Klimakonsens-Betrügereien

S. Fred Singer
Angesichts des Fehlens jedweder globaler Erwärmung seit über 15 Jahren wird der Streit über einen ‚wissenschaftlichen Konsens‘ hinsichtlich der globalen Erwärmung immer lächerlicher.
Um es gleich vorweg ganz klar zu sagen: Es gibt keinen Konsens über eine gefährliche anthropogene globale Erwärmung (DAGW) – und es hat ihn nie gegeben. Es gibt nicht einmal einen Konsens darüber, ob menschliche Aktivitäten wie das Verbrennen fossiler Treibstoffe zur Erzeugung notwendiger Energie das globale Klima signifikant beeinflussen. Was also soll das ganze Geschrei?

Genauso klar gesagt: Wissenschaft funktioniert nicht über Konsens. Wissenschaft macht keine Fortschritte durch Aufrufe, ihr gefälligst zu folgen; tatsächlich gab es wesentliche wissenschaftliche Fortschritte gewöhnlich von außerhalb des Konsens‘. Dafür gibt es viele Beispiele, von Galilei bis Einstein. (Man kann dies auch anders ausdrücken: Wissenschaftliche Wahrhaftigkeit hängt nicht von Linientreue ab). Mit anderen Worten, schon die bloße Herausstellung eines wissenschaftlichen Konsens‘ ist unwissenschaftlich.

Der Grad des Konsens’ hängt auch von der Art und Weise der Fragestellung ab. Zum Beispiel können wir einen Konsens von 100% erreichen, falls die Frage lautet: „Glauben Sie an die Klimaänderung?“ Wir können fast 100% erreichen mit der Frage: „Glauben Sie, dass die Menschen einen kleinen Einfluss auf das Klima haben?“ Diese letzte Frage würde auch lokale Effekte einschließen wie Verstädterung, das Roden von Wäldern, Landwirtschaft usw.

Also muss man vorsichtig sein und sich immer fragen: Wie genau lautete die Frage, für die ein Konsens in Anspruch genommen worden ist?

Unterwanderung von Peer Review

Schließlich sollten wir noch darauf hinweisen, dass ein Konsens fabriziert werden kann – selbst wenn es gar keinen Konsens gibt. Zum Beispiel ist es sehr populär geworden zu behaupten, dass 97% aller Wissenschaftler hinter AGW stehen. Hier lautet die Schlüsselfrage: Welche Veröffentlichungen sind Konsens und wie genau sieht die Unterstützung dafür aus?

Dank der Enthüllungen der Klimagate-E-Mails haben wir jetzt einen skeptischeren Blick auf den Prozess, mit dessen Hilfe Veröffentlichungen überprüft werden. Wir wissen jetzt, dass der Prozess der Begutachtung, einst von Vielen als ‚goldener Standard‘ angesehen – manipuliert werden kann. Und tatsächlich wurde er auch manipuliert, und zwar durch eine Bande von Klimawissenschaftlern aus UK und den USA, die sehr offen über ihr Ziel gesprochen haben, abweichende Meinungen von der Veröffentlichung auszuschließen. Wir wissen aus den gleichen E-Mails auch, dass Herausgeber von Zeitschriften durch bestimmte Aktivisten unter Druck gesetzt werden können.

In jedem Falle kann der Begutachtungsprozess leicht durch den Herausgeber verbogen werden, der gewöhnlicherweise die Begutachter aussucht. Und einige Herausgeber missbrauchen ihre Position, um persönliche Vorlieben voranzubringen.

Da gibt es beispielsweise den Fall eines ehemaligen Herausgebers von Science, der sehr offen seinen Glauben an DAGW kundgetan hat. Er hat effektiv die Veröffentlichung aller Studien hintertrieben, die gegen seine Verzerrungen sprachen. Schließlich musste er beschämt der gegensätzlichen Ansicht eines Klimaskeptikers Gehör verschaffen, die auf soliden wissenschaftlichen Beweisen beruhte. Aber natürlich hat er das letzte Wort in dieser Debatte für sich reklamiert.

Meine gelegentlichen wissenschaftlichen Mitautoren David Douglass (University of Rochester) und John Christy (University of Alabama) beschreiben ein besonders krasses Beispiel der eklatanten Subversion einer Begutachtung – alles belegt durch die Klimagate-E-Mails – hier.

