chancenlos, der Grund sind die Übertragungsverluste, und es fehlen die Flüsse in der Sahara, deren Wasser für die Kühlung der Wärmekraftwerke erforderlich ist. Desertec ist eine Vision, aber Visionen brauchen wir nicht, im Duden steht bei Visionen „Trugbild“ und der Visionär ist ein „Geisterseher“. Mit Trugbildern und Geistersehern können wir nicht die Zukunft gestalten!

·      „smart grids“ sind chancenlos. Das bedeutet ein umgedrehtes Netz, kein Lastfolgebetrieb wie heute. Stromzuteilung für die Untertanen von oben her, eine neue Zwangswirtschaft.

·      Emirate haben verstanden, um was es geht: 4 große KKW’s bestellt in Südkorea, weil dort billiger, die werden ca. 40 Mrd. kWh im Jahr zu jeder Zeit liefern. Zur Beruhigung des Gewissens auch 1 Mrd. für Solarstrom in Aussicht gestellt, die Anlagen können dort ca. 300 Mill. kWh liefern, das sind peanuts.

Am Ende meiner Rede habe ich kein klatschen, sondern ein Pfeifkonzert bekommen. Den Schluß meiner Rede habe ich nicht in freier Rede gesprochen, sondern abgelesen, daher kann ich den Text für Sie hier recht genau wieder geben:

·       Die grünen Geschäfte einer grünen Firma Siemens beruhen auf der Existenz des EEG. Nun, Gesetze werden von Menschen gemacht, und Menschen können nun einmal irren, auch die Gesetzgeber. Es gibt Gesetze, die wurden von Gott gemacht, 10 an der Zahl, schon 4000 Jahre alt. Das sind die wichtigsten Gesetze, sie regeln das menschliche Miteinander. Wer sie befolgt, wird mit seinen Mitmenschen gut auskommen. Man soll seinen Mitmenschen nicht betrügen, nicht belügen, ihm nicht seine Habe wegnehmen. Und einiges mehr. Diese Gesetze wurden von den deutschen grün denkenden und grün handelnden Gutmenschen außer Acht gelassen, denn Deutschland stiehlt seiner Jugend die Zukunft, Siemens verdient daran. Mit grün geht es nicht, die KE ist eine grüne Technik, sicher und verantwortbar. Denken Sie mal darüber nach. ——- Danke

Zu bemerken ist noch:

Es wurde gesagt, dass unser früherer Außenminister Joschka Fischer von Siemens Geld erhält, 1 Mill. EURO. Ich weiß nicht, ob das pro Jahr gilt oder als Summe. Und ich weiß nicht den Grund, warum das geschieht. Fischer war 1968 bis 1973 in Frankfurt in vorderster Front dabei („Putz“-Gruppe) und hat wesentlichen Einfluß am Ende der Hanauer Nuklearbetriebe, was Siemens Milliardenverlust brachte.

Was wird die GRÜNE Siemens AG zur Folge haben? Ich meine, damit baut sich eine weitere Drohkulisse zum Erhalt des EEG auf, am dessen Tropf nun auch ein internationaler Konzern mit viele Arbeitsplätzen hängt.

D. Lutz Niemann

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16 Kommentare

  1. Hallo,
    ich sitze hier gerade über einem Seminarvortrag zum Thema HGÜ und lese die z.T. schon etwas älteren Beiträge. Was mir aufgefallen ist:
    Warum gibt es nur schwarz oder weiß – entweder dafür oder dagegen? Ist denn noch keiner auf die Idee gekommen, dass die Lösung in der Mitte liegt? Muss denn überhaupt so viel Energie erzeugt werden oder können wir ohne große Einbuße an Lebensqualität nicht auch mit der Hälfte auskommen?

    Ich verbrauche privat gerade mal 1000kWh an Elektroenergie im Jahr – die (architektonisch wertvolle) Flurbeleuchtung meiner öffentlich rechtlichen Arbeitsstelle „frisst“ das doppelte und ich kann sie nicht mal ausschalten.

    Oder ein anderes Beispiel: Mein Laptop verbraucht unter Vollast ca. 35W – zur Weihnachtszeit wurden vielen Kindern Rechner geschenkt, die mit 1000W die Wohnung heizen und dabei effektiv kaum mehr leisten als ein Uralt-Pentium mit gut designtem Betriebssystem.

