US-Staaten klagen, um die Vorschriften bzgl. der „sozialen Kosten“ von Kohlenstoff zu blockieren

Wann gibt es bei uns die ersten Klagen? Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

David Wojick
Zwölf Bundesstaaten haben ein Bundesgericht gebeten, die Bundesbehörden daran zu hindern, die so genannten „sozialen Kosten von Treibhausgasen“ heranzuziehen, um den Nutzen von Vorschriften zur Emissionsreduktion zu berechnen.
Die von Präsident Biden angeordneten neuen Kostenschätzungen behaupten enorme, weit in der Zukunft liegende Schäden durch die heutigen Emissionen von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid. Die Verhinderung dieser angeblichen Schäden könnte massive neue Regulierungen rechtfertigen, aber die Staaten sagen, dass dies illegal ist, weil der Kongress es nie autorisiert hat.

Die „Social Cost of Carbon“ (SCC) gibt es schon seit einiger Zeit. Obama hat sie als politische Maßnahme eingeführt, die Trump dann wieder gestrichen hat. Jetzt hat Biden es zurückgebracht und es noch schlimmer gemacht.

In gewisser Weise verkörpert SCC die Verrücktheit der Klima-Panikmache. Diese basiert ausschließlich auf haarsträubenden Weltuntergangs-Computermodellen, und SCC ist wohl das Absurdeste von allem in dieser Hinsicht.

Die grundlegende Absurdität von SCC besteht darin, dass man 300 Jahre in die Zukunft geht, um die angeblichen wirtschaftlichen Schäden durch die heutigen geringen Kohlendioxid-Emissionen zu ermitteln. Sie haben richtig gelesen: diese Computermodelle behaupten zu wissen, wie die Weltwirtschaft in den nächsten 300 Jahren aussehen wird. Die Behauptung ist absurd, denn [nicht nur] der technologische und wirtschaftliche Fortschritt macht die zukünftige Welt unberechenbar.

Bedenken Sie, wie Amerika vor 300 Jahren aussah. Zunächst einmal gab es Amerika noch nicht. George Washington war noch nicht geboren. Die europäische Besiedlung Nordamerikas beschränkte sich fast ausschließlich auf einen Streifen von etwa hundert Meilen entlang der Ostküste oder an einigen großen Flüssen.

Der Antrieb erfolgte durch Muskelkraft, Pferd und Wasserrad; Reisen mit Pferd und Wasser. Doch dann kamen die Dampfmaschine, die Elektrizität, Motoren, Autos, Flugzeuge und eine Milliarde anderer Erfindungen, die die Welt in unvorstellbarer Weise veränderten.

Die Tatsache, dass wir heute Computer haben, macht unsere nächsten 300 Jahre nicht berechenbarer, als es die 300 Jahre im Jahr 1720 waren. Angesichts der Tatsache, dass das Tempo des technologischen Wandels zugenommen hat, ist unsere Zukunft wahrscheinlich noch weniger vorhersehbar.

Da die 300-Jahres-Vorhersage-Behauptungen von SCC absurd sind, warum stellen die Alarmisten sie überhaupt auf? Weil es der einzige Weg ist, ernsthafte zukünftige Schäden aus den Computermodellen herauszubekommen. Selbst in diesen heiß laufenden Modellen ist die jährliche schädliche Auswirkung unserer Emissionen sehr klein. Aber laut den Modellen geht diese kleine Auswirkung über Hunderte von Jahren weiter, so dass sie sich summiert. Diese extreme Annahme ist selbst unbewiesen.

Noch schlimmer ist, dass der Schaden als fester Bestandteil der wirtschaftlichen Aktivität geschätzt wird, so dass er jedes Jahr zunimmt, wenn die Wirtschaft wächst. In 300 Jahren wächst die Weltwirtschaft gewaltig, genau wie in den letzten 300 Jahren. Die kurzfristigen Schäden sind vernachlässigbar. In einigen Modellen ist der CO2-Anstieg kurzfristig sogar vorteilhaft.

Dieser Wirtschaftswachstumsfaktor ist ein wichtiger Teil des SCC-Betrugs, weil er die sogenannte „Diskontierungsrate“ negiert. In der Kosten-Nutzen-Analyse werden zukünftige Kosten auf den Gegenwartswert zurückdiskontiert, sozusagen als umgekehrter Zinseszins. Je weiter in der Zukunft ein bestimmter Betrag an Schaden liegt, desto weniger ist er heute wert. Die Höhe dieser Diskontierung ist der Diskontsatz, der typischerweise bei 3 bis 5 % pro Jahr liegt.

Normalerweise macht diese Diskontierung weit in der Zukunft liegende Kosten vernachlässigbar. Aber die SCC-Computermodellierung umgeht dies, indem sie die Weltwirtschaft schneller wachsen lässt als die Diskontierungsrate.

Sie behaupten sogar, die kumulativen wirtschaftlichen Schäden der letzten 300 Jahre aufgrund unserer Emissionen auf einen exakten Dollar pro Tonne genau zu kennen! Angesichts des Betrugs ist es keine Überraschung, dass dieser Betrag dem Betrag der vorgeschlagenen Kohlenstoffsteuern entspricht. Außerdem steigt er jedes Jahr an, genau wie die vorgeschlagenen Steuern und Kohlenstoff-Kontrollvorschriften.

Biden erweiterte den Betrug, indem er die sozialen Kosten von Methan (und Stickoxiden) hinzufügte. Erdgas besteht größtenteils aus Methan, also ist dies Teil des neuen Kriegs gegen Gas. Aber Kühe sind auch eine wichtige Quelle, also haben wir jetzt einen Krieg gegen Kühe. Das Landwirtschaftsministerium, das Kühe reguliert, ist in der Social Cost Executive Order enthalten, so dass es zusammen mit der EPA und einer ganzen Reihe anderer Regulierungsbehörden verklagt werden.