Das Ganze unübersichtlich machen

Des Weiteren sollten wir die Möglichkeit erwähnen, die Öffentlichkeit und oftmals auch viele Wissenschaftler zu verwirren – durch clevere Formulierungen. Dazu möchte ich nur zwei Beispiele nennen:

Oft wird darauf hingewiesen, dass es im Wesentlichen während der letzten 15 Jahre keinen Erwärmungstrend gegeben habe – obwohl der Antrieb durch Kohlendioxid stetig zugenommen hat. Gleichzeitig behaupten Klimawissenschaftler, dass das vorige Jahrzehnt das Wärmste seit Beginn von Thermometermessungen gewesen sei.

Wie das Schicksal so spielt, stimmen beide Statements, und sie widersprechen sich auch nicht. Wie ist das möglich?

Wir haben es hier mit einem einfachen Fall von Verwirrung zu tun. Einerseits gibt es den Temperaturtrend, der seit mindestens 15 Jahren nahezu Null ist. Andererseits gibt es ein Temperaturniveau, das das Höchste seit dem Ende der Kleinen Eiszeit um das Jahr 1800 erreicht hat.

Man beachte, dass die Begriffe ‚Niveau’ und ‚Trend‘ ziemlich unterschiedliche Konzepte beschreiben – und sogar unterschiedliche Einheiten aufweisen. Das Niveau wird in Grad Celsius gemessen, der Trend in Grad Celsius pro Jahrzehnt. (Das ist ein sehr allgemeines Problem. Zum Beispiel verwechseln viele Leute elektrische Energie mit elektrischer Leistung. Die eine wird gemessen in Joules oder Kilowatt-Stunden, die andere in Kilowatt).

Hier könnte es helfen, an die Preise am Aktienmarkt zu denken. Der Dow-Jones-Index ist seit vielen Wochen mehr oder weniger flach verlaufen und schwankte zwischen 15.000 und 16.000, was im Wesentlichen einen Trend Null belegt; aber er liegt auf dem höchsten Niveau seit Einführung des Index‘ im Jahre 1896.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Klimawissenschaftler die Öffentlichkeit verwirren können – und oftmals auch sich selbst – nämlich zu glauben, dass es hinsichtlich DAGW einen Konsens gibt. Betrachten wir einmal zwei Schlagzeilen aus jüngster Zeit:

 „UN: 2013 war das sechstwärmste Jahr, langzeitlicher Erwärmungstrend bestätigt“

„Temperaturen in den USA im Dez./Jan. waren die drittkältesten in 30 Jahren“

Beides ist korrekt – aber aus keiner dieser Schlagzeilen geht die wichtige Tatsache hervor, dass der Trend seit mindestens 15 Jahren flach war – was die Treibhaus-Klimamodelle falsifiziert, die allesamt eine starke zukünftige Erwärmung vorhersagen.

Und natürlich basieren alle politischen Maßnahmen der Regierung auf diesen ungültigen Klimamodellen – die schon jetzt als falsch überführt worden sind. Und doch wird im jüngsten IPCC-Bericht vom September 2013 behauptet, dass man sich bzgl. DAGW zu 95% sicher sei! Wie um alles in der Welt kann man so etwas angesichts der aktuellen Temperaturdaten behaupten, ohne das Gesicht zu verziehen?

Ihre lächerliche Antwort: 95% aller Klimamodelle stimmen überein; daher müssen die Beobachtungen falsch sein! Man kann über eine solche Vorstellung von ‚Wissenschaft‘ nur traurig den Kopf schütteln.

Eine andere Fangfrage seitens der Aktivisten, die einen ‚Konsens‘ verkaufen wollen, lautet: „Wenn man ernsthaft erkrankt ist und 99 Ärzte eine bestimmte Behandlung verordnen, würde man dann dem einen Arzt folgen, der eine andere Behandlung für richtig hält?“

Das kommt darauf an. Nehmen wir an, ich bekomme durch eigene Nachforschungen heraus, dass alle 99 Ärzte ihre Informationen aus einem einzigen (anonymen) Wikipedia-Artikel gezogen haben, was dann?

Meinungsumfragen

Beide Seiten der Klimadebatte haben aktiv Meinungsumfragen durchgeführt. Im Jahre 1990, als ich begann, grundlegend involviert zu sein in die Argumente zur Klimaänderung und das SEPP (Science & Environmental Policy Project) ins Leben gerufen habe, beschloss ich, die Experten auszusuchen. Mit begrenzten Mitteln und vor der weiten Verbreitung von E-Mails wählte ich die Funktionäre aus der Mitgliedliste des technischen Komitees der American Meteorological Society AMS – eine Anzahl von weniger als 100 Personen. Ich dachte mir, dass dies die Experten sein müssten.

