Die Börsen entdecken wieder die Kernenergie: Götter­dämme­rung für die Erneuer­baren?

Fred F. Mueller
An den Börsen hat es heute ein regelrechtes Erdbeben gegeben. Fast als wolle man einen Kontrapunkt zum Massenauftrieb und Medienspektakel um das „Klimatreffen“ in Bonn setzen, wurde das Börsengeschehen in Europa und den USA von zwei geradezu dramatischen Entwicklungen bestimmt: Einerseits dem Einbruch bei Siemens und den geradezu katastrophalen Verlusten bei Vestas, dem marktführenden dänischen Hersteller von Windenergieanlagen, und andererseits einem außergewöhnlichen Boom bei Uranaktien. An den Börsen scheint sich ungeachtet aller Bemühungen der Medien und der Politik eine „Energiewende“ mit umgekehrtem Vorzeichen anzubahnen.

Bei den meisten Politikern entsteht der Eindruck, dass sie bei den Wahlen darum wetteifern, wer am besten lügen kann, um hinterher dann ungeniert weiter das zu tun, was man für richtig hält. Risiken gehen sie kaum ein, und für die Kosten kommt der Steuerzahler auf. Besondere Meisterschaft beweist auf diesem Gebiet eine allseits bekannte Bundeskanzlerin, deren Kurventauglichkeit bei abrupten Wenden selbst die eines Formel-1-Boliden weit in den Schatten stellt.

Anders verhält es sich dagegen bei Börsianern. Man mag von dieser Spezies alles andere als begeistert sein, aber sie unterliegen einer gnadenlosen Auslese, wenn es darum geht, gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends richtig einzuschätzen. Die Regel ist einfach: Wer auf das falsche Pferd setzt, verliert. Und genau deshalb geben sich diese Kreise größte Mühe, wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Entwicklungen genau zu beobachten und möglichst zur richtigen Zeit auf das richtige Pferd zu setzen.

Dabei spielen auch Förderungen und Subventionen eine Rolle, denn Branchen, die sich im warmen Regen staatlicher Förderungen alimentieren dürfen, versprechen langfristig sichere Gewinne. Das Problem dieser Unternehmen beginnt jedoch dann, wenn die politische Stimmung, der sie ihre Förderung verdanken, kippt. Und genau das scheint sich im Moment anzudeuten.

Hierzu ein paar dürre, aber bezeichnende Fakten: Siemens, die bereits vor Jahren aus der Kernenergie ausgestiegen sind und kräftig in Wind investierten (u.a. Übernahme des spanischen WEA-Herstellers Gamesa), gaben heute massiv nach: Gegen 16.30 Uhr lag das Defizit an der Frankfurter Börse bei über 3,2 %. Vestas, der dänische Marktführer bei Windenergieanlagen, notierte zum gleichen Zeitpunkt an der Kopenhagener Börse sogar um fast 20 % tiefer. Ein ungewöhnlich tiefer Sturz. Hintergrund scheinen Nachrichten über Bestrebungen in den USA zu sein, die bisher üppigen Fördergelder in Form von Steuervorteilen für die Windenergie zurückzufahren.

Das wäre an sich noch nicht weiter bemerkenswert, wenn es dazu nicht noch eine kontrastierende Gegenbewegung gegeben hätte. Die Aktien von Uranminen, die seit einem kurzen Zwischenhoch im Februar ihren jahrelangen post-Fukushima-Abwärtstrend fortgesetzt hatten, schossen an den Börsen in den USA und Kanada innerhalb kürzester Zeit um teilweise mehr als 20 % nach oben. Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass maßgebliche Finanzkreise beginnen, Kapital aus den „Erneuerbaren“ abzuziehen und stattdessen in die lange gemiedene Kernenergie zu pumpen. Noch ist es zu früh um beurteilen zu können, ob dieser Gegentrend längerfristig anhalten wird. Eins ist jedoch bereits jetzt eindeutig festzustellen: Die Börsianer halten die Kernenergie offensichtlich nicht für ein Auslaufmodell, sonst wäre die Bewegung nicht so massiv ausgefallen. Ihnen ging es offensichtlich darum, nicht zu spät auf einen anfahrenden Zug aufzuspringen.

Kostensteigerungen für Offshore-Windfarmen (Grafik: GWPF)

Von Interesse sind in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Meldungen: Die Aktie von Tesla, die von der Börse schon länger misstrauisch beäugt wird, nachdem Hr. Musk es bisher nicht geschafft hat, seine vollmundigen Versprechungen bezüglich des Ausstoßes von Modell 3-Fahrzeugen einzulösen, fiel heute zeitweilig unter die 300-$-Marke. Und die Schlangenölverkäufer des dänischen Windparkbetreibers Ørsted, früher Dong Energy, haben es geschafft, zwei dänischen Pensionsfonds für rund 2 Milliarden britische Pfund Anteile eines gigantischen Offshore-Windparks aufzuschwatzen, der in der Irischen See entstehen soll. Preisvergleiche zeigen, dass die Pensionsfonds bis zu 20 % mehr zahlen müssen als bisher für solche Projekte üblich. Geht die Sache schief, dann werden sich dänische Rentner Gedanken machen müssen, wie sie wieder an ihre „ethisch“ investierten Renten kommen. Irgendwie erinnert das Ganze ein wenig an Prokon oder Solarworld…

Fred F. Mueller

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46 Kommentare

  1. Lieber Hr. Westhuis,

    auch wenn Sie sich aus der Diskussion verabschieden – auf die Argumente in Ihrem letzten Post antworte ich dennoch, weil diese Antworten sicher viele Leser hier interessieren.

    1) Die Chinesen bauen keine neuen Kohlekraftwerke mehr? Das ist mir neu und wirderspricht anderen Quellen.
    China this year has canceled plans for more than 100 new coal plants, although Chinese companies are either building or planning to build more than 700 new coal plants worldwide, according to Urgewald, a German environmental group.“

    2) China hat ein massives Bauprogramm für Kernkraftwerke gestartet. Parallel zum Bau von zahlreichen neuen KKW treibt man auch Forschung und Entwicklung in Richtung moderner, sicherer Technologien (Gen IV) sowie Brüterfähigkeiten intensiv voran. Für den Rest des Jahrhunderts ist der Bau von bis zu mehr als 1.000 (in Worten: EINTAUSEND) neuen KKW geplant.

    3) Ihre Angstszenarien könnten glatt aus dem Gruselkabinett von Greenpeace stammen. Wer baut Kernkraftwerke unter Staudämmen? Kometen haben Sie vergessen und die Kollision mit einer anderen Galaxie steht ja auch irgendwann auf der Agenda. Bleiben Sie realistisch.

