Saubere Arbeitsplätze, teure Arbeitsplätze? Warum Italien sich keine „Grüne Ökonomie“ leisten kann.

Die „Grüne Ökonomie“ gilt als Gewinnsituation für alle, weil massive Förderung für Erneuerbare Energiequellen und andere „saubere“ Technologien sowohl der Umwelt als auch dem wirtschaftlichem Aufschwung dienen würden. Die Grundtatsachen sprechen aber eine andere Sprache. Für Italien z. B. wurde berechnet, dass auf jeden „grünen“ Job ein Verlust von 4,8 „schmutzigen“ Jobs kommt. Das ist eine schreckliche Verschwendung für eine Bewegung, die sich allein der Nachhaltigkeit verschrieben hat.

Die Kosten und den Nutzen ökologischer Politik zu verstehen, ist besonders wichtig für Italien, einem Land, das bereits mehr als seinen Anteil an Opfern für die Umweltreligion bezahlt hat, als es 1987 nach einer Volksbefragung seine vier Atomkraftwerke abschaltete. Daher müssen wir die Folgen bedenken, bevor noch mehr Steuergelder für Maßnahmen im Rahmen der Klimaübereinkunft der Europäischen Union zur vermeintlichen Rettung des Planeten ausgespuckt werden.

Zu diesem Zwecke haben wir eine Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit von grüner Förderung zur Schaffung von Jobs zu beurteilen. Die zu beantwortende Frage lautete: Falls die derzeitigen zur Förderung Erneuerbarer Energien investierten Ressourcen in andere Wirtschaftssektoren investiert worden wären, hätten dann mehr oder weniger Menschen Arbeit?

Es wird häufig übersehen, dass die Schaffung von grünen Arbeitsplätzen durch Förderung und Regulierung gleichzeitig zur Vernichtung von Arbeitsplätzen in anderen Industrien führt. Das rührt daher, weil jegliche Ressource, die zwangsweise einem Wirtschaftssektor entnommen und aus politischen Gründen den Erneuerbaren Energien zugeführt wird, nur einmal investiert werden kann. In unserem Land [Italien] werden grüne Energien durch einen Aufpreis subventioniert, den jeder Verbraucher von elektrischer Energie mit seiner Stromrechnung bezahlt (etwa 4,3 % der durchschnittlichen Rechnung). Deshalb befinden sich Italiens Elektrizitätskosten unter den höchsten in Europa. Insbesondere bezahlen die großen Industrieverbraucher das Meiste für Elektrizität in Europa (mindestens 25 % über dem EU-Durchschnitt im Jahre 2008, laut Aussage der italienischen Energie-Regulierungs-Behörde).

Um die Nettobilanz für die italienische Beschäftigungslage zu beurteilen, haben wir die Anzahl der grünen Jobs geschätzt, von denen angenommen wird, dass sie durch die Förderung geschaffen wurden oder im Entstehen begriffen sind. Hierzu haben wir angenommen, dass um 2020 Italien sein Maximum zur Ausschöpfung der Wind- und Sonnenenergie erreicht haben wird, wie es von der italienischen Regierung 2007 definiert worden ist, als der grüne Parteiführer Alfonso Pecoraro Scanio gleichzeitig Umweltminister war. Wenn wir die unseres Erachtens aufgeblähten Schätzungen aus verschiedenen Quellen für bereits existierende grüne Jobs benutzen, kommen wir auf einen Ausgangspunkt von 9.000 bis 26.000 Jobs für Windkraft und 5.500 bis 14.500 für Fotovoltaik. Sodann haben wir berechnet, dass dank der von Rom versprochenen Förderungsgelder die Anzahl der in der grünen Ökonomie arbeitenden Menschen sich auf einen Gesamtbestand von 50.000 bis 112.000 im Jahre 2020 erhöhen wird. Die meisten dieser Jobs – mindestens 60% – werden aber auf Installateure und andere zeitweilige Arbeiten entfallen, die wieder verschwinden, wenn ein Solardach oder eine Windkraftanlage in Betrieb gehen……….. …………..

