Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren

von Rainer Klute und Dominik Wipplinger
Wie der russische Atomkonzern Rosatom per Facebook Facebook [1] und auf seiner Homepage [2] mitteilte, hat im Kernkraftwerk Beloyarsk der erste Anfahrvorgang des neuen Blocks 4 begonnen. Das Spannende daran: Beloyarsk 4 ist das erste Exemplar eines natriumgekühlten Schnellen Reaktors vom Typ BN-800. Zwei weitere Reaktoren dieses Typs sind für das KKW Sanming in China geplant. In Russland selbst wird es wohl bei diesem einen BN-800 bleiben. Dort setzt man bereits auf den Nachfolger, den weiterentwickelten BN-1200 [13].

In den kommenden Wochen wird der Reaktorbehälter des BN-800 mit flüssigem Natrium gefüllt; später folgt die Beladung mit Kernbrennstoff. Anschließend wird der Reaktor kritisch; das heißt, er baut eine selbsterhaltende Kettenreaktion auf.

 

Modell des BN 800 Reaktors

Auch wenn sich dieser Vorgang noch bis Ende 2014 hinziehen dürfte, ist der Betreiber damit seiner Zeit voraus, denn die Brennelementfertigung war ursprünglich erst für 2015 geplant [5].

Plutonium-Brenner

 

Blick in den Reaktorbehälter des BN-800 (Quelle: Atom Info)

Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt. Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt. Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht. Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen. Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.

Gewöhnliche Leichtwasserreaktoren, wie sie in Deutschland und auch fast überall sonst auf der Welt betrieben werden, nutzen weniger als ein Prozent des in der Natur vorkommenden Urans. Der Rest verbleibt zum einen als abgereichtertes Urans, zum anderen in Form gebrauchter Brennelemente. Schnelle Reaktoren wie der BN-800 hingegen verwerten das Uran fast vollständig, brauchen für dieselbe Strommenge nur einen Bruchteil des Brennstoffs und hinterlassen entsprechend weniger Abfall.

Nicht nur das: Schnelle Reaktoren können die hochradioaktiven und langlebigen Abfälle aus Leichtwasserreaktoren nach Wiederaufarbeitung als Brennstoff nutzen. Das ist mit dem BN-800 im Prinzip ebenfalls möglich, auch wenn das nicht geplant ist. Die Anlage soll die technische Funktionstüchtigkeit und die Wirtschaftlichkeit von BN-Reaktoren demonstrieren, und sie bekräftigt den Willen Russlands, die langfristige Kernkraftstrategie des Landes auf Schnelle Reaktoren umzustellen [12].

Betrieb bei Normaldruck

Wenn oben das Wort Reaktorbehälter steht und nicht Reaktordruckbehälter, so ist das durchaus korrekt. Anders als bei einem wassergekühlten Reaktor steht der BN-800 nämlich nicht unter Überdruck. Vielmehr ist der Reaktorbehälter im Grunde nichts weiter als ein mit Natrium gefüllter großer Topf, in dem sich außerdem Reaktorkern, Pumpen, Wärmetauscher und so weiter befinden. Das alles steht unter normalem atmosphärischen Druck, was die möglichen Folgen bei Schäden im Primärsystem reduziert. Möglich macht das der Siedepunkt von Natrium, der mit 890 ℃ deutlich über dem von Wasser liegt.

Längsschnitt des BN-800-Reaktorbehälters. Die Bezeichnung “reactor pressure vessel” mag gewohnt sein, ist aber nicht korrekt. (Quelle: [3])

Der Primärkreis befindet sich vollständig im Reaktorbehälter. Das darin enthaltene Natrium wird im Reaktorkern erhitzt und gibt die Wärme über Wärmetauscher an den Sekundärkreis weiter. Dieser enthält ebenfalls Natrium, das zu den Dampferzeugern des Tertiärkreises geleitet wird. Der dort erzeugte Wasserdampf schließlich treibt Turbinen und Generatoren (Turbosatz) an, die den Strom erzeugen.

Hohe Betriebstemperatur bringt hohe Effizienz

Während gängige Leichtwasserreaktoren auf eine Dampftemperatur von maximal etwa 300 ℃ beschränkt sind, erreicht der BN-800 durch die Flüssigmetallkühlung mit 490 ℃ eine weit höhere Temperatur. Diese ermöglicht eine höhere Effizienz des Turbosatzes und verbessert die effektive Brennstoffausbeute weiter. Für die 864 MW elektrischer Leistung des BN-800 ist eine thermische Leistung von vergleichsweise geringen 2.100 MW ausreichend. Bei einem Leichtwasserreaktor wäre für dieselbe elektrische Leistung eine thermische Leistung von etwa 2.900 MW nötig. Die geringere thermische Leistung des BN-800 führt auch zu einer entsprechend geringeren Nachzerfallswärme.

Schematische Übersicht der BN-800-Anlage (Quelle: [3])

Sicherheitsaspekte beim BN-800

Der BN-800 hat durch inzwischen über 30 Jahre Betriebserfahrung mit dem Vorläufermodell BN-600 eine Reihe von Verbesserungen erfahren (siehe [2], S. 3). Inhärente Sicherheit sollen allerdings erst die Nachfolger BN-1200 und BN-1800 bieten. Im folgenden stellen wir einige Sicherheitseigenschaften des BN-800 vor.

PROLIFERATION

Der Brennstoff des BN-800 besteht zu großen Teilen aus waffenfähigem Plutonium, welches relativ leicht chemisch abgetrennt werden könnte. Ein einziges frisches Brennelement enthält bis zu gut 5 kg Plutonium und damit bereits theoretisch genug, um eine Kernwaffe zu bauen. Das ist allerdings nicht unmittelbar ein Problem des BN-800, denn das Plutonium ist ja ohnehin bereits vorhanden. Der BN-800 wurde vielmehr explizit dazu gebaut, die Menge zu reduzieren.

PRIMÄRLECKAGEN

Mehr oder weniger große Leckagen im Primärsystem können theoretisch durch interne Ereignisse oder externe Einwirkungen auftreten, für die ein Kernreaktor natürlich ausgelegt sein muss. Interne Ereignisse sind beispielsweise ein länger andauernder Ausfall der Kühlung, etwa durch einen vollständigen Stromausfall (Station Blackout). Das kann durch eine fehlende Nachwärmeabfuhr zu einer Überhitzung des Primärkreises mit oder ohne Kernschmelze führen. Externe Einwirkungen sind beispielsweise Erdbeben, Flugzeugabstürze, Wetterextreme oder Terrorangriffe. Unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang solche Leckagen auftreten können und wie gut die damit einhergehenden Probleme beherrscht werden, hängt vom Anlagendesign ab.

Brüche in Rohren, Pumpen oder anderen Komponenten des Primärkreises führen zu keinem Kühlmittelverlust, da der Primärkreis des BN-800 ja wie erwähnt vollständig im Reaktorbehälter steckt. Dieser ist zudem von einem Sicherheitsbehälter (Containment) umgeben, der wiederum von einem Stahlbetonmantel eingeschlossen ist. Solange nicht auch das Containment beschädigt wird, ist ein Primärleck kein auslegungsüberschreitender Störfall.

NATRIUMBRÄNDE

Die meisten Menschen haben bei natriumgekühlten Reaktoren Bedenken wegen der Verwendung von Natrium als Kühlmittel. Man kennt das aus dem Chemieunterricht: Natrium beginnt bei Kontakt mit Sauerstoff oder Wasser zu brennen. Damit dies nicht geschieht, trennt Argon das Natrium im Primärkreis vom Sauerstoff in der Luft. Argon ist ein Edelgas, das nicht mit Natrium reagiert. Wasser ist im Primärkreis oder in dessen Nähe ohnehin nicht vorhanden.