    Meine Meinung: Wir müssen einen ausgewogenen Mix finden, aus Energieeinsparung, konventionellen- und neuen Energiequellen. Dabei muss die Gesetzgebung flexibel sein: Die Subventionierung von Photovoltaik mag vor Jahren ein gutes Anschubprojekt gewesen sein, heute aber ziehen Montageteams wie Heuschrecken über das Land und hinterlassen energetisch fragwürdige Solarfarmen mit maximalem Bauprofit.
    @Stefan Steger,
    von „technisch korrekt“ ist die o.s. Rechnung weit entfernt; für 3000km würde niemand den Kupferquerschnitt verzehnfachen sondern die Spannung +-800kV sind derzeit technisch machbar und dann rücken die Verluste langsam in die Vertretbarkeitszone. Viel mehr Sorgen macht mir das Szenario, dass es in Nordafrika mal wieder politisch rappeln könnte oder dass ein korrupter Staatsmann mit dem großen Bolzenschneider an der Leitung steht und Zoll verlangt…dann wird es dunkel in „Öko-Deutschland“
    mfG R. Reichert

  2. @#15; Hallo Herr Niemann,

    ich möchte nicht rechthaberisch erscheinen aber die Argumentation gegen Desertec sollte technisch korrekt sein. Aus Spaß an der Freude habe ich deshalb ein bischen gerechnet.

    Die HGÜ-Verluste sind:

    Erstens die fixen Verluste -unabhängig von der Länge- mit ca. 5%. D.h. auch eine HGÜ mit einer Länge von einem Meter (Zwei AC/DC-Konverter Rücken an Rücken) hat 5% Verluste.

    Zweitens die längenabhängigen Verluste, die durch den Strom und den Kabelquerschnitt (Widerstand) bestimmt werden.
    Nehmen wir die 400MW; bei 150kV Spannung sind das knapp 3kA Strom. Dieser Strom verursacht bei 0,0073Ohm/km einen Verlust von P = I^2 x R = 66kW pro km. Das nehmen wir mal zwei (Plus- und Minuspol); somit ergeben sich 130kW Verluste pro km Strecke.
    Bei 3000km wären das 390MW Verluste; zuzüglich Konverterverluste kommt hier nichts mehr an.

    ABER:
    Durch eine Querschnittserhöhung -z.B. mal zehn- könnten die längenabhängigen Verluste auf nur 39MW(!) verringert werden. Damit kämen 361MW an; abzuziehen sind noch 5% Konverterverluste – schon deutlich besser!

    HGÜ-seitig wäre Desertec damit theoretisch zu realisieren, die Materialschlacht wäre aber immens. In meinem Beispiel wäre das ein Querschnitt von 24.000qmm mal zwei (Plus-/Minuspol) und 3000km Länge. Das entspricht einem Kupfervolumen von 150.000 Kubikmeter oder 1,3 Millionen Tonnen Cu – und das für nur 400MW!
    Deutschland hat eine installierte Leistung von ca. 120GW; d.h. wir bräuchten diese Strecke 300 mal; somit 390 Megatonnen Cu.

    Zum Vergleich: Die weltweite Jahresproduktion von Cu beträgt nur einige Megatonnen.

    Genug gerechnet, Desertec ist schon deshalb Unfug!

    Grüße, Steger

  3. Hallo, Herr Steger,

    zu HGÜ mögen Sie mit Ihren Kommentar „HGÜ-Kabel sind mit CU-Querschnitte bis zu 2400 qmm ausgelegt und haben entsprechend 0,0073 Ohm/km. Dazu kommen die Konverterverluste (AC auf DC und zurück) von ca. 5%.“ Schon recht haben, aber ich erinnere Sie an folgendes, was ich auch gesagt habe:

    VDI-Nachrichten vom 27.11.2009: Anbindung vom Offshore-Windpark alpha-ventus ans Netz über 200km durch 400MW-HGÜ-Kabel bis Papenburg für 400 Mill. EURO mit 7% Übertragungsverlust. Daraus folgt für die 3000km von der Sahara bis zu uns schon 105% Verlust. Man muß also danach nur 5% zulegen, damit bei uns in Deutschland kein Strom mehr ankommt.

    Es wurde vor vielen Jahren eine HGÜ-Leitung durch die Nord- (oder Ost-See?) gelegt, ich habe darüber Unterlagen, im Keller, der Stapel ist 10cm hoch. Ich werde den Stapel nicht durchsehen. Es lohnt einfach nicht, über diese Dinge zu streiten, denn wir wissen alle: Strom (und vieles andere auch) sollte verbrauchernah erzeugt werden. Das Desertec-Projekt dient dem Erhaschen von staatlichen Fördergeldern, es geht halt immer ums Geld, das andere verdient haben.

