Die BP-Statistik des Welt-Energieverbrauchs

Philip Lloyd, Energy Institute, Cape Peninsula University of Technology
Der jährliche Bericht ist eben veröffentlicht worden. Die Daten können fertig aufbereitet als Excel-Tabelle heruntergeladen werden. Ein paar Minuten Arbeit verschafft einem eine exzellente Übersicht über die Trends bzgl. der Welt-Energie. Die Änderungen seit 1965 beim Verbrauch der primären Energiequellen – in Millionen Tonnen Öl-Äquivalent (Mtoe) sieht so aus wie auf dem Bild rechts dargestellt.

Der globale Verbrauch nimmt weiterhin zu. Ein lineares Modell zeigt eine jährliche Zunahme von 176 ± 7 Mtoe während des gesamten Zeitraumes, obwohl die Zunahme in diesem Jahrhundert viel stärker war, nämlich 265 ± 18 Mtoe jährlich. Ein großer Teil dieser Beschleunigung des Anstiegs des Verbrauches ist dem Verbrauch von Kohle geschuldet, doch hat sich dieser Anteil während der letzten Jahre infolge der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft verlangsamt.

All jene, die sich Sorgen machen bzgl. unseres Verbrauches fossiler Treibstoffe werden erfreut sein zu erfahren, dass wir etwas weniger unserer Energie aus fossilen Quellen decken:

Das Kyoto-Protokoll scheint den Effekt zu haben, dass unser Verbrauch fossiler Treibstoffe zunimmt. Es bedurfte der ökonomischen Katastrophe des Jahres 2008 [?], um irgendwelche Auswirkungen zu zeitigen, und der relative Verbrauch ist seitdem rückläufig.

Einige mögen auf das Wachstum der erneuerbaren Energie verweisen, und tatsächlich sind die erneuerbaren nicht mehr vollständig unbedeutend. Falls wir eher die Stromerzeugung als die Primärenergie betrachten, dann schlägt die Kernkraft mit 2500 TWh jährlich zu Buche, Wasserkraft mit 4000 TWh und Erneuerbare mit 1500 TWh:

Kernkraft hat inzwischen angefangen, langsam zuzunehmen; Wasserkraft wächst stetig um etwa 90 TWh pro Jahr; und Erneuerbare wachsen exponentiell – im vorigen Jahr gingen 200 TWh des erzeugten Stromes auf das Konto der Erneuerbaren. Dieses Wachstum ist hauptsächlich der Windkraft geschuldet:

obwohl Photovoltaik inzwischen auch rapide zunimmt.

Der BP-Report vermittelt eine Abschätzung der Effizienz von Wind- und Solarenergie, weil sowohl die installierte Kapazität als auch die erzeugte Energie angegeben werden. Der globale Kapazitäts-Faktor für Solar-PV lag unter 10%, ist aber während der letzten Jahre auf etwa 12% gestiegen. Der Kapazitätsfaktor von Wind hat stetig zugenommen und liegt jetzt bei etwa 22%:

Die jährliche Statistik von BP ist in der Tat eine sehr aussagekräftige Quelle, and my mining has only just scratched the surface. [Was ist hiermit gemeint? Mining = Bergbau. Anm. d. Übers.] Für all diejenigen, die Ambitionen haben, Temperaturanstiege zu kontrollieren, bedeutet sie schwachen Trost – der Verbrauch fossiler Treibstoffe steigt immer noch um über 150 Mtoe pro Jahr und wird noch ziemlich viele Jahre lang einen Anteil von 80% am Energieverbrauch haben. „Dekarbonisierung“ ist etwas für Traumtänzer.

Der gesamte Report steht hier: http://www.bp.com/en/global/corporate/energy-economics/statistical-review-of-world-energy.html

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/06/10/the-2016-bp-statistical-review-of-world-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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30 Kommentare

  1. @#28, Herr Werner Müller,

    Ihre „Einschätzung“ ist falsch, die stark steigenden Redispatchkosten sprechen eine ganz andere Sprache.
    Aber bis hierher ging´s ja gut!

