Der „Jahrhundert-Journalist“ Claus Jacobi ist tot: Ein verspäteter Nachruf auf Claus Jacobi

Trauer um Claus Jacobi

von Dr. Gerhard Stehlik
Erst heute erfahre ich durch Zufall, dass Claus Jacobi im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Mainhardt Graf von Nayhauß hat seinen Nachruf in DIE WELT am 17. August 2013 überschrieben:
„Der Journalist des Jahrhunderts ist tot“

Update 23.2.14 ergänzt um Hinweise von Dr. D. Ufer

Claus Jacobi saß im Zuge der "Spiegel"-Affäre im Gefängnis. Er arbeitete damals beim SPIEGEL. Claus Jacobi war Journalist um des Journalist Seins Willen, nicht Journalist rechter, linker oder sonstiger Gesinnung. Auch und gerade deshalb fand Claus Jacobi allgemein Anerkennung!

Unermüdlich klagte er – nicht zuletzt in seiner Kolumne „Mein Tagebuch“ in BILD – die Mängel in Politik und Gesellschaft an. Er scheute nicht vor deutlichen Worten zurück, auch wenn er damit sehr oft gegen die „Political Correctness“ verstieß. Beispielhaft hierfür sind seine oft sehr drastischen Einsprüche gegen die aktuelle „Klimapolitik“.

So schrieb er am 28. April 2007:

„Alle reden vom Wetter, noch lieber von der Klimakatastrophe. Heiß war es tatsächlich schon im April. Dabei leben wir seit 40 Millionen Jahren in einer Eis-Epoche, die uns mal mehr, mal weniger angenehmes Klima beschert hat. Allein in den letzten 2,5 Millionen Jahren, in denen der Homo erectus und der gegenwärtige Homo sapiens aufstiegen, gab es nicht weniger als 17 Perioden starker Vereisung. Etwa 50 weitere Vereisungsperioden, die jeweils 10.000 Jahre dauern können, stehen der Welt – laut ‚New Scientist‘ – bevor. Dazwischen kann es natürlich schon mal mollig warm werden.“

Oder am 29. September 2007 unter der Überschrift „Klimakrise, Klimaschock – Politik im Klima-terium“

„Warum kam die eine Eiszeit, warum ging die andere, wohin führt die Klima-Reise heute? Niemand weiß es. Mächtige Kräfte wie Sonnen-Aktivitäten, die Laufbahn der Sterne oder die Verschiebung der Kontinente wirken auf das Klima ein. Aber wie seine Veränderung funktioniert, ist der Wissenschaft noch ein Rätsel. Unsere Politiker stört das wenig. Klima ist eine ihrer Lieblingsvokabeln geworden. Klimawechsel, Klimawandel, Klimaschock, Klimaschutz, Klimakrise, Klimakatastrophe, Klimakonferenz – die Republik im Klima-terium?“

Am 10. November 2007 konnte man unter der Überschrift „Zu den vielen Klima-Überraschungen gehören auch überholte Vorhersagen“ lesen:

„Je intensiver die Forscher die Klimaerwärmung untersuchen, umso mehr bisherige Annahmen beginnen zu wackeln: Der Klimawandel scheint nicht allem durch Treibhausgase verursacht,  der  Schnee auf dem Kilimandscharo schmilzt nicht allein durch menschliche CO2-Gase. Der Golfstrom könnte sich verlangsamen, aber kaum abbrechen. Der Hurrikan „Katrina“, der New Orleans vernichtete, war keine Folge der Erderwärmung. Das Eis an den Polen dürfte nicht in Jahrzehnten, sondern in Jahrtausenden auftauen. Zu den vielen Klimaüberraschungen, die uns in Zukunft fraglos erwarten, werden wohl auch immer wieder überholte Vorhersagen gehören.“

Aus seiner Feder stammt auch der am 1. Dezember 2007 erschienene Text:

