CO2-Zertifikate-Handel der EU treibt kleine Firmen in den Bankrott

Am 10.5.21 ist der CO2-Zertifikatepreis ganz schön angestiegen - https://www.eex.com/de/marktdaten/umweltprodukte/spotmarkt

von AR Göhring

Der seit Januar 2005 in der EU erlaubte Emissions-Rechte-Handel verschafft auch umweltverschmutzenden Unternehmen, die aber das Etikett „grün“ tragen, Wettbewerbsvorteile und heftige Gewinne, während die klassische Wirtschaft, die lokal verankert ist und Arbeit bietet, in den Bankrott getrieben wird.

Von wegen „Klimaschutz“ sei nicht kapitalistisch – mit den sogenannten CO2-Zertifikaten gibt es in der Europäischen Union sogar ein recht anrüchiges Produkt für Börsen-Spekulanten, das nach dem European Emissions Trading Scheme gehandelt wird. Der Haupthandelsplatz liegt in Leipzig, die European Energy Exchange AG, Augustusplatz 9 (zunächst die Seite aufrufen, dann auf das kleine Chart-Zeichen rechts unten in der weißen Leiste klicken).

Wie funktioniert der Emissionsrechtehandel? Nichts Neues unter der Sonne: Aus US-Großstädten ist der Luftrechte-Handel bekannt, der darauf basiert, daß die Stadtverwaltung eine maximale Bauhöhe der Wolkenkratzer vorgibt. Wer darunter bleibt, kann die Differenz an Nachbarn verkaufen, die dann darüber bauen dürfen. Analog dazu können heutzutage Unternehmen wie norwegische Wasserkraftwerke oder Tesla ihre angeblich nicht getätigten CO2-Emissionen in Form von „Verschmutzungsrechten“ an Konkurrenten verkaufen, die politisch nicht als „grün“ gelten.

Ein Witz – die norwegischen Wasserkraftwerke sind teilweise schon über 100 Jahre alt, da das Land im Norden seinen Strombedarf traditionell mit den vielen Gebirgsflüssen decken kann. (Logisch wäre, daß ein Wasserkraftwerk, das anstelle eines Kohle- oder Gaskraftwerks neu gebaut würde, Zertifikate anbieten könnte.) Und die Deutsche Bahn kauft dann von den alten Wasserkraftwerken einige Zertifikate, rechnet damit ihre Emissionen schön und behauptet frech, die ICE würden „klimaneutral“ fahren – auch nachts und bei Windstille. Ähnlich läuft es wohl bei vielen Produkten wie Wurst, die mittlerweile im Supermarkt als „klimaneutral“ angepriesen werden – die Fabrik stellt nicht ihre ganze Produktion um, was auch gar nicht ginge, sondern kauft bequem ein paar CO2-Aktien.

Gerade an Tesla ist der Irrsinn der CO2-Zertifikate besonders gut zu erkennen: Der Besitzer Elon Musk, abwechselnd mit Jeff Bezos und Bill Gates der reichste Mann der Welt, verkauft gar nicht so viele Autos und machte bislang auch gar keinen nennswerten Gewinn mit den Luxusstromern. Seine Milliarden (>100) kommen überwiegend von ebenjenen Verschmutzungsrechten, die ihm die Produzenten von Verbrennungsmotoren zahlen müssen. Und dabei sind Teslas noch gar nicht einmal CO2-ärmer – eher im Gegenteil. Die Stromboliden sind in der Herstellung wegen der Akkus deutlich aufwändiger, die viel mehr Ressourcen braucht und viel mehr Emissionen bewirkt als z.B. ein deutscher Diesel. Erst mit den Jahren soll sich das amortisieren – aber nur, wenn der Strom zur Ladung des Li-Akkus tatsächlich nur aus erneuerbaren Quellen käme (kommt er nicht, geht nicht), und der Akku ewig hielte (tut er nicht, acht Jahre etwa max.). Heißt: Der Zertifikatehandel ist eine klare Wettbewerbsverzerrung, der schein-grünen Unternehmen massive Vorteile einräumt.