  2. @ #28 W. Müller

    Da das ja kein Markt ist, wegen der Planwirtschaft durch den Staat und dessen „Agentur“, kann ja niemand sein Kraftwerk ohne Genehmigung stillegen. Solange wird es „Überkapazitäten“ geben. Einzige Möglichkeit für Kraftwerksbetreiber ist das temporäre Stillegen von Kraftwerken in den Kaltstartmodus während einer Überangebotsphase von Wind und Solarstrom. Raufffahren dauert dann sehr lange und dann wäre der Netzzusammenbruch da. Das ist das einzige Fenster, um hohe Strompreise verlangen zu können. Wenn Moorburg, Wilhelmshaven und Brokdorf vom Netz sind, bricht in S.-H. und HH das Netz zusammen, wenn der Wind nebst Sonnenstrahlung ausbleibt … .

  3. #27: Markus Estermeier sagt:
    „Finanzkonzerne und Spekulanten die die Kraftwerke als Konkursmasse aufkaufen und horrende Preise für die „Notstromproduktion“ fordern werden.“

    Ist die „Notstromversorgung“ ein lukratives Geschäft dann wird das auch gemacht von den, volkseigenen/kommunalen Betriebe und Finanzkonzerne/Spekulanten ob sich das grundsätzlich rechnet ist ja nicht sichergestellt.
    Das Risiko haben ja die „Notstromversorger“.

    Nach meiner Einschätzung wird die „Notstromversorgung“ als Geschäftsmodel schwierig, da ohne hin genügend Kraftwerksleistung am Netz ist.

    Gruß

  4. #26 Werner Müller

    Ihre „Denke“ ist einfach überwältigend.

    „Die Kraftwerke und Netze lösen sich ja nicht in Luft auf, das machen eben andere.“

    Ja das Geschäft werden dann andere machen. Nicht die volkseigenen/kommunalen Betriebe wie EnBW, VEW und all die anderen bereits zum Großteil verscherbelten EVU’s, sondern Finanzkonzerne und Spekulanten die die Kraftwerke als Konkursmasse aufkaufen und horrende Preise für die „Notstromproduktion“ fordern werden. TTIP, CETA und TISA lassen herzlich grüßen.

  5. Hallo Herr Estermeier,

    auch wenn die konventionellen Kraftwerke pleite sind finden sich Leuten und Firmen die Strom liefern, das ist doch kein Thema.

    Die Kraftwerke und Netze lösen sich ja nicht in Luft auf, das machen eben andere.

    „Bereitstellungsprämie damit letzteres nicht passiert“
    In Bereitstellungsprämie steckt ja auch das Wort Prämie = praemium = Vorteil, Gewinn und somit auch am Ende Kosten, Kostensteigerung für das kWh.
    Da rechnen sich dann die EEG-Geschichten und z.B Akku Sachen ja noch Scheller für die Leute und den konventionellen Kraftwerke geht noch schneller die Puste aus.

    Weshalb soll man eigentlich den Strom von den EE-Anlagen tagelang oder wochenlang Speichen.
    Das machen doch die jetzigen konventionellen Kraftwerke auch nicht.
    Den Strom herstellen und zeitgleich verbrauch das ist die Wirtschaftlichste Variante, danach kann man sich was mit der Speicherung überlegen.

    Aber die Stromherstellung aus EE-Anlage ist ja noch an keine Tag in Deutschland grösser gewesen als der deutsche Stromverbrauch, weshalb was speichern ?

    Gruß

  6. #24 Werner Müller

    Es ist immer wieder faszinierend wie man sich das Leben schön denken kann.
    OK, Wind und Sonne bringen jeweils 1.000 (meinetwegen auch 2 oder 3tausend) Vollaststunden. Und wer liefert den Rest wenn die konventionellen Kraftwerke pleite sind? Man munkelt ja schon von einer Art Bereitstellungsprämie damit letzteres nicht passiert. Denn es hat sich mittlerweile rumgesprochen daß man bei 100% volatil auch 100% backup braucht. Da nutzen auch Speicher für einige Stunden oder Tage nichts.