    4) Versicherungsprämien werden umso schwerer berechenbar, je geringer die Eintrittswauhscheinlichkeit und je grösser die potenzielle Schadenshöhe ist. Um dennoch auf der sicheren Seite zu sein, werden die Risikoaufschläge potenziert. Beim Rechnen mit solchen sehr kleinen und sehr grossen Zahlen entstehen dann Prämienhöhen, die jedes vernünftige Mass sprengen. Das ist der wesentliche Grund, warum nur begrenzte Versicherungen abgeschlossen werden. Zudem ist die Schadenshöhe mehr durch (politisch) übertriebene Vorschriften als durch faktische Schäden bedingt. Bei Tschernobyl gab es von der Grössenordnung her zwischen 150 und 200 Tote, alle anderen Zahlen von bis zu mehr als 1 Mio. sind teils groteske Uebertreibungen. Der Natur geht es in der „Todeszone“ inzwischen wieder prächtig.

    5) Zivilisation ist ein Abwägen zwischen Risiken und Vorteilen. Hysterie und Panik sind unangebracht. In Krankenhäusern sterben jährlich mehr als 10.000 Patienten durch ärztliche Fehler. Keiner käme deshalb auf die Idee, Aerzte auf Scheiterhaufen zu verbrennen. Warum wollen wir das mit der Kernkraft tun? Wir sollten auf dem Teppich bleiben.

    Mfg

     

     

  2. Lieber Hr. Schubert,

    Sie haben sich ja schon bei der E-Technik nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber was sie jetzt mit der Zahl der Verkehrstoten und der Zahl der nicht vorhandenen Kernkrafttoten in Deutschland abliefern, verschlägt mir doch fast die Sprache.

    Ich habe hier zwei Technologien verglichen. Sonst nichts. Ich habe keine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufgemacht, weil das in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll ist. Was Sie hier treiben ist ungefähr genauso sinnfrei wie gewisse „Wissenschaftssendungen“ in Privatsendern, wo z.B. darüber philosophiert wird, ob ein Tiger einen Hai besiegen könnte.

    Es gibt Regeln für die Wahrscheinlichkeitsrechnung bzw. Stochastik. Sogar viele. Jede dieser Regeln ist in sich korrekt. Es ist die menschliche Intelligenz, die darüber entscheidet, WELCHE REGEL sinnvollerweise auf die beobachtete Realität Anwendung finden sollte – oder ob es überhaupt Sinn macht, hier mit Wahrscheinlichkeiten zu rechnen. Im vorliegenden Fall kann sogar ein Laie erkennen, dass die von Ihnen vorgeschlagene Herangehensweise unsinnig ist. Sogar doppelt unsinnig, weil  auch noch die Zahl Null vorkommt. Selbst Karnevalsjecken wissen, dass dreimal Null immer noch Null ist, und selbst Unendlich mal Null bleibt Null. Denken Sie mal darüber nach.

    Mfg

    • Herr Mueller,

      Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik sind nicht „Wünsch dir was“ mit Irmgard Düren (Redewendung, die Sie wahrscheinlich nicht verstehen), noch sind die Regeln in diesem Bereich eine Chartliste, aus der Sie frei wählen dürfen.

      Der entscheidente Satz in Ihrem Beitrag ist

      Moderne Kernkraftwerke sind sicherer als jede andere Technologie der Menschheit.

      Damit geht es Ihnen nicht um die Anzahl der Toten an sich, sondern um die Sicherheit, also um die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einer Technologie zu Tode kommt. Folgt man ihrer Argumentation, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Raumfahrt die sichertste Form des Transportes ist, denn die Anzahl der Toten in der Raumfahrt beträgt, seit es sie gibt, viel, viel weniger als 500 000.

      Eine Sicherheitsbewertung können Sie grundsätzlich nur über relative Häufigkeiten vornehmen. Haben Sie das während Ihres Studiums nicht gehabt?

      PS: Aus welcher Statistik kommen Sie zu der Aussage, dass es in D noch niemals einen Toten in KKWs gegeben hat? Es geht hier nicht um Tod durch Radioaktivität, sondern um Tod in jeweder Form während der Arbeit in einem KKW.

      • Dann nennen Sie doch mal Zahlen, wieviele Tote durch KKW gab es denn bisher in Dß

        Ihr Mitblogger J. Nuss war da fleißiger.

        Betrachtet man die Toten je Terrawattstunde, kommt man bei Kohle auf 100, Öl 36, Biomasse 12, Gas 4, Wasserkraft 1,4, Solar 0,44, Wind 0,15, Kernkraft 0,04 (trotz Tschernobyl), Quelle: http://www.smh.com.au/comment/want-to-kill-fewer-people-go-nuclear-20130710-2pqbq.html

        Da sehen Sie ganz schön alt aus.

        Sie können natürlich jede Menge neue Regeln erfinden, das bleibt Ihnen überlassen, doch solange die weder überprüft noch allgemein akzeptiert wurden, gelten die alten Regeln der Statistik.

      • Lieber Hr. Schubert,

        es nützt Ihnen nichts, wenn Sie sich hier aufplustern. Reiten Sie auf falsch verstandenen Statistikregeln herum wie Sie wollen, ich setze weiterhin auf den gesunden Menschenverstand. Wenn man schon Statistik betreiben will, muss man sich zunächst erstmal darauf festlegen, welche Grundgesamtheit und welche Merkmale denn betrachtet werden sollen. Auch wenn Sie in freundlich-lässiger Art verlangen, dass es „hier nicht um Tod durch Radioaktivität, sondern um Tod in jedweder Form während der Arbeit in einem KKW“ gehen soll, so heisst das noch lange nicht, dass ich dies als alleinseligmachend zu akzeptieren hätte. Wenn schon, dann sollte man sich auf das konzentrieren, was bei der Kernkraft die Aengste in der Bevölkerung weckt, und das ist die Radioaktivität. Und zwar auch betreffend solcher Personen, die NICHT in einem KKW arbeiten, sondern sich in der näheren oder ferneren Umgebung aufhalten. Mitarbeiter, die auf der Treppe einen Herschlag erlitten haben und beim Sturz zu Tode kamen, zählen in solchen Fällen nicht. Ebensowenig Bauarbeiter, die Arbeitsunfälle hatten, etc.

        Sie sehen, man kommt hier mit „Statistik an sich“ nicht weiter.

        Ich habe deshalb ganz bewusst auf Herumgehampel mit Pseudo-Mathematik verzichtet. Die Grundgesamtheit kann natürlich bei allgemeinen Lebensrisiko-Betrachtungen stets nur die Gesamtheit der Bevölkerung sein. Der Zeitraum spielt auch keine entscheidende Rolle, da das erste deutsche Kernkraftwerk schon vor fast 60 Jahren in Betrieb ging. (Damals gab es in Deutschland erst 8 Mio. Autos, heute sind es 45 Mio). Seit dieser Zeit sind (grober Daumenwert) 500.000 Menschen im Verkehr gestorben, 0 (Null) Menschen durch in Kernkraftwerken freigesetzte Radioaktivität. Letzteres ist aufgrund sehr umfassender und sorgfältiger Ueberwachung wissenschaftlich belegt.