Auch kleine finanzschwache Firmen ohne politische Lobby, die sich nicht „grün-waschen“ können (im Englischen ist der Begriff green washing bekannt), werden durch die Klimagesetze mittlerweile gezwungen, Anbietern wie Musk seine CO2-Aktien abzukaufen. Wer das nicht kann, muß Insolvenz anmelden, was die Massenmedien mittlerweile aufgreifen.

Wie der Emissionshandel erste Firmen in die Pleite treibt„, titelt gerade die Welt.

Oder zumindest bedroht, wenn die marktfreundliche Regierung nicht eingreift. Am 30. April 2019 wollte die EU-Kommission vom Stahlkonzern British Steel Geld für die CO2-Emissionen eintreiben, die das Management nicht durch Kauf von Zertifikaten „legalisiert“ hatte. Die Regierung Johnson griff ein und rettete so den Arbeitgeber von rund 25.000 Mitarbeitern (direkt oder Zulieferer; heute gehört die Firma der chinesischen Jingye-Gruppe). Im März 2021 nahm der Kohleförderer Oltenia bei der rumänischen Regierung einen Kredit in Höhe von 241 Millionen Euro auf, um einer Strafe von mehr als einer Milliarde zu entgehen.

Dummerweise wird die Zahl der umlaufenden Zertifikate von der EU jedes Jahr immer mehr reduziert, was nach und nach alle Hersteller zum „Grün-Waschen“ treibt – oder, wenn man politisch zu schwach ist, bankrott geht. Was auch daher kommt, daß Unternehmen in osteuropäischen Ländern von ihrer wenig öko-ideologischen Regierung geschützt werden, während zum Beispiel deutsche Firmen wie zuletzt die Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach, die vom klimabegeisterten Kabinett Merkel keine Unterstützung erwarten können (von Laschet auch nicht). Das u.a. durch die Coronamaßnahmen in Schwierigkeiten Zanders hätte für rund drei Millionen Euro Zertifikate kaufen müssen, die man nicht hatte. Investoren wurden davon natürlich abgeschreckt, mit der Folge, daß das Unternehmen mit 380 Angestellten seit 1. Mai nicht mehr existiert.

Zudem gibt es im Rechtehandel mittlerweile wie an jeder Börse das Phänomen des Spekulantentums, das den Preis für eine erlaubte Tonne Kohlendioxid aktuell auf über 50 Euro trieb. Mittelständler, das wirtschaftliche Rückgrat der DACH-Länder, gehen nach Einschätzung eines Experten bereits ab 40 Euro pro Tonne „in die Knie“.

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8 Kommentare

  1. Was hat skrupellose Gier mit Kapitalismus zu tun? Nichts. ++ Als ob das kommunistische Rotchina nicht am gierigsten wäre. ++ Wer erhebt denn am stärksten Steuern? Dieser menschenverachtende, selbstzerstörerische Handel wirkt wie eine extreme Zusatzsteuer. ++ Die Macher werden diese noch verfluchen.  ++ De facto passiert folgendes. Gesunde Unternehmen werden in den Ruin getrieben, während unrentable künstlich am Leben gehalten werden. Das wiederum erfüllt das Kriterium der Perversion, Dekadenz. ++ Der grüne Zeitgeist behauptet ja auch, er würde der Natur Gutes tun. Alle echten Fachleute hier wissen aber sehr genau, das Gegenteil ist der Fall. Und das verschweigt die kriminelle linke Lügenpresse. ++ Der Handel mit CO2-Zertifikaten ist ANTI-kapitalistisch.