Ich war so vorsichtig, mich von dieser Umfrage zu isolieren, indem ich mich der Mitarbeit von Dr. Jay Winston versicherte, einem weithin anerkannten Meteorologen und einer, der skeptisch hinsichtlich der Klimaskeptiker ist. Und ich habe zwei Studenten ohne ausgeprägte Erfahrung in Klimathemen beschäftigt, die die aktuelle Umfrage durchführen und die Rückläufe analysieren sollten.

Dieses Unterfangen zeitigte ein interessantes Ergebnis: Grob die Hälfte der AMS-Experten glaubten, dass es einen signifikanten menschlichen Einfluss auf das Klima geben müsse in Gestalt der Freisetzung von Kohlendioxid – während die andere Hälfte massive Zweifel an der Gültigkeit der Klimamodelle hatte.

Nachfolgende Umfragen, zum Beispiel eine von Hans von Storch in Deutschland, kamen zu ähnlichen Ergebnissen – während die von den Aktivisten durchgeführten Umfragen stets starke Unterstützung für AGW ergeben haben. Ein klassischer Fall ist eine Durchsicht der Abstracts von fast 1000 Studien durch die Wissenschafts-Historikerin Naomi Oreskes (University of California), die im Jahre 2004 in Science veröffentlicht worden ist. Sie behauptete, dass es darin einen fast einstimmigen Konsens hinsichtlich AGW gebe. Allerdings musste Oreskes auf bohrende Nachfragen hinterher klein beigeben und einräumen, dass sie etwa 11.000 Abstracts übersehen hatte – später veröffentlichte sie diskret eine Korrektur in einer späteren Ausgabe von Science.

Andererseits haben unabhängige Umfragen von Zeitungen durch Pew, Gallup und andere angesehene Organisationen in viel größerem Rahmen die Ergebnisse meiner früheren AMS-Umfrage bestätigt. Am interessantesten war jedoch die graduelle Abnahme der öffentlichen Unterstützung über die Jahre für DAGW, die diese unabhängigen Umfragen gezeigt haben.

Ebenfalls über die Jahre gab e seine große Anzahl von ‚Deklarationen, Manifesten und Petitionen‘ – unterschrieben von Wissenschaftlern und dazu gedacht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen . Das begann mit der ‚Leipzig-Deklaration‘ im Jahre 1995. Erwähnenswert ist hier auch die Kopenhagen-Diagnose (2009), die dazu gedacht war, einen Hype vor einer UN-Konferenz zu entfachen, der dann kläglich gescheitert ist.

Man kann sicher sagen, dass die Gesamtauswirkungen dieser Umfragen minimal waren, verglichen mit den politischen Konsequenzen der IPCC-Berichte, die zu ( in der Regel gescheiterten) Versuchen geführt haben, international Maßnahmen zu ergreifen, wie im Kyoto-Protokoll (1997 bis 2012). Man sollte hier auch die Oregon-Petition gegen Kyoto erwähnen, die von fast 31.000 Wissenschaftlern und Ingenieuren (zumeist aus den USA) unterschrieben worden ist – darunter fast 10.000 mit akademischen Graden. Was vielleicht noch wichtiger ist, im Juli 1997 hat der US-Senat einstimmig die Byrd-Hagel-Resolution gegen Verträge á la Kyoto beschlossen – was möglicherweise die Clinton-Gore-Administration davon abgehalten hat, dem Senat jemals das Kyoto-Protokoll zur Genehmigung vorzulegen.

Ist Konsens immer noch ein Thema?

Bis hier könnte die Frage eines wissenschaftlichen Konsens‘ weitgehend akademisch geworden sein.  Was zählt, sind die tatsächlichen Klimabeobachtungen, die den öffentlichen Glauben in die DAGW predigenden Klimamodelle erschüttert haben. Die wilden Behauptungen des IPCC wurden durch die nüchterneren, auf Fakten basierenden Veröffentlichungen des NIPCC  widerlegt. Während viele nationale Wissenschaftsakademien und Organisationen immer noch an den sich ständig ändernden ‚Beweisen‘ des IPCC kleben, könnte es bedeutsam sein, dass die chinesische Akademie der Wissenschaften die NIPCC-Berichte übersetzt und eine Zusammenfassung davon veröffentlicht hat.