Im Sekundärkreis ist die Wahrscheinlichkeit für einen Natriumbrand höher, da das Natrium in den Dampferzeugern seine Wärme an das zu erhitzende Wasser im Tertiärkreis abgibt. Daher gibt es in den Dampferzeugern Sicherheitssysteme, die im Fall eines Kontakts zwischen Natrium und Wasser die betroffene Komponente abschotten. Das Natrium des Sekundärkreises ist nicht radioaktiv, was Gegenmaßnahmen und Reparatur vereinfacht. Ein sekundäres Natriumleck kann zu keinem schweren Unfall führen, da die drei Sekundärkreisläufe komplett unabhängig voneinander und redundant ausgeführt sind. Übrigens ist der Druck im Sekundärkreis leicht höher als der im Primärkreis, um bei Undichtigkeiten den Übertritt radioaktiven Natriums aus dem Primärkreis in den Sekundärkreis zu verhindern.

Natriumbrände, insbesondere solche im nicht radioaktiven Sekundärkreis, werden in der Regel überschätzt. Beim BN-600 traten in den ersten Betriebsjahren über zwei Dutzend Natriumbrände auf, von denen keiner zu einer Katastrophe führte. Alle Schäden ließen sich reparieren und der Reaktor wieder in Betrieb nehmen. Seit 20 Jahren läuft der BN-600 ohne weiteren Natriumbrand.

Gestaffelte Sicherheitsebenen des BN-800 gegen radioaktive Freisetzungen (Quelle: [3])

KERNSCHMELZE

Im Gegensatz zu Leichtwasserreaktoren haben natriumgekühlte Schnelle Reaktoren (Sodium-Cooled Fast Reactor, SFR) prinzipiell keinen negativen oder sogar einen leicht positiven Void-Koeffizienten. Sollte das Natrium sieden und es zur Dampfblasenbildung kommen, würde das die Reaktivität erhöhen und dadurch die Kerntemperatur weiter ansteigen. Auch ein Schmelzen der Brennelementhüllrohre kann die Reaktivität erhöhen. Bei einem Störfall mit prompter Überkritikalität durch einen Steuerungsfehler bricht die Reaktivität erst zusammen, wenn die Kernstruktur etwa durch eine Teilkernschmelze zerstört oder verändert wird. Im Gegensatz zu Leichtwasserreaktoren sind SFR daher gegenüber solchen Transientenstörfällen nicht ohne weitere Maßnamen inhärent sicher. Die schlechte Nachricht: Eine (Teil) Kernschmelze ist wahrscheinlicher als beim Leichtwasserreaktor.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Durch den hohen Siedepunkt des Natriums kommt es bei einer Kernschmelze nicht zwangsläufig zu einem Kühlmittelverlust. Die Kühlung kann aufrechterhalten werden, und damit läuft die Kernschmelze völlig anders ab und ist besser beherrschbar als in einem Leichtwasserreaktor.

Das Unfallszenario Kernschmelze ist beim BN-800 nicht auslegungsüberschreitend, also kein schwerer Unfall. [7] geht sehr genau auf mögliche Transientenstörfälle und Temperaturkoeffizenten beim BN-800 ein. Es gab bereits mehrere Kernschmelzen oder Teilkernschmelzen in SFR, auch eine Teilkernschmelze (Hüllrohrschäden) im Vorgängerreaktor BN-600. Allerdings wurden bei keiner davon jemals größere Mengen an Radioaktivität freigesetzt. Und nicht nur das: Die Reaktoren konnten sogar repariert und wieder in Betrieb genommen werden. Bei natriumgekühlten Reaktoren verliert das Wort Kernschmelze seinen Schrecken.

Um eine Rekritikalität des geschmolzenen Kernbrennstoffs (Corium) und ein Durchschmelzen des Reaktorbehälters zu verhindern, besitzt der BN-800 einen Core Catcher. Dieser Kernfänger macht das Szenario eines schweren Unfalls praktisch unmöglich.

AUSFALL DER HAUPTWÄRMESENKE

Ein weiteres Störfallszenario ist ähnlich wie bei Leichtwasserreaktoren der Ausfall der Hauptwärmesenke. Der Primärkreis kann dadurch prinzipiell nach einiger Zeit überhitzen, was zu einem Versagen des Reaktorbehälters und damit zu einem Primärleck führen kann. Um das zu verhindern, kann die Nachzerfallswärme des BN-800 über den sekundären Natriumkreis mittels Radiatoren direkt an die Luft abgegeben werden. Beim BN-600 wurde ein solches System erst nachträglich eingebaut. Dies ist jedoch ein aktives System, das die Verfügbarkeit elektrischer Energie und das Funktionieren wenigstens einer der drei sekundären Kühlmittelpumpen voraussetzt. Erst für den BN-1200 ist eine direkte, passive Luftkühlung des Primärkreises vorgesehen, die auch ohne Strom funktioniert. Die sekundären Natriumpumpen sind dann zur Notkühlung nicht mehr zwingend erforderlich.

Zum »Ausgleich« ist der Reaktorbehälter des BN-800 in Relation zur Leistung größer als beim BN-1200, hat eine höhere Wärmekapazität und kann daher im Notfall mehr Wärme aufnehmen. Laut [3] beträgt der Temperaturanstieg durch die Nachzerfallswärme 30 ℃ pro Stunde. Dies sei genügend Zeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten, etwa Anlieferung und Einsatz mobiler Notstromgeneratoren. Die Notstromversorgung befindet sich auf dem Stand der Technik, wurde nach dem Unfall in Fukushima-Daiichi nochmals überarbeitet und macht das Szenario eines kompletten, über mehrere Stunden andauernden Stromausfalls sehr unwahrscheinlich.

EINWIRKUNGEN VON AUSSEN

Der Reaktorbehälter und der Sicherheitsbehälter befinden sich in einer Reaktorgrube aus Stahlbeton, die auch einen Stahlbetondeckel besitzt. Die sicherheitsrelevanten Komponenten sind dadurch gegen verschiedene äußere Einwirkungen geschützt (siehe [3], S. 16 – 17):

♦  Erdbeben mit Horizontalbeschleunigungen bis zum 0,1fachen der Erdbeschleunigung

  Druckwelle einer Explosion bis zu einem Druck von 10 kPa

  Winddruck von bis zu 44 m/s in einer Höhe von 10 m

  Schneelast von 0,2 kPa

  Absturz eines kleineren Passagierflugzeugs von 5,7 t bei einer Absturzgeschwindigkeit von 360 km/h

Radioaktive Freisetzungen

Die radiologischen Freisetzungen beim Normalbetrieb des BN-800 lassen sich anhand der Erfahrungen mit älteren BN-Reaktoren wie dem BN-600 oder dem BN-350 nach oben abschätzen. Beim BN-800 liegen sie aufgrund von Verbesserungen jedenfalls unter diesen Werten. Konkret bedeutet dies eine Exposition von durchweg 0,0002 Millisievert (mSv) pro Jahr in 3 km Abstand vom Kraftwerk [3]. Selbst bei Störfällen bleiben die zeitweise erhöhten Freisetzungen unterhalb von 0,1 mSv pro Jahr. Zum Vergleich: Die deutsche Strahlenschutzverordnung erlaubt für die allgemeine Bevölkerung eine Exposition von 1 mSv pro Jahr; für beruflich strahlenexponierte Personen sind es 20 mSv pro Jahr.

Bei Unfällen, die die Auslegung des Reaktors nicht überschreiten, liegt die Strahlungsexposition in 3 km Abstand laut [3] ebenfalls unterhalb von 0,1 mSv pro Jahr.

Auslegungsüberschreitende Unfälle können eine Exposition von maximal 23 mSv pro Jahr hervorrufen. Da der Grenzwert für eine Evakuierung der Bevölkerung außerhalb der 3-km-Zone bei 500 mSv pro Jahr liegt, kommt [3] zu dem Schluss, dass kein Evakuierungsplan erforderlich sei.

Fazit

Insgesamt ist der BN-800 zweifellos eine gut durchdachte und sichere Anlage, auch wenn der Schutz gegen Flugzeugabstürze besser sein könnte. Der Nachfolger des BN-800, der BN-1200, wird weitere Verbesserungen des Sicherheitsniveaus bringen.