  7. #21: J. Reiter sagt:
    „Wieviel Vollaststunden haben PV- bzw. Windkraftanlagen?“

    Hallo Herr Reider,

    meine PV zuhause hat >1000 Vollaststunden (leicht über 1000kWh/Jahr/kWp und das bereits seit 1995/1996 jedes Jahr).

    Die PV ist durch die Stromeinsparung (ist keine EEG-Anlage) bereits abbezahlt und das kWh aus der PV kostet mich an der heimischen Steckdose gerade 2 Cent/kWh, da sind die restlichen kWh die ich noch dazukaufe werden für ca. 28 Cent/kWh auch zu verschmerzen.
    Da sind auch die ca. 28 Cent für die Versorgungssicherheit OK.

    Die 1000 kWh/kWp im Jahr sind auch völlig ausreichen bei PV in Deutschland.

    ###

    Wir brachten aber AKWs weltweit und somit auch PV weltweit.

    Im weltweiten Durchschnitt sind es über 1000 Vollaststunden da ja PV vorzugsweise in Ländern gebaut werden wo die Einstrahlung höher ist als in Deutschland.

    Weltweit installierte Photovoltaik-Leistung in 2012 GW = ca. 100 GW
    Weltweit installierte Photovoltaik-Leistung in 2013 GW = ca. 139 GW
    Weltweit installierte Photovoltaik-Leistung in 2014 GW = ca. 177 GW
    Weltweit installierte Photovoltaik-Leistung in 2015 GW = ca. 227 GW

    Laut IHS Inc. (Englewood, Colorado, USA) wird die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung bis Ende 2016 auf über 310 Gigawatt steigen.
    Das die 310 GWp bis ende 2016 erreicht werden halte ich für zu optimistisch aber 260 bis 300GWp sind es am 31.12.2016 mit Sicherheit.

    Jetzt ist nur die Frage welche Strommenge ist in 2015 von den 227GWp, bei den PV-Anlage in der Welt herausgefallen ?

    Dazu habe ich bis jetzt noch keine nachprüfbare Zahlen gefunden um die Vollaststunden zu berechnen.

    Ich bin der Meinung das der weltweite Solarstrom boomt nur wegen der günstigen Kosten für das kWh beruht, sonst würden die Leute ja nicht weltweit PV aufbauen.
    Haben ja nicht alle Länder ein EEG über das man die Anlagen refinanzieren kann.
    Aus „grünen“ Gewissen machen die Leute das auch nicht, die wollen alle die $ Zeichen sehen.

    Da gehe ich mal davon aus das den Leuten eigentlich die Volllaststunden egal sind, solange ein Wirtschaftlicher voreilt besteht und dieser Meinung bin ich auch.

    ########

    Bei Windkraft sind vermutlich auch über 1000 Vollaststunden (weltweit) gegeben, da kommt es extrem auf den Standort an.

    Weltweite installierte Windkraftleistung 2015 = ca. 432 GW
    Bei der Windkraft ging es ja auch erst so ums Jahr 2000 los beim Zubau an Leistung und nach ca. 16 Jahren, bereits bei der Kernkraftleistung von ca 432GW angekommen.
    Die Kernkraft hat dazu um die 50 Jahre gebraucht um ca. 387GW (2015) zu erreichen.

    Seit ca. 2005 werden bei der Windkraftleistung 10 bis 20% drauf gepackt (an kW) da ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Windkraft weltweit auch die gelieferten kWh im Vergleich zur Kernkraft übersteigen.

    Einer seriöse Angaben bei den Volllaststunden vom Windkraft habe ich nicht gefunden (weltweit).
    Bei der Windkraft ist das aber das gleiche wie bei PV, die Leute würden das nicht machen wenn sich das nicht rechnen.

    Gruß

  8. #20: Werner Müller sagt:

    http://shuu.de/tZ1

    Da komme ich auf ca. 6313 Vollaststunden als Durchschnitt für alle AKWs Weltweit.

