Kann die Digitalisierung das Klima retten?

Von Dishayloo - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23783516

von AR Göhring

Der Chef des Hasso-Plattner-Institutes HPI in Potsdam warnt vor dem enormen Energieverbrauch der Elektronischen Datenverarbeitung. Ganz unrecht hat er nicht: Zum Beispiel die teuren Streaming-Dienste, die vor allem junge Menschen aus der klimaschützenden Klasse in Anspruch nehmen, brauchen viel Strom.

In den deutschsprachigen Medien wird heuer alles Mögliche mit dem menscherdachten Klimawandel in Verbindung gebracht. Alles Mögliche killt das Klima, und alles Mögliche soll das Klima retten können. Christoph Meinel vom Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Griebnitzsee, nur wenige Bahnminuten vom Standort des Klimafolgen-Institutes, Schellnhubers PIK entfernt, hat einen neuen Übeltäter gefunden: die EDV mit ihrem „enormen Energieverbrauch“.

Meinel überrascht mit der Information, daß die weltweite IT-Technologie mit ihren globalen Datennetzen mehr Energie benötigt als der internationale Flugverkehr. Hätte ich nicht gedacht. Daß das Internetz und die Netflix-Serien (etc.) mittlerweile ganz schön viel Strom ziehen, ist klar, aber daß selbst nach dem Flugreisen-Rekordjahr 2019 die Kerosinturbinen-Flieger weniger Energiebedarf haben, überrascht. Der globale Datenverkehr ist von monatlich 40 Exabyte* im Jahr 2014 auf fast 140 Exabyte im Jahr 2019 gestiegen; 2022 sollen es gar 270 Exabyte sein. Nebenbei: Was verbrauchen eigentlich die gekühlten Großrechner des PIK, deren Klimamodelle sowieso nichts taugen (GiGa)? Wie ist das CO2-Profil des PIK?

Eigentlich kein Problem, auch für Klimaschützer, da man den nötigen Strom mit Kernkraftwerken problemlos preiswert zur Verfügung stellen könnte. Aber da vor allem deutsche Politiker, Grüne und FFFler jede zentrale Energieerzeugung ablehnen, die billig und naturschonend ist, hat man ein Problem. Kernkraft will man nicht, Fossil will man auch nicht, und die schwankenden Ökostrom-Lieferanten liefern weder stetig noch ausreichend Spannung für die Endgeräte.

Das weiß Meinel sicher auch, sagt es so aber nicht. Einen klugen Satz aber schon:

Doch die Lösung der Frage des Energieverbrauchs wird nicht durch Verzicht gelöst werden können. Nicht der Verzicht hat Menschen in der Vergangenheit Wohlstand und Frieden gebracht, sondern die Vermehrung von Wissen und dessen Anwendung.

Ins Stammbuch für Greta und Luisa! Man könnte Meinels Bonmot noch ergänzen mit der Information, daß wirklichkeitsfremde dogmatische Ideologien der Menschheit ebenfalls niemals Frieden und Wohlstand gebracht haben, ganz im Gegenteil, es waren Pragmatismus, Marktwirtschaft, Pluralismus und politikferne kritische Wissenschaft.

Der HPI-Chef fordert in seinem Artikel Effizienzsteigerungen für die moderne EDV-Technologie, vor allem der Künstlichen Intelligenz KI. Dem ist nicht zu widersprechen, und eine freie pragmatische Technologie-Entwicklung tut das von sich aus. Mit dem Klima hat das aber gar nichts zu tun. Warum schreibt er es dann? Nun, mit dem Klima-Thema kann man heutzutage alles verkaufen und fordern. Und da am HPI gerade an effizienteren Algorithmen geforscht wird, kann man vielleicht die ein oder andere Million Fördergeld vom Staat bekommen. Eigentlich eine durchsichtige Taktik, aber die postdemokratische Politik verteilt das Geld der Steuerzahler sowieso gern an jeden Opportunisten, der ein gerade aktuelles Zauberwort sagt. Klima!

* 1 Exabyte = 1 Million Terabyte. Das entspricht etwa einer Million Festplatten eines modernen handelsüblichen Heimrechners.

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16 Kommentare

  1. „Kann die Digitalisierung das Klima retten? ´´
    Wen interessiert das noch?
    Die aktuellere Frage wäre:
    „Kann Covid -19 das Klima retten? ´´

    • Herr Dehren, woher stammt die Angabe mit den 4 TWh?

      Der Jahresstrombedarf Deutschlands liegt etwa bei 600 TWh.
      Das wäre 1/150 des deutschen Jahresstrombedarfs für die Server.
      Die Server in Frankfurt würden allein schon ein Kraftwerk mit 0,5 GW benötigen.
      Stimmt da was nicht mit den Dezimalstellen?

  2. Hier auch noch eine Schlussfolgerung der besonderen Art:

    https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch

    „Die Steigerung der Effizienz in der Umwandlung, beispielsweise durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien und Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), führt ebenfalls zum Rückgang des Stromverbrauchs und ist somit ein notwendiger Baustein für mehr Klimaschutz.“

    Also ein höherer Anteil EE soll uns jetzt als „Steigerung der Effizienz“ verkauft werden. Und wenn mehr EE und KWK gebaut werden und dadurch mehr Strom erzeugt wird dann führt das zum Rückgang des Stromverbrauchs. Alles Klar!?