Quellen

[1] Начался физпуск БН-800! (First criticality of the BN-800 started!), Rosatom, 2013-12-25, https://www.facebook.com/photo.php?fbid=679673262073497&set=a.235888116452016.61246.233828576657970&type=1

[2] Новый энергоблок БН-800 Белоярской АЭС выйдет на полную мощность к концу 2014 года (New Beloyarsk BN-800 reaches full capacity by the end of 2014), Rosatom, 2013-12-25,http://www.rosatom.ru/journalist/announces/e826d7804250c6d887c6f722a8040f57

[3] BN-800 NPP, Joint Stock Company St. Petersburg Research and Design Institute ATOMENERGOPROEKT (JSC SPbAEP), 2011,http://www.spbaep.ru/wps/wcm/connect/spb_aep/site/resources/6d77898047832831a7a9ef9e1277e356/BN-800_2011_EN_site.pdf

[4] Beloyarsk 4 (BN-800) im Power Reactor Information System (PRIS) der IAEA,http://www.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=451

[5] »Auch Benzin ist brennbar«, Interview mit Sergey Boyarkin, 2013-08-28,http://www.heise.de/tr/artikel/Auch-Benzin-ist-brennbar-1941081.html

[6] BN-1200, Advanced Reactor Information System (ARIS), IAEA,https://aris.iaea.org/PDF/BN-1200.pdf

[7] Transient and accident analysis of a BN-800 type LMFR with near zero void effect – Final report on an international benchmark programme supported by the International Atomic Energy Agency and the European Commission 1994-1998, http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/te_1139_prn.pdf

[8] Core Design and Fuel Cycle of Advanced Fast Reactor With Sodium Coolant, V.M. Poplavsky, A.M. Tsiboulia, Yu.S. Khomyakov, V.I. Matveev, V.A. Eliseev, A.G. Tsikunov (SSC RF − IPPE, Russia), B.A. Vasiliev, S.B. Belov, M.R. Farakshin (OKBM, Russia),
International Conference on Fast Reactors and Related Fuel Cycles (FR09) – Challenges and Opportunities, December 7 – 11, 2009, Kyoto, Japan, http://www-pub.iaea.org/mtcd/meetings/PDFplus/2009/cn176/cn176_Presentations/parallel_session_1.1/01-05.Khomyakov.pdf

[9] Overview of SFR in Russia, Second Joint GIF – IAEA/INPRO Workshop on Safety Aspects of Sodium-Cooled Fast Reactors, 30 November – 1 December 2011,http://www.iaea.org/INPRO/cooperation/Second_IAEA-GIF_WS_on_SFRs/presentations/T1-Russia.pdf

[10] Sodium-Cooled Fast Reactors: Current Status and Proposals for the Second Workshop, Y.М. Аshurko, State Scientific Center of the Russian Federation – Institute for Physics and Power Engineering (SSC RF – IPPE), Оbninsk, Russian Federation, 5th GIF/INPRO Interface Meeting, IAEA HQs, Vienna, Austria, 3 – 4 March 2011,http://www.iaea.org/INPRO/cooperation/5th_GIF_Meeting/RF.pdf

[11] Fuels for advanced sodium cooled fast reactors in Russia: state –of-art and prospects, L. M. Zabudko, V.M. Poplavsky, I.A. Shkaboura, M.V. Skupov, F.V. Bychkov, V.A. Kisly, F.N. Kryukov, B.A. Vasiliev, International Conference on Fast Reactors and Related Fuel Cycles (FR09), 7-11 December 2009, Kyoto, Japan, http://www-pub.iaea.org/mtcd/meetings/PDFplus/2009/cn176/cn176_Presentations/plenary_session_5/INV-02.Zabudko.pdf

[12] Russia speeds up nuclear investment, World Nuclear News, 2012-11-22,http://www.world-nuclear-news.org/NP_Russia_speeds_up_nuclear_investment_2211121.html

[13] Neue russische Kernreaktoren sollen Atommüll vernichten, Nuklearia, 2013-11-23,http://nuklearia.de/2013/11/23/neue-russische-kernreaktoren-sollen-atommuell-vernichten/

[14] Beloyarsk 4 criticality soon, World Nuclear News, 2013-12-30, http://www.world-nuclear-news.org/NN-Beloyarsk-4-criticality-soon-3012131.html

[15] Development of physical conceptions of fast reactors, Y.S. Khomyakov, V.I. Matveev, A.V. Moiseev, International Conference on Fast Reactors and Related Fuel Cycles: Safe Technologies and Sustainable Scenarios (FR13), Paris, France, 4 – 7 March 2013,http://www.iaea.org/NuclearPower/Downloadable/Meetings/2013/2013-03-04-03-07-CF-NPTD/T1.1/T1.1khomiakov.pdf

Dieser Eintrag wurde zuerst veröffentlicht in  Nuklearia  und wurde dort von BN-800ReaktortypenSchneller Reaktor übernommen

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46 Kommentare

  1. Hallo Herr Narrog,
    eine persönliche Frage, auf die Sie aber nicht antworten müssen. wenn sie antworten wollen, lassen Sie sich von Admin meine E-mail – adresse geben. war Ihr Herr Vater früher (70-iger anfang 80-iger Jahre) im Baden-Württembergischen Umweltministerium beschäftigt?
    MfG
    H. Urbahn

  2. Kommentar 43 Herr Urbahn

    Mein Vater hat das Buch und da er sich mit dem nuklearen Katastrophenschutz beschäftigte auch ein wenig mehr.

    Schade wie Wissen verloren geht.

  3. #42 Hallo Herr Narrog,
    Das Buch von Prof. Seifritz ist damals (1983) im Thiemig-Verlag als Band 97 erschienen. Ich habe es mir damals direkt gekauft, weil es auch viele interessante Aspekte zur Energieversorgung durch Kernenergie such unter Nutzung von Kernwaffen (Pacer-Programm) enthielt.
    MfG

  4. Kommentar 40 Herr Urbahn

    Wo haben Sie das Buch „Nukleare Sprengkörper“ her. Ich hatte gehört, dass dessen weitere Veröffentlichung seinerzeit nicht erwünscht war.

  5. #11

    Danke, mein Fehler, da hast du wohl recht.

    Allerdings nur in meinem vorschnellen Post- Die Werte in dem Artikel stimmen, auch wenn sie so gesehen natürlich ziemlich niedrig sind, jedenfalls mit der Quelle überein.

    Ich konnte leider auch keine andere Quelle für diese Zahlen finden.

  6. #36
    Sehr geehrter Herr Rassmus,
    ich habe versucht, Ihnen in einfachen Worten die Wirkungsweise einer Atombombe zu erklären, Nun schreiben Sie als Antwort auf Herrn Heinzow Sie hätten eine normale Physikausbildung (was ist das?), könnten das mit einer überkritischen Masse aber nicht glauben. Ich möchte Ihnen daher empfehlen, daß Sie das Buch von Prof. W. Seifritz: Nukleare Sprengkörper ( gibt es vermutlich nur noch antiquarisch)zu lesen. Da wird Ihnen geholfen, falls Ihnen die Mathematik nicht zu schwierig ist.
    MfG

  7. Kommentar 38 Dominik Wipplinger

    1 bar entsprechen 100000 Pa. 10 kPa entsprechen gem. der Ingenieursmathematik 0,1 bar.

    Holger

  8. #37a: „Druckwelle: 10kPa das ist 1/10 des Atmosphärendruckes!“

    10kPa=10000kg/m²=1Bar~1Atm

    b: „Schneelast: 0,2kPa das sind 0,2g/cm² oder 2mm Wasser auf 1 cm². Wurde hier vielleicht MPa mit kPa verwechselt?“

    0,2kPa=200kg/m²=20g/cm².
    Man bedenke: 1kg=1000g; 1m²=100cm*100cm= 10 000cm²
    Das entspricht grob etwa 3m Neuschnee (welcher eine viel geringere Dichte hat als Wasser oder massives Eis).