  2.  Ich denke man sollte das tückische Prinzip deutlicher darstellen, als erstes wird der CO2-Ausstoss als „Schadstoff“ in das Bewusstsein der Öffentlichkeit „gehämmert“ um emotionale Stimmung (kreischende Pubertierende) zu promoten.Die neutrale Tatsache, in der per Photosynthese immer wieder Sauerstoff und Leben aus CO2 entsteht, ist ein stabiler Kreislauf, den kann man aber schlecht vermarkten. Eine US-Finanzelite (Al Gore & Co) begann also, die Politik zu animieren einen CO2-Zertifikate-Handel zu organisieren, mit dem hohe Profite erzielt werden. Es funktioniert, für eine am Profit interessierte Finanzelite blendend, sie dominiert damit ja nicht nur die Industrie sondern die Bevölkerung, bei der Vermögen per CO2-Steuer, für sie Finanz-Profite abwerfen.Wer wie diese hinterhältige Clique, quasi die Leibeigenschaft gegenüber der Finanzelite organisiert, in dem Naturkreisläufe bestritten werden, verhindert Aufklärung und demokratische Freiheiten, um totalitäre Herrschaft zu installieren.

  3. Damit erweisen Sie der an sich guten Lösung Cap&Trade einen schlechten Dienst. Klar geht das Beispiel Tesla nicht…. aber das liegt nicht am Prinzip der Lösung, sondern an deren ungenügenden Umsetzung.

    • Auch der Sozialismus scheiterte immer nur an der Umsetzung. Die Grundidee hingegen ist wissenschaftlich einwandfrei!

      • Genau. Das Problem ist, dass die korrupten Lobbyisten der Industrie so viele Ausnahmen rausgepresst haben, dass nur ein Teil der Sektoren überhaupt unter den ETS fehlt. Und bislang waren die Preise viel zu niedrig, um echten Steuerungszwang zu erzeugen. Letzteres hat sich jetzt glücklicherweise geändert, was jetzt noch fehlt, ist die Ausweitung auf alle Sektoren und das Abschöpfen der ganzen überflüssig verschenkten Zertifkate der letzten Jahre. Dazu muss aber der korrupte Diktator in Ungarn erst noch in die Knie gezwungen werden, was unsere Pussy-hafte Bundesregierung bestimmt wieder nicht hinkriegt. Ein Typ wie Strauß hätte dem Ungarn einfach mit Krieg gedroht, dann hätte der pariert. Verweichlichte Pussies überall.-

  4. Es ist wie in der DDR, der Erdbeerbauer verkaufte seine Erdbeeren teurer als er sie im Geschäft bezahlen musste. Der neue Öko-Staat wird dann Unternehmen finanziell unterstützen  damit sie die CO2 Steuer an demselben Staat zahlen können. Das ist die neue grünen „Kreislaufwirtschaft“, es müssen keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden, Geld wird bei Bedarf gedruckt. Geht nicht, sagen da einige; keine Sorge, alles geht, nur der grüne Frosch hüpft…. Annalena und Robert schaffen das, wer nicht rechnen kann ist im öko-Staat klar im Vorteil. 

    • Ich fürchte Sie irren.Der Ökostaat wird Unternehmen nicht stützen damit sie die CO2 Steuer bezahlen können .Es ist erklärtes Ziel die Unternehmen zu beseitigen.Damit unterscheidet sich die Ökodiktatur von der DDR .Dort war es nur das Ziel die Unternehmer zu beseitigen nicht die Unternehmen.Diese wurden als staatseigene Betriebe weitergeführt.

      • „Damit unterscheidet sich die Ökodiktatur von der DDR. Dort war es nur das Ziel die Unternehmer zu beseitigen nicht die Unternehmen. Diese wurden als staatseigene Betriebe weitergeführt.“ Stimmt, richtig analysiert. Murksel, zwar in der DDR aufgewachsen, setzt noch einen drauf. Den Irrsinn hat sie  mit einer noch irreren CO2-Steuer getoppt, die sie dank der Karlsruher Klimatrottel gleich nochmals erhöhen will. Können wir sie nicht an die Ex-DDR zurückgeben – als Muster ohne Wert, diese nachgewiesene Klima-Katastrophe? Die jetzt nur noch verbissen auf ein Ziel hin arbeitet: Baerbock zur Kanzlerin! Der Klima-Verrenkungen eines Söders reichen da nicht aus, die Konkurrenz ist groß im Klima-Verblödungs-Wettbewerb!

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