        Bei solchen Zahlen brauchen Sie gar nicht erst anfangen, Statistik zu betreiben. Wenn Sie das nicht begreifen können oder wollen, ist das allein Ihr Problem. Wenn ich über Mathematik philosophieren will, gehe ich zu einem nahen Verwandten, der ist Diplom-Mathematiker (und hat obendrein auch noch einen Doktortitel). Dem vertraue ich, ganz unter uns gesagt, deutlich mehr als Ihnen.

        Mfg

  3. Mal kurz vorweg: Ich bin wirklich kein grüner Spinner!

    Aber kosteneffiziente Kernenergie?

    Der Neubau Hinkley Point C soll, so es denn irgendwann fertig gestellt werden sollte, soll eine garantierte Einspeisevergütung von INFLATIONSBEREINIGT 92,5 GBP pro MWh für 45 Jahre bekommen. Das sind dann so um die 12 Eurocent pro kWh und somit sogar teurer als Solarpanele auf deutschen  Einfamilienhäusern. (aktuell 12,61 ct/kWh für 20 Jahre nicht inflationsbereinigt)

    Und im Falle eines Falles: Wenn wir mal ehrlich sind, dann sind die Japaner bei Fukuschima nur so günstig davon gekommen, weil der ganze Dreck auf den weiten Pazifik rausgeblasen wurde. In Deutschland z.B. kann ich mir keine Windrichtung vorstellen, wo sich der Schaden auch nur ansatzweise in einen vertretbaren Rahmen bewegen würde. Ich schlage daher mal vor, dass alle Kernkraftwerke weiterlaufen dürfen, so sie denn eine solvente Versicherung finden, die alle zu erwartenden Schäden bei einem Supergau in Europa bezahlen kann. Das dürfte sich mindestens mal im vierstelligen Milliardenbereich bewegen. Alles andere ist eine Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Risiken.

    Die Kosten für Erneuerbare Energien sinken weltweit stark. Wenn man sich mal das Swanson Law anschaut, dann sieht man, wo die Kosten für Solarpanele hinlaufen. In einigen sehr sonnigen Regionen (Arabien), werden Solaranlagen mit einer Einspeisevergütung von 2 ct/kWh gebaut. Bei Offshore-Windanlagen sind letztens in Deutschland Auktionen OHNE Subventionen gelaufen. Und die Chinesen, die wirklich nicht für romantische Umweltträumereien bekannt sind, haben letztes Jahr 34.000 MW an Solarpanelen verbaut. Das sind mal eben 100 „Hinkley Point Cs“. Ach ja, dazu noch 20.000 MW Wind.  

    Klar gibt es ein großes Problem mit der Zuverlässigkeit der „Erneuerbaren“. Insbesondere die deutschen Winterwetterlagen mit Null Wind und Null Sonne sind kritisch. Aber irgendwo in Europa scheint immer die Sonne und irgendwo weht auch ordentlich Wind. Das Problem kann man also durch eine starke europaweite Vernetzung der Stromnetze und durch ordentliche Reservekraftwerke lösen. Aber das ist langfristig machbar.

    • Aber irgendwo in Europa scheint immer die Sonne und irgendwo weht auch ordentlich Wind. Das Problem kann man also durch eine starke europaweite Vernetzung der Stromnetze und durch ordentliche Reservekraftwerke lösen. Aber das ist langfristig machbar.

      Haben Sie sich jemals die Wetterkarte in der Tagesschau angeschaut? Wenn ja, dann hätten Sie bemerkt, dass Wetterlagen fast immer großräumig sind und häufig ganz Europa überdecken. Und wenn man nicht, wie sollen bspw. 60 GW an Leistung von Südspanien nach Deutschland transportiert werden, nur weil dort die Sonne gerade scheint und mal Wind weht. Abgesehen davon, bräuchten die Spanier dann ihren Strom selber. Natürlich nur, wenn sie den gleichen Fehler machen wie wir. Schauen Sie sich mal dieses Kurzvideo über Europäische Windkrafterzeugung (echte Werte) an. Da werden Sie geholften

      • Ja, Wetterlagen sind großräumig. So klein ist Europa aber gar nicht. Klar muss man ein wirklich leistungsfähiges Stromnetz bauen. Und das kostet Geld. Aber die Sonne wird nicht ausschließlich in Südspanien scheinen und der Wind nicht ausschließlich in Schottland wehen. Für Notfälle muss natürlich noch Reservekapazität z.B. als Kohlekraftwerk zur Verfügung stehen. (Die mangelnde Regelbarkeit von Kohlekraftwerken ist ja mittlerweile ins Reich der Mythen verbannt worden. (vgl. Agoramter – da schwankt die Einspeisung von Strom aus Steinkohle allein in den letzten 31 Tagen zwischen 1,3 und 18,9 MW!) Die Umstellung geht auch ganz sicher nicht von jetzt auf gleich. In Deutschland können wir schon stolz sein, wenn wir den Atomausstieg bis 2022 ohne Stromausfälle auf die Kette kriegen. Frankreich mit seinen 80% Atomstrom und Stromheizungen ist noch ein viel dickeres Brett.

        Aber es macht langfristig auch keinen Sinn weiter auf Atom- und Kohlestrom zu setzen. Atom hat immer das Restrisiko einen schweren Störfalles und was da allein an Schwermetallen aus den Schloten der Kohlekraftwerke kommt, ist einfach nicht gesund.   

        Zudem sollte man sich doch mal anschauen, wie die Altersstruktur der Atomkraftwerke in Europa ist. 90% sind zwischen 30 und 50 Jahre alt! Da wird man sich Gedanken über einen Ersatz machen müssen. Der Bau neuer Kernkraftwerke ist politisch kaum durchsetzbar, dauert Jahrzehnte und ist, wie z.B. Hinkley Point C zeigt, ökonomisch höchst fraglich.  