    Am Standort wird es zwar im Winter sehr kalt, es gibt aber auch nur relativ wenig Schnee, daher ist nicht zu erwarten dass die maximale Schneelast ausgereizt wird. Falls doch muss man eben rechtzeitig schneeschaufeln wie bei praktisch jedem anderen Gebäude mit flachem Dach.

  9. Einem meiner Schulfreunde fiel auf, dass bei den Angaben unter „Einwirkung von außen“ die angegebenen Drücke nicht stimmen können.
    Druckwelle: 10kPa das ist 1/10 des Atmosphärendruckes!
    Schneelast: 0,2kPa das sind 0,2g/cm² oder 2mm Wasser auf 1 cm². Wurde hier vielleicht MPa mit kPa verwechselt?

  10. #24: T. Heinzow sagt:
    ——————————-
    Sehr geehrter Herr Heinzow,
    alles was ich bisher über A-Waffen gelesen habe, bringt in der Summe nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass A-Bomben mit angeblicher überkritischer Masse auch explodieren können. Diesen Beweis gibt es bis heute nicht. Nur Medien-Enten und natürlich das Übliche, was auch Sie dazu gelesen haben. Was davon aber stimmt, wissen Sie nicht.
    Glauben Sie denn wirklich im Ernst, dass 2 Metallhälften beim Aufeinanderprallen eine so gigantische Explosion auslösen können?

    Ich habe zwar auch nur eine normale Physikausbildung aber das zu glauben, schaffe ich nicht.

    MfG
    Rassmus

  11. @#32: A. Reichart
    Doch, auch „wir“ hatten bereits einen „GAU“. Dieser wurde bewußt im THTR Hamm Uentrop „angefahren“ wobei das System sich wie vorauskalkuliert verhielt.. inhärent sicher.
    Das Wort „GAU“ impliziert in den Hirnen der hysterisierten Masse Dinge die nicht immer das darstellen wofür die a priori stehen. Neusprech ist angesagt und dient neben den Sowjet-,Grün-,Sozial-,und National-Sozialisten dazu und in die schöne neue Welt ihrer Ideenwelt zu führen.
    Schönen Sonntag allerseits

  12. #1a:
    „Bei der Spaltung von 1g Plutonium werden ca. 0,92 MWd Energie freigesetzt. Bei einer thermischen Leistung von 2100MW und 7500 Betriebsstunden/a entspricht dies dem Verbrauch von 713 Kg Pu im Jahr. Bei einem Brutfaktor von z.B. 0,94 ergibt sich ein Nettoplutoniumverbrauch von 43 Kg/Jahr.“

    Das stimmt allerdings geht es hier nicht darum das Pu vollständig zu spalten. Es soll eher aus dem militärischen Brennstoffkreislauf entfernt werden sodass es längere Zeit in Anspruch nehmen würde daraus (wieder) Bomben zu bauen.

    b)
    Während des Tohoku Erdbebens betrug die horizontale Beschleunigung max. 5,5m/s2(Mohrbach VGB). Die Kraftwerke in Fukushima waren auf Horizontalbeschleunigungen von 4 – 4,5 m/s2 ausgelegt. Da Ingenieure immer ein wenig vorsichtig rechnen hatten die Erdbeben zu keinen massiven Schäden geführt. Meines Erachtens ist ein Wert von 1m/s2 für den BN800 verbesserungsfähig auch wenn der Standort des KKW weniger Erdbebengefährdet ist.

    Die Erdbebensicherheit der Anlage ist tatsächlich im Vergleich zu diversen anderen (aktuellen) Kraftwerken relativ schlecht. Allerdings ist der Standort seismisch sehr sicher. Es ist auch-zumindest in Russland- nicht geplant einen weiteren BN-800 an einem anderen Standort zu bauen.

    #2:
    „- Frankreichs Superphenix (unklar warum dieser so schnell abgebaut wurde, 10 Cent/kWh Strompreis wären heute ein Wunschtraum für viele Deutsche)“

    Die Wirtschaftlichkeit des Super Phenix wurde extrem stark dadurch beeinträchtigt das Genehmigungen für das Wiederanfahren nach einem Störfall durch die Politik viele Monate gedauert haben. Das hat die Verfügbarkeit der Anlage stark verschlechtert. Die Endgültige Stillegung war eine Bedingung der Grünen für die Teilnahme an einer Kolition.

    #3:

    EINWIRKUNGEN VON AUSSEN

    Absturz eines kleineren Passagierflugzeugs von 5,7 t bei einer Absturzgeschwindigkeit von 360 km/h

    Was genau passiert denn, wenn ein größeres Flugzeug in so ein Kraftwerk knallt? Nehmen wir mal einen voll besetzten Airbus A380 an, der mit „wirtschaftlicher“ Geschwindigkeit von 945 km/h und einer Gesamtmasse von 569 Tonnen, wovon etwa 254 Tonnen Kerosin sind, einschlägt?

    a) Wird dann die Notkühlung immer noch funktionieren?
    b) Wird kein radioaktives Material austreten?
    c) Muss die Umgebung dann nicht evakuiert werden, weil alles weiterhin absolut sicher ist?“

    In dieser abgelegenen Region sind vermutlich nicht sehr viele A-380 unterwegs…

    Zusätzlich muss man einiges fethalten:

    -in Bodennähe erreichen Flugzeuge ihre Maximalgeschwindigkeit kaum
    -Kerosin verbrennt nach einem Absturz sehr schnell und ist dann weg
    -Die Auslegung bezieht sich nicht darauf das ein 5,7t Flugzeug mit 3,6 Tonnen keinen schweren Unfall auslöst sondern darauf das es keine irreperablen Schäden am Gebäude verursacht. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Die Deutschen Konvoi Reaktoren sind etwa auf den Absturz eines Phanom F-4 ausgelegt sollen aber neueren Studien zufolge auch den Absturz einer Boeing-747 aushalten ohne das es zu schweren Schäden am Primärsystem kommt. Man muss auch festhalten das der Nachfolger BN-1200 der dann in größerer Serie gebaut werden soll in dieser Hinsicht sehr viel robuster ist, unter anderem da die Reaktorhalle hier von einer zusätzlichen Stahlbetonkuppel geschützt wird.

    Was für Auswirkungen der praktisch unmögliche Absturz eines Airbus A-380 mit 900km/h abhängig von Winkel und Richtung tatsächlich hätte kann ich leider nicht seriös beurteilen.

    #7:
    „Und für Deutschland würde die Bereitstellung waffenfähigen Plutoniums ohnehin Schwierigkeiten bereiten.“

    Der BN-800 kann auch mit „Reaktorplutonium-MOX“ oder normalem angereicherten Uran betrieben werden. Der Betrieb mit Waffenplutonium ist technisch nicht erforderlich sondern wird politisch gefordert.

    #11:
    Ich bin derzeit kein Mitglied des Vereins Nuklearia auch wenn sich das noch ändern könnte. Meine persönliche Meinung zum „Klimawandel“ ist in diesem Zusammenhang wohl kaum relevant.

    #25:
    „Zu den MOX Elementen stellt sich mir (als Laien) die Frage, in wiefern diese sich von den Elementen unterscheiden, die z.B. in deutschen KKW eingesetzt werden. Ist das Uran zum gleichen Grad angereichert? Ein Brüter Reaktor sollte doch eigentlich so funktionieren, daß er neues Plutonium aus Uran generiert und auf diese Weise sehr effizient und lange damit läuft. Ist das beim BN-800 nicht der Fall, weil man nur die russischen Plutoniumbestände abbauen will?“

    Die Brennelemente unterscheiden sich stark von den MOX BEs in Leichtwasserreaktoren. Die Hüllrohre bestehen etwa aus Stahl und nicht aus Zircalloy. Die Brennstofftabletten sind unterschiedlich geformt und in mehrere Anreicherungsgrade unterteilt mit bis zu 15% Pu. Schnelle Reaktoren erfordern eine höhere Anreicherung als moderierte Reaktoren. Ein weiterer Unterschied ist das es sich bei dem Pu um relativ isotopenreines „waffenfähiges“ Pu-239 handelt (zumindest ist das in den ersten 10 Betriebsjahren politisch vorgesehen) während in deutschen KKWs (großteils) „Reaktorplutonium“ aus wiederaufbereitetem Leichtwasserreaktorbrennstoff genutzt wird. Dieses enthält auch wesentliche Anteile an Pu-240 und Pu-241. Zumindest bis er seine Aufgabe zum Plutoniumabbau erfüllt hat wird der BN-800 mit einer Kernkonfiguration betrieben in der er nicht brütet und mehr Pu verbraucht als er Produziert. Wie schon beschrieben besteht seine Aufgabe hier auch nicht darin das Plutonium vollständig zu spalten, er soll es nur unmöglich machen daraus in kurzer Zeit Bomben zu bauen.

