Umweltakti­vismus als Kohlenstoff-Imperia­lismus: Alptraum für die Armen

Photo von Aravind Kumar bei Unsplash

Vijay Jayaraj
Umweltaktivismus kann Entwicklungsprojekte in Entwicklungsländern verzögern oder sogar stoppen. Nicht alles davon ist falsch, aber immer mehr davon ist es, besonders in Bezug auf Kohlenwasserstoff-basierte Kraftwerke in Entwicklungsländern (und entwickelten Ländern).
Ich lebe in Indien. Bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen leben fast 300 Millionen in Armut, in unerträglicher Armut im Vergleich zu westlichen Lebensstandards.

Indien befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit, um wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen. In den letzten drei Jahrzehnten ist seine Wirtschaft sprunghaft gewachsen und hat Hunderte von Millionen Menschen aus der Armut befreit. Dennoch hat das Land noch einen weiten Weg vor sich, bevor es wie die Nationen im entwickelten Westen werden kann.

Eine der größten Hürden ist die Versorgung aller Menschen in Indien mit zuverlässiger, erschwinglicher Elektrizität. Unterbrechungsfreier Strom ist immer noch ein Luxus, den nur wenige Inder genießen.

Obwohl Indien überwiegend agrarisch geprägt ist, erlebt es ein massives Wachstum im industriellen und verarbeitenden Sektor. Auch der Dienstleistungssektor und die Informationstechnologie boomen. Der Energiesektor des Landes ist das Rückgrat des Wirtschaftswachstums.

Aber das Land steht vor ständigen Herausforderungen bei seinen Energiezielen. Vor allem Kohlenwasserstoffprojekte werden von gut organisierten und von westlichen Geldgebern unterstützten Umweltaktivisten behindert.

Blockierung fossiler Projekte verzögert Armutsbekämpfung

Eine Reihe von Entwicklungsprojekten in Indien liegt derzeit auf Eis, obwohl das Green Tribunal, das indische Äquivalent zur U.S. Environmental Protection Agency, die Genehmigung erteilt hat.

Ein Beispiel dafür ist das Kohlenwasserstoffprojekt in Neduvasal, das nur wenige hundert Kilometer von meiner Heimatstadt in Tamil Nadu entfernt liegt. Trotz der Genehmigung durch das Green Tribunal gingen die Proteste weiter, und das Projekt ist in der Schwebe.

Mehrere andere wichtige Energieprojekte wurden aufgrund des starken Umweltaktivismus in diesem speziellen Teil Indiens verzögert oder aufgegeben, wodurch die Region des wirtschaftlichen Fortschritts beraubt wurde.

Darunter waren ein Titandioxidprojekt, ein Kernkraftprojekt, ein Teilchenphysik-Forschungsprojekt, ein Kupferherstellungsprojekt und ein Gasexplorationsprojekt. Einige dieser Projekte wurden vom Obersten Gerichtshof Indiens genehmigt und von technischen Experten als sicher eingestuft, dennoch wurden sie verzögert oder bleiben wegen der Proteste auf Eis gelegt.

Es kostet viel Mühe und Zeit, Menschen über die Armutsgrenze zu bringen. Manchmal werden durch entwicklungsfeindliche Proteste – von Umweltgruppen, die von radikalen Elementen im Ausland finanziert werden – die dringend benötigten Entwicklungsprojekte ganz einfach durch Fehlinformationskampagnen an der Basis abgesagt.

Das Traurigste daran ist, dass die Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Hürden in den Entwicklungsländern viel bedeutender sind, wo sie die Armen und diejenigen, die sehr nahe an der Armutsgrenze leben, treffen können. Ein paar Monate COVID-19-Sperrung in Indien haben Millionen Menschen in extreme Armut zurückgeschickt, in der sie sich nicht einmal drei Mahlzeiten am Tag leisten können.

Während kleine Umweltgruppen und ihre regionalen Proteste den Fortschritt auf diese Weise behindern, fördern große internationale Gruppen eine Umwelt- und Energiepolitik, die einen viel größeren Einfluss auf die Wirtschaft hat.

Kohlenstoff-Imperialismus

Die internationale Klimapolitik, insbesondere das Pariser Abkommen, hat das Potenzial, die indische Wirtschaft zu stören. Aber die indischen Behörden haben sich immer gegen die Auferlegung einer restriktiven Energiepolitik durch das anti-fossile Establishment im Westen gewehrt

Indiens Vorbehalte diesbezüglich wurden von Indiens ehemaligem Chef-Wirtschaftsberater des Premierministers, Arvind Subramaniam, sehr gut ausgedrückt. In Anerkennung der subtilen Bemühungen der Vereinten Nationen und der westlichen Mächte, die Nutzung fossiler Brennstoffe in Indien zu unterdrücken, nannte Subramaniam ihre kollektiven Bemühungen „Kohlenstoff-Imperialismus“.