    Gruß vom
    Niemann

  4. Hallo Hr. Trummler.
    „Aus Ihrem Kommentar entnehme ich, daß Sie den ökologischen Glauben noch nicht verinnerlicht haben.“
    Da kann ich nur sagen wenn man noch ein eigenes Hirn hat, wird mann sich diesen Schmarn auch nicht einreden lassen.
    mfg
    Anton Schwarz

  5. Herr Schwarz – Eine unnötige Aufregung!

    Aus Ihrem Kommentar entnehme ich, daß Sie den ökologischen Glauben noch nicht verinnerlicht haben.

    Wenn man den Strom der angedachten Ökosolarmonstren nur sponsort, jedoch allenfalls fiktiv im Lande verbraucht, so ist dies ganz in der Tradition anderer Ökokulte. Die umweltschädlichen Solarzellen werden mittlerweile überwiegend in China für Deutschland gefertigt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die gleichfalls recht umweltschädlichen Windmühlen in Ländern wie Ägypten, Rumänien, oder China gefertigt werden. Die Komponenten der Windmühle, das Fundament ist Low Tech, lässt sich jedoch nicht verlagern, der Mast ist ein spiralförmig zu Segmenten verschweisstes Stahlblech und die Flügel sind KFK verstärkte Kunststoffe. Ausser der Lagerung und dem Getriebe ist wenig High Tech daran. Oder denken Sie an die Griechenland Spende der Kanzlerin, auch diese kommt Deutschland nicht zugute.

    Vandale

  6. Die in Frage kommenden Solargebiete in Afrika liegen auf denselben Längengraden wie wir und die Sonne geht dort wie hier etwa zur gleichen Zeit unter. Desertec findet als nur 12 Stunden pro Tag statt. Und die andere Hälfte des Tages, also nachts…??? – Wenigstens gibt es dann keine Leitungsverluste!!!

  7. Warum will dieser Umweltmanager von Siemens das Desertecprojekt so bewerben.
    Ganz einfach. Er hat ein wirtschaltiches Interessen daran. Es winken hohe Profite die von der Politik und zum Schluss von uns Steuerzahlern subventioniert bzw. bezahlt werden. Der Steuerzahler subentioniert so zu sagen die Gewinne von Siemens und Co.
    Ohne die Subventionen bei den erneuerbaren Energien, würde es diesen Bereich bei Siemens nicht geben. So zu sagen lebt dieser Manager und somit sein Arbeitsplatz von dem C02 Märchen. Er und auch andere Teile der deutschen Wirtschaft sind schon fast soweit in der Abhängigkeit vom C02 Märchen, dass Sie schon gar nicht mehr anderes können als dieses immer wieder in den Medien aufrecht zu erhalten.
    Diese Manager leben auf unsere Kosten, sie leben von der C02 Lüge!!!
    Erst die Politik hat den Nährboden für diese C02 Abzocke angelegt!
    „Grün“ ist Luxus und jeder will von diesem Luxuskuchen ein gorßes Stück. Der Steuerzahler finanziert diesen Luxuskuchen und wird somit immer der Verlierer sein. Auf der Gewninnerseite sind „grünangehauchte Unternehemen“, Spekulanten und die Politik.

  8. #7: Horst Trummler sagt:
    am Montag, 30.08.2010, 19:17
    Die Verantwortlichen von Desertec haben in einem FTD Interview eingeräumt den umweltschädlichen Solarstrom physikalisch in die Netze Nordafrikas einspeisen wollen und diesen lediglich fiktiv in das Deutsche Netz einzuspeisen. Ziel der Initiatoren ist es den fiktiv eingespeisten Strom gem. den Regeln des EEG (Deutsches Ökogesetz) subventioniert zu bekommen.

    Ja gehts noch?
    Gibt es den keinen mehr der diese Abzocker aufhält.
    Ich zahle dann also den Strom der in Afrika verbraucht wird. Danke Danke!!!!!!!!!!!

  9. Sehr geehrter Herr Niemann,

    in Ihrem Beitrag ist geschrieben:
    „HGÜ und Nennlast mit 380kV, Vierfach-Bündel, 600MW hat man einen Gleichstromwiderstand von 0,03Ohm/km“. Diese Daten eines Vierfachbündels gelten für ein drei(!)phasiges Drehstromnetz (Freileitung).
    HGÜ-Kabel sind mit CU-Querschnitten bis zu 2400 qmm ausgelegt und haben entsprechend 0,0073 Ohm/km.
    dazu kommen die Konverterverluste (AC auf DC und zurück) von ca. 5%.