    Ich hoffe ich habe damit alle unmittelbaren Fragen beantwortet.

  13. #29 Herr Urbahn
    Das Video mit der Phantom kenne ich nur als Bildfolge mit 3 Bildern, ohne dass man das Eindringen des Triebwerkes sieht, aber man sieht deutlich wie die gesamte Maschine an der Betonwand (m.E. nur 1 m dick) zerbröselt.
    Beim Einschlag der Boeing in das Pentagon 2001 fehlen die Einschlagslöcher der Triebwerke !! Anscheinend gab es hier den bedenklichen Sonderfall, dass sich die Flügel mit den Triebwerken „zusammengefaltet“ haben und durch das Loch das die Flugzeugspitze schlug ins Gebäude eindrangen. Außerdem soll die Boeing in Bodennähe über 800 km/h erreicht haben ???

    Durch die Stahlträger der Twintowers schlugen sogar die Aluflügel so scharf bzw. butterweich durch die Träger, dass diese kaum bis gar nicht nach innen verbogen wurden. Sieht man auf den Fotos vom Nordturm sehr gut.
    Bislang war mir unbekannt dass Alu härter ist wie Stahl, also müssten das doch den Bedenken unserer Grünen zuspielen ?

  14. Nun, wir weden doch seit Jahrzehnten veräppelt!

    Der Club of Rome fing an; Ich habe noch die Erstausgabe. Zweifel kamen später.
    Dann hatten wir offiziell, Eiszeit, Waldsterben, sauren Regen, die Atomgefahr, Tschernobil, Fukushima, und nun den Klimawandel samt EEG.
    Wenn es nichtso traurig wäre, müsste ich lachen.

    Dazu passt noch 9/11. Ich bin kein Verschwörungsanhänger! Aber an dieser Sache ist so viel faul, dass ich es nicht mal mehr mit meiner Ausbildung (Feuerwehrman, u. First Responder), in Einklang bringen kann. Tut mir leid, da stimmt was nicht. Da trotzt was allen was wir jemals gelernt haben.
    Wir hatten auch eine Übung mit einem „echten, harten“ Strahler. Wir haben ihn geborgen, am Dekominationsplatz hatte keiner Strahlung aufgenommen, die wurde genau gemessen.
    Was will die grüne Pest eigentlich?

    Einen Super-Gau hatten wir noch nie!
    Nicht mal einen Gau. In Russland flog mal der Reaktordeckel weg, das wars aber auch, wenig Tote.
    Das Chinasyndrom wird auch nicht auftreten. Kein Kern schmilzt quer durch die Erde, sätestens im Zentrun des wesentlich größern Reaktors „Erde“ bleiben sie hängen, endgültig.

    Welche Kompetenz kann man diesen Menschen?, noch zubilligen?

    Ein Foto der örtlichen Zeitung hat mich bestätigt.
    Eine Tussi ca. 60, grüner Zylinder, gelbe Perücke, rote Trillerpfeife, beklebte Coladosen als Castorsymbol, protestiert in Kreuth.
    Gehts noch? Wohl ein Überbleibsel aus den 68ern!.
    Wäre wohl besser bei MC Dreck als Ronald-xxx aufgehoben.

    Unter welcher Phobie leiden wir deutschen eigentlich??

    Ich hol mir erst mal was zum trinken, Schland ist scheinbar nur noch im Suff zu ertragen.

  15. #13 Sehr geehrter Herr Rassmus,
    eine ganz kurze Beschreibung der Funktionsweise einer Atombombe. Es gibt zwei Verfahren eine überkritische Masse für eine Atombombe zu erreichen. Einmal das Kanonenrohrprinzip (nur bei hochangereichertem U235 gemacht ) und das Implosionsprinzip von Kugelschalen (zuerst bei Pu239 Bomben verwandt). Durch das Zusammenschießen der unterkritischen Teile wird ein mölglichst großes keff erreicht und das spaltbare Material hält genügend lange zusammen, um eine möglichst große Energiefreisetzung zu erreichen. Nach etwa 40 Neutronengenerationen beginnt aufgrund der Energiefreisetzung das Material auseinander zu weichen und die Kettenreaktion bricht ab.
    mfG

  16. Hallo Herr Hofmann,

    da hatten wir wohl einen Gedanken. Ich wundere mich seit Jahren, dass die Grünen die chemische Industrie noch nicht als Feindbild entdeckt haben.

  17. Anmerkung zum Flugzeugabsturz: In Deutschland ist kein KKW gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeuges ausgelegt, weil die Absturzwahrscheinlichkeit eines Verkehrsflugzeuges so gering ist, daß vernünftiger Weise eine Auslegung gegen ein solches Ereignis nicht notwendig ist, wobei die Absturzwahrscheinlichkeit sich in den letzten jahrzenten noch weiter verringert hat. Die Auslegung erfolgte daher, auch bestand nicht unbedingt eine Notwendigkeit eine Auslegung gegen Militärflugzeuge wie die Phantom oder den Starfighter. Bei diesen ist im Wesentlichen die Triebwerkwelle zu betrachten, da nur diese prinzipiell ein Eindringpotential hat. Ich darf an das Video erinnern, daß den Aufprall eine Phantom mit einer Geschwindigkeit von 215 m/s auf eine 3m dicke Betonwand zeigt. Die Triebwerkswelle dringt etwa 18 cm in den Beton ein. Diese wird also nicht durchschlagen. Bei der Betrachtung inwieweit ein Flugzeug die Hülle durchbrechen kann, ist nicht die Energie des Flugzeugs sondern sein Impuls entscheidend Nach dem Terroranschlag vom 11.9. wurde untersucht, inwieweit ein solcher Anschlag auf ein KKW möglich ist und welchen Schaden er anrichten kann. Prinzipiell sind bei einem Verkehrsflugzeug die Triebwerke (hier die Wellen) und der Flugelkasten am Rumpf als besonders stabile Strukturen entscheidend. Unterstellt man für ein Verkehrsflugzeug bei einem terroristen Angriff Geschwindigkeiten < 500 km/h (höhere Geschwindigkeiten lassen sich im Tiefflug ohne sehr gut ausgebildete Piloten realistischer Weise nicht realisieren), dann zeigen einfache konserbvative Rechnung mit einem Punkt- bzw. homogenen Modell, daß bei einem KKw, daß gegen eine Phantom ausgelegt, das Reaktorgebäude nicht durchschlagen wird. Bei diesen Rechnungen wird immer unterstellt, daß das Flugzeug das Reaktorgebäude optimal trifft. MfG MfG

  18. @#3: Ich fasse zusammen:

    Aufgrund von Sicherheitsbedenken schaffen wir folgendes ab:

    Städte, Stadien, Kernenergie, Kohlekraft, Staudämme, chemische Industrie und Flugzeuge sowieso.

    Schade, dass wir die Grünen nicht schon Anfang des Jahrhunderts hatten. Die hätten gleich erkannt, dass Flugzeuge abstürzen können und deren Entwicklung sofort verboten!

  19. Korrektur, alles noch einmal, Herr Narrog:

    Es wurden in Tschernobyl nicht 300 000 Menschen evakuiert, sondern weniger, vielleicht um die 200 000 Menschen. Unter diesen evakuierten Menschen ist die Sterblichkeit höher, wegen der Perspektivlosigkeit, was oft Suff und Suizid zur Folge hat. Darüber wurde schon 1991 von der IAEA berichtet, es gibt eine Zusammenfassung in deutscher Sprache dazu. Ähnliches ist in Fukushima zu erwarten, die WHO schreibt es, richtig.