Der Physiker Prof. Howard Hayden formulierte es so: „Falls die Wissenschaft so sicher wäre wie die Klimaaktivisten behaupten, gäbe es genau ein Klimamodell, und dessen Ergebnisse würden mit den Beobachtungen übereinstimmen. Nun haben aber die Klimamodellierer buchstäblich Dutzende Klimamodelle entwickelt. Sie haben alle eines gemeinsam: sie können nicht die Realität abbilden. Zwar haben sich die Modellergebnisse immer weiter von den Daten entfernt, doch hat die Klimaclique nichtsdestotrotz immer mehr Vertrauen entwickelt – von anmaßend im Jahr 2001 (66% Gewissheit im 3. Zustandsbericht) bis zu sehr arrogant im Jahr 2013 (95% Gewissheit)“.

Es scheint, dass die Klimaaktivisten dem Glauben und der Ideologie folgen – und nicht mehr an Fakten interessiert sind.

S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Direktor des Science & Environmental Policy Project. Seine Spezialgebiete sind Atmosphären- und Weltraumphysik. Er ist Experte bzgl. Fernerkundung und Satelliten, er war Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und jüngst Vizevorsitzender des nationalen Beratungskomitees für Ozean & Atmosphäre der USA. Er ist leitendes Mitglied des Heartland Institute und des Independent Institute sowie gewähltes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Organisationen. Er war Mitautor des NYTimes-Bestsellers Unstoppable Global Warming: Every 1500 years.  Im Jahre 2007 gründete er das NIPCC, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Diese Organisation hat viele wissenschaftliche Berichte veröffentlicht (siehe www.NIPCCreport.org). Für Veröffentlichungen aus jüngerer Zeit siehe http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ und Google Scholar.

Larry Bell in Forbes  http://www.forbes.com/sites/larrybell/2012/07/17/that-scientific-global-warming-consensus-not/

Link: http://www.americanthinker.com/2014/02/climate_consensus_con_game.html 

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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19 Kommentare

  1. Prozentuale Wahrscheinlichkeiten…Konsens? Lachhaft! Als Roulettespieler begegne ich (leider) dem Zufall jeden Monat immer wieder aufs Neue…eine WK von 98% oder mehr ist für mich nicht mehr als ein nichtssagendes, nur scheinbar sicheres Konstrukt für den Neuling im Spiel, mit der Garantie zum Untergang – oder besser zutreffend hier – dem unwissenden Bürger einen Bären aufzubinden! Dieser statistische Unfug führt nicht nur mich in aller Regelmäßigkeit an die Grenzen meiner finanziellen Belastbarkeit…Nein! Es kann zum Niedergang unserer erfolgreichen deutschen Wirtschaft führen …und das täte mir wirklich sehr leid!

  2. @#17
    Sehr geehrter Herr House,

    Mit den Thesen habe ich die 10 Grundlagen der wletweiten Klimapolitik auf den Punkt gebracht. Bei der ersten These bin ich neutral (d.h. sie könnte richtig sein), die Thesen 2-10 lehne ich entschieden ab.

    Die Rückstrahlung, von der Sie sprechen, ist unerheblich. Entscheidend für die Wirkung einer veränderten Atmosphäre ist die Strahlenbilanz. Was geht an Sonnenenergie rein und was geht an IR-Strahlung Richtung All raus? Da die Sonneneinstrahlung gleich bleibt, muss die Abstrahlung sinken, wenn man eine globale Erwärmung postulieren will.

    Die Rückstrahlung ist ein theoretisches Konstrukt, das für Strahlungsausbreitungsmodelle benötigt wird. Wenn ein Körper in einer Umgebung gleicher Temperatur Energie abstrahlt, dann würde er auskühlen, was physikalisch nicht möglich ist. Damit die Temperatur erhalten bleibt, muss zum Ausgleich eine Rückstrahlung erfolgen. Entscheidend sind die Nettoenergieflüsse, die im Einklang mit der Thermodynamik stets von Warm nach Kalt fließen. In einer gleich warmen Umgebung muss der Nettofluss Null sein.