    Einige sind wesentlich besser, dafür sind andere wesentlich schwächer aber Größenortungen von 7000 bis 8000 Volllaststunden, als Vergleichsgröße ist unseriös.
    —————-
    Ich habe noch mal nachgerechnet, da ja die Statistik die einzelnen Länder zeigt:

    Folgende Länder haben mehr als 90 % Auslastung = 7884 Volllaststunden:
    Rumänien: 94% – 2 KKW – 1,3 GW – 8238 Volllaststunden
    Finnland: 92,6% – 2 KKW – 2,75 GW – 8113 Volllaststunden
    USA: 91,8% – 99 KKW – 99,2 GW – 8045 Volllaststunden
    Niederlande: 91,5% – 1 KKW – 0,5 GW – 8012 Volllaststunden
    Ungarn: 90,4% – 4 KKW – 1,9 GW – 7919 Volllaststunden
    ———
    Auf der anderen Seite wird die Statisik ausgebremst:

    Japan : 1,2% – 48 KKW – 42,4 GW – 102,5 Volllaststunden

    Ich denke, dass man sehr wohl mit 8000 Vollaststunden seriös rechnen kann.

    Die Abschaltung der KKWs in Japan über mehrere Jahre hat möglicherweise mehr gekostet als der Schaden in Fukushima Daichi:
    Im Jahr wären bei einem kalkulatorischen Verrechnungspreis von 4ct/kWh (In Japan sind die Stomgestehungskosten wesentlich höher) rund 13,3 Mrd Euro zu erzielen gewesen, wenn es ebenso 90 % Auslastung gegeben hätte.

  9. #20: Werner Müller sagt:

    Da komme ich auf ca. 6313 Vollaststunden als Durchschnitt für alle AKWs Weltweit.
    —————-
    Das sind 72 % von 8760 Stunden im Jahr. Warum sind es keine 100% ? Die Antwort ist nicht so schwer:

    1. Wartungsarbeiten: Diese werden zumeist geplant und stellen keine schwierige Herausforderung für Netzbetreiber da.

    2. Schwankende Nachfrage: Es ist bekannt, dass es einen Tages und Jahreszyklus gibt. Zugleich werden durch wachsende und schwankenden NIE-Strom-Anteile ins Netz gedrückt, die zu einem Abregeln von vorhandenen Leistungsmöglichkeiten führt. Gerade wenn man eine regelbare Reserve fährt, ist ein Vollast-Betrieb als Normal-Zustand eben gar nicht erwünscht.

    72 % bei einer bedarfsgerechten Versorgung ist ein guter Wert.

    ————— #20: Werner Müller sagt:
    Die von den AKW Befürwortern angeführten 7000 bis 8000 Volllaststunden sind in der Realität nicht zu erreichen.
    —————–
    Aber natürlich wären diese zu erreichen und werden je Standort auch erreicht und übertroffen.

    ————— #20: Werner Müller sagt:
    Einige sind wesentlich besser, dafür sind andere wesentlich schwächer aber Größenortungen von 7000 bis 8000 Volllaststunden, als Vergleichsgröße ist unseriös.
    ——————
    Ist es nicht, denn gerade die bedarfsgerechte Regelbarkeit, die sich zwangsläufig auch in Reduktion der Vollast ausdrückt, kann doch gerade nicht dem Kraftwerk angelastet werden, sondern ist ein äußerst wünschenswertes Merkmal.

    —————— #20: Werner Müller sagt:
    Grundsätzlich ist das ja nicht nur ein Niedergang der Kernkraft auch z.B. Kohlekraftwerken geht bei den Neubauten langsam die Luft aus.
    ——————
    Sie sprechen ausschließlich von der Politik, mit der diese jeweils die nationalen Wirtschaften ruiniert.

    —————— #20: Werner Müller sagt:
    Weltweit (2015) wurde in Kraftwerken im Bereich „Erneuerbare“ mehr Kapital investiert als in alle anderen Kraftwerksneubauten und AKW-Neubauten zusammen.
    ——————
    Daran erkennt man die kollektive Schildbürgerie. Ein Unsinn wird nicht darum besser, wenn es viele machen.