    Jaworowski schreibt zu Bild 3 in http://tinyurl.com/pq25xj3 zwischen 15% und 30% weniger Krebs unter den emergency workers und zu Bild 4 schreibt er „Bewohner der Gegend von Bryansk“ 5 bis 17% weniger Krebs, das ist in einem schwach kontaminierten Gebiet. Wenn man nun nicht evakuiert hätte (oder z.B. nur die wenigen Orte in der Nähe wie Pripyat für kurze Zeit), so daß viele Menschen eine weitere Dosis erhalten hätten, dann hätte das eine biopositive Wirkung für viele Menschen ge-habt. Und wenn man die Arbeit von Chen et.al. zum Co-60-Ereignis von Taiwan (http://tinyurl.com/yzzdu9p) berücksichtigt, dann hätten viele Menschen vor Krebs bewahrt werden können.

    Es geht mir um folgendes: Die weltweit seit einem halben Jahrhundert gültige Strahlenschutzphilosophie gehört auf den Prüfstand (um es vorsichtig auszudrücken). Genau das schreibt Prof. Becker (und viele andere), die Kerntechnik ist ein Segen für die Menschen, und die Strahlung im niedrigen Dosisbereich ebenfalls, nur diese Strahlung wird den Menschen per Gesetz verweigert, und das ist anzuprangern.

  20. @ #23

    Die Atomunfallphobiker sind nun einmal sehr kreativ, wenn es darum geht ihrer Phobie neue Nahrung zuzuführen.

    Daß die derzeitige Airbusfamilie komplett computergesteuert und computerüberwacht von den modernen Busfahrern des Internetzeitalters „geflogen“ wird, kriegen die einfach nicht mit.

    Natürlich können die Flugzeuge im Sturzflug sogar Überschallgeschwindigkeit erreichen, aber dann montieren die ab.
    Das Einleiten eines solchen Manövers wird der Computer aber verhindern.

    Man denke an Film des Airbusses in Hamburg, der beim Sturm deswegen fast crashte, weil der Computer entgegen dem Willen der Pilotin den bei dieser Seitenwindlandung nötigen Vollausschlag des Querruders auf 1/3 zurücknahm, weil die Ingenieure einprogrammiert hatten, daß das am Boden (1 Fahrwerk unten) so sein soll.

    Gewollt unangespitzt in den Boden ist nicht mehr.

    Deshalb geht die größte Gefahr wie immer von den Konstrukteuren und dem Bedienpersonal aus. Sei es der angeheiterte Busfahrer, Lokomotivführer, Autofahrer oder Fußgänger (mal eben bei Rot noch über die Ampel huschen).

  21. Zu den MOX Elementen stellt sich mir (als Laien) die Frage, in wiefern diese sich von den Elementen unterscheiden, die z.B. in deutschen KKW eingesetzt werden. Ist das Uran zum gleichen Grad angereichert? Ein Brüter Reaktor sollte doch eigentlich so funktionieren, daß er neues Plutonium aus Uran generiert und auf diese Weise sehr effizient und lange damit läuft. Ist das beim BN-800 nicht der Fall, weil man nur die russischen Plutoniumbestände abbauen will?

  22. @ #13 K. Rassmus

    Sehr geehrter Herr Rassmus,

    Lesen Sie Otto Hahn, da wird Ihnen geholfen.

    Die „nukleare Kettenreaktion“ von Spaltfähigem Material benötigt eine kritische Masse (Dichte und Masse). Diese zu erreichen war das größte Problem der Bombenbauer neben der Gegerierung von reinem spaltbarem Material.

    Es gibt deshalb zwei Bombentypen: Die U-235-Bombe, wo das U235 vom U-235/238 Gemisch (Natururan) physikalisch getrennt werden muß oder die Plutoniumbombe, bei der das Plutonium aus U-238 erbrütet werden muß. Das kann man dann chemisch vom U-235/238-Gemisch abtrennen.

    Den Rest können Sie in entsprechenden Publikationen nachlesen, wie Oppenheimer die Plutonium-Bombe (Nagasaki) gebaut hat und wie die Hiroshima-Bombe (U-235-Bombe) konstruiert war.

    Und dann gibt es da noch die Kernfusionsbombe. Da wird Wasserstoff (Deuterium,Tritium) zu Helium „verschmolzen“.

  23. > Airbus A380 an, der mit „wirtschaftlicher“ Geschwindigkeit von 945 km/h…

    diese Geschwindigkeit erreicht ein Airbus wegen des hohen Luftdrucks nicht in Bodennaehe sondern nur in Reiseflughoehe (>10km)

  24. Kommentar 15 Herr Niemann

    Ich meine, dass Sie ein wenig vom Weg abgekommen sind.

    “ Wenn man dieses Ergebnis auf die etwa 300 000 evakuierten Menschen rund um Tschernobyl anwendet, dann kann man abschätzen, das bei NICHTevakuierung dieser Menschen einige tausend bis vielleicht sogar 10 000 Menschen vor Krebs bewahrt worden wären“

    Gem. der bekannten Berichte hat der Reaktorunfall von Tschernobyl 58 – 108 Todesopfer gefordert. In der letzten Zahl sind auch 1000ende Schilddrüsenkrebsfälle inkludiert die weil gut heilbar zu 9 Todesfällen geführt haben.

    Die Evakuierung rund um Fukushima ist sehr gut dokumentiert. Gem. WHO Bericht hat es in einer Vergleichsgruppe 34 Todesfälle weniger gegeben als unter den Evakuierten. Neben der statistischen Streuung werden die zusätzlichen Todesfälle auf Stress durch den Verlust von Angehörigen und Besitz (Erdbeben, Tsunami) und gerade bei sehr betagten Menschen auf den Stress bei der Verlegung und das neue Lebensumfeld zurückgeführt.

    Holger

  25. Noch ne Kleinigkeit zum waffenfähigen Plutonium: Natürlich werden keine Atombomben 1.1 im Reaktor „verbrannt“. Aber es werden MOX (Mischoxid) Brennstäbe eingesetzt. Die werden auch in Deutschland eingesetzt und damit das Arsenal des waffenfähigen Plutoniums verringert..

  26. Kommentar 11 Herr Hartmann

    ich habe den Artikel von Rainer Klute sehr gerne gelesen. Er hat sich Arbeit gemacht, den Sachverhalt recherchiert und dies interessant aufbereitet. Da in D keine Kernkraftwerke mehr konstruiert, oder gebaut werden, das letzte KKW wurde 1989 fertiggestellt, in wenigen Jahren wird das letzte KKW vom Netz gehen, müssen Sie abseits von Uebersetzungen zwangsläufig mit den Erkenntnissen von Ruheständlern und Hobbyisten leben.

    Eike hat Autoren mit sehr unterschiedlichem Hintergrund bis hin zum Strahlenschutzprofessor. Es gibt sehr gute Artikel und auch erfrischende Müllartikel.

  27. Ich möchte in Ergänzung von Herrn Klebelsberg noch fragen, ob Sie sich vorstellen können, dass der besagte Airbus in ein vollbesetztes Fussballstadion kracht? Ich bin schon öfter im Anflug auf München in niedriger Höhe über die Allianz Arena geflogen (als Passagier).Beim EPR (neuer Reaktor, der derzeit in Finnland, Frankreich und China gebaut wird), hat man schon eine doppelte Containment- Hülle, damit der A380 keinen Austritt von Radioaktivität verursachen kann. Wir von der Kernkraftindustrie springen doch schon über jedes Stöckchen, dass uns die grünen Bedenkenträger hinhalten. Die Absicht ist doch wohl die Kernenergie irgendwann so teuer zu machen, wie Strom aus Wind und Sonne.

  28. # Hartmann

    Da haben Sie völlig Recht. Die Atomlobby hat den ganzen CO2-Quatsch erst salonfähig gemacht. Man meinte nach Tschernobyl könnte eine CO2-Angst die Atomangst abmildern. Nun sieht man ja in Deutschland was daraus geworden ist.