    Gruß, Dr. Kuhnle

  3. #15: Dr. Kuhnle sagt: „1) Eine Verdopplung des CO2-Gehalts (von 300 auf 600 ppm) würde theoretisch bei sonst unveränderter Atmosphäre im globalen Mittel zu einer verminderten IR Abstrahlung von mindestens 3 W/m² führen.“
    ==========================================

    Sie wollen doch nicht, Herr Kuhnle, den „Treibhauseffekt“ verfälschen?

    Bei diesen 3 W/m² geht es nicht um „verminderte Abstrahlung“, sondern um „vergrößerte Rückstrahlung“ (von der sog. „Treibhausgasen“), und Sie wissen spätestens seit Ihrem Beitrag #43 im Thema „Klimapropheten und –profiteure – Die Klima-Rede von John Kerry“, dass, ich zitiere, „Eine Erwärmung durch Rückstrahlung ist nicht möglich, da haben Sie Recht.“

  4. Nachtrag zu #15, These 7:
    Der Anstieg von CO2 in der Luft von derzeit 5% pro Jahrzehnt kann durch politische Maßnahmen kurzfristig deutlich (auf z.B. 2% pro Jahrzehnt) gesenkt werden. Die dazu erforderlichen Beschlüsse (Umbau der Weltwirtschaft) sind ökonomisch verkraftbar. Die Gefahr eine schwerwiegenden Depression (mit schwerwiegenden Folgen) besteht dadurch nicht.

    Meiner (vom angeblichen Konsens weit entfernten) Ansicht nach, ist es völlig utopisch den Anstieg des CO2 politisch so zu bremsen, dass es deutlich sichtbar wird. Dazu müsste man weltweit massiv auf Kernenergie umstellen und gleichzeitig die Weltwirtschaft mutwillig zerstören, was ein nie dagewesene Depression zur Folge hätte. Die Menschen würden massenweise verhungern, die politischen Verhältnisse würden chaotisch, neue Diktaturen würden entstehen und große Kriege würden ausbrechen. Die große Transformation ist selbst die Apokalypse (die zum Glück kein Politiker ernsthaft anstrebt) und nicht die lächerliche Erwärmung. Letztere ist meiner Überzeugung nach etwas Positives, genau wie der CO2-Anstieg, der den Pflanzen nutzt.

  5. Die unglaubliche Klimahysterie basiert auf vielen Annahmen, die ich in 10 Thesen zusammengefasst habe. Es zeigt, wie bekloppt das ganze Klimakonsensgerede ist. Kaum zu glauben, dass überhaupt jemand dem Komplettpaket zustimmt. Nunja, jeder soll sich einmal selber testen:

    1) Eine Verdopplung des CO2-Gehalts (von 300 auf 600 ppm) würde theoretisch bei sonst unveränderter Atmosphäre im globalen Mittel zu einer verminderten IR Abstrahlung von mindestens 3 W/m² führen.
    2) Das Klimasystem der Erde ist so sensibel, dass unter der Annahme der Richtigkeit von Aussage 1 bereits geringe Veränderungen des CO2-Gehalts (z.B. +20%) durch positive Rückkopplungen innerhalb kurzer Zeit (< 40 Jahre)zu einer deutlich messbaren und dem CO2-Gehalt eindeutig zuzuordnenden Temperaturerhöhung führen würde. 3) Die 30-jährige globale Mitteltemperatur von 1984-2013 liegt nach Schätzungen des CRU (UK) etwa 0,3 Grad über der von 1954-1983. Die Differenz ist überwiegend dem gestiegenen CO2-Gehalt zuzuordnen. Andere (natürliche) Ursachen sind praktisch ausgeschlossen. 4) Globale Temperaturunterschiede von 0,3 Grad von zwei aufeinanderfolgenden 30-Jahreperioden sind mindestens in den letzten 5000 Jahren ein einzigartiges Phänomen und unnatürlich. 5) Die in den vergangenen 60 Jahren beobachtete gleichmäßige exponentielle Zunahme des CO2-Gehalts von etwa 5% pro Jahrzehnt (+100% in 140 Jahren) wird sich, falls keine politischen Gegenmaßnahmen getroffen werden, in den nächsten Jahrzehnten durch Klima-Kohlenstoff-Rückkopplungen extrem beschleunigen, so dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ein CO2-Gehalt von deutlich über 1200 ppm (>300% in 80 Jahren) zu erwarten ist.
    6) Eine mittlere globale Temperaturerhöhung von mehr als +2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau im 19. Jahrhundert, d.h. etwa +1,2 Grad gegenüber 1997-2013 hätte katastrophale Auswirkungen auf das Leben auf der Erde und wäre mit Abstand die größte Katastrophe in der Geschichte der Menschheit.
    7) Der Anstieg des CO2-Gehalts kann durch politische Maßnahmen deutlich von heute 5% pro Jahrzehnt auf eine Rate 10%) würde dadurch mit Sicherheit nicht ausgelöst werden.
    8) Die gemäß Aussage 7 erforderlichen politischen Maßnahmen sind ohne diktatorische Gewalt international durchsetzbar und realistisch.
    9) Der Weltklimarat (IPCC) ist als Organ der geistigen Führerschaft für die klimapolitischen Entscheidungsträger unverzichtbar und muss erhalten bleiben. Deren Aussagen sind nicht anzuzweifeln und deren Empfehlungen sollten unbedingt befolgt werden.
    10) Wissenschaftler, Journalisten und Politiker, die zu den Aussagen 1-9 abweichende Ansichten vertreten oder dem IPCC-Konsens widersprechen, sind im Sinne der erforderlichen Weltrettung zu ächten und sollten vom IPCC, Fachtagungen, Fachzeitschriften und von den Massenmedien ferngehalten werden.