        Kurzer Exkurs:

        Wenn Hinkley Point C 3,2 GW Strom produziert und zu 12 ct einspeist, während der Marktpreis bei 4 ct liegt, dann macht das im Jahr ein Subvention von € 2.242.560.000. Da die Subvention, im Gegensatz zu den deutschen EEG Vergütungen, tatsächlich inflationsindiziert ist und über 45 Jahre läuft, summiert sich das dann auf knapp 101 Mrd. Euro! Und das für einen Anteil von nur 7% des britischen Strombedarfes. Auf den deutschen Stromverbrauch von durchschnittlich 60 GW (80 GW in der Spitze) hochgerechnet, macht das dann 60/3,2=18,75 * 101 = 1.893,75 Mrd. an Subventionen. Günstig ist anders…

      • Ganz sicher! Ich persönlich fände es gar nicht schlecht, wenn die Welt 5 Grad wärmer wäre, wie in den „Horrorszenarien“ immer dargestellt. Ich glaube nämlich nicht, dass das Temperaturniveau von 1850 das Optimum für diese Welt und insbesondere die Norddeutsche Tiefebene ist.

    • zu: Kosten für Erneuerbare Energien sinken weltweit stark

      Für welchen Finanz“dienst“leister arbeiten Sie, Deutsche Bank Securities? Dann bestellen Sie Vishal Shah einen Gruß, er verkauft „Grid Parity“ an bestehende und zukünftige Verlustgewinner.

      • Hören Sie auf mit ihren Verschwörungstheorien. Die Deutsche Bank beschäftigt sich nicht mit Dingen im leicht kriminellen Bereich 😉

        • Zu: Verschwörungstheorie

          Ditto 😉

          B.t.w. Es gibt nunmal keinen Plan, wie man kurzfristig aus Kohlestrom raus kommt. Wer das versucht, der runiniert erstmal die Zukunft bis auf Weiteres. [Zitat; Internet Meme]

          Diese Tatsache ist so einfach, dass sie in ~10sec nach dem Lesen wieder vergessen wird, nicht wahr.

    • Immer wieder wird das britische KKW Hinkley Point als „Beweis“ angeführt, wie unwirtschaftlich Kernkraft ist. Da nimmt man das teuerste KKW, das man finden kann, und verallgemeinert es auf alle. In Deutschland hat kein KKW je eine Einspeisevergütung erhalten. Die Forschungsgelder, die auch in die Grundlagenforschung der Kernenergie gesteckt wurden, sind ein Klacks gegenüber über 8 Ct./KWh EEG-Umlage (brutto). Wenn man den KKW-Betreibern die Geschäftsgrundlage entzieht, indem man die Laufzeiten verkürzt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn sie nicht für die Endlagerung aufkommen wollen. Zumal mit dem Bau moderner Reaktoren die Endlagerung obsolet würde, da darin der heutige Atommüll als Brennstoff verwendet werden kann.

      Weltweit steigen immer mehr Länder in die Kernkraft ein, und nur Deutschland und Spanien aus. Auch das von Ihnen angeführte (Saudi-)Arabien plant den Bau von 17 neuen Anlagen in den nächsten 15 Jahren. In China gehen jede Woche im Schnitt zwei Kohlekraftwerke in Betrieb. Da spielt das bisschen EE keine Rolle.

      Hier noch ein paar Literaturhinweise:

      http://100-gute-antworten.de/lesen/

      http://dual-fluid-reaktor.de/

      • @Johannes Nuss     

        Sind Sie sicher, dass Spanien aus der Kernkraft aussteigt?! Spanien investiert gerade in seine Kernkraft. Und noch ein Thema zu den Kosten…wenn ein marktfeindliches System wie das sog. Erneuerbare System mit den staatlichen Subventionen auf dem europäischen Strommarkt auftritt, dann müssen sich die anderen Energieträger (Kohle, Gas und Uran) gegen diesen Angriff zur wehr setzen….und das geht dann eben nur mit der Anpassung an diese staatlichen Subventionszahlungen…man bekämpft also außerhalb des Markt jetzt seinen Wettbewerber…Subventionszahlungen gegen Subventionszahlungen….der marktfeindliche Angriff ging hier von den Erneuerbaren Energien mit dem EEG und anderen staatlichen Subventionsgesetzen aus…Kohle, Gas und Kernenergie wehren sich hier nur….nur nicht die Deutschen Kraftwerksbetreiber…die lassen sich kampflos in Grund und Boden stampfen. Soviel zu den Strom-Abnahme-Garantiepreisen im Fall Hinkley Point = EdF Betreiber inkl. Chinesischer Investoren auf englischen Boden.

         

        • Habe zumindest mal gelesen, dass Spanien aussteigt. Fragen Sie mich aber bitte nicht wo. Kann sein, dass die sich wieder umentschieden haben.

      • Soso, zwei neue Kohlekraftwerke in China pro Woche? Dass sieht das linke Kampfblatt FAZ aber ganz anders:  http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/luftverschmutzung-in-peking-ein-schlachtplan-gegen-den-smog-15293938.html

        17 KKWs in Saudi-Arabien: Ja, das haben die schon 2011 angekündigt. Das können die auch gerne so machen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die schon angefangen haben.

        http://www.handelsblatt.com/politik/international/plan-bis-2030-saudi-arabien-will-16-neue-kernkraftwerke/4243668.html

        Allein Frankreich hat bis 2030 nach geplanten Stilllegungszeitpunkten 36 Kraftwerksblöcke stillzulegen. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nuklearanlagen_in_Frankreich – OK, die Fristen werden erfahrungsgemäß immer etwas verschoben und am Ende hat man einen Kraftwerkspark, der völlig überaltert ist. Grundlegende Modernisierungen werden dann unterlassen, weil es ja „eh nur noch 5 Jahre laufen soll“… und so weiter.

        Wie ich schon eingangs schrieb, sollte meiner Meinung nach jeder der ein KKW betreibt, eine solvente Versicherung finden, die alle zu erwartenden Schäden bei einem Supergau in Europa bezahlt. Alles andere ist eine Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Risiken. Was ist dagegen einzuwenden? Die Aussage, dass so etwas grundsätzlich nicht passieren kann, hat sich ja mittlerweile erledigt denke ich. 

         

         

         

        • Lieber Hr. Westhuis,

          ich weiss immer weniger, worauf Sie hinauswollen, bzw. werde immer misstrauischer. Ihre Methode gefällt mir nicht. Sie sind offensichtlich einigermassen gut präpariert, was Zahlen und Beispiele angeht, und machen jedesmal ein neues Fass auf, sobald man Ihnen bei einer Ihrer Behauptungen aufzeigt, wo Sie falsch liegen. Das ist typische Troll-Manier. Und Ihre gespielte Angst vor der Kernenergie kaufe ich Ihnen nicht ab.