    —————— #20: Werner Müller sagt:
    Daran sieht man bereits das nicht das EEG am Niedergang der Kraftwerksstruktur aus dem vergangenen Jahrtausend schuld ist, das hat es beschleunigt aber aufzuhalten ist der Umbruch weltweit nicht und mit Kernkraft schon gar nicht, da sprechen die Kosten dagegen.
    —————-
    Sie verbreiten völligen Unsinn. Es ist ausschließlich die staatliche Politik, hier vorwiegend das EEG, dass das Kraftwerkssterben und Destabilisierung der Netze zur Folge hat.

  10. # 20 Werner Müller sagt:

    „Da komme ich auf ca. 6313 Vollaststunden als Durchschnitt für alle AKWs Weltweit.“

    Wieviel Vollaststunden haben PV- bzw. Windkraftanlagen?

    MfG

  11. Hallo Holger Gronwaldt,

    der Niedergang der Kernkraft ist auch an den geringen Volllastunden der AKWs weltweit zu sehen.
    Bei der IAEA steht 386718 MW installierter AKW-Leistung („der betriebenen Reaktoren“) und die haben 2441331,24 GWh an Strom in 2015 weltweit rausgeworfen.
    http://shuu.de/tZ1

    Da komme ich auf ca. 6313 Vollaststunden als Durchschnitt für alle AKWs Weltweit.
    Die von den AKW Befürwortern angeführten 7000 bis 8000 Volllaststunden sind in der Realität nicht zu erreichen.
    Einige sind wesentlich besser, dafür sind andere wesentlich schwächer aber Größenortungen von 7000 bis 8000 Volllaststunden, als Vergleichsgröße ist unseriös.

    Grundsätzlich ist das ja nicht nur ein Niedergang der Kernkraft auch z.B. Kohlekraftwerken geht bei den Neubauten langsam die Luft aus.

    Weltweit (2015) wurde in Kraftwerken im Bereich „Erneuerbare“ mehr Kapital investiert als in alle anderen Kraftwerksneubauten und AKW-Neubauten zusammen.
    Daran sieht man bereits das nicht das EEG am Niedergang der Kraftwerksstruktur aus dem vergangenen Jahrtausend schuld ist, das hat es beschleunigt aber aufzuhalten ist der Umbruch weltweit nicht und mit Kernkraft schon gar nicht, da sprechen die Kosten dagegen.

    Gruß

  12. Sehr geehrter Herr Urbahn,

    „obwohl ich Ihnen ganz sicher keinen Unterricht in kerntechnik erteilen werde“

    Darauf würde ich auch gerne verzichten, denn Ihre Einstellung zur Kernenergie zeigt eindeutig, dass Sie dazu einen hohen Nachholbedarf haben, weil Sie das Gesamtgebiet Kernenergie in seiner Komplexität nicht einmal im Ansatz erfasst haben.

    Der Ausbau der Kernenergie hat bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts seinen Höhepunkt überschritten (vgl. http://tinyurl.com/z4snp92) und wie auch Herr Müller schon festgestellt hat, reicht das gegenwärtige Ausbauniveau nicht einmal dazu aus, den unvermeidlichen Abgang überalterter Reaktoren zu kompensieren. Atomstrom wird in den kommenden Jahren auch in absoluten Zahlen in immer geringerer Menge produziert werden. Das ist schon jetzt nicht mehr zu ändern. Ich denke, dass kurz nach 2020 weniger als 2000 TWh Atomstrom produziert werden. Heute sind es noch rund 2400. In den letzten 4 Jahren wurde jeweils weniger Atomstrom produziert als im Jahr 2000. Es dürfte also weiter bergab gehen.

    Es spricht auch wenig bis nichts dafür, dass sich diese Situation für die Kernenergie irgendwann grundlegend ändern wird, denn das Geschwätz von der angeblichen „Renaissance der Kernenergie“ gibt es schon seit Jahrzehnten, ohne dass sich seitdem etwas getan hat.

    Meinetwegen hängen Sie weiter Ihren Träumen von der Zukunft der Kernenergie nach, die Realität ist längst darüber hinweggegangen.

  13. Sehr geehrter Herr H.Urbahn,

    kann es sein das Sie bei grundsätzlichen Überlegungen im Bereich Technik so einen leinen Nachholbedarf haben wenn man ihre Aussagen in #17 so betrachtet.