«Nimmt die Klima-Hysterie ab oder zu? Regierungen heucheln hechelnd, was das Klima hergibt. Parteien kochen ihr Süppchen auf der Erderwärmung. Ein PR-Genie verdiente sich mit ihrer Hilfe den Nobelpreis. Als origineller Klima-Denker unter den Staatsmännern erwies sich Václav Klaus, 66, der Staatspräsident Tschechiens, zu dessen Vorbildern Ludwig Erhard und Margaret Thatcher zählen. Klaus hält wenig von der modischen These, die gröbste Schuld am Temperaturanstieg trügen von Menschen produzierten Abgase und wenn man sie mit enormen Kosten reduziere, würde sich die Lage bessern. Im Gegenteil, meint Václav Klaus: Bremse man Energie-Erzeugung und Abgase, gefährde man Fortschritt und Wirtschaftswachstum. Gerade auf sie aber könne man nicht verzichten, falls der Klimawandel in kommenden Jahren tatsächlich aufwendige Anpassungsmaßnahmen notwendig machen sollte.

Dass die Zweibeiner schon bald auf den richtigen Kurs einschwenken werden, daran zweifelt Tschechiens erfolgreiches Staatsoberhaupt kaum: „Ich vermute, dass die nachfolgenden Generationen von dieser Debatte in 30 Jahren gar nichts mehr wissen werden", sagte er der „Welt“: „Und wenn doch, so dürften sie über die heutige Weltuntergangsstimmung lachen und sich fragen: Wie war das damals möglich, dass die Leute im Jahr 2007 so kuriose Dinge dachten und so komisch reagierten…“»

Am 6. März 2010 konnte man von ihm lesen:

„Der Inder Rajendra Pachauri ist Vorsitzender des Weltklimarates der Vereinten Nationen. Er vertritt die These, der Erde stünde eine rasante Klimaerwärmung bevor, die von dem wachsenden CO2-Ausstoß der Industrienationen ausgelöst werde. Das Endprodukt kapitalistischer Ausbeutung als Vorboten einer neuen Sintflut anzusehen, ist eine Betrachtungsweise, die manchen wohl gefällt. Zwar sind Hunderte von Wetterforschern und Meteorologen der Ansicht, dass Pachauris Theorie zweifelhaft sei. Aber ihre Erkenntnisse sind zersplittert und haben einstweilen keine Chance, sich gegen den mächtigen Weltklimarat durchzusetzen. Eines der Kabinette, das dem Inder Rajendra Pachauri in dessen Feldzug gegen CO2 ergeben folgt, ist die Bundesregierung der Kanzlerin Angela Merkel. Was sie sich davon verspricht, ist nicht erkennbar. Vielleicht: auch einmal bei den Siegern sein?“

Wie aktuell doch seine Gedanken immer noch sind! Wir vermissen den Mahner Claus Jacobi 

Interessant für mich ist an diesem Text auch, dass Claus Jacobi darin den Namen Margret Thatchers erwähnt. Deren Regierung finanzierte 1984 in London Sir John T. Houghton als „Geburtshelfer“ aller Weltklimakonferenzen, auf denen dann der CO2 Betrug wissenschaftlich abgesprochen wurde.

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6 Kommentare

  1. #5: NicoBaecker, Hysterisch sind die Wissenschaftler, die aufgrund ihrer „Analysen“ vertreten, dass sich das Klima durch den absehbaren CO2 Anstieg signifikant aendern wird.

    zum Schlechten, zur „Katastrophe“, sollten Sie noch hinzufügen.

    Wenn das keine Hysterie ist!