  3. „Eigentlich kein Problem, auch für Klimaschützer, da man den nötigen Strom mit Kernkraftwerken problemlos preiswert zur Verfügung stellen könnte.“

    In welcher Welt leben Sie Herr Dr. Göhring ?

    http://www.world-nuclear-news.org/Articles/EDF-warns-of-added-costs-of-Flamanville-EPR-weld-r
    Baukosten von AKW-Flamanville-3 erhöhen sich von 3,3 Mrd. EUR auf 12,4 Mrd. EUR.
    Die Fertigstellung soll ca. 2012 sein und jetzt 2023.

    Und das AKW-Flamanville-3 ist kein Einzelfall in Europa.

    Wie kommen Sie nur auf die Idee das man in Zukunft mit einem Kernkraftwerk günstig Strom bereit stellen kann ?

    • Weil Frankreich zeigt wie es geht. Hier mal ein Artikel der die Wahrheit schreibt:

      https://www.n-tv.de/politik/Atomkraft-mon-Amour-article21608301.html

      „Durch die Energiewende, die Zuschüsse für Ökoverstromung aber auch durch die Undurchschaubarkeit im deutschen Energiekartell liegt hierzulande der Preis für die Kilowattstunde Strom im Schnitt bei 30 bis 31 Cent. In Frankreich aber sind es nur rund 16 Cent – bei Discountanbietern auf dem Lande sogar nur 14 Cent.“

      Aber schon an der Wortwahl „Energiekartell“ zeigt sich der Autor, das er nicht so glücklich ist mit Seiner Erkenntnis. Als wenn die Deutsche Strompreis so hoch wäre weil die Energiekonzerne das so steuern.

      Und weiter
      „Doch fährt man über die unscheinbare Grenze nach Frankreich, dann ändert sich das Bild und der Ton der Menschen komplett. …… Jeder hier lobt die Atomkraft, sie sei sauber und schaffe Arbeitsplätze. Die Deutschen seien doch verrückt mit ihrer Angst. … Und diese gewaltigen Strompreise, drüben auf der anderen Rheinseite. Alles Argumente, die schwer zu entkräften sind – schlicht, weil sie stimmen.“

      Bei 16 cent Preisunterschied hilft helfen auch keine erlogenen ‚externen Kosten‘ mehr.

      Bei rund 500 TWh haben die Deutschen MEHRKOSTEN bei Strom von 80 Mrd. Euro JÄHRLICH. Der Sarkophag von Tschernobyl ist mit ca. 2 Mrd Euro dagegen günstig.

      • Herr L. Stiller,
        Dr. Göhring schreibt
        „da man den nötigen Strom mit Kernkraftwerken problemlos preiswert zur Verfügung stellen könnte.“

        Es geht nicht um den Endkundenpreis bei Herrn Dr. Göhring sondern um den Preis wo die AKW das kWh „zur Verfügung stellen“.

  4. Besonders viel Strom brauchen die Server wegen der Streaming-Dienste, die die FFF-Kids immer mehr nutzen. Das stimmt.

    Besonders viel benötigt 4k im Vergleich zu HD.

    Die Kids gucken heute aber natürlich 4k.

    • Aber schon seltsam, das Trotz des bösen Streamings der Stromverbrauch in Deutschland sinkt bzw. nicht enorm Ansteigt. Ich glaube nicht das man insgesamt weniger Energie verbrauchen würde, wenn man weiterhin statt Internet millionen zusätzliche Bücher ,CDs,DVDs etc. herstellt, diese in per PKW oder Versand Kauft oder in der Videothek leiht, aus Gebäuden die man im Winter heizt und im Sommer kühlt und auch beleuchtet. Und am Ende auch wieder durch die Müllabfuhr entsorgt.

      Die Effizienz von Streaming und Internet gegenüner wird ganz einfach durch stärkeren Konsum wieder zu nicht gemacht (Rebound Effekt).

      Der angeblich so hohe Energieverbrauch von Streaming steht im totalen Gegensatz zu den Kosten. Man kann heutzutage viel mehr Videos etc. schauen bei viel geringeren Kosten. Wenn Streaming so viel Energie kosten würde, dann müsste das auch beim Verbraucher ankommen insbesondere wenn man die Strompreisentwicklung der letzten Jahre anschaut. Tatsächlich kostet Streaming und Internet immer weniger. Aber dadurch wird es aber immer mehr genutzt. Aber auch da wird irgendwann eine Sättigung eintreten, spätestens wenn jeder Mensch 24 Stunden/Tag Streamt 😉

      Wenn es ineffizient wäre, hätte sich das Internet gar nicht erst durchgesetzt. Man muss einfach mal den gesunden Menschenverstand einsetzen.

  5. Die Lösung ist doch mit intelligentem Netz ganz einfach – vorausgesetzt, die „Intelligenz“ braucht nicht mehr Strom als sie einspart: Streaming gibt es für die Klima-rettende Klasse dann, wenn die Sonne scheint, warmes Essen, wenn der Wind weht! Duschen, Geschirr- und Wäschewaschen jederzeit erlaubt, es muss halt regnen. Ansonsten nur, wenn Annalenas Netz gerade mal wieder Strom speichert…

  6. Dieser Herr Meinel war Computer- Fuzzy in der Ostzone und hat von Wetter oder Klima keine Ahnung. Entsprechend dämlich sind seine Äußerungen in dem hier besprochenen Beitrag in bezug auf Klima und „Klimaschutz“.
    Der Herr weiß vielleicht einiges über künstliche Intelligenz, sinnvoll wäre es allerdings, er würde mal auf seine natürliche Intelligenz zurückgreifen.
    Wird nicht geschehen, sonst versiegen die Zuwendungen, schon klar.

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