    Wer schafft 10 Punkte? Bei mir ist auch mit viel Wohlwollen leider höchstens 1 Punkt drin.

  6. #4: K. Sander sagt:
    Das habe ich soeben versucht und die von Ihnen angegebene Grafik angesehen. Da wird es wärmer. Auf der gleichen von Ihnen angegebenen Website findet man die Temperaturen seit 2000 unter
    http://tinyurl.com/md7xppg

    oooppppssss! Dort wird es wieder kälter.
    ===========================================
    Nein, in dieser Zeitreihe ist der Trend positiv.
    Gruß
    Hans Jung

  7. #7 und andere,

    die Patrick-Moore-Geschichte befindet sich in der Übersetzung und wird wohl demnächst hier auf Deutsch erscheinen.

    Chris Frey, Übersetzer

  8. @ #6 U. Klasen

    Trends eignen sich ausnahmslos nicht für Zukunftsprognosen und sind auch kein Beweis für eine Hypothese. Deshalb ist es völlig irrelevant, ob ein Trend existiert.

    Wenn allerdings jemand aufgrund seiner Kenntnisse (wo immer er die auch her haben möge – siehe z.B. die sog. Technische Analyse von Aktien- Aktienindexkursen) einen Trend für die Zukunft vorhersagt, muß er sich daran messen lassen.

    Wer heiter bis wolkig und 30 °c vorhersagt und es treten schwere Gewitter bereits am frühen Morgen auf und die Temperatur erreicht gerade die 15 °C Marke – gab es mal in Hamburg als Vorhersage – hat etwas gravierend falsch gemacht. Und wenn man prognostiziert (2000 war das wohl), daß es nie wieder schneereiche und lange Winter in (Nord-)Deutschland geben werde und es tritt dann 2009/10 das Gegenteil ein, hat ebenfalls etwas falsch gemacht.

    In dem Fall gilt: „The trend is not your friend.“.

    Leute wie die Forentrolle à la Jung wollen (dürfen) das natürlich nicht zugeben. Deren Auftrag oder Intention ist ja zu stören. Die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens einer einfachen Trendprognose ist nun einmal 1 zu 3. Deshalb hat ein Treffer ja auch keine Beweiskraft. Die alten Schamanen kannten den Trick auch. Deren Treffsicherheit bei der Jagd beruhte darauf, daß sie das Verhalten des Wildes kannten … .

    Wenn also die Modellprognosen im Hindcast zwar eine „zutreffende“ Mitteltemperatur ergeben, aber die dazugehörigen Minimum- und Maximumtemperaturen entgegengesetzte Mitteltemperaturabweichungen über den Standardklimamittelungszeitraum aufweisen, ist die Prognose unzutreffend.

    Wenn dann auch noch die Mitteltemperatur global gemittelt wird ist das gigo-Prinzip mehr als übererfüllt. Mittelung verdeckt Fehler.

    Tower an Piloten nach dessen Donnerstagslandung: Ihre mittlere Aufschlagzeit ist … .

  9. @#3: Hans Jung

    Eine Linie und es wird wärmer. Toll.