          Wir hatten einen echten Problemfall mit wirklich ernsten Konsequenzen, das war Tschernobyl. Hier gab es eine unglückselige Kombinataion aus einem gefährlichen Kraftwerk (Atombombenmaterialherstellsystem) mit der kriminellen Unfähigkeit sowjetischer Bürokratie. In Fukushima hat das Kernkraftwerk das eigentliche Erdbeben heil überstanden. Der Gau war eine Folge des Tsunamis sowie krimineller Dummheit des obersten Managements. Eigentlich ist Fukushima ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie robust und sicher das Kernkraftwerk gebaut war. In Europa ist die Gefahrenlage ganz anders (Erdbeben und Tsunamis sind z.B. in D eher selten) und die Kraftwerke sind wesentlich besser ausgestattet, z.B. mit Rekombinatoren. Hätten die Tepco-Manager diese vergleichsweise sehr billige Nachrüstung vorgenommen, wären die Konsequenzen des Erbebens samt Tsunami viel geringer gewesen.

          Moderne Kernkraftwerke sind sicherer als jede andere Technologie der Menschheit. Wir nehmen mehr als 500.000 Verkehrstote in Deutschland seit 1950 achselzuckend zur Kenntnis und jammern über 0 Kernkrafttote im gleichen Zeitraum. Windenergie ist für wesentlich mehr Tote verantwortlich als Kernkraft, selbst unter Einbezug von Tschernobyl. Das, Herr Westhuis, sind die nackten Fakten, ohne Hysterie betrachtet.

          Mfg

           

          • Wir nehmen mehr als 500.000 Verkehrstote in Deutschland seit 1950 achselzuckend zur Kenntnis und jammern über 0 Kernkrafttote im gleichen Zeitraum.

            Sorry, Herr Mueller, das geht nicht! Als Wissenschaftsjournalist sollten Sie wissen, dass absolute Wahrscheinlichkeiten nur vergleichbar sind, wenn die Anzahl der unabhängigen Objekte gleich sind, alles andere ist Betrug! In D hat es seit 1950 viel, viel mehr zugelassene Fahrzeuge, als gebaute KKWs gegeben. Wenn Sie in diesem Fall vergleichen wollen, müssen Sie mit relativer Wahrscheinlichkeit arbeiten – 500000 Tote/Anzahl zugelassene Fahrzeuge seit 1950 und 0 Toter/Anzahl gebaute KKWs seit 1950.

            Da sehe ich auch keinerlei Diskussionsspielraum; die Definitionen was in der Wahrscheinlichkeitsrechnung was ist, stehen fest; das sind nun mal nackte Fakten und an die müssen wir uns halten, alles andere ist Kinderspielerei und Zeitverschwendung!

          • Soso, mein „Vorgehen“ gefällt Ihnen nicht? Für Sie ist ein Internet-Troll also jemand, der Zahlen und Fakten kennt und diese kritisch in eine Diskussion einbringt?

            Mir wurde überhaupt noch nicht aufgezeigt, wo ich falsch liege. Ich habe auch bei weitem nicht gefordert, sofort alles abzuschalten – was sicher ökonomischer Selbstmord wäre. Ich weise nur darauf hin, dass langfristig Atom und Kohle nicht die Lösung sein werden. Das haben sogar die Chinesen erkannt. DIE BAUEN KEINE NEUEN KOHLEMEILER MEHR – lt. FAZ!

            Und ein neues Fass mache ich nur auf, wenn ich auf die hier vorgebrachten Argumente antworte.

            Mit der Anzahl der Toten durch PKW und KKWs ist sicher ein gutes Argument. Das erkenne ich an. Nur das Problem ist, wenn etwas passiert, sind weite Teile Europas bis auf weiteres unbewohnbar. Die KKWs werden auch immer älter und es werden, auch in Frankreich nicht, so viele neue KKWs gebaut werden können, wie alte abgeschaltet werden müssten, um den „Flottenbestand“ auf dem aktuellen Altersschnitt zu halten. Fliegen Sie gerne mit eine 40 Jahre alten Boeing durch die Gegend? Es gibt immer Alterungserscheinungen. Wer wohnt also gerne neben einem KKW aus den 70igern. (Die ganz alten Teile sind in Deutschland ja schon offline). Aber insbesondere bei Meilern wie Tiahange oder Doel wird man wohl ein ungutes Gefühl haben, wenn man sich so die Berichte über Haarrisse in der Reaktorwand so durchliest.

            Sie zählten die Gründe auf für die zwei verheerensten Atomkatastrophen und dass dies in Deutschland ausgeschlossen sei. Unfähiges Personal kann es bei uns auch geben, Erdbeben sind auch nicht völlig ausgeschlossen. Es gibt aber noch viel andere denkbare Katastrophenszenarien, die jede für sich genommen ziemlich unwahrscheinlich zu sein scheinen. Vielleicht stürzt ein Jumbo drauf, vielleicht dringt ein Terroristenteam in den Reaktor ein, vielleicht will das Management ein bisschen sparen und unterlässt notwendige Reparaturen, vielleicht ist ein Mitarbeiter spielsüchtig und verkauft den Diesel der Notaggregate, vielleicht gibt es eine Sturzflut aus einem Staudamm… Das Problem ist, dass wir uns keinen einzigen Unfall in Europa leisten können.

            Wieso kommt eigentlich keiner auf meine Versicherungsidee zurück? Derzeit sind die Ersatzsummen, die die KKW-Betreiber zu zahlen haben auf € 250 Mio begrenzt. Diese Summe wäre wohl in den ersten zwei Minuten eines Super-GAUs ausgeschöpft, schätze ich mal.    

            @Dietmar Schubert: Das ist Unsinn.

            So, ich verabschiede mich an dieser Stelle mal aus der Diskussion, da ich nicht glaube, dass wir noch auf einen Nenner kommen.

        • zunächst einmal vielen Dank für den Link zur FAZ. Ich glaube allerdings nicht, dass die Chinesen dass lange durchhalten, aber mal abwarten. Aus der Kernenergie wollen sie aber jedenfalls nicht aussteigen. Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_nach_L%C3%A4ndern sind derzeit 20 Reaktoren um Bau und 40 in Planung.

          Sie schreiben „Derzeit sind die Ersatzsummen, die die KKW-Betreiber zu zahlen haben auf € 250 Mio begrenzt.“ Gemäß Gesetz http://www.gesetze-im-internet.de/atg/ ist die Haftung grundsätzlich unbeschränkt und erstreckt sich sogar auf das Ausland (§31 und §25 AtG). Nur in Fällen höherer Gewalt, Unruhen, Kriegen u.ä. ist die Haftung auf 2,5 Mrd. Euro beschränkt. Und dies auch nicht für „alle Atomkraftwerksbetreiber zusammen” sondern für jede Anlage einzeln.