    Ich hätte es im Gegensatz zu diesen „Wissenschaftlern“ gerne etwas wärmer,
    bin ich deshalb hysterisch?

    mfG

  2. „Wie ist es zur Klimahysterie gekommen?“

    Nun, Herr Kuhnle. Hysterisch sind ja nicht die Wissenschaftler, die aufgrund ihrer Analysen vertreten, dass sich das Klima durch den absehbaren CO2 Anstieg signifikant aendern wird. Hyterisch sind vor allem die Klimaskeptiker, die diese Ergebnisse als Uebetreibungen pervertieren wollen und mit wissenschaftlichen Ergebnissen nicht klarkommen, wenn diese nicht in ihr Weltbild passen wollen. Diese Hyterie der Klimaskeptiker hat einfach ihren Ursprung mit einer tiefen Frustration dieser Leute, sich zu „altem Eisen“ gehoerig zu fuehlen. Wobei dies ueberhaupt nicht gegeben sein muss, wenn sie nicht so dogmatische Ansichten haetten. Daher wird alles, was auf Risikoanalyse und vernuftbasierte Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse zum Klima der Zukunft bezieht, als Hysterie abgewiegelt. Zum Glueck sieht das die Mehrheit in D objektiver.

  3. Wie ist es zur Klimahysterie gekommen? Diese komplexe Frage ist noch weitgehend unerforscht. Maurice Strong war vermutlich eine Schlüsselfigur. Angeregt duch den Club of Rome plante er die große Welt-Umweltpolitik. Die erste UN-Klimakonferenz fand 1979 in Genf statt, unter Beteiligung aller möglicher UN-Unterorganisationen. Daraufhin versuchte man 1980 Wissenschaftler in Boot zu holen, zunächst mit mäßigem Erfolg. Die Wissenschaftler wollten sich vernünftigerweise nicht festlegen und verlangten lediglich mehr Geld für Forschung, um das eventuelle Problem näher zu untersuchen. 1985 war es dann soweit. Bert Bolin, später Gründungspräsident des IPCC, formulierte für die WMO ein Papier, das den bis heute gültigen Konsens erläuterte. Es enthielt nicht nur wissenschaftliche Vermutungen, sonder vor allem politische Forderungen. Die Politisierung der Wissenschaft war damit geboren. Die für mich noch offene Frage ist: Was geschah zwischen 1980 und 1985? Wer plante und organisierte die Politisierung def Wissenschaft? In England soll es einige Treffen gegeben haben. Das CRU war in jedem Fall an führender Stelle beteiligt. Welche Rolle spielte Margaret Thatcher? Lord Monckton war bestimmt nicht in alles eingeweiht. Welche Rolle spielte die USA? Eine Teilnahme von James Hansen und Stephen Schneider bei den Villach-Konferenzen 1985 und 1987 ist mir nicht bekannt.
    Weis jemand etwas?

  4. „dass uns die Kernenergie in absehbarer Zeit als Rettungsanker vor dem wirtschaftlichen Kollaps verkauft wird“

    Nö, denn um ein KKW zu errichten bedarf es mindestens 15 Jahre.

    Verkauft werden als „Retter“ die Gaskraftwerke und die Gasprom freut sich. Natürlich auch die Stahlröhrenhersteller.

    BTW: bei SPON findet sich ein netter Artikel zum Preis einer Kugel Eis.

  5. „Aus heutiger Sicht vermute ich mal, dass uns die Kernenergie in absehbarer Zeit als Rettungsanker vor dem wirtschaftlichen Kollaps verkauft wird nachdem die „Erneuerbaren“ nachweislich versagen.“

    Das wird ja bereits versucht; vgl. z.B. den vielzitierten Film „Pandora’s Promise“.

  6. Herr Stehlik

    falls meine Informationen korrekt sind, wollte Frau Thatcher damals die Jungs vom Kohlebergbau unter Druck setzen und gleichzeitig die Kernenergie voran treiben. Aus dieser Sicht war natürlich das CO2-Märchen ein eleganter Schachzug, der allerdings erst mal an der Anti-Atom-Lobby gescheitert ist.
    Aus heutiger Sicht vermute ich mal, dass uns die Kernenergie in absehbarer Zeit als Rettungsanker vor dem wirtschaftlichen Kollaps verkauft wird nachdem die „Erneuerbaren“ nachweislich versagen.

    mfg

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