  10. Dieser Eike Artikel ist recht schwach!

    Es macht keinen großen Sinn den umweltschädlichen, teuren Ökostrom bis nach Deutschland zu transportieren. Die Länder Nordafrikas sind nicht stehen geblieben und haben Stromnetze im Bereich einiger 10.000 MW. Der Bedarf wächst schnell und ist aufgrund von Millionen Klimaanlagen ziemlich analog zur Sonneneinstrahlung. Der Strom ist in Nordafrika nutzbar. Die Verantwortlichen von Desertec haben in einem FTD Interview eingeräumt den umweltschädlichen Solarstrom physikalisch in die Netze Nordafrikas einspeisen wollen und diesen lediglich fiktiv in das Deutsche Netz einzuspeisen. Ziel der Initiatoren ist es den fiktiv eingespeisten Strom gem. den Regeln des EEG (Deutsches Ökogesetz) subventioniert zu bekommen.

    Die Ökosolarmonster liessen sich entweder nahe an der Küste bauen, somit liesse sich das Meer zur Kühlung verwenden, Nachteil Korrosion! Oder analog anderer Kraftwerke in der Wüste mit einem Trockenkühlturm betreiben. Der Nachteil eines Trockenkühlturms sind hohe Kosten und ein verminderter Wirkungsgrad.

    Ich habe jahrelang als Ingenieur Projekte im Nahen Osten verwirklicht. Die Kosten dürften über denen Spaniens liegen. Da man in den arabischen Ländern weder das Wort Qualität, noch Pünktlichkeit erfunden hat werden derartige Projekte üblicherweise von Chinesischen, Türkischen, oder jetzt auch Spanischen Baukolonnen realisiert. Die Kosten für die Expats liegen recht hoch. Dazu kommt, daß in manchen Ländern das Zementwerk einem Verwandten des Präsidenten gehört, der Zoll sich über gute Trinkgelder freut etc..

    Die Kosten dürften aufgrund der höheren Bau- und Instandhaltungskosten über denen der Solarmonster Spaniens, bei etwa einem 10-fachen dessen eines umweltfreundlichen KKW’s liegen.

    Die Fotovoltaik entwickelt sich aufgrund der Produktionsverlagerung der Solarzellen nach China schnell weiter. Die Kosten für Photovolaische Anlagen liegen mittlerweile unter denen solarthermischer Anlagen. Auch im Rahmen ökoreligiöser Energien sind die Ökosolarmonster Auslaufmodelle.

    Wenn Sie eine interessante Analyse zu den Ökosolarmonstern in der Wüste lesen möchten, schauen Sie auf der Seite http://www.oekoreligion.npage.de vorbei.

    Vandale

  11. @Sabrina
    Danke für den kleinen Nachhilfeuntericht……ich hatte meine Frage nur etwas missverständlich ausgedrückt.
    Ich hatte mich über die Dimension der Widerstände dieser HGÜ Leitungen gewundert, kannte da bisher noch keine konkrete Zahlen.

    @Niemann

    Danke für den Tip, werde mal in einer ruhigen Stunde bei Herrn Alt vorbeischauen.
    Selbstverstänlich rechne ich alles selber nach (wenn irgendwie möglich) um nicht in eine argumentative Falle zu latschen, gerade bei der HGÜ-Technik habe ich aber leider so gut wie keine Erfahrung und musste da etwas auf fremde Quellen vertrauen.

    Einer der größten HGÜ-Strecken habe ich in China gefunden, +-800 kV Leitung mit knapp 5 GW Übertragungsleistung um eine Großstadt mit einigen Wasserkraftwerken zu verbinden, leider habe ich dazu keinerlei Kosten für den Bau finden können, so das mir noch das Gefühl für diese Dimensionen fehlt.

    Ich werde mal etwas rumstochern, eventuell kann ich ja noch was auftreiben dazu und werde das dann hier zum Besten bringen.