    Bei jeder Technischen Anlage nehmen mit der Anzahl den Betriebsstunden die Zuverlässig-keit ab und die Betriebsstörungen zu.
    Dis kann man ausgleichen mit erhöhtem Wartungsaufwand, das ist machbar.

    In „Wartungsaufwand“ steckt ja bereits der Begriff „Aufwand“ und Aufwand kostet Zeit und Geld.

    Es gibt ja genügend Oldtimer auf den Straßen die sind absolut Verkehrssicher nur wir das mit einem rissigen Aufwand an Kapital und Zeit sichergestellt.

    Das AKW kann auch als Oldtimer noch Strom herstellen, keine Frage nur dann ist der Kosten und Zeitaufwand in einer dementsprechenden Größenordnung.
    Ob sich das dann grundsätzlich noch rechnet für den Betreiber ist auch noch eine andere Frage.

    Die AKW Jungs in den USA haben ja bereits „kalte Füße bekommen“.

    Gruß

  14. #14 Sehr geehrter Herr Gronwaldt,
    Ihre Antwort demonstriert, daß Ihre Kenntnisse bezüglich KKW-Technik die eines laien sind, um es höflich auszudrücken. alle Anlagen deren Betriebsgenehmigung verlängert wurde 8und das sind nicht nur Anlagen in den USA) laufen weiter und sind genauso sicher wie vorher.
    Kurz noch zur Neutronenversprödung (obwohl ich Ihnen ganz sicher keinen Unterricht in kerntechnik erteilen werde): Neutronenversprödung des RDB ist erst ab einem gewissen Wert relevant, unterhalb dieses Wertes ist sie ohne Bedeutung. Um ganz auf der sicherenSeite zu sein gibt es sogenannte vorlaufende Proben aus dem gleichen material wie der RDB, die einer wesentlich höheren Dosis ausgesetzt und diese werden regelmäßig auf den Versprödungsgrad untersucht. Es besteht also hier auch nicht die geringste Gefahr.
    MfG

  15. Zu der Aussage „Der BP-Report vermittelt eine Abschätzung der Effizienz von Wind- und Solarenergie, weil sowohl die installierte Kapazität als auch die erzeugte Energie angegeben werden“ habe ich einzuwenden, dass diese Aussage z.B. für Deutschland wegen seiner marktfeindlichen parasitären Förderung von Wind und Solar niemals richtig sein kann. Wenn auf Kommando statt Wettbewerb von grünen und sonstwelchen Dilettanten der Vorrang und die maßlose Überförderung für Solar und Wind gilt, so ist eben die Effizienz vollständig ausgeschaltet, und das gehört zwingend zur Information dazu. Ebenfalls ist der ungesteuerte Vielfach-Kapazitätsausbau der „Erneuerbaren“ gegenüber der Ausgangskapazität keine Folge ihrer Effizienz, sondern von fehlendem ausreichend qualifiziertem Sachverstand, um es höflich für die Verantwortlichen in Deutschland auszudrücken. Als Indikator für Fehlsteuerung wie in Deutschland wären auch die Preise für die Abnehmer und zwar alle Abnehmer heranzuziehen. Mit derartigen Auffälligkeiten kann ich es nicht bei installierter Kapazität und erzeugter Energie bewenden lassen.

  16. Nach den Daten aus dem Excel-Arbeitsblatt für den Verbrauch an nuklearer Energie (Strom) war das Jahr 2006 weltweit das Jahr mit der höchsten nuklear erzeugten Strommenge seit Inbetriebnahme des ersten AKW bzw. seit Beginn der Tabelle im Jahr 1965.

    Frankreich, das Land mit den meisten Kernreaktoren in Europa (58 am Netz) werden etwa 23 Reaktoren bis zum Jahr 2023, also in sieben Jahren abgeschaltet (http://tinyurl.com/AKWs-Europa-2016 ). In Bau und auch in Planung(!) ist derzeit aber nur ein(!) einziger.