Das sind starke Worten von einer Person aus einem Land, das die härteste Form des Kolonialismus erduldet hat. Subramaniam bezeichnete die Auferlegung von Kohlenstoffsteuern als etwas Unrealistisches, vor allem, wenn die westlichen Mächte ihren wirtschaftlichen Erfolg durch die vollständige Nutzung eben jener aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Energie erreicht haben, die sie nun verurteilen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Außerdem können keine Ersatzstoffe die verlorene Energie aus fossilen Brennstoffen ausgleichen. Erneuerbare Energien sind teurer und unzuverlässiger.

Subramaniam warnte das Land: “Erneuerbare Quellen kommen mit versteckten Kosten, die wir in unserer kopflastigen Umarmung mit erneuerbaren Energien nicht übersehen sollten.“ Er fuhr fort: „Kohle wird bleiben und sollte bleiben. Die Zeit ist reif für eine grüne und saubere Kohlekoalition.“

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Seine politischen Ansichten wurden im Jahr 2020 erneut bestätigt, als der Wirtschaftsbericht des Landes erneut die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unterstrich, um sinnvolle Fortschritte zu erzielen. Tatsächlich kündigte Indien kürzlich an, dass es in den nächsten zehn Jahren 55 Milliarden Dollar in saubere Kohleprojekte (Hochtechnologie, reduzierte Emissionen) investieren wird.

Die nationale Regierung hat sich phänomenal gegen den Druck aus dem Westen gewehrt und investiert weiterhin in erschwingliche, reichlich vorhandene und zuverlässige Energiequellen. Aber die Proteste an der Basis müssen angegangen werden, und dafür müssen der radikale Umweltschützer und seine übergreifenden Wurzeln ausgeschaltet werden. Und wie? Indem man die Öffentlichkeit über die Schäden aufklärt, die er mit sich bringt, und ihm so die Unterstützung der Bevölkerung entzieht, ohne die er keinen Erfolg haben kann.

Für die 300 Millionen Armen in Indien sind die Umweltgruppen – die von radikalen Elementen in den USA und Europa finanziert werden – das größte Hindernis auf dem Weg in die Mittelschicht – gesund, wohlhabend und langlebig.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

This article was originally published on MasterResource.org.

Photo by Aravind Kumar on Unsplash.

Link: https://cornwallalliance.org/2021/04/environmental-activism-as-carbon-imperialism-nightmare-for-the-poor-2/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 

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7 Kommentare

  1. Es ist so, die westlich geprägten Demokratien sind dank grünem Weltrettungs-Wahn dem Untergang geweiht. An irgendetwas geht jede Kultur zugrunde, diesmal an den irren Grünen und jenen, die sie kopieren. Verzogene Gören reicher Eltern, die für ihr Erbe die Welt büßen lassen – aber nur in dummen westlichen Demokratien. Und pervertierte Forschung und Medien, die wir dafür bezahlen, dass sie die Wähler tagein tagaus grün verdummen – heute ein Merkmal westlicher Demokratien. Die wenigen Aufrechten, die dagegen halten, sind chancenlos bei soviel grünem Dauer-Irrsinn – in westlichen Demokratien.

  2. >>leben fast 300 Millionen in Armut,<<Dafür sind diejenigen verantwortlich, die diese „Armen“ in die Welt gesetzt haben und niemand sonst. Das Gleiche gilt für die genetisch intellektuell Unfähigen südlich der Sahara … und anderswo.

    • Großartiger Kommentar, H. Heinzow und Eike. Genetisch intellektuell  unfähig. Sie haben sicher ach die Lösung dafür.  Bitte nicht wundern, wenn da irgendwer das böse N-Wort in den Mund nimmt.

      • Na Herr Burger, Sie sind aber argumentativ stark dauf !!

        Der Autor des Artikels, weil vor Ort lebend, hat vollkommen recht.

    • Das Gleiche gilt für die genetisch intellektuell Unfähigen…    

      Wie war das mit dem Balken im eigenen Auge…?

      Ein Tiefpunkt in der Kommentarfunktion hier auf dieser wichtigen Seite.

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