  29. Das Wort „Kernkraft“ generiert nur in Deutschland

    -(bzw. deutschsprachigen Anteil EU = kumulativ die größte „ethnische“ 🙂 Gruppe in EU (sic!)) –

    hysterische Ausnahmezustände mit grenzdebilen bis wachkomatösen Geisteszuständen.

    In westlichen Anflug- und Startbereich des Köln-Bonner Flughafens befindet sich u. a. (Wesseling) ein sehr großes Raffeneriegelände bzw. umfangreiche chemische Großindustrieanlagen. Nach der deutschen und nachhaltigen Sicherheitlogik der üblichen Berufshysteriker müsste dort ebenfalls eine riesiger Beton-Shelter das gesamte Gelände überdachen und, man weiß ja nie was noch so alles passieren kann, die Menschen aus Wesseling umsiedeln.

    Im rheinischen Braunkohlerevier gibt es mächtige Erdaushübe (Tagebau 🙂 ), die nach Auskohlung auf jeden Fall nicht vollständig aufgefüllt werden können. Statt nur künstliche Seen anzulegen, könnte man dort riesige unterirdische KKW-Anlagen und Depots für abgebrannte Brennstäbe anlegen. (Die Anlagen wären damit der Sichtbarkeit paranoider Schnappatmer entzogen und sie könnten sich an den WKA „erfreuen“.)

    Diesen einfache skizzierten Vorschlag unterbeitete ich 2011 schriftlich dem NRW Ex-Ministerpräsidenten Clement (SPD). Seine nicht überraschende Antwort kurzgefaßt: politisch nicht durchsetzbar. Der schriftliche Wortschwall war relativ umfangreich. Aber immerhin 1. eine Antwort und 2. ohne generelle Ablehnung, sowie 3. ohne opportunistisches Gesülze.

    P.S.: sehr guter und interessanter Artikel. Danke.

  30. #3 Herr Kurt Lowinski,

    man muß nicht evakuieren, um Menschen in Sicherheit zu bringen, sondern man muß evakuieren, um unsinnigen Gesetzen zu gehorchen. Diese Gesetze wurden von Nichtfachleuten gemacht, und die Polizei setzt sie durch. Strahlen von Radioaktivität sind nützlich für Lebewesen, in Taiwan wurden die Menschen in den Wohnungen mit der harten Co-60-Strahlung im Baustahl vor Krebs weitgehend bewahrt, siehe http://tinyurl.com/yzzdu9p

    Aber man redet nicht über diese Dinge, nur in privaten Internetforen wie hier in EIKE und BfT. Auch die KE-Branche gehorcht den Gesetzen, man nennt das „Primat der Politik“, so ist der Mensch nun einmal.

    Und sehr viele Leute in der KE-Branchen leben von unsinnigen Strahlenschutz, Strom von Kernkraft ist trotzdem noch die billigste Stromquelle.

    In den kontaminierten Gebieten rund um Tschernobyl hat Prof. Jaworowski eine niedrigere Krebsrate festgestellt, siehe Bilder 3 und 4 in http://tinyurl.com/pq25xj3 . Wenn man dieses Ergebnis auf die etwa 300 000 evakuierten Menschen rund um Tschernobyl anwendet, dann kann man abschätzen, das bei NICHTevakuierung dieser Menschen einige tausend bis vielleicht sogar 10 000 Menschen vor Krebs bewahrt worden wären. Es ist schändlich, wenn die Fachwelt NICHT über diese Schlußfolgerungen redet, sondern nur schweigt — das ist meine Meinung.

  31. @#3, Kurt Lowinski,

    Aus Ihrem Beitrag schließe ich, dass Sie Kernenergie ablehnen.

    Was wäre denn, wenn der vollbesetzte A380 in die BASF in Ludwigshafen hineinfliegt? Oder schlagen Sie mir andere chemische Produktionsstätten vor, wo sehr nützliche aber oft leider auch hochgiftige Stoffe produziert werden.

    Sollten wir chemische Produktion nach Ihrer Auffassung dann auch abschaffen?

  32. Wer bitte glaubt daran, dass ausgerechnet ein Flugzeug auf ein KKW fallen sollte? Zudem ist es physikalisch fast unmöglich, dass so eine Alu-Kiste, meterdicken Beton durchschlagen könnte. Schon gar nicht bei dieser geringen Geschwindigkeit. Selbst bei einem Aufprall würde das Kerosin innerhalb von Sekunden in einem Feuerball verbrennen. Übrig bleibt ein Haufen Schrott.
    Im obigen Artikel wird immer von waffenfähigem Plutonium gesprochen. Ich frage mich dann, welche Waffen sollen das denn sein?
    Ich meine, rein physikalisch kann eine Kernwaffe nicht funktionsfähig sein, da eine Kettenreaktion wie in einem Reaktor stets moderiert (Kühlung) werden muss.
    Möglicherweise, und das halte ich nicht für unmöglich, bindet man uns seit Jahrzehnten was die Kernwaffen angeht einen Bären auf.
    Hier ist eine ganz interessante Seite dazu:
    http://url9.de/Rri
    Was sagen die Ingenieure und Techniker dazu?

  33. @Kurt Lowinski #3
    Sagen wir es mal so….es wäre gefährlicher für die Bevölkerung, wenn dieser A380 in Ludwigshafen bei BASF runterkommen würde. Oder wenn dieser A380 mitten in München oder Berlin abstürtzen würde. Alleine schon wegen den vielen Chemikalien und den vielen Menschen. Desweiteren ist ein Kerkraftwerk so Klein (im Vergleich zum BASF Produtkionsgelände oder einer Million Stadt wie München), dass kein Pilot auf dieser Welt sein Flugzeug auf einen Kernkraftwerk abstürtzen lässt!
    Diese Flugzeugabstürtze auf Kernkraftwerken sind Hirngespenste und Angstmacher von Euch grünsozialistischen Anti-Deutschland-Kernkraftwerkspropangandisten!

  34. Ich wundere mich offen gesagt schon sehr, dass Herr Klute und Herr Wipplinger – beides Mitglieder des Vereins Nukearia – hier
    einen Artikel veröffentlichen (dürfen). Denn laut ihrer Facebook-Seite stehen sie offenbar hinter der sehr fragwürdigen These des menschengemachten Klimawandels (Beitrag vom 2.1.), was den realen Daten mit einer leichten globalen Abkühlung seit mittlerweile 16 Jahren und dem nachgewiesenen fundamentalen Einfluss der Sonnenaktivität widerspricht.

    Wie passt das zu EIKE?

  35. @ #3

    Man nehme eine Alufolienrolle, eine Gehwegplatte und einen Vorschlaghammer. Dann stelle man die Alurolle auf die Gehwegplatte, Schlage mit dem Vorschlaghammer drauf und begutachte das Ergebnis.

    Ob wohl die Gehwegplatte noch ganz ist?

    BTW: Manche Piloten haben Probleme die Landebahn an der richtigen Stelle zu treffen. Kann man anhand der Gummispuren auf dem Asphalt der Landbahnen ablesen.

  36. Kommentar 3 Herr Lowinsky

    Ich meine, Sie haben sich ein paar Greenpeace Bären aufbinden lassen.

    Das BN800 Kernkraftwerk ist hinsichtlich des Schutzes gegen Flugzeugabstürze am ehesten mit dem KKW Beznau vergleichbar.

    Gem. der ENSI Studie kann ein Verkehrsflugzeug ein Kernkraftwerk flugtechnisch lediglich in einem flachen Winkel mit begrenzter Geschwindigkeit anfliegen. Manche Kernkraftwerke wie Neckarwestheim (im Steinbruch) lassen sich mit einem Verkehrsflugzeug gar nicht anfliegen, andere bedingt durch Kühltürme, Höchstspannungsleitungen und Windmühlen nur mit grossem fliegerischem Können.