    MfG
    Heinz Eng

  12. Mag ja vielleicht nicht die schlechteste Idee für die Zukunft sein. Mir wird es aber richtig schummrig, wenn ich an eine Realisierung des Projektes denke, dass dann höchstens eine Hand voll (wenn nicht gar weniger) Konzerne das Sagen darüber haben wird, was wir an Preisen für Elektroenergie zu zahlen haben.
    B. Hartmann

  13. Lieber Herr Eng,

    ich habe Physik studiert, das ist erstens lange her, und zweitens bin ich seit 8 Jahren in Rente, vieles ist vergessen. Und ich bin nicht ausgebildet in Starkstromtechnik.
    Grundsätzlich empfehle ich Ihnen, alles selber zu überlegen und nachzurechnen, sonst werden Sie in die Irre geführt. Auch im I-net steht viel Unsinn geschrieben (auch ich mache Fehler, obwohl ich mich bemühe, auch bei mir sollten Sie aufpassen).
    Der Wechselstromwiderstand setzt sich zusammen aus dem ohmschen Anteil, den induktiven Anteil, und den kapazitiven Anteil. Die Formel dazu müsste in jedem Physikbuch stehen. Aber der cos phi (oder tg phi?) geht auch ein, das ist der Winkel zwischen Strom und Spannung. Ich kann Ihnen keinen Wechselstromwiderstand ausrechnen, das will ich auch nicht mehr lernen. Aber HGÜ ist nur Gleichstrom, da fallen die beiden anderen Anteile fort. Und dann kann ich aus der Angabe aus dem SIEMENS-Tabellenbüchlein für den Gleichstromwiderstand die Verlustleistung im Falle der Nennleistung ausrechnen.
    Netzverluste sind in Deutschland 4% vom Verbrauch, im Ortsnetz meines Wohnortes sind es allein schon 2,0% vom Verbrauch (habe ich ausgerechnet aus den gemeindlichen Angaben). Diese Zahlen scheinen mir nicht zusammen zu passen.
    Als sehr gute und verlässliche Quelle empfehle ich Ihnen die Homepage von Prof. Helmut Alt, Aachen, ein Fachmann. Da finden Sie sehr viel zur Elektrotechnik, auch zu HGÜ. Googeln Sie mal.

    Gruß vom
    Niemann

  14. @ Heinz Eng,

    Welche Verluste auf einer HGÜ auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

    Leistung ist Spannung mal Stromstärke: P = U * I

    Widerstand ist Spannung durch Strom: R = U / I
    Daraus bildet man: U = R * I

    Da wird oben eingesetzt:
    P = R * I * I = P = R * I²

    Wichtung sind nun die beiden Formeln
    P = R * I² und P = U * I

    Der Leistungsverlust auf einer Leitung steigt also mit der Stromstärke I und dem Widerstand R.

    Es gibt nun zwei Möglichkeiten, die Leitungsverluste gering zu halten:
    1. Man nimmt dickere und damit teurere Leitungen und verringert damit den Widerstand
    2. Man erhöht die Spannung um die durch den Leitungswiderstand fließende Stromstärke zu verringern.

    Da letzteres billiger ist, wird Strom über Hochspannungsleitungen übertragen.

    Die Übertragungsverluste hängen also vom Design der Hochspannungsgleichstromübertragung ab.

  15. Ja Herr Eng warum wird dann so gelogen? Ich glaube der Artikel bringt es auf den Punkt:“Was wird die GRÜNE Siemens AG zur Folge haben? Ich meine, damit baut sich eine weitere Drohkulisse zum Erhalt des EEG auf, am dessen Tropf nun auch ein internationaler Konzern mit viele Arbeitsplätzen hängt.“ Je mehr Firmen sich dort auf Kosten der Bürger engagieren, je mehr Leute sich Solaranlagen aufs Dach basteln und an Widparks beteiligen um so größer wird auch die Schar derer die das EEG mit allem verteidigen werden was sie haben. Genau das ist auch das Kalkül dieser Gutmenschen! Es ist nur die Frage wann das Kartenhaus zusammenbricht? Denn wenn wir uns, theoretisch, alle am EEg beteiligen. Wer zahlt dann die Renditen dieser Anlagen? Sie sehen man hat ein finanztechnisches Perpetuum mobile in die Welt gesetzt und genau so wird es auch funktionieren!

  16. Lieber Herr Niemann

    HGÜ…….da bräuchte ich jede Menge Infos zu, im I-Net sind leider nicht viele Daten und Preise auffindbar.
    Die Übertragungstechnik interessiert mich brennend, Ihre angesprochenen ohmschen Widerstände waren für mich völlig neu, warum wird dann so gelogen (angeblich nur 10% Netzverluste).

    MfG
    Heinz Eng

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