………Schließlich haben wir den akkumulierten Betrag öffentlicher Gelder berechnet, der für Wind- und Sonnenenergie bis 2035 und 2040 ausgegeben sein wird, wenn das jeweils letzte grüne Zertifikat für Windenergie und Einspeisevergütung für Sonnenenergie für die 2020 installierte Kapazität abgelaufen sein wird. Zwischen 2000 und 2040 wird die gesamte Förderung für Wind und Sonne rund € 63,6 Mrd. betragen. Daraus errechneten wir einen Durchschnittsbetrag zwischen € 566.000 und € 112.000, den der Verbraucher pro grünem Job finanzieren muss. Im Vergleich dazu beträgt laut italienischem Statistischen Institut der durchschnittliche „Kapitalstock“, auch „Kosten pro Arbeitsplatz“ genannt, in der Industrie € 112.500 und € 163.200 in der Gesamtwirtschaft.

Also kostet ein grüner Job durchschnittlich so viel wie 4,8 Jobs in der Gesamtwirtschaft, oder 6,9 Jobs in der Industrie. Mit dem gleichen bereits bezahlten oder zugesagtem Förderungsgeld hätten nahezu fünf mal so viele Jobs geschaffen werden können, wenn der Privatwirtschaft erlaubt worden wäre, dies in anderen Wirtschaftssektoren auszugeben.

Unser Ergebnis stimmt in weitem Bereich mit den Ergebnissen überein, die Professor Gabriel Calzada von der Universität Rey Juan Carlos für Spanien ermittelt hat, dass ein grüner Job im Durchschnitt so viel kostet wie 2,2 „schmutzige“ Jobs. Warum die italienische Zahl mehr als zweimal so hoch ist, rührt daher, dass Italien anders als Spanien Technologie-Importeur ist und kein Hersteller.

Unsere Zahlen scheinen nur zu bestätigen, was man ohnehin weiß: Die grüne Ökonomie kann sehr profitabel für die Empfänger der Förderung sein, aber sie ist vernichtend für die Gesamtwirtschaft. Umweltaktivisten und Politiker reden immer über die vermutete „doppelte Dividende“ der Erneuerbaren Energien. Die Förderung der grünen Energiequellen mag ja einen Umweltvorteil schaffen, aber unsere Studie deutet darauf hin, dass dieser mögliche Vorteil nicht umsonst ist.

Von Carlo Stagnaro und Luciano Lavecchia, Mailand für "The Wall Street Journal" OPINION EUROPE 11. Mai 2010 Der Originalartikel ist hier (gegen Gebühr) abrufbar

Die zugrunde liegende Studie "Are Green Jobs Real Jobs" kann hier abgerufen werden

Herr Lavecchia ist Forscher am Institut Bruno Leoni, einer italienischen Denkfabrik. Herr Stagnaro ist Direktor für Forschung und Studien am Institut Bruno Leoni.

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6 Kommentare

  1. Admin…#5 bin der Auffassung das Thema nicht verfehlt zu haben. Denn immerhin geht es darum, in der Vergangenheit von Frau Roth nachgeforscht zu haben. Denn wenn man bedenkt, dass 42% der Journalisten „Grün“ wählen würden und 24% die SPD (mein Artikel #2), dann könnte die nächste Kanzlerin C. Roth heißen.
    Dies beweisst ferner welcher Gesinnung viele der heutigen Jounalisten wirklich sind und warum man die Meinung der Klimarealisten in Presse und TV so gut wie möglich unterdrückt oder falsch interpretiert…folglich würde die „grüne“ Ökonomie (Ökologie) noch weiter gestärkt !

