“Klimawandel, Wasserwandel, Lebenswandel“- Die Synode der EKD, der christliche Auftrag, der Klimawandel und die Realität!

Mit ihrer Kundgebung will die Synode der EKD nach eigener Aussage der „Schöpfungsvergessenheit“ wehren.Ein Pfarrer im Ruhestand gleichzeitig  Vorsitzender des Lutherischen Konvents im Rheinland, bezieht Stellung zum theologischen Inhalt der EKD Erklärung, ein Dipl. Meteorologe bezieht Stellung zum „Klima“-Inhalt.  

1. Es ist eine unglaubliche Selbstübersteigung, geradezu eine anmaßende Hybris des Menschen, wenn er meint, er habe den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Die Schöpfung bewahren kann nur der Schöpfer! Wir sind dazu viel zu klein und unbedeutend.
2. Der angebliche Auftrag zur Schöpfungsbewahrung beruft sich immer auf 1. Mose 2, 15, wo Gott dem Adam den Auftrag gibt, den Garten zu bebauen und bewahren. Den Garten, also den von Gott für den Menschen eingerichteten und auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, zu bewahren, ist offensichtlich etwas völlig anderes als die Bewahrung der Schöpfung. Die „Schöpfungsbewahrer“ gehen von einer vollkommen falschen Interpretation von 1. Mose 2 aus. Ich Wahrheit lehrt die biblische Urgeschichte, dass die bloße Natur für den Menschen eben nicht der angemessene Lebensraum ist. Eine derartige absurde Vorstellung konnte nur von gutbezahlten Intellektuellen der westlichen Wohlstandsgesellschaft, deren Lebensraum längst von der wirklichen Natur entfernt war, entwickelt werden. Der Traum vom Leben im Frieden mit den „natürlichen Kreisläufen“ der Natur ist ein Traum einer vom Luxus verwöhnten Gesellschaft, die die Natur gar nicht kennt. Er ist ein reiner Wohlstandstraum und wird bald zusammenbrechen, wenn die industrielle Wirtschaft ums nackte Überleben kämpfen muss.

Der Mensch braucht die gestaltete Natur (Stichwort „Garten“), damit er leben kann.

Ich erinnere: Als Kain seinen Bruder Abel ermordet hatte, wurde er von Gott „vom Acker“ (1.Mose 4, 14), also vom gestalteten Kulturland, vertrieben, und er musste „unstet und flüchtig“, also doch wohl ohne festen Wohnsitz in der freien Natur, fernab menschlicher Siedlungen, sein Leben auf Erden fristen. Das war eine Strafe! Es ist nach biblischem Verständnis keine gute menschliche Lebensmöglichkeit, einfach nur „im Frieden“ – schon das Wort „Greenpeace“ ist dummes Zeug – mit seiner natürlichen Umwelt zu leben, sondern er muss und soll diese Umwelt menschengerecht gestalten. Und diese gestaltete Umwelt soll er bebauen und bewahren.

3. Wenn man sich mit dem Befehl, 1. Mose 1, 28, “ … und machet sie euch untertan“ verstehen will, muss man den Gesamtzusammenhang der ersten beiden Kapitel der Bibel beachten. Kapitel 2  – „den Garten bebauen und bewahren“ – ist eine Konkretisierung von Kapitel 1 – „machet sie euch untertan“.

Daraus folgt: Der Mensch hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, Häuser zu bauen gegen Sturm und Frost, Deiche an Flüssen und Meeresufern zu bauen zum Schutz gegen Hochwasser, einen Zaun um seinen Garten zu ziehen, damit die Wildschweine nicht seine Kartoffeln plündern, Wälder urbar zu machen und Sümpfe trockenzulegen, um landwirtschaftliche Anbauflächen zu schaffen und das „Sumpffieber“ = Malaria zurückzudrägen etc. Dazu brauchen wir menschliche Arbeit, Intelligenz, Wissenschaft und Technik.

4. Ein weiterer theologischer Kritikpunkt am Papier betrifft den Rat, „die Lebensräume fremder Kulturen zu achten und so wenig wie möglich in sie einzugreifen. „(unter „Demut“, ziemlich am Ende). In meiner Bibel steht: „Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern  alle Völker … “ (Mt. 28, 19).  Sollte der Herr damit nicht gemeint haben, dass man in die Lebensräume fremder Kulturen reist und ihnen das Evangelium predigt?

Im Grunde ist das banal, und es weiß jedes Kind. Leider weiß die EKD-Synode es nicht.
Reiner Vogels
Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Lutherischen Konvents im Rheinland.

EIKE ist unpolitisch, überparteilich und nicht konfessionell gebunden. Trotzdem nehmen wir auch gelegentlich zu konfessionellen Fragen bzw. zur Lebenswirklichkeit Stellung!
EIKE

„Den ausführlichen kompletten Brief des Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls an die EKD finden Sie als PDF-Download unter dem folgenden Bild“.

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