    In Großbritannien sieht es genauso aus: Bis 2023 sollen vier Reaktoren mit ca. 1700 MW vom Netz gehen, geplant (!) ist derzeit aber nur eines – Hinkley Point C. Dafür wurden bisher nur Zufahrtsstraßen und eine Umleitung gebaut.

    Deutschland ist also beileibe nicht das einzige Land in dem die Kernkraft am Verschwinden ist.

  17. Sehr geehrter Herr Urbahn,

    natürlich lässt sich die Laufzeit auf dem Papier beliebig verlängern. Das geschieht in der Regel deshalb, weil man den Neubau von KKWs, der wirtschaftlich kaum noch zu rechtfertigen ist, möglichst vermeiden will.

    Was das aber für die Sicherheit der dann völlig veralteten Anlagen bedeutet, steht auf einem ganz anderen Blatt. So wie ich das sehe, steigt die Wahrscheinlichkeit für den nächsten schweren Störfall von Tag zu Tag, denn die Neutronenversprödung der Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen.

  18. Hallo Herr Holger Gronwaldt,

    meine Anmerkungen zur Kernkraft und die Entwicklung, so in der Welt.

    In den nächsten 10 Jahren sollen ja ca. 20% der AKW’s weltweit planmäßig vom Netz gehen, sind so um die 80 Stück.
    Um nur die Abschaltungen auszugleichen müssten ja jedes Jahr mindestens ca. 8 neue AKWs fertiggestellt werden.

    Gut, es werden noch so einige Kernkraftwerke in der Welt gebaut und auch fertiggestellt aber das System AKW ist ein Auslauf Model, es werden ja nicht mal die Abschaltungen ausgeglichen mit Neubauten.
    Der Weltweite Energiehunger steigt ja auch und bei gleichbleibender AKW-Leistung sinkt der Anteil in % für Strom aus Kernkraft ab.

    Mit anderen Worten: Kernenergie war, ist und bleibt eine Randerscheinung.

    Kohle, Wind, Solar und Wasserkraft, da spielt die Musik bei den Neubauten in der Welt.
    Die kosten für das kWh bei neuen AKWs ist einfach zu hoch in Vergleich zu z.B. Wind oder PV.

    http://shuu.de/tTr

    ####################

    #12: H.Urbahn sagt:
    „30 jahre sind für ein KKW überhaupt kein Alter. So läßt sich die Lauffzeit wie in den USA schon geschehen, ohne Schwierigkeit auf 60 Jahre verlängern.“

    Kraftwerke in den USA haben (bei Exelon) zusammen 800.000.000 $ Miese in den letzten 7 Jahren eingefahren obwohl sie die am besten laufenden von Exelon sind.
    Da erübrigt sich eigentlich die Frage ob z.B. Exelon die AKWs noch 30 Jahre weiterlaufen lassen möchte.

    http://shuu.de/u62

    Gruß

  19. Herr Gronwaldt,
    30 jahre sind für ein KKW überhaupt kein Alter. So läßt sich die Lauffzeit wie in den USA schon geschehen, ohne Schwierigkeit auf 60 Jahre verlängern. Aber dies auch noch nicht die Höchstgrenze, hier kommt es auf die Neutronenversprödung des RDB an, aber da läßt sich vieles machen, um die in Zukunft stark herabzusetzen z.B. durch „low leakage“ Beladung und viele andere dinge.
    MfG

  20. An alle (außer #8),

    vielen Dank für die Tipps, was gemeint ist – und auch für den konstruktiven Ton! Ich nehme es auch als Zeichen, dass meine Tätigkeit als Übersetzer geschätzt wird.

    Chris Frey, Übersetzer

  21. Sehr geehrter Herr Burowski,

    „… und meiner Meinung nach, habe ich gerademal an der Oberfläche gekratzt.

    Mining soll sicher meaning heißen.“

    Ich fürchte, da sind Sie in ein Fettnäpfchen getreten. Das englische Wort „meaning“ heißt mitnichten „Meinung“, das richtige Wort dafür wäre „opinion“. „meaning“ heißt auf Deutsch „Bedeutung“ und das passt hier überhaupt nicht.