Skeptiker argumentieren, dass Methan ein unbedeutendes Treibhausgas ist, vor allem weil es mit Wasserdampf konkurriert, dem bei weitem dominierenden Treibhausgas. Alarmisten wollen, dass wir aufhören, Rindfleisch und Milchprodukte zu essen, sowie Erdgas zu eliminieren, so dass Methan eine große Schätzung der sozialen Kosten erhält.

Die Klage des Staates geht weit über die unglaublich dumme Frage der sozialen Kosten hinaus. Biden hat eine Reihe von potentiell strafenden Klima-EO’s erlassen. Executive Orders sollen nur interne Operationen der Exekutive betreffen. In Wirklichkeit jedoch enthält jede von ihnen eine diesbezügliche Klausel, so dass sie angeblich nicht der gerichtlichen Überprüfung unterliegen, wie es bei öffentlichen Vorschriften der Fall ist.

Die Staaten weisen ganz richtig darauf hin, dass die Forderung, dass Bundesbehörden, die Regeln aufstellen, die Sozialkosten anwenden müssen, eine enorm negative Auswirkung auf das amerikanische Volk haben wird. Sie argumentieren, dass nach der Verfassung nur solche Maßnahmen angeordnet werden können, die ausdrücklich vom Kongress autorisiert wurden. Die Klage richtet sich also nicht gegen die EO oder die angebliche Wissenschaft, sondern gegen die Behörden, die ohne Autorisierung danach handeln.

Die Staaten formulieren ihre Klage so [übersetzt]:

Diese durch und durch gesetzgeberische Politik hat enorme Konsequenzen für Amerikas Wirtschaft und Bevölkerung. In der Theorie würde die Berechnung der „sozialen Kosten“ durch die Biden-Administration rechtfertigen, der amerikanischen Wirtschaft jedes Jahr Billionen Dollar an Regulierungskosten aufzuerlegen, um diese angeblichen Kosten auszugleichen. In der Praxis weist Präsident Bidens Anordnung Bundesbehörden an, diese enorme Zahl zu verwenden, um eine ebenso enorme Ausweitung der bundesstaatlichen Regulierungsbefugnis zu rechtfertigen, die in jeden Aspekt des Lebens der Amerikaner eindringen wird – von ihren Autos über ihre Kühlschränke und Häuser bis hin zu ihren Lebensmittel- und Stromrechnungen. Wenn diese Executive Order Bestand hat, wird sie der US-Wirtschaft auf Jahrzehnte hinaus Hunderte Milliarden oder Billionen Dollar Schaden zufügen. Sie wird Arbeitsplätze vernichten, die Energieproduktion abwürgen, Amerikas Energieunabhängigkeit strangulieren, die Landwirtschaft unterdrücken, Innovationen verhindern und arbeitende Familien verarmen lassen. Es untergräbt die Souveränität der Staaten und reißt an der Struktur der Freiheit“.

Wenn das Gericht zu Gunsten der Staaten entscheidet, könnte es Bidens Angriff auf die Klimaverordnungen abschwächen. Allerdings wurden die absurden Berechnungen der Sozialkosten von einer Behörden-übergreifenden Arbeitsgruppe durchgeführt, und das Gericht könnte zögern, zu entscheiden, dass die Behörden ihre angebliche Wissenschaft nicht ohne gesetzgeberische Autorisierung umsetzen können. Agenturen machen oft ihre eigene Wissenschaft auf dem Weg zur Regelsetzung.
Wie dieser extrem wichtige Fall ausgehen wird, ist alles andere als klar. Bleiben Sie dran!

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html. For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2021/03/14/states-sue-to-block-social-cost-of-carbon/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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3 Kommentare

  1. Der Irrsinn kennt keine Grenzen! Angela und Ursula haben jetzt wieder Verwandte im Geiste in den USA. Was sind doch die US-Demokraten unglaublich beknackt – wie unsere Grünen! Offenbar gepuscht durch Klima-Hirn-amputierte Medien – wie bei uns.

  2. Mache Amerikanische Präsidenten haben für Ihren Krieg gelogen, und nun eben für die vermeintlich lukrative Klimareporter.  Krieg hat Trump keinen angezettelt  wie manche seiner Kollegen. 

  3. >>Wie dieser extrem wichtige Fall ausgehen wird, ist alles andere als klar. Bleiben Sie dran!<<Man sollte immer berücksichtigen: „Die Dummheit der meisten Menschen ist grenzenlos“.  Daß es der Tier- und Pflanzenwelt mit mehr CO2 in Atmosphäre und Ozeanen in der Vergangenheit besser ging, wissen die nicht. Und daß bereits jetzt die Zunahme des CO2 in Atmosphäre und Ozeanen zu besserem Pflanzenwuchs geführt hat, begreifen die auch nicht. Die sind auch nicht in der Lage zu erkennen, daß der Pflanzenwuchs entlang der Autobahnen gestiegen ist und die „Fütterung“ der Glashäuser mit CO2 zu höherem Wuchs der Gemüsepflanzen führt, wissen die auch nicht. Aber was solls: Inzwischen gibt es ja schon lange keine Prüfungen mehr für Grundschüler der Klasse VIER, die zum Gymnasium wollen. Unsereiner mußte noch ne Woche ne Prüfung ablegen, um das Gymnasium besuchen zu können. Allerdings gab es dann im Gymnasium auch fast keine Sitzenbleiber mehr. Und die guten Realschüler konnten nach Klasse 10 ins Gymnasium wechseln. Nicht zu vergessen die, die nach Klasse 6 auch ins Gymnasium konnten. 

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