          Betrachtet man die Toten je Terrawattstunde, kommt man bei Kohle auf 100, Öl 36, Biomasse 12, Gas 4, Wasserkraft 1,4, Solar 0,44, Wind 0,15, Kernkraft 0,04 (trotz Tschernobyl), Quelle: http://www.smh.com.au/comment/want-to-kill-fewer-people-go-nuclear-20130710-2pqbq.html. Die Behauptung, dass wenn nun aber doch mal ein Unfall passiert, weite Teile des Landes unbewohnbar sind, ist einfach nicht zutreffend. Es gibt Gebiete, in denen die natürliche Radioaktivität höher ist als in der Fukushima-Sperrzone. Zum Thema Strahlung wurde gerade hier auf EIKE ein interessanter Artikel veröffentlicht: https://eike.institute/2017/11/17/der-vergessene-atomkrieg-ein-bericht-in-der-wams-vom-8-10-2017/

    • @Theodor Westhuis     

      Jetzt setzen Sie sich mal wieder hin, nehmen ihr Hirn und ihren Taschenrechner in die Hand und gehen den Prozess der Stromerzeugung und Verteilung in einer Volkswirtschaft nochmal durch. Und wenn wir hier von Volkswirtschaft sprechen…und Energiebereitstellung und Versorgung ist primär eine Volkswirtschaftliche Aufgabe….dann nehmen wir die Vollkostenrechnung her und nicht wie von Ihnen und vielen anderen Grünen und Linken immer wieder fälschlicherweise eine Teilkostenrechnung.

      Der „Strom aus der Grün-Linken Steckdose“ ist nämlich auch immer so eine Teilbetrachtung und unterschlägt den Gesamten Stromgewinnungs- und Verteilungsprozess der im Hintergrund unabdingbar ist…und dieser Gesamte Prozess ist auf der Basic von physikalischen (naturwissenschaftlichen) Gesetzen aufgebaut. Wind und Sonne (Erneuerbare Energien) sind hier nur Störfaktoren…sowohl aus physikalischer wie dann auch aus volkswirtschaftlicher Sicht.

       

        • @Theodor Westhuis

          Bevor man mit Zahlen rechnen will, muss man erst einmal eine Basis schaffen auf der man aufbaut bzw. Berechnung anstellt. Ihre Basis der Wind- und Sonnenstrom Kosten ist nur eine Halbe Basis, weil Sie ganz schlicht weg ihre Speicherkosten und ihre Ausfallkosten unterschlagen haben. Somit bin ich wieder bei meinen Ausgangspunkt…Energieversorgung ist Volkswirtschaft und Volkswirtschaft ist immer unter dem Gesichtspunkt der Vollkosten Kalkulation zu sehen. Sie bieten uns hier aber eine Teilkosten Kalkulation an. Und vor diesen Hintergrund sind ihre Teilkosten Kalkulationszahlen schon ein Armutszeugnis für Wind- und Sonnenenergie Preise….bei einer Vollkosten Kalkulation werden ihre Wind- und Sonnen Strompreise durch die Decke gehen….wenn diese überhaupt ein Stromnetz zustande bekommen bzw. aufrecht erhalten können.

           

    • Lieber Hr. Westhuis,

      Sie irren in entscheidenden Punkten. Erstens ist Hinckley Point ein finanzieller Sonderfall. In anderen Fällen kostet Strom aus neuen Kernkraftwerken so um die 5 ct/kWh.

      Ausserdem sind Kernkraftwerke zuverlässig regelbar und haben eine Verfügbarkeit von > 90 %. Solar und Wind haben in Deutschland weniger als ca. 10-12 bzw. weniger als 18-90 %. Um die gleiche Versorgungssicherheit wie Kernkraft zu erreichen, bräuchten Sie noch Speicher und Netze. Was zählt, ist der Gesamtkostenaufwand für eine 100%ige bedarfsgerechte Stromverfügbarkeit an der Steckdose. Kernkraft leistet das, Sonne und Wind nicht ohne zusätzliche Infrastruktur, deren kosten auf Solar und Wind aufzuschlagen wären. Und schon sehen die „Erneuerbaren“ ganz alt aus. Das gilt auch in etlichen Jahren noch.

      Mfg

        • @Theodor Westhuis

          Wie der Admin schon richtig bemerkt hat….die Chinesen sitzen als Investor mit im Boot und die Chinesen haben ihre Rendite in den Preis schon mit einkalkuliert. Auch und erst recht vor den ungewissen Hintergrund einer marktfeindlichen sog. Erneuerbaren Energie Subventionspolitik einer Grünen Deutschen-EU.

           

        • Lieber Hr. Westhuis,

          die Briten wollten keine russischen oder chinesischen Lieferanten. Die hätten es auch für die bereits erwähnten 5 ct/ kWh hinbekommen. Die Briten bestanden jedoch auf französischer Technik. Ausserdem haben sie keine Zeit, weil ihre vorhandenen Reaktoren nicht ertüchtigt werden können, und es gibt weltweit nur eine Handvoll Länder, die überhaupt anbieten können. USA und Europa fallen (bis auf Areva) aus. Ausserdem sind die politischen Risiken enorm. Man sehe sich nur an, was manche europäischen PolitikerInnen mit ihrer Kernkraft-Stromerzeugungsbranche so alles angestellt haben. Es fand sich kein westlicher Investor, der bereit war, die entsprechenden Risiken auf sehr langfristiger Basis zu schultern. Bis eben auf die Chinesen. Das sind ausgezeichente Kaufleute und Finanziers. Die haben ihre Risiken in mindestens fünf Dimensionen durchgerechnet und sich – wie bei den notorisch klammen europäischen Schuldnern erforderlich – Sicherheiten geben lassen. Da damals Offshore-Windstrom bei uns mit bis zu 19 ct/kWh vergütet wurde, kan man die Verträge zu Hinckley Point immer noch als vergleichsweise günstig einstufen.

          Mfg

    •  
      Mit Hinkley Point C haben Sie, sicher ganz bewusst, ein schlechtes Beispiel herausgesucht. Berücksichtigt man alle Faktoren hat Kernkraft, im Verhältnis zur Windenergie, das 75-fache an Energieeffizienz, zu Solarenergie sogar das 46-fache. Die kommenden Generationen der Kernkraftwerke, der Beginn dieser Entwicklung ist bereits am Netz, hat im Verhältnis zu Wind/Sonne so hohe Effizienz, dass die sogenannte „Grün-Energie“, wenn genutzt, ein Verbrechen an der Menschheit wäre.
       

      •  
        Entschuldigung
        Berücksichtigt man alle Faktoren hat Kernkraft, im Verhältnis zur Windenergie, das 19-fache an Energieeffizienz, zu Solarenergie sogar das 46-fache.
         