    Erich Richter

  2. Herr Luburda #4 – ich bin Ihrem Rat gefolgt…
    Normal würde man sagen. Schnee von gestern, aber bei einer Parteivorsitzenden und Ritter der franz.Ehrenlegion kann man schon mal in der Vergangenheit „rumstöbern“. Das Sie nach 2 jahren diese von ihr gemanagte schlimmste Rockband der BRD an die Wand gefahren hat, ist wahrscheinlich die Folge, dass Nickel
    Pallat vorweg (als peinlichster Musiker der BRD) mit einer Axt den Studiotisch des WDR in der Sendung -Ende offen- zertrümmerte.
    http://www.youtube.com/watch? Ihr Spitzname Rockermatratze rührt von Hörensagen aus dem Internet (Name bekannt) daher wörtlich:
    Ich kenne C.Roth noch aus der Zeit, als sie mit einer Band durch die Lande tingelte. Wir nannten Sie damls Rockermatratze, weil jeder, der wollte, für einen Kasten Bier…“mit singen“ durfte ! Auffällig waren auch ihre Äußerungen zuletzt um den Augsburger Bischof Mixa um missbrauchte Kinder, dulden sie doch bis dto. Kinderschänder (wie Cohn-Bendit) in den eigenen Reihen und haben selbst einst abenteuerliche Positionen zu Sex mit Kindern vertreten.
    So ganz nebenbei wurde Sie von einem türk. Minister als Prostituierte betitelt, bekam aber Schadenersatz zugesprochen, den Sie spendete !
    Das könnte also unsere „zukünftige Kanzlerin“ werden, wenn es nach dem Willen # 2 von 2/3 der Journalisten geht ! Armes Deutschland !

    Erich Richter

  3. Hallo, Herr Richter
    eine davon hat es immerhin geschafft, als Managerin einer drittklassigen Punk- Band (Ton Steine Scherben) diese innerhalb von zwei Jahren zu Schrott zu fahren. Wenn Sie unter „Rockermatratze“ googeln, haben Sie die Lösung…
    Gruss vom
    Yogi.Baer

  4. Volle Zustimmung Herr Richter!

    Erschreckend, wie dämlich unsere sogenannte intellektuelle ‚Elite‘ ist. Ich weiss nicht warum, aber mir fällt da immer gleich der Leyendecker von der Süddeutschen ein.

    Dreiviertel wählen also die, die zwar wissen wie man Geld ausgibt, aber keine Ahnung davon haben, wie man es vorher erwirtschaftet! Geben Sie einem Gewerkschaftler, Linken, SPD oder Grünen-Mitglied einen Kiosk in bester Lage. In spätestens 6 Monaten ist der heruntergewirtschaftet.

    Was mich aber noch mehr erschreckt ist, dass die Hälfte der Politiker von den verbliebenen Parteien das auch nicht mehr weiss (das mit dem vorher Erwirtschaften).

  5. Wir sind politisch auf „gutem“ und da darf man sich über die „Feinheiten“ hier im Lande nicht mehr wundern !
    Es gibt eine neue Studie, die frühere Untersuchungen des Tatbestandes der politischen
    Gesinnung von Politjournalisten erhärten:
    Frau Prof. M. Lünenborg von der FU Berlin hat im
    Auftrg des deutschen Jounalistenverbandes die
    Einstellung von Politjournlisten untersucht um
    herauszufinden, wo sich diese einordnen…
    36,1% stehen keiner Partei nahe…sagen sie –
    26,9 % den „Grünen“ – 15,5% der SPD – CDU/CSU 9%
    FDP 7,4% Linke 4,2% – sonstige 0,9% –
    Bei einer Wahl, bei der die Unparteiischen Jour-
    nalisten dann auch zu Hause bleiben, gäbe es folgendes Ergebnis: Grüne 42% – SPD 24% -CDU/CSU
    14%, FDP 12% – Linke 7% – Sonstige 1%.
    Dies würde bedeuten – Politmonster Claudia Roth mit SPD als Juniorpartner wäre nach Ansicht dieser Jounalisten Bundeskanzler.
    Eine Horrorvorstellung der besonderen Art…
    Auszüge Leserzuschrift (Oekologismus 15.5.10)

    Wen wundern da eigentlich noch unsere besonderen
    Schwierigkeiten mit der Presse und wir machen es
    uns noch schwerer, in dem wir „grüne“ Agenten
    frei von „der Leber“ hier Pseudowissenschaft be-
    treiben lassen. Bella Italia – immerhin dies
    scheint noch zu stimmen !

    Erich Richter (der Gemaßregelte)

  6. Die Deutsche Jobbilanz der Ökoenergie dürfte geringfügig besser ausfallen, weil Deutschland in einige Teilbereichen die Fertigung dieser umweltschädlichen Technologien beherrscht. Letzteres mag sich allerdings mittelfristig ändern. Die sehr umweltschädlichen Solarzellen lassen sich günstiger in China fertigen, der Stahlbau der nutzlosen Windmühlen verlagert sich nach Ägypten und Indien.

    Vandale

    Vandale

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