    Die Grösse und Masse eines Verkehrsflugzeugs ist nicht massgeblich. Der Rumpf faltet sich beim Aufprall. Bei einem Verkehrsflugzeug sind es Triebwerkswellen und Fahrwerk die den Beton des Reaktorgebäudes durchschlagen können. Die Triebwerkswellen bleiben dann spätestens im biologischen Schild stecken.

    Den grössten Schaden könnte ein Verkehrflugzeug anrichten wenn es in das Verwaltungsgebäude mit tagsüber ca. 200 Angestellten geflogen würde.

    Sachlich haben sich die Evakuierungen von Tschernobyl und Fukushima als Fehler erwiesen. Gem. einer WHO Studie haben die Evakuierungen durch Sress und Unfälle mehr Menschenleben gekostet als wenn die Menschen geblieben wären. In vielen Ländern sehen die Katastrophenschutzpläne keine weiträumigen Evakuierungen mehr vor.

  37. Das Flugzeug scheint einerseits unzureichend. Aber es verhaelt sich wohl so, dass bei einem schwereren Schaden alles im Core-Catcher landet und damit der Schaden insgesamt in Grenzen bleibt.

    Wir sehen jedenfalls interessante Entwicklungen. Nur deutsche Physiker muessen sich als IT-Consultants durchs Leben schlagen.

  38. #3 Kurt Lowinski,

    an das größere Flugzeug habe ich beim Lesen des Beitrags auch gedacht. Ihre Fragen sind völlig berechtigt.

    Andererseits könnten noch andere sicherheitsrelevante Komponenten nichtbaulicher Art existieren, von denen im Text nicht die Rede ist.

    Eventuell geht die russische Regierung davon aus, dass es kein einziges Verkehrsflugzeug auch nur in die Nähe des BN-800 schafft, ohne von Kampfjets der russischen Luftwaffe vorher abgeschossen zu werden.

    Ansonsten gefällt mir die Natriumkühlung auch nicht. Schon im Text wird auf Brände hingewiesen und auch die Gefahr für den sekundären Na-Kühlkreislauf wird erwähnt.

    Und für Deutschland würde die Bereitstellung waffenfähigen Plutoniums ohnehin Schwierigkeiten bereiten.

    Aber das ist in unserem Land per Bundestagsbeschluss ohnehin auf Dauer kein Thema mehr.

    mfG

    Dirk Weißenborn

  39. Überzogene Sicherheitskriterien bezüglich sehr unwahrscheinlicher Sonderereignisse sind unsinnig.
    Demnach sollten Großstädte, Hochhäuser, Schiffe, Stauseen auf den Airbus 380 Einschlag ausgelegt werden. Mit Sicherheit gibt es größere Personenschäden wenn der vollgetankte Airbus in die genannten Objekte donnert als wenn der Reaktor in der Pampa ein bisschen heiß wird. Eigentlich müsste im Airbusszenario das Flugzeug und nicht das Kraftwerk verboten sein!
    Warum sollen, nur weil das Wort Kernenergie im Namen vorkommt, völlig unsinnige Kriterien angewendet werden?
    So unangenehm das sein mag,bei allem was wir selbst oder andere tun oder nicht tun riskieren wir möglicherweise unser oder anderer Leben und Gesundheit. Einfach nur pauschal nach Sicherheit zu heulen bringt da gar nichts. Im oben beschriebenen Reaktor kann der Sicherheitsgewinn durch Verbrauch des Waffenplutoniums dem Risiko einer Havarie gegenübergestellt werden. Ich würde da nicht mehr viel rechnen es reicht eigentlich schon das Bauchgefühl.

  40. Rußland handelt für die Zukunft und sorgt für die Stromversorgung seiner Bürger/Kinder/Enkel, Deutschland will zum Zeitalter der Windmühlen zurück.

    Es gab also tatsächlich Na-Brände in der Vergangenheit, das ist mir neu. Hat irgendjemand darüber etwas von Protesten von Greenpeace gehört der Art: „Brand in russischem Brüter?“

    Guter Bericht, danke dafür.

  41. Sehr interessant, was ich hier lese. Da hier viele kompetente Ingenieure mitlesen einmal eine Frage, auf die ich bis heute eine Antwort suche:

    EINWIRKUNGEN VON AUSSEN

    Absturz eines kleineren Passagierflugzeugs von 5,7 t bei einer Absturzgeschwindigkeit von 360 km/h

    Was genau passiert denn, wenn ein größeres Flugzeug in so ein Kraftwerk knallt? Nehmen wir mal einen voll besetzten Airbus A380 an, der mit „wirtschaftlicher“ Geschwindigkeit von 945 km/h und einer Gesamtmasse von 569 Tonnen, wovon etwa 254 Tonnen Kerosin sind, einschlägt?

    a) Wird dann die Notkühlung immer noch funktionieren?
    b) Wird kein radioaktives Material austreten?
    c) Muss die Umgebung dann nicht evakuiert werden, weil alles weiterhin absolut sicher ist?

  42. Das russische Brüter-Entwicklungsprogramm mit dem BN-800 ist ein Beispiel dafür, wie hysterische Angst und übertriebene Vorsicht den Fortschritt in den westlichen Industrienationen seit Jahrzehnten blockieren. Brüter-Reaktoren wurden im Westen eigentlich viel früher als in Russland entwickelt und gebaut. Dank der Öko-Bewegung wurden diese mit einem Fanatismus bekämpft, der sogar die Opposition gegen „normale“ Kernkraftwerke noch weit übertraf. Damit hatte natürlich der Rest der Welt viel Zeit um „aufzuholen“ – das erinnert an einen Wettlauf vom Hasen gegen Igel.

    Beispiele:

    – der deutsche Brüter in Kalkar (von Grünen blockiert, dann als Argument für angebliche Steuergeldverschwendung herangezogen)

    – Frankreichs Superphenix (unklar warum dieser so schnell abgebaut wurde, 10 Cent/kWh Strompreis wären heute ein Wunschtraum für viele Deutsche)

    – Japans Monju (wurde zwischen 1995-2011 wegen eines Natrium-Brandes abgeschaltet (scheint in Japan „normal“ zu sein, nach einem kleinen Unfall viele Jahre zu „warten“, die KKW sind fast alle noch vom Netz, Fukushima war am 11.3.2011, wir schreiben das Jahr 2014…)

    – IFR-Reaktor in den USA (wurde von Bill Clinton 1994 aus grün-ideologischen Gründen eingestampft)

  43. Vielleicht 3 Anmerkungen…

    “ Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen“.

    Bei der Spaltung von 1g Plutonium werden ca. 0,92 MWd Energie freigesetzt. Bei einer thermischen Leistung von 2100MW und 7500 Betriebsstunden/a entspricht dies dem Verbrauch von 713 Kg Pu im Jahr. Bei einem Brutfaktor von z.B. 0,94 ergibt sich ein Nettoplutoniumverbrauch von 43 Kg/Jahr.

    “ Erdbeben mit Horizontalbeschleunigungen bis zum 0,1fachen der Erdbeschleunigung“

    Während des Tohoku Erdbebens betrug die horizontale Beschleunigung max. 5,5m/s2(Mohrbach VGB). Die Kraftwerke in Fukushima waren auf Horizontalbeschleunigungen von 4 – 4,5 m/s2 ausgelegt. Da Ingenieure immer ein wenig vorsichtig rechnen hatten die Erdbeben zu keinen massiven Schäden geführt. Meines Erachtens ist ein Wert von 1m/s2 für den BN800 verbesserungsfähig auch wenn der Standort des KKW weniger Erdbebengefährdet ist.

    „Absturz eines kleineren Passagierflugzeugs von 5,7 t bei einer Absturzgeschwindigkeit von 360 km/h“

    Das entspricht einem grösserem Privatflieger.

    Aehnliche Daten liest man bei den Baudaten indischer KKW.

    Ich erachte die Sicherheitsphilosophie in D/CH als kriminell da sie den Gesellschaften Mittel entzieht die anderswo besser investiert wären. Die genannten Daten liegen am unteren Rand dessen was bei einer rein sachbezogenen Sicherheitsphilosophie vertretbar ist.

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