  4. Der Focus Nr. 46/17 bringt ein Interview mit Günther Schuh, Professor an der RWTH Aachen. Er entwickelte den elektrischen StreetScooter, für die Post. Sein neues Projekt ist der e.Go, ein „billiges“ elektrisches Kleinstfahrzeug für die Stadt. Wenn der Mann sich nicht mit e-Mobilität auskennt, wer dann? Interessant ist, was er zu Tesla sagt:
    „Ich finde es sensationell, was Elon Musk für die Elektromobilität erreicht hat. Aber Tesla verändert das Spiel nicht. Elektroautos sind nicht für große Reichweiten gemacht, daran ändert auch der Supercharger nichts. Die Lösung für die kommenden Jahre sind Plug-in-Hybride. Ich habe nie Tesla-Aktien gekauft und würde sie auch jetzt verkaufen, wenn ich welche hätte.“
     

    • Die Minister beschweren sich gerade darüber, dass ihre Hybride wahre Spritfresser sind. Da momentan grad die ganzen Firmen ihre Flotten umstellen auf Hybride (ja auch wir werden einen 5erBMW Hybrid kaufen auch wenn wir den Elektroantrieb wohl nie nutzen werde) wird der Verbrauch also im Durchschnitt gesehen steigen. Das ist die Krux aller sogenannten „ökologischen Lösungen“, dass sie in Wirklichkeit alles noch viel schlimmer machen. Echt traurig.

       

       

      • @Cornelia Hegele-Raih

        Ein Hybride Auto ist ein Minderwertiges Produkt gegenüber einen reinen Diesel- bzw. Benziner. Hybride ist deswegen schon ein Schwachsinn, weil ein Hybride viel mehr Gewicht = Technik (zwei unterschiedliche Energieträger) mit sich herumfahren/transportieren muss…schon aus diesen Grund muss der Energieverbrauch eines Hybride schon höher sein als bei eine Diesel bzw. Benziner.

        Das ist wie bei der Energiewende…hier werden auch zwei Systeme (Kraftwerke und die sog. Erneuerbaren Energien) in einen System zusammengeführt obwohl man hier nur die Kraftwerke braucht muss man trotzdem die sog. Erneuerbaren Energien mit sich herumschleppen und dementsprechend auch mehr bezahlen bei gleichzeitiger mangelhafter Leistungsbereitstellung.

         

         

      • Da haben Sie völlig recht! Hybrid-Autos haben einen höheren Verbrauch als der Diesel und einen viel höheren als im Prospekt angegeben, da die potentiell fahrbare elektrische Stecke einfach mit Null-Verbrauch angesetzt wird (z.B. Verbrauch auf 100 km 8 Liter, elektrisch mögliche Fahrstrecke 50 km = Normverbrauch 4 Liter). Viele Berichte belegen das, wenn man „Hybrid Auto, Probleme mit dem Verbrauch“ googelt.
         
        Warum also ein Hybrid? Weil die Grünen dabei sind unsere sparsamen Diesel aus den Städten zu verdrängen (über die Grenzwert-Garotte bei NO2) und weil die Autohersteller und damit letztlich der Verbraucher damit die Milliardenstrafen der EU vermeiden, die sonst bei der Überschreitung der CO2 Grenzwerte ab 2020 anfallen würden.
         
        Hybrid Autos sind eigentlich Unsinn, aber ein kleinerer Unsinn als Elektroautos. Deshalb gibt es sie.
         
        Ziel der Grünen ist die Verkehrswende, die den Autoverkehr stark reduziert. Da die Leute aber nicht freiwillig weniger fahren und da das Postulat 5 Euro pro Liter Benzin nicht gut ankam, wird Autofahren eben über schwer zu durchschauende Auflagen teurer Gemacht. Dann kann sich das Prekariat das Auto nicht mehr leisten und es gibt wieder freie Fahrt für wohlhabende Grüne Bürger (Achtung Sarkasmus).
         
        ALLE Grünen Projekte, die Energiewende, die Verkehrswende, die Agrarwende, die Globalisierungswende („kauf regional“) bewirken nichts und machen uns nur arm und die sozial Schwachen leiden ganz besonders. Das ist Grüne Politik!

        • Nachtrag: Interview mit Angela Merkel im ADAC Heft 9/2017
          Zum Thema zukünftige Mobilität und Urlaubsreisen sagt unsere Kanzlerin:
           „Die Zukunft wird uns Mobilitätsplattformen bringen, die das Umsteigen von ÖPNV oder Bahn zum Leihauto, Fahrrad oder Mitfahrclub erleichtern.“ und
          „Unsere eigenen Urlaubsregionen erfreuen sich zu Recht immer größerer Beliebtheit. Dieser Trend ist überall zwischen Rügen und Ruhpolding zu spüren.“
          Da weiß man doch gleich was uns die Zukunft bringt, Jamaika liegt in Deutschland, nicht nur politisch.

  5. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass Abe in Japan die seit Fukushima still gelegten AKW wieder langsam in Betrieb nehmen lassen will. Auch das dürfte die Nachfrage nach Uran wieder steigern.

    • Lieber Hr. Schraag,

      Ihre Information stimmt, Japan möchte einen Grossteil der mehr als 50 stillgelegten Reaktoren wieder ans Netz nehmen, weil 1) die „Erneuerbaren“ nichts bringen (und die Japaner diesbezüglich pragmatische Realisten sind) und 2) der Import fossiler Brennstoffe eine sehr kostspielige Angelegenheit ist.

      Das Problem dabei: Die Neugenehmigungen (aufgrund der nach Fukushina sehr peniblen und langwierigen Verfahren) schleppen sich hin. Nach meinem Kenntnisstand sind bisher weniger als 10 Reaktoren wieder zugelassen. Ausserdem gibt es erbitterten Widerstand in erheblichen Teilen der Bevölkerung. Kann man im Prinzip durchaus verstehen, wenn man sieht, wie kriminell unfähig sowohl die Manager von Tepco als auch die Regierung waren.

      Nach meinem Kenntnisstand sind deswegen bisher weniger als 5 Reaktoren wieder am Netz, also nur ca. 1/10 der Kapazität. Das fehlr natürlich am Weltmarkt. Es wird möglicherweise noch Jahre dauern, bis die massiven Neubauprogramme in Russland, Indien, China sowie etlichen weiteren Ländern genug Nachfrage erzeugen, um den aktuell stagnierenden Bedarf (und damit die Preise) wieder nach oben zu schicken. Deshalb habe ich meinen Beitrag auch bewusst vorsichtig formuliert. Vestas hat jedoch in letzter Zeit in fast unglaublichem Ausmass Prügel bekommen. Seit Juli hat das Papier rund 35 % verloren und fällt aktuell immer weiter, heute waren es  wieder fast 3 %. Da hilft auch kein COP-Jamboree in Bonn.