    Wo kann man in diesem Bild (http://tinyurl.com/nc66hqz) die Linie ziehen?
    Leider reden wir nur über einen kleinen Zeitraum http://tinyurl.com/n92djy9

    Das Statement von Patrick Moore, Ph.D. (Mitbegründer von Greenpeace) vor dem Senat Umwelt und öffentliche Arbeiten Ausschuss am 25. Februar sagt alles. http://tinyurl.com/q2monnk

    Beispiele daraus die ich sehr gut finde:
    Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass menschliche Emissionen von Kohlendioxid (CO2) sind die Hauptursache der kleinen Erwärmung der Erdatmosphäre

    „Sehr wahrscheinlich“ ist nicht ein wissenschaftlicher Begriff, sondern ein Urteil, wie in einem Gericht. Die IPCC definiert „sehr wahrscheinlich“ als „95-100% Wahrscheinlichkeit“.

    … vor über 500 Millionen Jahren war CO2 mehr als 10-mal höher als heute doch Leben in dieser Zeit blühte. Dann kam eine Eiszeit vor 450 Millionen Jahren, als CO2 10-mal höher war als heute. Es gibt eine gewisse Korrelation, aber wenig Beweise, um einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen CO2 und der globalen Temperatur durch die Jahrtausende zu unterstützen.

    Heute sind wir im Wesentlichen immer noch im Pleistozän Ice Age eingesperrt mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 14.5 C.

    Heute leben wir in einem ungewöhnlich kalten Periode in der Geschichte des Lebens auf der Erde und es gibt keinen Grund zu glauben, dass ein wärmeres Klima alles andere als vorteilhaft wäre für den Menschen und die meisten anderen Arten.

  10. #3: Hans Jung sagt:am Mittwoch, 26.02.2014, 20:01

    „Oft wird darauf hingewiesen, dass es im Wesentlichen während der letzten 15 Jahre keinen Erwärmungstrend gegeben habe“
    ====================================

    „Solchen „Hinweisen“ sollte man nachgehen und dann den Sachverhalt selbst beurteilen“
    ————

    Hmm, die Überprüfung bestätigt, kein Erwärmungstrend.

    Siehe http://tinyurl.com/paglmoe

  11. Sehr geehrter Herr Jung,

    mit einem solch plumpen Versuch wie in #3 können Sie vielleicht auf primaklima punkten oder bei Herrn Rahmstorf. In einem Blog, in dem sich skeptisch denkende Menschen tummeln, ist das reichlich albern! Wenige „klicks“ auf der von Ihnen verlinkten Website zeigen schnell, dass Prof. Singer mit seiner Aussage Recht hat und Sie nichts anderes als „cherry picking“ betreiben: http://tinyurl.com/njwzxd3

    MfG

  12. zu #3: Hans Jung sagt: ….“Solchen „Hinweisen“ sollte man nachgehen und dann den Sachverhalt selbst beurteilen“

    Das habe ich soeben versucht und die von Ihnen angegebene Grafik angesehen. Da wird es wärmer. Auf der gleichen von Ihnen angegebenen Website findet man die Temperaturen seit 2000 unter
    http://tinyurl.com/md7xppg

    oooppppssss! Dort wird es wieder kälter.

  13. „Oft wird darauf hingewiesen, dass es im Wesentlichen während der letzten 15 Jahre keinen Erwärmungstrend gegeben habe“
    ====================================

    Solchen „Hinweisen“ sollte man nachgehen und dann den Sachverhalt selbst beurteilen: http://tinyurl.com/oo2remr
    Gruß
    Hans Jung

  14. Ein gutes Beispiel zu der Aussage:
    „Wenn man ernsthaft erkrankt ist und 99 Ärzte eine bestimmte Behandlung verordnen, würde man dann dem einen Arzt folgen, der eine andere Behandlung für richtig hält?“

    Am 3. Dezember 1967 führte ein südafrikanisches Transplantationsteam unter der Leitung von Christiaan Barnard die weltweit erste Herztransplantation am Groote Schuur Hospital zu Kapstadt durch.
    Frage: Wie viele Mediziner hatten dies damals nicht für möglich gehalten?

    Es war und wird sehr häufig durch einen Experten oder kleine Gruppe von Experten ein Durschbruch geschafft den viel andere Experten nicht für möglich gehalten haben. Es gibt genug Beispiele in der Geschichte.

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