  22. Das sagt die BP-Statistk zur Kernenergie:

    „Global nuclear output grew by 1.3%, with China (+28.9%) accounting for virtually all of the increase.

    China has passed South Korea to become the fourth-largest supplier of nuclear power. Elsewhere, increases in Russia (+8%) and South Korea (+5.3%) offset declines in Sweden (-12.6%) and Belgium (-22.6%). EU output (-2.2%) fell to the lowest level since 1992. Nuclear power accounted for 4.4% of global primary energy consumption.“

    Übersetzt man die Primärenergie in Endenergie, dann fällt die Kernenergie auf knapp 1,5% zurück.

    Mit anderen Worten: Kernenergie war, ist und bleibt eine Randerscheinung.

  23. „and my mining has only just scratched the surface. [Was ist hiermit gemeint? Mining = Bergbau. Anm. d. Übers.] “

    … und meiner Meinung nach, habe ich gerademal an der Oberfläche gekratzt.

    Mining soll sicher meaning heißen.

  24. Hallo Herr Frey, vielen Dank für den Text. Ich denke mit „mining“ ist „digging“, sprich graben gemeint.
    So ware die Übersetzung in etwa … bei meinem Wühlen habe ich bisher nur die Oberfläche angekrazt.“

  25. Lieber Herr Frey,
    “mining“: hier im Sinne von Ausgraben und Erschließen eines reichen Materiallagers, und der Autor bedauert, an dessen Oberfläche nur etwas kratzten zu können. Da liegt also noch viel mehr. Der gesamte Report ist mit ca. 60 Seiten sehr umfangreich und “tiefschürfend“,und lesenswert.
    Sonst auch diesmal vielen Dank für Ihre immer aktuellen und klaren Übersetzungen.
    MFG B.Klesser

  26. „and my mining has only just scratched the surface“

    Gemeint ist, dass er zwar angefangen hat zu graben, aber bisher gerade nur die Oberfläche angekratzt hat, d. h., noch nicht wirklich in die Tiefe vorgedrungen ist, die Quelle BP also noch wesentlich mher hergibt, als er bisher dargestellt hat.

    Also: „Die jährliche Statistik von BP ist in der Tat eine sehr aussagekräftige Quelle und ich habe mal gerade eben die Oberfläche angekratzt.

  27. „and my mining has only just scratched the surface.“ Der Verfasser meint damit „Data Mining“, „Bergbau in den vorliegenden Daten“, also die gründliche Analyse der Daten.

  28. „Kernkraft hat inzwischen angefangen, langsam zuzunehmen.“

    Diese Einschätzung finde ich etwas gewagt, weil die Kernenergie noch nicht einmal wieder ihren vormaligen Höchststand erreicht hat.

    Wegen der totalen Überalterung des Kraftwerkparks (Durchschnittsalter rund 30 Jahre) wird die Entwicklung auch eher weiter rückläufig sein. Von einstmals fast 17% Anteil an der weltweiten Stromversorgung ist Nuklearstrom inzwischen auf wenig mehr als 10% gefallen und dürfte in ein bis zwei Jahren im einstelligen Bereich landen, wobei fraglich ist, ob sie dann jemals wieder aus diesem Tief herauskommt.

    Laut IAEA gibt es in diesem Jahr bisher keinen einzigen Baubeginn eines neuen Kernkraftwerkes.

  29. Hallo Herr Frey,

    zu Ihrer Frage, was mit „My mining has just scratched the surface.“ gemeint ist:

    Das Wort „mining“ wird im Englischen auch im übertragenen Sinn gebraucht und kann dann „untersuchen“, „analysieren“ o.ä. bedeuten (vgl. „data mining“.

    Sie können die Passage also wie folgt übersetzen: „und meine Auswertungen (der Daten) kratzen bloß an der Oberfläche“.

    Beste Grüße
    Michael Schlenger

  30. Lieber Hr. Frey,

    danke für dieses Dokument. Bezüglich des Begriffs „mining“ würde ich vermuten, dass hier auf „data mining“ angespielt wird: Man „gräbt“ sozusagen in Datenbanken nach den darin verborgenen Schätzen an Informationen.

    Mfg

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