      Mfg

       

  6. # Marc Hofmann, 14. Nov. 2017

    Sehr geehrter Herr Hofmann,

    eine kleine Bemerkung zu Ihrem informativen Kommentar. Sie schreiben: “ … selbst dem Wasser haftet immer ein Mehrwert gegenüber Wind und Sonne an …“ Wasserkraft wird indes zur Zeit – in der gleichen Höhe wie Onshore-Windkraft – mit 9,5 Ct/kWh subventioniert. Gegenüber Strom aus Braunkohle mit Kosten in Höhe von 2,8 Ct/kWh (RWE, persönl. Mitteilung) sind das Mehrkosten in Höhe von 6,7 Ct/kWh. Da die Wertschöpfung und damit deren Kosten einzig aus dem Einsatz von Primärenergie resultieren, werden für 1 kWh Wasserkraft rund 0,07 kWh Primärenergieträger in Form von Kohle, Öl und Gas mehr verbraucht –  und damit vergeudet – als bei der Herstellung von Braunkohlestrom. Ausführliche Erläuterung http://www.kosten-energie-aequivalenzgesetz.com

    Dr. Heinz Schütte

    • @Dr. Heinz Schütte

      Ihr Einwand stimmt. Jedoch ist zu bedenken, dass die Wasserkraft in unseren Kraftwerkssystem von Kohle, Gas und Kernenergie als Speichermedium eingesetzt worden ist und hier die Überschüsse in einer niedrigen Stromnachfrage Zeit zwischengespeichert werden konnten und somit auch wirtschaftlich weiter sinnvoll genutzt werden konnten. Wie gesagt…Deutschland hatte das technisch und wirtschaftlichste aus getüffeltete Stromerzeugungssystem und Verteilungsnetz mit einen Kraftwerkmixpark aus Kohle, Gas und Kernenergie inkl. einer Speicherlösung für Überschussstrom in Form von Wasserkraftwerken. BESSER GEHT ES NICHT!

      Bis…ja bis…diese Grün-Linken Vernichter mit ihrer asozialen Energiewende und ihren marktfeindlichen EEG das Licht der politischen-deutschen Welt erblickten und damit begangen unsere Energieerzeugungs- und Vereitlungsnetz zu zerstören…mit den sog. Erneuerbaren Energien (Wind und Sonne) auf Basis eines Angst-Märchen von der „menschengemachten CO2 Klimaerwärmung“ = CO2 Verbotspolitik.

       

  7. Sehr gut beobachte, Hr. Müller.

    Mit Trump hat sich der Wind gedreht…vgl. hierzu auch Entwicklung des Dow Jones (seit Dezember 2016) gegenüber dem DAX.

    https://www.onvista.de/

    Trump USA (Kohle, Gas, Uran) gegen Merkel-Junker EU-Deutschland (Wind, Sonne, CO2 Verbot). Trump zieht mit seiner Energiepolitik immer mehr die restliche US Volkswirtschaft wieder auf Erfolgskurs. Billige Energie/Strom ist die Basis für einen erfolgreichen Wettbewerb unter den Volkswirtschaften und damit auch der Produkte die im Globalen Handel im Wettbewerb untereinander gehandelt werden. Kohle, Gas und Kernenergie sind die wettbewerbsfähigste/marktfähigste Energiequelle die es gibt….weder Wind noch Sonne können hier mithalten…darum brauche die ja auch ein Subventionsgesetz (EEG) um überhaupt auf dem freien Markt „Hallo“ sagen zu dürfen….Subventionen haben jedoch einen Entscheidenden Nachteil…diese sind NICHT MEHRWERTSCHAFFEND und somit komplett untauglich in einen freien Wettbewerb des Markt = des Energiemarkt. Will sagen….der Kohle, dem Gas und dem Uran….ja und selbst dem Wasser haftet immer ein MEHRWERT gegenüber den unzuverlässigen Energielieferanten Wind und Sonne an….Wind und Sonne können diesen Mehrwert, denen Kohle, Gas und Uran dem Energie-Markt-Gesellschaft liefert NIE EINHOLEN….darum auch immer diese Subventionszahlung über marktfeindliche Gesetze wie das EEG….somit wird sich unsere Gesellschaft mit diesen marktfeindlichen Gesetzen wie dem EEG und der Energieeinsparverordnung, Schritt für Schritt, in eine Mangel- und Armutsgesellschaft entwickeln.

    Ach…und noch was….was die Grün-Linke Merkel-Medien Politik einer CO2 freien Gesellschaft auch nicht auf den Schirm hat….die Kernenergie gilt außerhalb von Deutschland auch für viele Länder zu den sog. Erneuerbaren Energien. Weil für viele Länder dieser Welt es nur auf die CO2 Reduzierung ankommt und nicht auf Wind und Sonne…sondern eben auch insbesondere mit der Kernenergie will man diese CO2 Reduzierung erreichen.

     

     

    • Wenn sie an oder in das Pensionsalter kommen, dann scheren sich auch manche Klimaalarmisten nicht mehr um Pfiffe oder gehässige Kommentare.
      So haben sich denn James Hansen, Tom Wigley, Raymond Pierrehumbert und Kevin Trenberth (?) für die Kernkraft als Brückentechnik ausgesprochen, so wie Ken Caldeira, Kerry Emanuel, George Monbiot, Al Gore und viele andere Akteure im Klimatheater auch.
      Erwähnt man das in Zeitungskommentaren, dann herrscht immer eisiges Schweigen.

  8. Vielen Dank Herr Mueller für die guten Nachrichten!

    Ein Zufall ist es nicht, siehe die EIKE- Meldungen vom 12.11. Über Streichung von Subventionen und Genehmigung von Uranabbau.

    Die Börsianer wollen immer nur eins: Geld machen. Jahrzehnte liess sich mit EE gut Geld machen, dort wurde investiert und mit Medienmacht und politischen Einfluss „die wundersame Geldvermehrung“ realisiert.

    Mit Trump hat sich der Wind gedreht, zumal der Eine oder Andere in den richtig einflussreichen Kreisen den einfachen Zusammenhang “ kein Wind = kein Strom“ nachvollziehen kann. Unstörend jahrzehnelang, sofern die Gewinne stimmen. Es haben nun paar Insider aus der Politik ihre Aktien umgeschichtet und die aufmerksame Börse folgt dem neuen Trend.

    Es könnte gut sein, dass es die Wende von der Wende ist. Da die Massenmedien auch der Wallstreet gehören könnte dann zeitverzögert in den USA ein Loblied für die CO2-freie und effiziente Kernkraft einsetzen, um die Kurse der neuen Lieblinge einzuheizen. Auch nur skrupelloses Geldmachen, aber mit einem positiven Nebeneffekt diesmal.

    Verfolgen wir die Kurse und freuen uns ein wenig!

     

    • Es gibt keine „wunderbare Geldvermehrung“. Es gibt nur eine „wunderbare Geldumverteilung“. Bei allen Grünen Projekten wird Geld von den sozial schwachen zu den wohlhabenden Grünen Wählern umverteilt.

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